Zur Geschichte des Lagers / Friedhofes
Von 1938 bis 1945 bestand in
Flossenbürg ein Konzentrationslager. Rund 100.000 Menschen waren im
Haupt- und den mehr als 100 Außenlagern inhaftiert. Mindestens 30.000 überlebten
den Terror nicht.
1943 fasste allein das Lager Flossenbürg über 4.000 Häftlinge, hauptsächlich
politische Gefangene aus dem Ausland: Größtenteils Polen, sowjetische
Kriegsgefangene und Zivilarbeiter, Tschechen, Belgier, Franzosen und Holländer.
Ab Mitte 1944 trafen zahlreiche polnische und ungarische Juden in
Flossenbürg ein, die nach dem Motto "Vernichtung durch Arbeit" zur Sklavenarbeit
unter schlimmsten Haftbedingungen gezwungen wurden. Ende 1944 befanden sich über 8.000 Menschen im Lager, das für
maximal 5.000 Häftlinge ausgerichtet war. Bis zur beginnenden Auflösung im
Februar 1945 waren an die 15.000 Menschen gleichzeitig interniert.
Heute erinnert eine Gedenkstätte an das Leid und den Tod der Häftlinge.
Auf dem Friedhof (Gräberfelder) wurden 1945 und in den folgenden Jahren (Überführungen aus
anderen Orten der Nebenlager und von Grabstätten der Todesmärsche) etwa 5.500
Menschen beigesetzt. Eine "Aschenpyramide" im "Tal des
Todes" erinnert an die unzähligen im Krematorium verbrannten Toten des Lagers. Eine jüdische Gedenk- und
Gebetsstätte besteht seit dem 50. Gedenktag der Befreiung des Lagers 1995.
In den Jahren 2004 bis 2007 wurde die Gedenkstätte völlig neu
konzipiert und gestaltet. Leitbild war die optische und inhaltliche
Erschließung der Relikte des KZ Flossenburg. Dabei wurden u.a. die beiden
historischen Gebäude Wäscherei und Häftlingsküche saniert. Der Appellplatz
wurde um circa 50 cm auf das originale Lagerniveau abgesenkt und nach
historischem Vorbild in seinen ursprünglichen Abmessungen rekonstruiert. Im
Bereich der Wäscherei (mit Häftlingsbad) befindet sich eine neue
Ausstellung "Geschichte auf zwei Ebenen". Im November 2012
startete eine weitere Erweiterung und Neukonzeption der NZ-Gedenkstätte. Die
ehemalige Kommandantur ist seitdem Teil der Gedenkstätte. Sie wird umgebaut
für die Aufnahme von Büroräumen. Eine weitere Maßnahme ist seitdem der Umbau
des ehemaligen SS-Casinos zu einem Seminarhaus. Ab September 2015 werden
drei Seminarräume und mehrere Büros in dem Gebäude zur Verfügung stehen.
Auch das Außengelände wird neu gestaltet. Dabei wird auch der ehemalige
Appellplatz freigelegt.
Im Ort befindet sich ein Friedhof für die noch nach der
Befreiung des KZ in Flossenbürg gestorbenen Häftlinge.
Fotos
Anmerkung: der Schwerpunkt dieser Website wie auch der
nachfolgenden Fotos liegt auf dem Themenbereich "jüdischen
Geschichte".
Die Gedenkstätte nach der
Neugestaltung (Eröffnung am 22. Juli 2007)
im August 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.8.2007) |
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Das Gebäude der Lagerkommandantur
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Ansicht vom Ort
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Blick über den
Bereich des Lagertores und
den wiederhergestellten Appellplatz -
im Hintergrund
rechts das Gebäude der
"Wäscherei/Häftlingsbad" |
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Ausstellung im Gebäude
"Wäscherei/Häftlingsbad" |
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Im Bereich der Ausstellung |
Das restaurierte Häftlingsbad |
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In der
Ausstellung wird an das Schicksal aller Gruppen von KZ-Häftlingen
erinnert, oben Fotos zur Geschichte der jüdischen Häftlinge.
