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Friedhöfe im Wetteraukreis"
Bad Vilbel (Wetteraukreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Bad
Vilbel (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Auf einen bereits in früheren
Jahrhunderten vorhanden jüdischen Friedhof lässt die in der Gemarkung von Bad
Vilbel vorhandene Flurbezeichnung "Am Judenkirchhof" schließen. Bis
nach 1840 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde dann jedoch in Frankfurt,
später auf dem Friedhof
von Bergen
(Frankfurt/Main - Bergen-Enkheim) beigesetzt. Auch der Lehrer Salomon Steinhard
(gest. 1842) fand hier seine letzte Ruhestätte. Seit 1845 bestand ein eigener
jüdischer Friedhof in Bad Vilbel. Die Stadt hatte nach jahrelangen
Verhandlungen der jüdischen Gemeinde ein Hanggrundstück überlassen, das
im Besitz der Evangelischen Kirche gelegen haben soll. Die Friedhofsfläche umfasst 7,92
ar. Am 13. Februar 1936 und am 24. September 1937 erfolgten mit den verstorbenen
Eheleuten Julius und Flora Grünebaum die letzte Beisetzungen auf dem Friedhof.
diejenigen .
1944 wurde der Friedhof schwer geschändet. Es sind heute noch 78 Grabsteine
erhalten, andere wurden vermutlich in der NS-Zeit vom Friedhof gestohlen.
In den 1980er-Jahren stieß der damalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde
Rafael Zur auf Steine eines Wasserschutzwalls. Es waren Grabsteine des jüdischen
Friedhofs, die er dorthin zurückbrachte.
Der Friedhof kann von der in Bad Vilbel seit den 1990er-Jahren wieder
entstandenen kleinen jüdischen Gemeinde nicht genutzt werden, da durch die
Schändung und Abräumung des Friedhofes nicht klar ist, wo überall bereits
Beisetzungen erfolgt sind.
Text der Informationstafel am Eingang: "Jüdischer Friedhof Bad
Vilbel. Der jüdische Friedhof wurde 1845 als 'Israelitischer
Begräbnisplatz' angelegt. Die letzten beiden Beerdigungen waren vermutlich die
des Ehepaares Julius und Flora Grünebaum, geb. Mulling, die am 13. Februar 1936
bzw. am 24. September 1937 begraben wurden und deren Grabsteine noch vorhanden
sind. Nach Auslöschung der jüdischen Gemeinde erfuhr der Friedhof 1944 schwere
Schändungen: Die Gräber wurden teilweise zerstört, die Friedhofsmauer wurde
stark beschädigt und weitgehend abgetragen. Im Frühherbst 1945 ordnete die
amerikanische Militärbehörde die Wiederherstellung des Friedhofs an. Durch die
Schändung der Gräber waren die einzelnen Beerdigungsplätze nicht exakt zu
ermitteln. Es ist somit nicht bekannt, ob die Grabsteine tatsächlich die
zugehörigen Gräber markieren. Das Jüdische Ritual erlaubt keine Störung der
Totenruhe. Aus diesem Grund darf an Anlage und Aussehen des Friedhofs nichts
verändert werden.
Der Schlüssel wird bei der Friedhofsverwaltung aufbewahrt, der Friedhof ist an
Sabbat und den jüdischen Feiertagen nicht zu betreten.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Spende des nach Amerika ausgewanderten J. M. Rosenthal
für die Einfriedung des jüdischen Friedhofes (1914)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Juli 1914:
"Vilbel. Ein geborener Vilbeler, der jetzt in Amerika lebende
Kaufmann J.M. Rosenthal, hat der israelitischen Gemeinde für ihren
Friedhof eine neue Einfriedung in Form einer zwei Meter hohen Mauer aus
Blendsteinen und einem schönen Portal aus Kunstschmiedeeisen
gestiftet." |
Lage des Friedhofes
Der jüdische Friedhof befindet sich nordöstlich des Ortes zwischen dem Gronauer
Weg und dem allgemeinen Friedhof der Stadt.
Lage des jüdischen Friedhofes
in Bad Vilbel auf dem dortigen Stadtplan:
der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes in Bad Vilbel an;
alternativ unter
"Behörden" weiterklicken zu
"Friedhof, jüdisch, Bad Vibel" |
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Fotos
(Fotos: Stefan Haas; Aufnahmen vom Februar 2015; die Fotos auch
in der Fotoseite von Stefan Haas http://www.blitzlichtkabinett.de/lost-places/friedhofs-fotografie/friedhöfe-in-hessen/)
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Ansichten des
Eingangsbereiches mit dem kunstvoll gestalteten Eingangstor; am rechten
Torpfosten die Hinweistafel |
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Die Hinweistafel |
Teilansicht |
Grabstein für Schlomo
ben Issachar |
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Grabstein für Theodor
Löb
(1862-1927)
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Grabstein für Jeanette
Strauß
geb. Löwenstein (1847-1926)
(Frau von Herz Strauß |
Grabstein für
Hiskia Strauss
(1811-1863) |
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Teilansicht
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Grabstein für Levy
Schott
(1831-1922) |
Grabstein für Hannchen
Ross
geb. Kahn (gest. 1857) |
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Grabstein für Johanna
Wechsler
(1852-1922) |
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Grabstein links mit
Amphore für
Josef M. Rosenthal (1850-1926) |
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Grabstein mit
abgebrochener und nach
unten gerichteter Fackel als Symbol für
erlöschendes Leben |
Grabsteine von
links: für Max Grünebaum (1873-1930), Alfred Wechsler
(1863-1930),
und Bertha Wechsler geb. Laup (1868-1932)
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen.
Bd. II S. 324-325. |
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