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Büdingen (Wetteraukreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Büdingen
(interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Birstein
beigesetzt. Ein eigener jüdischer Friedhof bestand in Büdingen seit 1839. Seit
1852 wurden auch die Toten der Gemeinde Bindsachsen
in Büdingen beigesetzt. Der Friedhof enthält etwa 100 Gräber und umfasst eine
Fläche von 17,09 ar.
2017/18 wurde die Friedhofsmauer erneuert (siehe Pressebericht unten).
Auf einer Tafel am Eingang zum Friedhof wird darauf hingewiesen: Der Schlüssel
zum Friedhof wird beim Friedhofamt der Stadtverwaltung Büdingen, Zum
Stadtgraben 7, 63654 Büdingen aufbewahrt und kann dort ausgeliehen
werden.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt unmittelbar am nördlichen Ortsausgang
rechts der Straße nach Wenings (100 m nach Einmündung der Straße "Am
Molkenborn").
Link zu den Google-Maps
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 22.3.2009)
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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
Hinweistafel |
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Treppe vom Eingangstor
in den
Friedhof |
Teilansichten |
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Die meisten der älteren
Grabsteine sind auf
der Vorderseite nur hebräisch beschriftet |
"Segnende Hände"
der Kohanim |
Grabstein für Bertha
Goldschmidt geb. Baum
(1856-1929) und Henriette Baum (1859-1929) |
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Grabstein für Johanna
...
mit Spuren der Zerstörung
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Grabstein für Meier Grünebaum
(1871-1910)
mit Symbol der Mohnkapseln für den Todesschlaf |
Grabstein für Betti
Halberstadt geb. Stern
("28 Jahre alt - mit ihrem erstgebornen Söhnchen,
sie starben zusammen bei der Geburt am 27. Juli 1900") |
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Grabstein links für
Herz ... (1850-1901),
Mitte für Betti Halberstadt geb. Stern
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Grabstein links für
Simson aus Babenhausen,
Schwiegervater des Is. Grünebaum zu
Bindsachsen
(gest. 1851); rechts für Henoch Herrmann (1787-1851) |
Grabstein für
Metzgermeister Löb Rosenthal, Vorsteher
der israelitischen Gemeinde in Büdingen
(geb. 19. Tebet 5562 = 24.12.1801 gest. 1853) |
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Grabstein
für Elise Grünebaum, Tochter
von Isaak Grünebaum von Bindsachsen
(1843-1868) |
Grabstein 2.
von links für Amalie Kulb
(gest. 1878, 65 Jahre alt), 3. von links für
Babette Henlein (1840-1878) |
Teilansicht des
Friedhofes |
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Grabstein
rechts (dunkel) für
Leopold Grünebaum
(geb. 1866, gest. in Erfurt 1895) |
Teilansicht des
Friedhofes |
Grabstein links
für Esther Straus geb.
Rödelheimer (1819-1904), Mitte für
Berta Strauss (1871-1904) |
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Grabstein für
Salomon Katz (1847-1927) und
Fanny Katz geb. Ellinger (1849-1933) mit
Symbol der "segnenden Hände" der Kohanim |
Grabstein
links der Mitte für Betty Eulau geb.
Strauß (1852-1934) und Sophie Eulau geb. Eulau (1875-1933),
kleiner Grabstein rechts für Ida Eulau geb. Kahn (1877-1933) |
Teilansicht des
Friedhofes |
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Grabstein für Klara
Strauss
geb. Stern (1848-1929) |
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Fotos von 2005:
(Fotos von H. Hausmann, Wächtersbach, Aufnahmedatum April
2005)
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Älterer Grabstein mit den 'segnenden
Händen' der Kohanim |
Grabstein für Frau
Dr.
Lahnstein (1850-1910) |
Grabstein für Hirsch Sichel
(1852-1909) |
Einzelne Presseberichte zum Friedhof
Januar 2019:
Neue Mauer um den Friedhof
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Artikel
von Myriam Lenz im "Kreis-Anzeiger" vom 9. Januar 2019:
"Neuer Schutz für die Ruhenden auf dem jüdischen Friedhof in
Büdingen
Am jüdischen Friedhof in der Vogelsbergstraße in Büdingen gibt es eine neue
Mauer. Die Winkelsteine sorgen für Stabilität.
BÜDINGEN. Wären sie nicht an einem Hang gelegen, könnte man annehmen, es
ist eine Szene aus einem Schachspiel: Rote und granitgraue Figuren stehen
bereit, die einen erhaben, die anderen etwas schwächelnd zur Seite geneigt.
