Energiespeicherung
Mit einem zunehmenden Anteil der fluktuierenden regenerativen Stromerzeugung wird die Energiespeicherung weiter an Bedeutung gewinnen, um jederzeit eine sichere Energieversorgung unserer Wirtschaft sowie unserer Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können.
Zur Speicherung von Energie z. B. in Form von elektrischer Ladung, kinetischer Energie, Druckluft, Wärme oder chemischer Verbindungen stehen unterschiedliche Technologien zur Verfügung, die sich hinsichtlich ihrer technischen Spezifikationen stark unterscheiden und daher für unterschiedliche Verwendungszwecke, beispielsweise als Kurzzeit-, Tages- oder auch saisonaler Speicher eingesetzt werden können.
Die Energiespeicherung umfasst dabei eine hohe Bandbreite u. a. hinsichtlich der verfügbaren Leistung und der abrufbaren Energiemenge in Bereichen von wenigen Watt bis hunderte Megawatt bzw. Wattsekunden bis Gigawattstunden. Beispiele für Energiespeicher sind unter anderem Superkondensatoren, Batteriespeichersysteme für stationäre und mobile Einsatzfelder (z. B. auf der Basis von Blei-Säure, Nickel-Metallhydrid, Natrium-Schwefel, Zink- Luft, Lithium-Ionen), Redox-Flow-Zellen, Schwungradspeicher, Druckluftspeicher, Pumpspeicher, aber auch Wärmespeicher (z. B. thermochemische oder Latentwärmespeicher) oder regenerativ erzeugter Wasserstoff bzw. Methan.
Mit den derzeit sinkenden Kosten werden Investitionen in Batteriespeichersysteme insbesondere in Kombination mit Photovoltaikanlagen zur Optimierung des Eigenstromverbrauchs auch für den privaten Anwender zunehmend wirtschaftlich interessant. Die rasche Entwicklung und erfolgreiche Marktintegration bei den elektrischen Speichern ist für Rheinland-Pfalz im Hinblick auf die ambitionierten Ausbauziele für die Erneuerbaren im Stromsektor von großer Bedeutung.
Modellprojekte
Die Stärkung der technologischen Grundlagen ist aber auch eine wichtige aktuelle Aufgabe für die Technologieentwicklung in Deutschland. Da der technische Entwicklungsstand der verschiedenen Speichertechnologien noch sehr unterschiedlich ist, wurden und werden im Land verschiedene Modellprojekte zur technischen Entwicklung und Markteinführung von Speichertechnologien mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz durchgeführt.
Hierzu zählen u. a. die nachfolgend aufgeführten Energiespeicherprojekte:
- Power-to-Gas-Anlage der Stadtwerke Mainz AG
- Pilotanlage zur Methanisierung von Kohlendioxid mit Wasserstoff im Energiepark Pirmasens-Winzeln · Modellprojekt "myPowerGrid" des Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern
- Projekt "Vevide" (Transferstelle Bingen und Kooperationspartner)
- Projekt "Industrialisierung und Anwendung stationärer Energiespeichersysteme" des StoREgio Energiespeichersysteme e.V. Ludwigshafen
- RWE Smart Country/Modellregion Bitburg-Prüm
- Flex4Energy
Pumpspeicherkraftwerksprojekte in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz liegen aktuell für zwei Pumpspeicherkraftwerksprojekte rechtskräftige Raumordnungsbescheide vor. Hierbei handelt es sich um das Projekt "RIO" der Stadtwerke Trier Versorgungs-GmbH, das am Standort Hummelsberg - Kautenbachtal in der Verbandgemeinde Schweich linksseitig der Mosel ca. 10 km nordöstlich von Trier realisiert werden soll, sowie um das Pumpspeicherkraftwerk Heimbach der Stadtwerke Mainz AG, das im Mittelrheintal bei Niederheimbach entstehen soll. Beide Pumpspeicherkraftwerke sollen eine Stromerzeugungskapazität von jeweils ca. 300 MW aufweisen.