Zukunftsprogramm "Gesundheit & Pflege 2020"

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Das Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege - 2020" verfolgt durch innovative Ansätze, neue Maßnahmen und sektorenübergreifende Konzepte das Ziel der Sicherstellung einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung insbesondere auch in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz.

Das Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege - 2020“ baut dabei auf vielfältige Erfahrungen auf und führt diese weiter. Insbesondere mit den Initiativen "Menschen Pflegen“, "Gesundheitswirtschaft", "Fachkräfteinitiative Gesundheitsfachberufe", "Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung", dem weiterentwickelten Förderprogramm zur vertragsärztlichen Versorgung und dem "Geriatriekonzept" konnten wichtige Erkenntnisse über Entwicklungspotentiale sowohl in der ambulanten als auch in der stationären flächendeckenden Versorgung gewonnen werden.

Das Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“ greift diese Erfahrungen auf, intensiviert und bündelt sie. Durch innovative Ansätze und neue Projekte erschließt das Zukunftsprogramm neue Wege zur Sicherstellung einer guten und flächendeckenden gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in Rheinland-Pfalz.

Themen

Demografischer Wandel und medizinischer Versorgungsbedarf

Die Zunahme von Menschen mit Pflegebedarf und mit einer Demenzerkrankung stellt Angehörige, Kommunen, Anbieter von Pflegeleistungen, Krankenhäuser und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte vor neue Herausforderungen. 

Auch die Lebensentwürfe älterer Menschen, etwa der Wunsch, bis ins hohe Alter selbstbestimmt, aktiv, mobil und unabhängig  zu sein brauchen entsprechend angepasste medizinische und pflegerische Dienstleistungsangebote – insbesondere in ländlichen Räumen. Dies gilt in gleicher Weise für die steigende Zahl der pflegebedürftigen Menschen mit Migrationshintergrund. 

Vor diesem Hintergrund ist unübersehbar, dass es im Bereich der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung mittelfristig bis zum Jahr 2020 zu einem enormen Anpassungsdruck bei den bestehenden ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen und einem erheblichen Fachkräftebedarf kommen wird. Wenn heute nicht gehandelt wird, ist unsere gesundheitliche und pflegerische Versorgung mit ihrer guten Qualität gefährdet.

Deshalb gilt es, heute aktiv zu werden und präventiv zu handeln. Aus diesen Gründen bringt die Landesregierung das Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege - 2020“ auf den Weg. 

Haus- und fachärztliche Versorgung sicherstellen

Die ambulante haus- und fachärztliche Versorgung ist in allen Regionen des Landes auf einem noch guten Niveau. Unterversorgung liegt laut Bedarfsplan in keinem hausärztlichen Planungsbereich vor. Allerdings sind nach Berechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung inzwischen 38 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte über 60 Jahre alt und dementsprechend wird es in absehbarer Zukunft vor allem in ländlichen Gebieten zunehmend Niederlassungsmöglichkeiten für junge Hausärztinnen und Hausärzte geben. Auch bei einzelnen Arztgruppen der fachärztlichen Grundversorgung zeichnet sich ein steigender Wiederbesetzungsbedarf von Arztsitzen ab. Die Landesregierung wird deshalb im Rahmen des Zukunftsprogramms ihre zahlreichen Projekte und Initiativen fortsetzen um die haus- und fachärztliche Versorgung insbesondere in den ländlichen Räumen sicherzustellen.

Dies gilt auch für die Sicherung der pflegerischen Versorgung durch ambulante Dienste, die einen Verbleib in der vertrauten Umgebung bei Pflegebedarf erst ermöglichen. Auch die pflegerische Versorgung in Einrichtungen für ältere pflegebedürftige Menschen ist sicher gestellt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und insbesondere mit Blick auf die ländlichen Regionen gilt es auch hier, neue Kooperationen zu erproben.  

Existenz der kleinen, ländlichen Krankenhäuser sichern

Rheinland-Pfalz verfügt über eine bedarfsgerechte, flächendeckende, ortsnahe und qualitativ gute Krankenhausversorgung. Doch auch die Krankenhauslandschaft unterliegt Rahmenbedingungen unter denen sich die stationären Angebote verändern werden. Steigender Kostendruck, wachsende Qualitäts- und Dokumentationsanforderungen sowie knappe Verfügbarkeit von Fachkräften führen gerade bei den kleinen Krankenhausstandorten zu einem Anpassungsdruck. Ziel der Landesregierung ist es gemeinsam mit den Krankenhausträgern Strukturen zu entwickeln, die es möglich machen, die Existenz der kleinen, ländlichen Krankenhäuser als bedeutende Zentren der regionalen Gesundheitsversorgung wirtschaftlich und bedarfsgerecht sicherzustellen.

Für die Sicherstellung der flächendeckenden medizinischen und pflegerischen Versorgung in einer älter werdenden Gesellschaft wird neben den besonders bedeutenden Berufsgruppen der Medizinerinnen und Mediziner sowie der Pflegekräfte auch die ganze Bandbreite der Gesundheitsfachberufe ein herausragender Faktor sein. Die Nachwuchsförderung, der Verbleib im Beruf, neue Berufsperspektiven, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Attraktivität der Arbeitsbedingungen werden im Fokus des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege – 2020“ stehen. 

Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie nutzen

Neue Chancen zur Gesundheitsversorgung jenseits der Zentren des Landes ergeben sich durch die modernen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Landesregierung sieht im Feld der Telemedizin noch erhebliche Potenziale, um die unmittelbare Patientenversorgung über weite Entfernungen oder dezentrale Versorgungsstrukturen unter Nutzung der fachlichen Ressourcen aus den Zentren des Landes zu realisieren. Auch dies soll im Zukunftsprogramm "Gesundheit und Pflege -2020" berücksichtigt werden. 

 

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