Doch sie schauen alle vereint in die gleiche Richtung den Hang zur
Vogelsbergstraße hinab. Kein Kräftemessen, sondern versöhnliche Ruhe. Es
kommt auch eher selten vor, dass dort Besucher erscheinen und vor einem
Grabstein stehen. In den vergangenen Monaten mussten die Autofahrer öfters
auf Höhe des jüdischen Friedhofs anhalten. Über zwei Jahre ist dort die
Friedhofsmauer erneuert worden. Zeitweise hat eine Ampel die Fahrer zum
kurzen Stopp gezwungen. Monat für Monat konnten die Verkehrsteilnehmer die
Fortschritte verfolgen. Die alte Buntsandsteinmauer war rissig und musste
komplett abgebrochen werden. Das geschah abschnittsweise, um zu verhindern,
dass der obere Bereich, wo die Gräber beginnen, abrutscht. Um den Hang zu
sichern, sind Winkelsteine eingebaut worden. Die Füße der Steine sind
allerdings zur Straße ausgerichtet, was, wie Büdingens Bauamtsleiter Jürgen
Kraus im Gespräch mit dem Kreis-Anzeiger erklärt, bautechnisch eher
ungewöhnlich ist. Der Grund: Für die dort begrabenen Bürger herrscht eine
ewige Totenruhe. Ein jüdischer Friedhof ist ein 'Beth olam' - er soll bis in
Ewigkeit unberührt bleiben. Es war daher nicht möglich, zu bohren, um
Erdanker anzubringen, wie es sonst üblich ist. Denn es war nicht klar, in
welcher Tiefe die Toten begraben worden waren. Die Winkelsteine sind später
wieder mit Sandsteinen verkleidet worden, um den ursprünglichen historischen
Charakter der Mauer wiederherzustellen. Etwa 180.000 Euro haben die
Bauarbeiten gekostet.
Im Jahre 1839 entstand der jüdische Friedhof in der Vogelsbergstraße. In
Eckartshausen gibt es ebenfalls
einen jüdischen Friedhof, in Düdelsheim
zwei. Seit 1852 sind auch die Toten der Gemeinde
Bindsachsen in Büdingen beigesetzt
worden. In Büdingen gibt es zirka 100 Gräber. Seit Jahrzehnten ist dort aber
niemand mehr begraben worden. Das hat auch seinen Grund in der begrenzten
Fläche. Der Friedhof ist gerade einmal 1700 Quadratmetern groß. 'Es gibt
auch keine Möglichkeit, weitere Bestattungen auszuführen. Die jüdischen
Gemeinden hatten deshalb die Flächen für die Friedhöfe immer selbst gekauft,
um das ewige Ruherecht zu gewährleisten', informiert Dr. Klaus Werner, der
sich beim Landesverband ehrenamtlich um die Friedhöfe kümmert.
Im Februar 1960 wurden fast alle 350 jüdischen Friedhöfe in Hessen von der
Jüdischen Restitutionsnachfolger-Organisation (JRSO) dem Landesverband der
jüdischen Gemeinde überschrieben. Die JRSO hatte sich nach dem Zweiten
Weltkrieg um die Rückführung des geraubten jüdischen Vermögens und unter
anderem auch um die jüdischen Friedhöfe gekümmert.
Der Landesverband der jüdischen Gemeinde in Hessen ist Dachorganisation der
jüdischen Gemeinden, kümmert sich unter anderem um den Schulunterricht und
die Friedhöfe. Für die Friedhöfe in Hessen stellen das Land und auch der
Bund jährlich zusammen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Kommunen
bekommen einen Pauschalbetrag pro Quadratmeter für die Pflege. So übernimmt
die Stadt Büdingen das Rasenmähen und das Zurückschneiden der Büsche. Bei
größeren Investitionen, wie zum Beispiel die Erneuerung der Mauer, bezahlen
das Land und der Bund unabhängig der Pauschale. Einmal im Jahr ist der
Landrat beziehungsweise sind seine Mitarbeiter gehalten, die Friedhöfe zu
besichtigen und zu kontrollieren. Bei diesen Besichtigungen sind Klaus
Werner und ein Steinmetz dabei. Die Friedhöfe sind zwar abgeschlossen,
können jedoch, bis auf den Freudentag Schabat, also einem Samstag,
besichtigt werden. Am Tor hängt in der Regel ein Schild, auf dem steht, wo
der Schlüssel abzuholen ist. Das passiert jedoch eher selten. Vor ein paar
Jahren, berichtet Werner, waren sehr viele Besucher aus den USA und aus
Israel auf den jüdischen Friedhöfen in Hessen und wollten nach den Gräbern
ihrer Vorfahren schauen. Dies seien die hauptsächlichen Besucher."
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