Links einer der verantwortlichen Täter: SS-Kommandoführer im Außenlager
Helmbrechts Alois Dörr, der für den Tod Hunderter jüdischer Frauen und
Mädchen verantwortlich ist (nach Verbüßung einer 10jährigen
Freiheitsstrafe wurde er 1979 durch den bayerischen Ministerpräsidenten
Goppel begnadigt). In der Mitte Erinnerung an den Todesmarsch vom
Außenlager Helmbrechts nach Wallern; rechts im Untergeschoss der
Wäscherei Erinnerung an die "Häftlingsgruppe Juden" u.a. mit
der Schilderung von Einzelschicksalen. |
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Ansichten des zentralen
Lagerbereichs
mit Blick zur Kommandantur: die hier
bis 2000 vorhandenen
Industriehallen
wurden abgebrochen |
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Links das restaurierte
Gebäude
Wäscherei/Häftlingsbad |
Blick über den Appellplatz |
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Die jüdische Gedenkstätte |
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Die Gedenkstätte
wurde durch den Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern
1995 nach einem Entwurf der Architekten Kunnert & Würschinger
errichtet. |
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Inschrift links:
"KZ Flossenbürg 1938-1945. Mahnmal zum Gedenken an die jüdischen
Märtyrer die in den Jahren nationalsozialistischer
Schreckensherrschaft
umgekommen sind. Ihr Tod bedeutet uns Mahnung und Verpflichtung".
Mitte: Menora an der Eingangstüre.
Rechts: Davidstern an der Decke der
Gedenkstätte. |
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Wachturm und die
1946 errichtete Kapelle |
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Die aus Steinen
abgebrochener Wachtürme erbaute Kapelle befindet sich über dem "Tal
des Todes";
"Kirchturm" ist ein erhaltener Wachturm des
Konzentrationslagers. |
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Jüdischer
Gedenkstein
am Tal des Todes |
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Inschrift" Den jüdischen
Opfern nationalsozialistischer Gewaltherrschaft |
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Das Tal des Todes
mit dem Krematorium |
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Blick über das Tal des Todes,
den Platz
der Nationen, die Aschenpyramide und
die Hinrichtungsstätte |
Im Krematorium erhalten:
der
Verbrennungsofen |
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Reste des Lagerzauns
und
Arrestbau |
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Links Reste des
Lagerzauns beim Krematorium; rechts Blick zum Arrestbau, in dessen Hof
sich der Galgen zur Hinrichtung von Häftlingen befand. Hier wurde u.a.
Dietrich Bonhoeffer am 9.4.1945 erhängt. |
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Der
Ehrenfriedhof mit Denkmal im Ort |
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Auf dem
Ehrenfriedhof wurden die nach der Befreiung verstorbenen Häftlinge des
Konzentrationslagers bestattet. Die ersten 18 Toten wurden
am 3. Mai 1945
beigesetzt. Bis Juni 1946 wurden über hundert verstorbene Häftlinge des
ehemaligen KZ bestattet. Die Friedhofsanlage
wurde am 27. Oktober 1946 mit
Vorhof und Denkmal eingeweiht. |
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Einfache
Grabsteine auf Gräbern für verstorbene jüdische Häftlinge des
ehemaligen KZ |
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Gebäude der
Lager-Kommandantur,
Ansicht vom Ort |
Gebäude der
Lager-Kommandantur,
Ansicht vom Lager |
Wachturm |
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Eingang zur Grab- und
Gedenkstätte Flossenburg |
Granitsäulen des früheren
Lagertores,
heute beim Krematorium |
Arrestbau und
Exekutionsplatz |
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Krematorium, Rampe und
Wachturm |
Verbrennungsofen im
Krematorium |
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Der alte jüdische
Gedenkstein |
Der neue jüdische
Gedenkstein |
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Jüdische Gedenk-
und Gebetsstätte |
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Die 1995 erbaute jüdische
Gedenk-
und Gebetsstätte |
Hebräische Inschrift "Sachor"
für "Gedenke" |
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Der KZ-Friedhof im
Ort |
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Auf dem Friedhof wurden die
nach der Befreiung
verstorbenen ehemaligen KZ-Häftlinge
beigesetzt |
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