Im Rahmen des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ ist es ein erklärtes Ziel der Landesregierung, zur Verbesserung der Lebenssituation von transidenten und intersexuellen Menschen beizutragen. Dazu unterstützt das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz (MFFJIV) Selbsthilfeinitiativen von Trans*- und intersexuellen Menschen, die Ratsuchende und ihre Angehörige in schwierigen Lebensphasen beraten und begleiten sowie gegenüber Politik und Öffentlichkeit für ihre Belange eintreten.

Quantitativer und flächenmäßiger Ausbau der Beratung von Trans* und Inter*
Das Beratungsangebot, das die Selbsthilfeinitiativen derzeit ausschließlich aus eigenen Mitteln und ehrenamtlich umsetzen, kann die Nachfrage nicht abdecken. Die Förderung soll mehr Beratungen ermöglichen, ggf. auch in Regionen in Rheinland-Pfalz, die bisher nicht oder kaum abgedeckt werden konnten.

Unterstützung bei der Wahrung einer hohen Beratungsqualität
Die Beratenden benötigen sowohl ein umfassendes spezifisches Fachwissen als auch Beratungskompetenzen. Bei Peer-to-Peer-Beratung ebenso wie bei der Beratung durch Berater_innen mit fachlicher Ausbildung bedarf es demnach einer grundlegenden Qualifizierung, die die Bedarfe der Zielgruppen berücksichtigt. Die Förderung von entsprechenden Fortbildungen für die Beratende soll es den Organisationen von Trans* und Inter* ermöglichen, weitere Beratende zu qualifizieren und sich weiter zu professionalisieren.  

Gewährleistung einer einheitlichen Beratungsqualität
Die Selbsthilfeinitiativen haben in der Vergangenheit unterschiedliche Profile und Angebote entwickelt, die ihren Ressourcen, den Bedarfen der Zielgruppen und den Zielen der jeweiligen Initiative entsprechen. Die Qualitätsstandards, die einige Gruppen bereits formuliert und ihrer Beratungsarbeit zugrunde gelegt haben, waren die Basis für einen durch das MFFJIV initiierten Workshop mit Trans*- und Inter*-Initiativen, in dem gemeinsam Qualitätskriterien für die psychosoziale Beratung von Trans*- und Inter*-Menschen in Rheinland-Pfalz abgestimmt wurden. Diese Standards sollen gewährleisten, dass Ratsuchende bei jeder Organisation in Rheinland-Pfalz, die Beratungen im Rahmen dieser Förderbestimmungen in Anspruch nimmt, ein in den Grundprinzipien einheitliches Angebot erhalten.

Gewinnung weiterer Erkenntnisse über die Lebenssituation von Trans* und Inter* in Rheinland-Pfalz
Um politische und finanzielle Mittel möglichst bedarfsgerecht einsetzen zu können, benötigt die Landesregierung spezifische Informationen über die Anliegen und Schwierigkeiten von Trans* und Inter*. Die statistische Erfassung einiger Aspekte der durchgeführten Beratungen in anonymisierter Form und deren Rückmeldung an das MFFJIV liefert wichtige Anhaltspunkte für die zukünftige Ausrichtung der Landesförderung, die im Förderprogramm der ADD unter "Förderung der Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt" zu finden ist.

Ansprechpersonen zu den Beratungsangeboten finden Sie hier