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"Synagogen im Donnersbergkreis"
Dielkirchen mit
Dörnbach (VG Rockenhausen, Donnersbergkreis)
Jüdische Geschichte / Betstube
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Dielkirchen bestand eine kleine jüdische
Gemeinde im 19. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten
die jüdischen Familien am Ort - vermutlich mit den in Dörnbach lebenden Juden
- noch eine eigene Gemeinde (1844); seit 1864 gehörten die in
Dielkirchen und Dörnbach lebenden Juden zur Gemeinde in Rockenhausen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: in Dielkirchen 1801 13 jüdische Einwohner (2,9 % der
Gesamteinwohnerschaft), 1808 14 (3,0 %), 1825 20 (3,9 %); in Dörnbach
1801 6 jüdische Einwohner (1,6 % der Gesamteinwohnerschaft), 1808 14, 1825 38
(7,0 %).
1809/10 werden als jüdischen Familienvorstände genannt: in Dielkirchen
Isaac Beitmann (bzw. Beutmann, Kleinhändler) und Salomon Gutmann
(Kleinhändler), in Dörnbach Isaac Becker, Raphael Becker, Jacques
Joseph und David Levi (alle als Gebrauchtwarenhändler tätig).
An Einrichtungen waren eine Betstube (s.u.) und ein Friedhof
(beziehungsweise zwei Friedhöfe) vorhanden.
Um 1924 wurden noch 35 jüdische Einwohner in Dielkirchen gezählt, die zur
Gemeinde in Rockenhausen
gehörten.
1933 lebten noch 36 jüdische Personen in Dielkirchen. In
den folgenden Jahren ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
Von den in Dielkirchen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Alwine Alexander geb.
Beitmann (1881), Elma (Elsa) Beitmann (1899), Martha Beitmann (1900), Mathilde
Beitmann geb. Kaufmann (1877), Ella Danzig geb. Beitmann (1881), Johanna Haas
geb. Gerson (1883), Karoline Kohlmann geb. Beitmann (1864), Nathan August
Liepold (1883), Selma Liepold geb. Gutmann (1889), Ida Mai geb. Beitmann (1884),
Berta Salomon geb. Beitmann (1872).
Auf der Gedenktafel für die aus der Verbandsgemeinde Rockenhausen
deportierten und ermordeten jüdischen Personen am Standort der früheren Synagoge
in Rockenhausen sind auch die Namen von
Elsa Beitmann, Martha Beitmann und Mathilde Beitmann - alle aus Dielkirchen
- eingetragen (siehe Foto unten).
Aus Dörnbach sind umgekommen: Johanna Bähr geb. Jacob (1885), Klara
Berg (1884), Melanie Berg (1885), Willi Berg (1889).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
70. Geburtstag von Albert Beitmann (1938)
Artikel in "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der
Rheinpfalz" vom 1. September 1938: "Aus Dielkirchen. Herr
Albert Beitmann zur Zeit Landau, Glacisstr. 9, feiert am 14. September
seinen 70. Geburtstag. Wir wünschen Herrn Beitmann noch viele Jahre des
Lebens in Gesundheit und Frisch. (Alles Gute) bis 120 Jahre." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Verlobungsanzeige von Lydia Beitmann und Simon
Ottenheimer (1935)
Anzeige in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1935:
"Lydia Beitmann - Simon Ottenheimer.
Verlobte.
Dielkirchen - Rheinpfalz - Gemmingen
- Baden." |
Zur Geschichte der Synagoge
Im 19. Jahrhundert kann
davon ausgegangen werden, dass es in einem der jüdischen Häuser einen Betraum
gab, zumal 1844 Dielkirchen noch eine selbständige jüdische Gemeinde war und
sehr wahrscheinlich auch die jüdischen Bewohner des benachbarten Dörnbach die
Gottesdienste in Dielkirchen gesuchten. Ab 1864 wurden die Gottesdienste in Rockenhausen
besucht.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Zur jüdischen
Geschichte in Dielkirchen liegen - außer zu den Friedhöfen
- noch keine
Fotos / Abbildungen vor; über
Zusendungen oder Hinweise freut sich der
Webmaster der "Alemannia
Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Andernorts entdeckt:
Grabstein in
Frankfurt am Main
(Foto: Bernhard Kukatzki,
Aufnahme von 2013) |
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Grabstein von
Adolf Gutmann (geb. 12. Juli 1860 in Dielkirchen, gest. 2. Januar 1921
in Frankfurt am Main) im jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in
Frankfurt am Main |
Gedenktafel mit
Namen der aus Dielkirchen
ermordeten jüdischen Personen
(am früheren Standort der Synagoge in
Rockenhausen)
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"Verachtet
- Ausgestossen - Entrechtet - Vertrieben - Deportiert - Entwürdigt -
Misshandelt - Ermordet - Vergast.
Namen der jüdischen Mitbürger, die aus der Verbandsgemeinde Rockenhausen
deportiert wurden:
Elsa Beitmann - Dielkirchen, Martha Beitmann - Dielkirchen, Mathilde Beitmann -
Dielkirchen, Siegfried Berg - Teschenmoschel, Artur Dellheim -
Rockenhausen, Heinrich Dreyfuß - Rockenhausen, Melanie Dreyfuß -
Rockenhausen, Aurelia Forsch - Teschenmoschel - Heinrich Fränkel -
Rockenhausen, Hermann Mendel - Rockenhausen, Eleonore Michel -
Teschenmoschel, Max Michel - Teschenmoschel, Rosa Michel - Teschenmoschel,
Karoline Neumann - Teschenmoschel, Fritz Roelen - Rockenhausen, Helene
Roelen - Rockenhausen, Jakob Roelen - Rockenhausen, Salomon Roelen -
Rockenhausen, Jonas Rosenfelder - Rockenhausen.
Wir gedenken der Bürger unserer Stadt, die aufgrund ihres Glaubens, ihrer
politischen Überzeugung, ihrer Behinderung, ihres Andersseins zu Opfern
nationalsozialistischer Gewaltherrschaft wurden.
Ihr Leid sei uns Lebenden eine Mahnung zum Widerstand gegen Unrecht.
Stadt Rockenhausen, 1996" |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Bernhard Kukatzki: Die Dörnbacher Juden und ihre
Berufe. In: Dörnbach. Chronik eines Dorfes. Hrsg. von der Stadt
Rockenhausen 1998. |
| ders.: Juden in Dörnbach. Eine historische Skizze.
Rockenhausen 1996. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 428 Anm. 634 (mit weiteren Literaturangaben).
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