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Bad Soden (Main-Taunus-Kreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Bad
Soden (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden zunächst auf dem alten jüdischen Friedhof in Niederhofheim
beigesetzt, der um 1870 fast voll belegt war. Ein eigener Friedhof in Bad Soden wurde
1873 angelegt
und war seitdem Begräbnisstätte für die in Soden,
Höchst mit Unterliederbach, Okriftel,
Hattersheim und Hofheim lebenden Juden.
Der Friedhof wurde auf einer Anhöhe angelegt, damit er auch für Besucher aus
den anderen Orten leicht erreichbar war.
Das Friedhofsverzeichnis
enthält für die Zeit zwischen 1873 und 1938 oder 1939 289 Namen von
Beigesetzten, darunter viele Ausländer, die als Kurgäste bzw. als
Patienten der Israelitischen Kuranstalt in Soden gestorben sind (insgesamt 56
Personen, u.a. Kaufmann
Kunz aus Kowno, 1877, Salomon Shurf aus London, 1864-1924 usw.). Auch zwei
Krankenschwestern aus der Lungenheilanstalt wurden auf dem Friedhof beigesetzt.
Auf dem Friedhof wurden 39 Kinder beigesetzt.
Nach 1873 wurde
eine Leichenhalle (Taharahaus) auf dem Friedhof gebaut. Diese wurde beim
Novemberpogrom 1938 durch Nationalsozialisten verwüstet. Der gesamte Friedhof
wurde damals teilweise zerstört: Grabsteine wurden aus der Verankerung gerissen,
umgestoßen, zerstört oder über die Maier geworfen. Als 1964 bei einer
Verbreiterung der Niederhofheimer Straße der Friedhof etwas verkleinert wurde,
sind auch die Reste der Leichenhalle abgebrochen worden. Die Friedhofsfläche
betrug ursprünglich 22,20 ar, 1964 ist die Fläche etwas verkleinert worden
(heutige Fläche 13 m mal 150 m).
2017/19 wurden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Ein Teil der
Umfassungsmauer war eingestürzt, da die Wurzeln mehrerer Bäume die Mauer
beschädigt haben. So werden mehrere Bäume gefällt und die Mauer wieder
aufgebaut. Eine Dokumentation der 159 erhaltenen Grabsteine wurde -
begleitet von der Gesellschaft
für christlich-jüdische Zusammenarbeit - durch das Ehepaar Lissy und Sven
Hammerbeck 2017/18 erstellt und in die Datenbank des Landesgeschichtlichen
Informationssystems Hessen eingespeist. Die
Inschriften wurden dokumentiert und die hebräischen Inschriften übersetzt
(siehe Presseartikel unten).
Inschrift der Gedenktafel auf dem Friedhof: "Jüdischer Friedhof.
Als 'Isr. Todenhofs-Anlage' seit 1873 Sammelfriedhof für die jüdischen
Kultusgemeinden von Soden, Höchst a.M. mit Unterliederbach, Okriftel,
Hattersheim und Hofheim. Es wurden 288 Tote bestattet, auch Menschen, die nicht
hier ansässig waren, z.B. Kurgäste in Soden. Der Friedhof und die links vom
Eingang gelegene Leichenhalle wurden im November 1938 von Nationalsozialisten
verwüstet. Letzte Beerdigung im Januar 1939. Die Austreibung der jüdischen
Mitbürger aus ihren Heimatgemeinden hatte begonnen. Der unbelegte
Eingangsbereich wurde bei einer Straßenverbreiterung in den 1960er-Jahren
abgetragen."
Lage des Friedhofes
Der jüdische Friedhof befindet sich am Ende der
Niederhofheimer Straße südlich des Hofes Wilhelmshöhe.
