Armutsbekämpfung
Beteiligungsprozess: Armut begegnen - gemeinsam handeln
Die Bekämpfung von Armut ist ein zentrales sozialpolitisches Ziel der Landesregierung. Die Ergebnisse unseres landesweiten Beteiligungsprozesses "Armut begegnen - gemeinsam handeln" liegen vor und fließen in konkrete Anschlussmaßnahmen ein, welche vor Ort Lebensumstände und Teilhabechancen verbessern. Auch in einen längerfristigen Aktionsplan der Landesregierung fließen die Erfahrungen ein.
Ziel des Beteiligungsprozesses war es vor allem, Menschen mit Armutserfahrung und soziale Akteure in den Regionen zu Wort kommen zu lassen, um zu erfahren, wie Armut erlebt, bewältigt und vorgebeugt werden kann. Der Beteiligungsprozess war als Besuchs- und Veranstaltungsreihe konzipiert, die sich an alle Akteure richtet, die zur Bewältigung von Armut und soziale Ausgrenzung einen Beitrag leisten können.
Armuts- und Reichtumsbericht
Im Auftrag des Landtags erstellt das Sozialministerium in regelmäßigen Abständen von fünf Jahren Berichte zur Entwicklung von Armut und Reichtum in Rheinland-Pfalz. Der aktuelle 6. Armuts- und Reichtumsbericht umfasst eine wissenschaftliche Analyse der bestehenden Verhältnisse in Rheinland-Pfalz. Als Basis des vorliegenden Berichts dient eine Untersuchung des Instituts Arbeit und Wirtschaft (iaw) der Universität Bremen, die vor der Corona-Pandemie durchgeführt wurde. Der Bericht bezieht sich dementsprechend auf den Zeitraum von 2015 bis 2020. Die konkreten Auswirkungen der Corona-Krise auf Armut und Reichtum werden in einem eigenen Bericht analysiert, sobald hierfür fundierte Daten zur Verfügung stehen.
Im Zuge des Beteiligungsprozesses „Armut begegnen – gemeinsam handeln“ wurde der Bericht neu strukturiert. Im Gegensatz zu den letzten Berichten enthält der aktuelle Bericht ausschließlich die wissenschaftliche Untersuchung zur Fortschreibung der Indikatoren zur Armuts- und Reichtumsentwicklung in Rheinland-Pfalz. Die bisher erfolgte Darstellung der Maßnahmen der Landesregierung sowie verschiedener Verbände und Organisationen zur Armutsbekämpfung erfolgt zukünftig im Aktionsplan der Landesregierung gegen Armut und Ausgrenzung.
Prävention und Überwindung von Armut
Mit gezielten Maßnahmen setzt sich die Landesregierung für die Prävention und Überwindung von Armut in ganz Rheinland-Pfalz ein. So fördert sie Sprach- und Orientierungskurse für Flüchtlinge sowie Projekte zur Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören außerdem die Einkommensarmut, die Überwindung von Armut bei den besonders betroffenen Gruppen wie älteren Menschen, Alleinerziehenden und den Kindern aus sozial benachteiligten Familien, aber auch die Auswirkungen von Armut auf die Wohnsituation, die gesellschaftliche Teilhabe und die Teilhabe an Versorgungsangeboten. Einen Überblick über die Handlungsfelder zur Prävention und Überwindung von Armut in Rheinland-Pfalz finden Sie im 12 Punkte-Papier der Landesregierung. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz fördert durch das Programm zur Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut vor Ort konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenslagen von sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen.
Hier gelangen Sie zum aktuellen Projektaufruf für das Jahr 2020.
Gemeinwesenarbeit in aufzuwertenden Stadtteilen
Auch in Rheinland-Pfalz gibt es trotz intensiver Bemühungen von Land und Kommunen noch Stadt- und Ortsteile, in denen sich soziale Problemlagen konzentrieren. Gekennzeichnet sind diese zum Beispiel durch eine überdurchschnittliche Anzahl an Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherung und Sozialhilfe, Arbeitslose oder Migrantinnen und Migranten sowie unzureichende soziale Infrastruktur und Defizite im Bereich "Wohnung".
Die Landesregierung unterstützt Kommunen und soziale Akteure vor Ort, um diese Stadt- und Ortsteile aufzuwerten und der Ausgrenzung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner entgegenzuwirken. Eine besondere Funktion hat dabei die stadtteilorientierte Gemeinwesenarbeit. Das Sozialministerium gewährt in neun Städten Personalkostenzuschüsse für 25 Fachkräfte, die Gemeinwesenarbeit leisten.
Die sozialpädagogischen Fachkräfte in den benachteiligten Stadtteilen sind Anlaufstelle für die dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner. Sie fungieren als Lotsen und unterstützen sowohl im familiären sowie schulischen Bereich als auch bei Behörden- und Alltagsangelegenheiten.
Hier gelangen Sie zur Förderrichtlinie zur Gewährung von Zuschüssen zur Bekämpfung von Armut und zugunsten von aufzuwertenden Stadt- und Gemeindeteilen:
Förderung der Gemeinwesenarbeit in Rheinland-Pfalz