Neonazis
Die Neonationalsozialisten (Neonazis) identifizieren sich mit der Ideologie des historischen Nationalsozialismus. Sie streben eine autoritäre Staatsform nach dem Vorbild der NS-Diktatur an, deren Basis die „Volksgemeinschaft” ist. Damit geht einher, dass Neonazis die Verbrechen in der Zeit des „Dritten Reichs” verharmlosen oder sogar leugnen. In Rheinland-Pfalz werden der Szene circa 200 Personen zugerechnet.
Häufig organisieren sich Neonazis in so genannten Kameradschaften, die vergleichsweise locker strukturiert sind. Sich selbst bezeichnen sie dabei unter anderem als „Freie Nationalisten”, „Freie Kräfte” oder auch „Nationale Sozialisten”. Die Größenordnung solcher Gruppierungen liegt in der Regel zwischen 5 und 20 Personen. Ihr Aktionsradius ist zumeist regional begrenzt. Punktuell findet auch eine Zusammenarbeit mit anderen Rechtsextremisten statt. So können bei größeren Aktionen, wie zum Beispiel Demonstrationen oder Mahnwachen aufgrund guter Vernetzung untereinander deutlich mehr Personen mobilisiert werden. Die Neonaziszene ist vielfältig, gibt sich aktionistisch und orientiert sich häufig an Jugendtrends. Ihre Anhänger sind zumeist jünger als die in Parteien organisierten Rechtsextremisten. Das Gemeinschaftserlebnis sowie ein gemeinsamer Aktionismus sind häufig von besonderer Bedeutung.
Bei der Agitation finden sich immer wieder Bezüge zum historischen Nationalsozialismus, so kommen zum Beispiel die Farben schwarz, rot und weiß häufig zum Einsatz. Da Symbole aus dem historischen Nationalsozialismus dem Verbot unterliegen, werden stattdessen vorwiegend Reichsadler, Wehrmachtskreuz und andere Zeichen, die der NS-Zeit nachempfunden sind, verwendet.
Weitere Informationen finden Sie im Verfassungsschutzbericht 2016.