Hinweis: Der Schlüssel zum Friedhof befindet sich im Bau- und
Betriebshof Bad Soden am Taunus, Hunsrückstraße 11, im Bürgerbüro,
Kronbergerstraße 1 sowie bei der Polizeistation Eschborn, Hauptstraße 300,
65670 Eschborn.
Fotos
(Fotos: Stefan Haas, Aufnahmen von 2013)
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Aufgang zum
Friedhof |
Gedenktafel |
Hinweistafel |
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Blick über den
Friedhof -
vom Eingang kommend
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Blick über den
Friedhof -
zurück zum Eingang
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Grabstein für
Moritz Weil (1872-1932), Okriftel,
und Fanny Levi geb. Rheinheimer aus
Gernsheim am Rhein (1846-1935) |
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Ältere
Grabsteine, vorne für eine "wackere
Frau, der Schmuck ihres Mannes..." |
Doppelgrabstein -
nur hebräisch beschriftet |
Grabstein für
Benny Buxbaum (1879 in Ernsbach
bei Öhringen - 1910 in Bad Soden) |
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Grabstein
für Fannchen Strahlheim
aus Hofheim (1820 -
1898)
(Name nach Dokumentation 1943 s.u.) |
Fragmentarisch
erhaltener (gewaltsam
zerstörter?) Grabstein für Margarethe Löwenstein
geb. Nachmann (1892-1919) |
Grabstein für
Adolpine Weil geb.
Strauss aus Okriftel
(1842-1936) |
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Grabstein für
Solomon Shure
aus London (1864-1924) |
Grabstein für
Clara Weinreb
(1888-1921) |
Grabstein für
Johanna Hirsch geb. Ballin
aus Höchst am Main (18.. - 1924) |
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hebräisch und
deutsch: "Die geliebt und hold
waren in ihrem Leben, sie sind auch im
Tode nicht getrennt." |
Grabstein für
Aron Moses (1841-1918)
und Elisabeth Moses geb. Abraham
(1850-1917) |
Grabstein für
Amalie Zechermann
geb. Dahlberg (1878-1924)
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Teilansicht,
vorne Mitte Grabstein für Julius Nassauer aus Hattersheim
(1876-1924)
rechts Einzelaufnahme des Grabsteines |
Grabstein für Max
Erschler aus Karkeln
(Ostpreußen (1906-1931) |
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Grabstein für
Mina Mannheimer
geb. Dahlberg (1870-1929) |
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Einzelne Presseberichte
Januar 2017:
Sanierungsmaßnahmen am Friedhof |
Artikel von Manfred Becht im "Höchster
Kreisblatt" (Frankfurter Neue Presse, Lokal) vom 6. Januar 2017:
"Jüdischer Friedhof Bad Soden Grabstein-Fotos für die Bibliothek
Bad Soden. Am jüdischen Friedhof in Bad Soden rücken demnächst die Holzfäller an. Manchen wird das nicht gefallen, aber es gibt einige Bäume, deren Wurzeln die Umfassungsmauer des Friedhofs beschädigt haben. Damit die Mauer nicht weiter verrottet, müssen diese Bäume gefällt werden. Der Naturschutz muss in diesem Fall zurückstehen. Und die Arbeiten müssen ausgeführt werden, bevor die Vegetationsperiode beginnt..."
Link
zum Artikel mit ergänzenden Informationen: "Friedhof,
Kuranstalt und selbständige Gemeinde". |
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November 2018:
Kulturförderpreis der Stadt für
die Erforschung des jüdischen Friedhofes
Anmerkung: Das Ehepaar Hammerbeck erhielt im Oktober 2018 bereits den
Hessischen Ehrenamtspreis.
Siehe dazu den Artikel von Heike Lattka in der "Frankfurter Allgemeinen" vom
6. Oktober 2018:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ehrenamt-auf-dem-juedischen-friedhof-in-bad-soden-15821910.html
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Artikel von Brigitte Kramer in der
"Frankfurter Neuen Presse" vom 14. November 2018: "Kulturförderpreis der
Stadt. Eine digitale Karte jüdischer Grabstätten
Lange war der jüdische Friedhof in Bad Soden unerforscht. Das Ehepaar
Hammerbeck hat das nun getan – und wurde dafür nun von der Stadt
ausgezeichnet.
