Fachkräftesicherung
Aufgrund der demografischen Entwicklung können wir davon ausgehen, dass es künftig schwieriger werden wird, den Bedarf an Fachkräften zu decken. Auch wenn derzeit weder bundesweit noch in Rheinland-Pfalz ein flächendeckender Mangel an Fachkräften festgestellt werden kann, sind die ersten Auswirkungen dieser Entwicklung bereits heute besonders im Bereich der Gesundheitsfachberufe und auch einigen technischen Berufen zu spüren.
Um die Fachkräftebedarfe der Zukunft decken zu können, muss an mehreren Stellen gleichzeitig angesetzt werden. Dabei ist ein strukturiertes und aufeinander abgestimmtes Vorgehen von entscheidender Bedeutung.
Aus diesem Grund hatte der Ovale Tisch unter Mitwirkung aller Partner (Landesregierung, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kammern, Bundesagentur für Arbeit) bereits im Frühjahr 2014 eine umfassende Fachkräftestrategie verabschiedet. Hierbei handelt es sich nicht nur um allgemein gehaltene politische Willenserklärungen, sondern um konkrete, mit allen Partnern fachlich abgestimmte Ziele und Vorhaben.
Mit Blick auf die erfolgreiche Umsetzung der bisherigen Fachkräftestrategie, angesichts des weiterhin bestehenden Handlungsbedarfs bei der Fachkräftesicherung sowie um die neu geschaffenen engen Zusammenarbeitsstrukturen aufrechtzuerhalten, bestand seitens der OT-Partner der einvernehmliche Wunsch, nach dem Auslaufen der Strategie Ende 2017 diese durch eine neue zu ersetzen. Dies entspricht auch dem Auftrag des Koalitionsvertrages. Die neue Fachkräftestrategie 2018 bis 2021 wurde am 16. November 2017 von den Partnern unterzeichnet.
Die neue Fachkräftestrategie ist ähnlich aufgebaut wie die bisherige und gliedert sich in drei übergreifende Handlungsfelder und 16 thematische Ziele, die jeweils mit konkreten Einzelvorhaben (insgesamt 107) hinterlegt sind.
So soll im Handlungsfeld 1 der Fachkräftenachwuchs gesichert werden. Zentrale Ziele sind hier beispielsweise eine Verbesserung der Berufs- und Studienorientierung, die Erhöhung des Ausbildungs- und Studienerfolgs, eine stärkere Durchlässigkeit des Bildungssystems sowie ein optimierter Übergang zwischen Schule und Ausbildung. Zugleich kann eine stärkere Durchlässigkeit des Bildungssystems dazu beitragen, die duale Ausbildung zu stärken und attraktiver zu machen.
Das Handlungsfeld 2 strebt die stärkere Erschließung bislang ungenutzter Potenziale an. Hierzu soll die Anzahl der erwerbslosen Menschen reduziert, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erhöht, die Erwerbsbeteiligung von Frauen gesteigert sowie ergänzend der Zuzug von Fachkräften erleichtert werden. Auch die Steigerung der Attraktivität von Unternehmen ist ein wesentliches Ziel in diesem Handlungsfeld.
Ebenso wichtig wie die Gewinnung neuer Fachkräfte ist es, vorhandene Kompetenzen zu erhalten und auszubauen. Im Handlungsfeld 3 stehen daher die Nachqualifizierung erwerbstätiger Personen und Verbesserung der Zertifizierung von Kompetenzen, eine Stärkung der Weiterbildung sowie das Prinzip des Gesunden Arbeitens in der sich wandelnden Arbeitswelt im Mittelpunkt.