Der Wandel der Bevölkerungsstruktur in Zahlen
In seiner 4. Bevölkerungsvorausberechnung für Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2015 hat das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz folgende Hauptentwicklungen vorausberechnet (Ergebnisse der mittleren Variante):
Der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung steigt:
Im Jahr 2013 war die Hälfte der Menschen in Rheinland-Pfalz älter als 46 Jahre (Medianalter), 2035 würde sie den Vorausberechnungen nach voraussichtlich älter als 50 Jahre und 2060 älter als 52 Jahre sein. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung würde bis 2035 von heute 20,6 % auf voraussichtlich 30,6 % steigen (bis 2060 auf 33,2 %). Besonders stark würde der Anteil der über 80-Jährigen zunehmen; von heute 5,6 % auf 9,1 % im Jahr 2035 und 13,9 % im Jahr 2060.
Der Anteil von Kindern, Jugendlichen sowie Frauen und Männern im erwerbsfähigen Alter an der Bevölkerung sinkt:
Der Anteil der unter 20-Jährigen würde laut Vorausberechnung bis 2035 von heute 18,3 % auf 16,6 % zurückgehen, bis 2060 auf 15,6 %.
Der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter (Alter zwischen 20 und 65 Jahren) sinkt voraussichtlich von derzeit 61,0 % bis 2035 auf 52,8 % und auf 51,1 % bis 2060. Dabei stiege auch der Altersdurchschnitt der Arbeitskräfte deutlich an.
Die Bevölkerungszahl geht zurück:
Laut der mittleren Vorausberechnungsvariante würde die Zahl der Menschen im Land von heute ca. 4 Millionen auf 3,84 Millionen im Jahr 2035, bis 2060 auf 3,37 Millionen sinken. Dies entspräche einem Rückgang von 3,8 % bis 2035 und von 15,7 % bis 2060.
Damit würde die Bevölkerungszahl im Jahr 2035 voraussichtlich der Bevölkerungszahl von 1991 entsprechen; 2060 würden in Rheinland-Pfalz den Berechnungen zufolge so viele Menschen wie im Jahr 1959 leben.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die aus Familien mit Migrationshintergrund stammen, wird deutlich steigen:
Die rheinland-pfälzische Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Durchschnitt deutlich jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund: Während in 2009 bei der Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund 26,6 % jünger als 18 Jahre waren, galt dies für die übrige Bevölkerung nur für 14,8 %. Fast jeder Vierte (24,1 %) ohne Migrationshintergrund war über 65 Jahre, dies traf aber nur für 9,4 % der Menschen mit Migrationshintergrund zu. (Quelle: Zuwanderungs- und Integrationsbericht der Landesregierung 2009/2010)
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft regional sehr unterschiedlich:
In einigen Regionen würde gemäß der Vorausberechnung die Bevölkerung bis 2035 (die kreisfreien Städte Frankenthal, Landau, Ludwigshafen, Mainz, Speyer, Trier und Worms sowie die Landkreise Mainz-Bingen, Trier-Saarburg und der Rhein-Pfalz-Kreis) noch zunehmen, in anderen ginge sie zurück. Und auch die erwarteten Altersstrukturveränderungen zeigten regional unterschiedliche Ausprägungen. Dabei werden die Landkreise von der demografischen Entwicklung voraussichtlich stärker betroffen sein als die kreisfreien Städte.
Die Gesundheitsberichterstattung des Landes hat die neuen Daten des Statistischen Landesamtes eingestellt. Bei diesem Indikator können Sie verschiedene Projektionsjahre (in 5-Jahresschritten bis 2060) eingeben und neben der Veränderung der Bevölkerung (auf Landes- und Kreisebene) insgesamt sowie „Jugend“- und „Altenquotienten“ aufrufen, ausdrucken und abspeichern.