Jahrzehntelang fristete der Jüdische Friedhof an der Niederhofheimer Straße
ein Schattendasein. Die 'Israelitische Todenhofsanlage' war ab 1873
Sammelfriedhof für die jüdischen Gemeinden von Soden, Höchst mit
Unterliederbach, Okriftel, Hattersheim und Hochheim. Viele der Grabsteine
waren umgestürzt, von Moos und Flechten zugewachsen. Ende der 1990er Jahre
erst wurden sie aufgerichtet. Doch die hebräischen Inschriften auf Sandstein
oder Granit waren weiter der Verwitterung preis gegeben. Elisabeth und Sven
Hammerbeck von der Interessengemeinschaft 'Der Jüdische Friedhof Bad Soden'
haben die Geschichte des Kulturdenkmals erforscht und für die Nachwelt
erhalten. Dafür wurde das Ehepaar jetzt mit dem Kulturförderpreis 2018 der
Stadt Bad Soden geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1000
Euro dotiert, das von der Frankfurter Sparkasse gestiftet wird. Seitdem
Lissy Hammerbeck Anfang 2014 die Führungen über den Jüdischen Friedhof von
Dr. Dietmut Thilenius übernommen hat, trieb sie der Gedanke um: Sie wollte
die Erinnerung an die im 'Beth-Hachajim', wie es im Hebräischen heißt, im
'Haus des (ewigen) Lebens' bestatteten Menschen bewahren. Denn in nur
wenigen Jahren, weiß sie, werde man die abblätternden und teilweise
zerstörten Schriftfelder nicht mehr entziffern und ohne fachkundige
Unterstützung schon gar nicht aus dem Hebräischen übersetzen können. Eine
Sisyphusarbeit wartete auf sie, doch das ahnte die 63-Jährige nicht. Lissy
Hammerbeck konnte auch nicht wissen, dass sie mit ihren Recherchen
Sachkundige zum Staunen bringen wird. Denn die recherchierten Lebensdaten
von Kurgästen etwa aus Russland, Litauen, Polen und England, die schwer
tuberkulosekrank nach Soden kamen und hier bestattet sind, lassen auf
Abstammungen von berühmten orthodoxen Gelehrten sowie Anhängern des
Chassidismus schließen. Wenn Lissy Hammerbeck ihre verzweifelte Suche nach
einem Übersetzer aus dem Hebräischen schildert. Wenn sie berichtet, wie sie
mit dem Leiter des Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden Kontakt aufnimmt, um die
Forschungsergebnisse über den Jüdischen Friedhof auf einer Datenbank zu
sichern und wie ihr Dr. Hartmut Heinemann wenig Hoffnung macht, weil 'ihr
Friedhof', mit seinen 150 Jahren für eine wissenschaftliche Erfassung 'viel
zu jung ist', könnte man meinen, Lissy schmeißt hin. Doch die zierliche Frau
bleibt hartnäckig. 'Unser Friedhof ist ein Kleinod', macht sie den Archivar
in Wiesbaden neugierig, '56 Kurgäste aus aller Welt liegen bei uns.'
Plötzlich reagiert der Archivar: 'Rufen Sie doch den Herrn Aumann in Marburg
an.' Und er nennt ihr die Nummer von LAGIS. Entweder ist das eine elegante
Abfuhr, denkt Lissy Hammerbeck, oder die goldrichtige Adresse. Es war
Letzteres. Von da an dauerte es weitere zwei Jahre. Alles, was bisher von
den Hammerbecks und ihren Mitstreitern Charlotte Börner und Dr. Lothar
Tetzner recherchiert, fotografiert und übersetzt worden war, musste in die
komplexe LAGIS-Datenbank eingepflegt werden. Lissy Hammerbeck lernt,
Sterbeurkunden in den Kirchengemeinden aufzuspüren und Sütterlin zu lesen.
Dr. Tetzner, profunder Kenner von hebräischen Handschriften, von Talmud und
Thora, forscht in Judenmatrikeln, Yad Vashem, Genealogien und sonstigen
Archiven. Sven Hammerbeck fotografiert die Grabsteine von vorn und von der
Rückseite. Hunderte von Aufnahmen macht er, bis sie dem Format von LAGIS
genügen. Charlotte Börner fertigt auf Tapetenrollen einen Lageplan der 288
Gräber mit Namen und Daten an. So wurde Karoline Hirsch (geborene Mayer)
1873, wie es im Kirchspiel der Sodener Evangelischen Kirche dokumentiert
ist, als erste bestattet. Am Grab des Viehhändlers Moritz Strauss wurde 1938
der letzte Grabstein auf dem Friedhof gesetzt. Selbst die Namen der 36
Kindergräber habe sie anhand der Sterbeurkunden herausfinden können,
berichtet Lissy Hammerbeck stolz. Eine tiefe Befriedigung und Erleichterung
empfinde sie, verrät Lissy Hammerbeck, dass sie mit ihren Mitstreitern
dieses Projekt abschließen konnte. Wenn Menschen kommen und nach ihren
jüdischen Vorfahren suchen, könne sie definitiv sagen: 'Er liegt bei uns.'
