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Daubringen (Stadt
Staufenberg, Kreis
Gießen)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur Geschichte jüdischer Bewohner
In Daubringen lassen sich seit dem 18. Jahrhundert jüdische Bewohner nachweisen.
Die erste Ansiedlung könnte im
Zusammenhang mit der Ausweisung der Juden aus Gießen (1662) erfolgt sein.
Die Zahl der jüdischen Familien am Ort blieb immer gering. Im 18. Jahrhundert
lebten nur ein bis zwei jüdische Familien am Ort. Namentlich wird um 1750 eine Familie
"Ravogel" (Raphael?) genannt. Zwischen etwa 1770 und 1815 wird
Jud Aron (auch Elkan Aron oder Haune Aron) erwähnt, der mit seiner Familie in
einem Häuschen in der Großgasse 5 lebte (das Haus wurde zu Beginn der
1980er-Jahre abgebrochen). Aron hatte zwei Söhne: Michel Elkan (geb. 1788) und
Salomon Elkan (geb. 1791). 1812 nahmen die Genannten den Familiennamen Mormelstein
an.
1810 zog mit Susmann Löwenstein und seiner Frau Judel (Judith)
mit dem 1808 geborenen Sohn Hirsch eine weitere jüdische Familie in Daubringen
zu. Die Familie hatte zuvor in Ruttershausen
gelebt.
In den 1870er-Jahren wurde Isaak
Löwenstein in den Gemeinderat der bürgerlichen Gemeinde gewählt. Mehrere
jüdische Einwohner (teilweise mit Familien) sind nach 1850 ausgewandert: Mendel
Mormelstein und Süßmann Löwenstein (1852), Aron Löwenstein (1855), Jakob
Mormelstein (1867) und Salomon Mormelstein (1873)
Einrichtungen wie Betsaal und rituelles Bad waren nicht am Ort vorhanden.
Die in Daubringen lebenden jüdischen Personen gehörten zum Gemeindeverband Lollar
und besuchten die dortige Synagoge. Die in Daubringen gestorbenen jüdischen Personen wurden
bis um 1840 auf dem Friedhof am Hang
unterhalb der Burg Staufenberg in Staufenberg beigesetzt, danach auf dem Friedhof
an der Gemarkungsgrenze zwischen Lollar und Staufenberg.
Aus dem 19. Jahrhundert liegen an Zahlen jüdischen Einwohner am Ort vor: um
1830 16 jüdische Einwohner.
Von den in Daubringen geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): in beiden Listen
werden bei Eingabe des Ortsnamens Daubringen keine Personen genannt.
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Volker Hess: Geschichte der Juden in den heutigen
Ortsteilen Staufenbergs Daubringen, Mainzlar, Staufenberg und Treis.
Staufenberg 1990 (20. Juni 2002). |
| ders.: Die jüdische Bevölkerung in Daubringen und
Mainzlar. Staufenberg 1993 (12. Dezember 2001).
Die Beiträge von Volker Hess zur
jüdische Geschichte von Staufenberg sind zugänglich über eine Seite des
Stadtarchivs Staufenberg |
| Hanno Müller: Juden in den Landämtern Gießen und
Hüttenberg 1809 bis 1922. In: Mitteilungen des Oberhessischen
Geschichtsvereins Gießen e.V. 2007 S. 271-283.
Mitgeteilt werden Geburts-, Heirats- und Sterbedaten von Juden in den Gemeinden Allendorf/Lumda,
Daubringen, Heuchelheim, Kirch-Göns, Leihgestern, Lollar, Mainzlar, Pohl-Göns, Rodheim,
Ruttershausen, Steinbach und (Watzenborn)-Steinbach der ehemaligen Landämter Hüttenberg und Gießen im Zeitraum von (1792) 1809 bis 1822. Als Quellen dienten die Judenmatrikel des Landamtes Gießen und des Amtes Hüttenberg.
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Hanno
Müller: Juden in Staufenberg. Familien in Daubringen - Staufenberg -
Mainzlar - Treis/Lumda - Lollar - Ruttershausen. Hrsg. von der Ernst Ludwig
Chambré-Stiftung in Lich. Lich 2022. ISBN 978-3-96049-100-2. Zu beziehen
über den Autor: E-Mail:
hanno.mueller@fambu-oberhessen.de |
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Barbara
Wagner: Juden in Staufenberg. Stolpersteine in Staufenberg - den
Ortsteilen: Daubringen Mainzlar Treis an der Lumda. Lich 2022.
ISBN 978-3-96049-104-0.
Hinweis: Die Veröffentlichung ist ausschließlich über das Stadtarchiv
Staufenberg, Tarjanplatz 1, 35460 Staubenberg,
info@staufenberg.de zu beziehen.
Auch alle Rückmeldungen und Anfragen sind ausschließlich dorthin zu richten.
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