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Friedhöfe in der Region"
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Bollendorf (VG
Irrel, Kreis Bitburg-Prüm)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Bollendorf
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die erst im 19. Jahrhundert entstandene jüdische
Gemeinde Bollendorf legte auf einem etwa 4 ar großen Grundstück südöstlich
des Dorfes einen eigenen Friedhof an. Der Friedhof wurde in der
NS-Zeit abgeräumt. Es waren bis 2018 keine Grabsteine mehr zu erkennen. Doch
wurden Reste/Fragmente einiger Grabsteine
offenbar in den unteren Schichten vor allem der südlichen Stützmauer eingemauert*.
Auf dem Stumpf eines Pfostens vom Eingang in die abgebrochene Synagoge der
Gemeinde in eine Erinnerungstafel angebracht (siehe Foto unten).
*Nach Informationen von Monika Metzen-Wahl (Emil-Frank-Institut in Wittlich)
vom 14.12.2020 wurden etwa 30 Grabsteine in der Umfassungsmauer des Friedhofes
verbaut. Sie konnten inzwischen geborgen werden (siehe Fotos unten) .
Die Lage des Friedhofes
Südöstlich des Ortes an dem zur Sauer abfallenden Westhang - Flur
Kirchenberg oberhalb der Echternacher Straße.
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(obere beiden Fotoreihen: Hahn, Aufnahmedatum 9.4.2012; Fotos zum jüdischen Friedhof auch in den
Fotoseiten von Stefan Haas
https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-rlp-iii)
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Weg zum Friedhof |
Umfassungsmauer |
Das Eingangstor |
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Ansichten des
zerstörten und abgeräumten Friedhofes |
Gedenkstein:
"Hier ruhen die
Verstorbenen der jüdischen Gemeinde" |
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Tafeln zum Gedenken an die
jüdische Gemeinde
und die jüdischen Opfer der NS-Zeit
(Foto: Armin Kohnz, August 2016;
eingestellt in höherer Auflösung) |
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Die Tafel befindet sich im
Bereich des
Friedhofes/Kirche/Kriegerdenkmal |
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Entdeckung
von Grabsteinen
in der Friedhofsmauer 2018
(Fotos - Quelle:
AG Jüdische
Geschichte Bollendorf) |
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Umfassungsmauer
mit Eingangstor |
Gedenkstein |
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Grabsteine
in der Umfassungsmauer
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Panoramabild der
Umfassungsmauer
mit Markierung der Grabsteine |
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Grabsteinfunde
im Herbst 2019
(Fotos - Quelle:
AG Jüdische
Geschichte Bollendorf) |
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Bergung des
Grabsteines (Fragment) für Minette Bonehm geb. Levi |
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Grabsteine
für "unsere Mutter Sis Bat Meir" |
Weiterer Grabsteinfund
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Bericht von Barbara Kemmer von der AG
Jüdische Geschichte Bollendorf im Herbst 2019: "Mittlerweile sind wir
zwar ein bisschen weiter in unseren Forschungen zum Jüdischen Friedhof in
Bollendorf, aber es bleiben weiterhin mehr Fragen offen als eindeutige
Antworten gefunden werden konnten. Gewiss scheint bis dato, dass nach dem
Krieg zweierlei Baumaßnahmen durchgeführt wurden, die das ursprüngliche
Ausmaß sowie das einstige Antlitz des Friedhofs in entscheidendem Maße
veränderten. Wie genau, das versuchen wir gerade herauszufinden. Zu diesem
Zweck werden derzeit Testgrabungen auf dem Friedhofsareal vorgenommen.