Lissy Hammerbeck möchte in einem Buch alle Informationen veröffentlichen und
die Leser mit auf eine interessante Entdeckungsreise in die jüdische
Geschichte nahmen."
Link zum Artikel |
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Januar 2019:
Sanierung der Friedhofsmauer
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Artikel von Andreas Schick in der
"Frankfurter Neuen Presse" vom 28. Januar 2019: "Baustelle ruht bis März.
Jüdischer Friedhof: Stadt saniert die eingestürzte, marode Mauer.
Nichts ist zu sehen. Weit und breit taucht kein Bauarbeiter auf. Ist die
Sanierung auf dem Jüdischen Friedhof denn schon beendet? Nein. Aber
'aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse' lässt die Stadt Bad Soden
das Vorhaben 'derzeit ruhen'. 'Voraussichtlich im März soll es hier mit
Mörtelarbeiten weitergehen', kündigt die Stadtverwaltung an. 'Bis zum
Abschluss der Arbeiten wird es dann rund drei bis vier Monate dauern.' Der
Jüdische Friedhof befindet sich an der Niederhofheimer Straße. Wer von der
Limesspange und der B 8 aus Richtung Bad Soden einbiegt, entdeckt ihn auf
der rechten Seite.
Der Jüdische Friedhof besteht seit ungefähr 1873. Er ist als Hessisches
Kulturdenkmal eingestuft. Der Denkmalschutz redet bei der Sanierung folglich
mit, damit der Charakter des Geländes erhalten bleibt und nicht verfälscht
wird. Handeln ist dringend notwendig, weil Wind und Wetter der
denkmalgeschützten Friedhofsmauer über Jahre hinweg zusetzten. Die
Sanierungsarbeiten hatten im Sommer 2018 begonnen. Sie sind in drei
Bauabschnitte geteilt. Der erste Teil sei erledigt, informiert die
Stadtverwaltung auf Anfrage. Dabei ging es darum, die Schiefstellung zu
richten und die Mauerkrone instand zu setzen. Nun stehen noch die
Bauabschnitte zwei und drei aus, die im Frühjahr 2019 an der Reihe sind.
'Der eingestürzte Mauerteil wird wieder aufgebaut', schildern die
Baufachleute aus dem Rathaus. Danach widmen sich die Sanierer dem Bereich
der Wurzelstöcke, indem sie einen Stahlbetonwechselbalken einbauen. 'Das
dortige Fundament wird entfernt', heißt es. 'Dadurch entsteht ein
Zwischenraum, in dem sich die Wurzeln ,ohne Zwang‘ ausbreiten können. Die
aufstehende Wand wird wieder senkrecht gestellt und ausgebessert.' Die
Kosten der Sanierung werden vom Regierungspräsidium Darmstadt getragen,
teilt Rathaus-Sprecher Wolfgang Heidecke mit. 'Sie belaufen sich auf 130 000
Euro.' Der erste Bauabschnitt schlage mit 75 000 Euro zu Buche. Weitere 55
000 Euro folgen für die Etappen zwei und drei in diesem Jahr. Mit den
Arbeiten ist das Bauunternehmen Kleebolte im Flörsheimer Stadtteil Wicker
betraut. Es ist ein Fachbetrieb für Baudenkmalpflege. Die
Interessengemeinschaft 'Der Jüdische Friedhof Bad Soden' hat die Geschichte
des Kulturdenkmals erforscht. Dahinter stecken in erster Linie Elisabeth und
Sven Hammerbeck. Das Ehepaar wurde 2018 mit dem Kulturförderpreis der Stadt
Bad Soden geehrt (das Kreisblatt berichtete)."
