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in Freiburg
Freiburg im
Breisgau (Kreisstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
im 19. / 20. Jahrhundert (bis nach 1933)
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 1862 bis 1938
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Freiburg wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Die Artikel sind noch nicht abgeschrieben, können aber
durch Anklicken der Textabbildungen gelesen werden.
Übersicht:
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Hofgerichtsadvokat
Naphtali Näf erhält als erster der neuen
jüdischen Einwohner das Bürgerrecht (1862)
Anmerkung nach Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 361 (in dem seine Frau
Henriette Näf geb. Breisacher [1818-1903] sowie Agnes Näf [1858-1916]
beigesetzt sind): Naphtali Näf - Hofgerichtsadvokat und Abgeordneter der
Zweiten Badischen Kammer - beantragte als erster Jude in Freiburg bereits 1849
die Bürgeraufnahme. Er hatte freilich erst nach der badischen
Emanzipationsgesetzgebung 1862 endgültigen
Erfolg.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
12. November 1862: |
Der
Medizinstudent Eduard Salomon aus Neuwied stirbt bei einem Duell
(1890)
Anmerkung: Dokumentation Frankenstein Grab Nr. 347. Eduard Salomon ist am
30.8.1864 in Neuwied geboren. Weiteres zu dem Duell siehe auch den Wikipedia-Artikel
"Vering-Salomon"
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 17. Februar 1890: |
Die
Beisetzung des auf Grund eines Duells gestorbenen Eduard Salomon
(1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 28. Februar 1890: |
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Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März
1890: |
Der Tod des
Medizinstudenten Eduard Salomon ist Tagesgespräch in
Freiburg (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 28. Februar 1890: |
Das Studentenkorps "Rhenania" wurde
suspendiert (1890)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
10. März 1890: |
Nochmals
zu dem tödlichen Duell Salomon - Vering
(1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 21. März 1890: |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 16. Mai 1890: |
Gerichtsurteil
gegen den Studenten Vering und die Mitglieder des Ehrengerichts (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 25. April 1890: |
Privatdozent
Dr. Georg Adler wird zum außerordentlichen Professor ernannt (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. Juni 1890: |
80. Geburtstag von Sanitätsrat Dr. Benjamin Cassel
(1890)
Anmerkung nach Frankenstein Dokumentation zum Grab Nr. 6-1: Sanitätsrat Dr.
Benjamin Cassel stammte aus Köln (geb. 1819). Er war verheiratet mit Johanna
Cassel geb. Flechtheim aus Brakel (1819-1894). Dr. Cassel starb am 7. Februar
1892.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 8. August 1890: |
Zum Tod von Rechtsanwalt
Naphtali Näf (1891)
Anmerkung: siehe oben Bericht zu seiner Bürgeraufnahme (1862)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20.
Juli 1891: |
Über
die koschere Pension der Witwe von Moritz Kahn in Günterstal
(1894)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli
1894: |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August
1894: |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August
1894: |
Die
Wahl von Professor Rosin zum Prorektor der Universität wird vom Großherzog
bestätigt (1897)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 15. Januar 1897: |
Über die Beisetzung von Leopold Dukas
(in Sulzburg, 1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
18. Januar 1897: |
Der Privatdozent für Ohrenheilkunde Dr. Bloch wird
außerordentlicher Professor an der Universität (1898)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 26. August 1898: |
Zum Tod von Jeanette Model
(1900)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 217: Jeanette Model (1837 -
1900), war verheiratet mit Marx (Mordechai) Model (1828-1906, Grab Nr.
215)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
19. Februar 1900: |
Mord an dem jüdischen Trödler
Lazarus Burgheimer
(1903)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 255: Lazarus Burgheimer (1821
- 1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
22. Januar 1903: |
Gründung der "B. Dukas-Stiftung"
(1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
26. Januar 1903: |
Prof.
Dr. Alfred Loewy erhält einen Lehrauftrag für Versicherungsmathematik (1907)
Anmerkung: Weiteres zu Prof. Dr. Alfred Loewy siehe Wikipedia-Artikel
"Alfred Loewy".
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 22. März 1907: "Freiburg. Dem außerordentlichen
Professor Dr. phil. Alfred Loewy (geb. 1873 in Rawitsch) ist ein
Lehrauftrag für Versicherungsmathematik erteilt worden". |
Goldene
Hochzeit von Samson Dreyfuß und seiner Frau (1913)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 4. April 1913: "Das Fest der goldenen Hochzeit feierte in
Freiburg im Breisgau der langjährige Seniorchef des Hauses Gebr.
Dreyfuß, Samson Dreyfuß mit seiner
Gattin." |
Prof. Dr. Ernst Riesenfeld ist aus dem Judentum ausgetreten
(1913)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 5. September 1913: |
Zum Soldatentod von Max Weil
(1915)
Anmerkung: Dokumentation Frankenstein Grab Nr. 646: eine Gedenkinschrift für
Max Weil (geb. 1894, gef. 1915 Lorettohöhe) befindet sich auf dem Grabstein
seines Vaters Salomon Weil (1864-1936, Bericht zu seinem Tod unten).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. März 1915: |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29.