Durchgeführt und dokumentiert werden diese von unserer Arbeitsgruppe (mit
Genehmigung der Jüdischen Gemeinde Trier sowie des Denkmalpflegeamts des
Kreises Bitburg-Prüm). Mangels (eindeutiger) schriftlicher Quellen und
fehlender Zeitzeugenberichte sind diese Grabungen aus unserer Sicht
unumgänglich, will man mehr über die Geschichte des Jüdischen Friedhofs
erfahren (und zwar von den Ursprüngen bis zur Jetztzeit). Mit Blick auf
zukünftige Rekonstruktions- bzw. Baumaßnahmen sowie die kontextuelle
Erinnerungsarbeit sind diese Bodenuntersuchungen gleichsam von
entscheidender Wichtigkeit. Indes wären wir weiterhin sehr froh, wenn wir
zudem auf anderen Wegen zu erhellenden Informationen gelangen könnten. Daher
spreche ich hiermit direkt jene an, die uns dahingehend vielleicht
weiterhelfen könnten: Haben Sie (oder eine Ihnen bekannte Person) u. U.
hilfreiches Wissen (verpackt in Erinnerungen, Erzählungen, Fotos usw.), das
Sie gerne mit uns teilen würden? Dann zögern Sie bitte nicht und schreiben
Sie uns einfach eine kurze E-Mail
(stolpersteine.bollendorf@yahoo.de) oder rufen Sie uns an (+49
(0)176/41272769). Wir stehen jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Ganz
herzlichen Dank!
Alle verfügbaren Quellen und Berichte, mögen sie auf den ersten Blick auch
noch so unbedeutend erscheinen, könnten uns dabei helfen, die Geschichte des
Jüdischen Friedhofs in Bollendorf mehr und mehr ans Licht zu bringen und in
der Folge für eine angemessene Aufarbeitung Sorge zu tragen".
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Neuanlage
des Friedhofes auf Grunde
des Fundes von Grabsteinen im Sommer 2020
(Fotos - Quelle:
AG Jüdische
Geschichte Bollendorf) |
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Hinweise der AG Jüdische Geschichte
Bollendorf: "Nach zahlreichen gruppeninternen Diskussionen wie auch dem
Gespräch mit den zuständigen Behörden und Vertretern wurden die im letzten
Jahr (2019) begonnenen Testgrabungen am Jüdischen Friedhof zu Bollendorf nun
weitergeführt. Noch im Juli 2020 fanden größere Flächengrabungen vor Ort
statt - mit der Idee, weitere Grabsteinfragmente oder Fundamente des alten
Friedhofs freizulegen. Das grundsätzliche Vorhaben, der Geschichte dieses
Ortes näher zu kommen, wurde damit auf eine andere Ebene gehoben."
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Oktober 2023:
Einweihung der Gedenkstätte
Jüdischer Friedhof Bollendorf |
Pressemitteilung
des Eifelkreises Bitburg-Prüm vom 16. Oktober 2023: "Neugestalteter
Jüdischer Friedhof Bollendorf eröffnet.
Mit Unterstützung der 'Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur' und dem
LEADER-Programm konnte die Gedenkstätte Jüdischer Friedhof Bollendorf
neugestaltet werden und ein sichtbares Bekenntnis der Ortsgemeinde zur
Wahrung der eigenen jüdischen Geschichte entstehen. Im Beisein von Landrat
Andreas Kruppert, Ortsbürgermeisterin Silvia Hauer und weiteren Gästen fand
die offizielle Eröffnung der nun fertiggestellten Gedenkstätte statt. Auf
gelungene Weise wird mit dem neugestalteten Ort an das Leben einer blühenden
Gemeinde mit 110 Mitgliedern jüdischen Glaubens mit einer eigenen Synagoge
erinnert. Die Arbeiten wurden von Mitgliedern der AG Jüdische Geschichte
Bollendorf geleistet und von der Felsenland Südeifel Tourismus GmbH sowie
der Ortsgemeinde unterstützt. Landrat Kruppert dankte in seiner Ansprache
allen, die sich für die Wahrung ihrer jüdischen Geschichte engagiert haben:
'Es ist mir eine besondere Ehre und ein wichtiges Anliegen, diesen Ort zu
würdigen, der ab dem heutigen Tag fest zur Ortsgemeinde Bollendorf, zur
Südeifel und zum Eifelkreis Bitburg-Prüm gehören wird.'"
Link zur Pressemitteilung |
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