Link zum Artikel |
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November 2019:
Buch zum jüdischen Friedhof ist erschienen |
Artikel von Adolf Albus in
Frankfurt-live.com am 2. Dezember 2019: "MTK-News. Der Jüdische Friedhof
Bad Soden ist jetzt in einem Buch dokumentiert. Bad Sodener Kulturdenkmal
aus dem Dornröschenschlaf geweckt
Wieder einmal platzte am vergangenen Mittwochabend das Kulturzentrum
Badehaus fast sprichwörtlich aus allen Nähten: Das Bad Sodener Autoren- und
Forscherehepaar Lissy und Sven Hammerbeck hatte gemeinsam mit der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (Herausgeber des Buches)
zur Buchpräsentation "Der Jüdische Friedhof in Bad Soden - ein Archiv im
Freien" eingeladen. Begonnen hatte alles damit, dass Lissy Hammerbeck die
Führungen über Bad Sodens jüdischen Friedhof von Dr. Dietmut Thilennius
übernommen hatte. Schon damals ahnte sie, dass hier in der Niederhofheimer
Straße unweit der Wilhelmshöhe ein echter Kulturschatz schlummerte.
Gemeinsam mit ihrem Mann Sven Hammerbeck und Dr. Lothar Tetzner, der
sämtliche Grabinschriften aus dem Hebräischen übersetzte, machte sie sich
vor rund anderthalb Jahren an die Arbeit, den jüdischen Friedhof zu
erforschen. Im Jahr 2018 bekam das Bad Sodener Forscherehepaar für die
umfassende Dokumentation des Friedhofs bereits den Kulturförderpreis der
Stadt Bad Soden am Taunus sowie den Ehrenamtspreis des Landes Hessen. Mit
dem jetzt erschienenen Buch "Der Jüdische Friedhof in Bad Soden - ein Archiv
im Freien" haben sich Lissy und Sven Hammerbeck nicht nur einen Traum
erfüllt, sondern der Stadt Bad Soden am Taunus einen großen Dienst erwiesen,
denn schon in wenigen Jahren wären die Grabsteine derart verwittert gewesen,
dass eine Dokumentation kaum noch möglich gewesen wäre. Neben Bürgermeister
Dr. Frank Blasch und Kreistagsvorsitzendem Wolfgang Männer war auch
Christian Bührmann vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ins
Badehaus gekommen, um in ihren Ansprachen das ehrenamtliche Engagement und
die fundierte wissenschaftliche Arbeit von Lissy und Sven Hammerbeck sowie
Dr. Lothar Tetzner gebührend zu würdigen. Erhältlich ist das Buch 'Der
Jüdische Friedhof in Bad Soden - ein Archiv im Freien' ab sofort in allen
Buchhandlungen. Es kostet 24,50 €."
Link zum Artikel |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Bad Soden |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Bad Soden sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,901 Geburts-, Trau- und Sterberegister der
Juden von Bad Soden am Taunus 1803 - 1836 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924711
HHStAW 365,771 Sterbe- und Gräberverzeichnis der auf dem
jüdischen Friedhof in Bad Soden am Taunus beigesetzten Juden 1873 -
1939
mit einem Register der verstorbenen Juden mit Angaben zum Sterbedatum und
zur Grablage sowie zu Wohnort und Herkunft; enthält auch Personen aus
Hattersheim am Main, Höchst (Frankfurt-Höchst), Hofheim am Taunus,
Kriftel, Okriftel, Unterliederbach (Frankfurt-Unterliederbach) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3500071
HHStAW 365,968 Verzeichnis der auf dem jüdischen Friedhof
in Bad Soden am Taunus 1943 noch lesbaren Grabinschriften 1874 - 1937 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5319759
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Hinweis auf eine Dokumentation des
jüdischen Friedhofes in Bad Soden:
https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/xsform/sn/juf (hier in der
Suchmaske bei Friedhof "Bad Soden am Taunus, jüdischer Friedhof"
aufrufen und unten "Lagis-Suche" anklicken; zuvor kann
"Sortierung" nach Personenname oder Grabnummer eingegeben werden)
|
Literatur:
| Arnsberg II,256-259. |
|
Edith Vetter / Kurt Wagner: Der jüdische Friedhof in Bad Soden am
Taunus. Materialien zur Bad Sodener Geschichte (bestellbar über Stadt Bad
Soden, 7 €) |
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Renate Hebauf: Der jüdische Friedhof von Bad Soden in den Jahren
1938-1945. Materialien zur Bad Sodener Geschichte (bestellbar über Stadt Bad
Soden, 7 €). 1994. Informationen
auf der Privaten Website von Renate Hebauf.
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| Lissy und Sven Hammerbeck: Der jüdische Friedhof
in Bad Soden - ein Archiv im Freien. Hrsg. von der Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit. 2019. 24,50 €. |
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