Warnung der Bevölkerung nach modernen Gesichtspunkten
Rheinland-Pfalz baut sein Warnkonzept der Bevölkerung auf zwei Standbeinen auf.
An drei Standorten betreibt das Land Anlagen des vom Bund entwickelten Modularen Warnsystems MoWaS. In Trier und Ludwigshafen werden diese Anlagen von den dortigen Berufsfeuerwehren betrieben. Alle von den Einsatzleitern im Land ausgesprochenen Warnungen über das MoWaS System werden nach vorgegebenen Zuständigkeiten dort gebündelt und nach Verifizierung die Warnung ausgelöst. Die Anlage im Innenministerium dient als Redundanz.
Daneben wurde für die landeseigenen Warnungen als ergänzendes Warnmittel das Katastophenwarnsystem KATWARN im Frühjahr 2015 angeschafft. Über KATWARN können registrierte Nutzer per Smartphone-App über bestehende Gefahren gewarnt und zu entsprechenden Verhaltensmaßnahmen informiert werden. Dieses ergänzende Warnsystem, das speziell vom Fraunhofer Institut FOCUS im Auftrag der großen Öffentlichen Versicherer in Deutschland vor allem für regionale Gefahrenlagen entwickelt wurde, wurde auch allen Landkreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz weiter empfohlen und eine entsprechende Förderung veranlasst.
Um die Bevölkerung aber nach der Warnung auch über die Gefahrenlage fortlaufend zu informieren, bedarf es weiterer Überlegungen. Zu jeder Warnung und Information gehört nach modernen Gesichtspunkten neben einer Information im Internet (z. B. über vorbereitete „Dark Sites” für Gefahrenlagen) auch eine Hotline-Nummer, bei der sich der Bürger und die Bürgerin telefonisch informieren können.
Im Sommer 2014 hat Rheinland-Pfalz in einem gemeinsamen Projekt mit dem BMI unter Mitwirkung der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen und den im Raum Ludwigshafen, Mannheim und Karlsruhe ansässigen Service-Centern der Behördennummer 115 die Funktionalität der Behördennummer 115 auch in besonderen Lagen beübt. Das Ergebnis der Übung war so vielversprechend, dass über die zuständigen Gremien versucht werden wird, das Projekt der Behördennummer 115 in besonderen Lagen weiterzuentwickeln, um die 115 zumindest unterstützend als Hotline-Nummer bei Katastrophen zu verwenden.