April 1915: |
Rechtsanwalt
E. E. Deutsch, Mitglied der Ortsgruppe Freiburg des Centralvereins deutscher
Staatsbürger jüdischen Glaubens, ist im Krieg gefallen (1916)
Anmerkung: es handelt sich um Emil Deutsch (geb. 2. August 1881 in Freiburg,
gefallen 2. Juli 1916).
Artikel
in der Zeitschrift "Im Deutschen Reich" vom Juli 1916 S. 168:
"Aus Freiburg im Breisgau ging uns die Trauerkunde zu, dass
der um unsere Vereinssache sehr verdiente Rechtsanwalt E. E. Deutsch
auf dem Wege vom Beobachtungsstand zur Batterie im Juli dieses Jahres im
Westen gefallen ist. Die Ortsgruppe Freiburg im Breisgau (sc. des
Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens) beklagt den
Verlust ihres Mitbegründers und langjährigen Schriftleiters; sie wird
dem allezeit für unsere Sache eifrig tätig gewesenen Mitglied ein
treues, ehrendes Andenken
bewahren." |
Vermächtnis von David Julius Wetterhan an die
Universität (1918)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 18. Januar 1918: |
Zum Tod von
Sara Dreyfuß geb. Weil, Witwe von Abraham Hirsch Dreyfuß
(1920)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Nr. 10 und 11: Sara Dreyfuß
(1836-1920) war die Frau von Abraham Hirsch Dreyfuß (1835-1914)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
8. Juli 1920: |
Zum Tod von Bankier Elias Mayer
(1923)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Nr. 383b: Elias Mayer gründete 1879
die einzige jüdische Privatbank in Freiburg. Sie befand sich zunächst in der
Salzstraße 24, dann am Friedrichring. Das Unternehmen wurde in der NS-Zeit
1939/40 liquidiert. Der Besitz der Familie musste unter Wert verkauft werden.
Mehrere Mitglieder der Familie sind nach der Deportation umgekommen
beziehungsweise wurden ermordet.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. Oktober 1923: |
Zum Tod von Josef Bloch-Dreyfuß
(1925)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24.
Dezember 1925: |
Zum Tod von Dolcine
Wolf geb. Rothschild
(1927)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 507.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. November 1927: |
Artikel
zum Tod von Ludwig Haas (geb. 1875 in Freiburg, gest. 1930 in Karlsruhe)
Anmerkung: zu Ludwig Haas siehe Wikipedia-Artikel
"Ludwig Haas";
neuere Literatur: Ewald Grothe /Aubrey Pomerance / Andreas Schulz (Hrsg.):
Ludwig Haas, Ein deutscher Jude und Kämpfer für die Demokratie. Droste,
Düsseldorf. 2017 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der
politischen Parteien. Band 174).
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 8. August 1930: "Die Trauer um Ludwig
Haas". |
|
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1930: |
60. Geburtstag von Professor Dr. Alfred Loewy
(1933)
Anmerkung (nach Frankenstein, Dokumentation Grab 655, S. 198): Prof. Dr.
Alfred Loewy wurde 1895 in München promoviert und habilitierte sich 1897 in
Freiburg mit dem Thema "Über bilineare Formen mit konjugiert imaginären
Variablen". Er wurde Prof. für Mathematik an der Universität Freiburg
(zahlreiche Veröffentlichungen). Er starb am 25. Januar 1935 in Freiburg; seine
Frau Therese Loewy geb. Neuburger (geb. 1884 in München) nahm sich 1940
unmittelbar vor der Deportation nach Gurs das Leben (Grab Nr. 574).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
29. Juni 1933: |
Zum Tod von Ida Greilsamer geb. Dreifuß
(1934)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 47
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
5. Oktober 1934: |
Zum Tod von
Hermann Abraham Kahn
(1934)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab. Nr. 657 (hier unter Hermann Kahn,
auf Grabstein: Hermann A. Kahn)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
14. September 1934: |
Rechtsanwalt S. Kassewitz wurde als Mitglied des
Oberrats der Israeliten gewählt (1935)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17.
April 1935: |
Zum Tod von Salomon Weil (1936)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 646; Hinweis: der 1915
gefallene Sohn Max Weil (siehe Berichte oben) war Sohn von Salomon Weil.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6.
Februar 1936: |
Zum Tod von Jacob
Picard (1937)
Anmerkung: Jacob Picard wurde auf dem jüdischen Friedhof in Freiburg
beigesetzt: Dokumentation Frankenstein S. 161 Grab 487a. Neben ihm wurde seine
am 27. Oktober 1942 verstorbene Frau Frieda geb. Hirsch (geb. 1875). Jacob
Picard war 1932 in Freiburg Vorsitzender des Israelitischen Kranken- und
Sterbevereins Freiburg.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. April 1937: "Freiburg (Breisgau), 23. August (1937).
Ein imposanter Trauerzug geleitete Jacob Picard zur letzten Ruhestätte.
Als Sohn des unvergesslichen Rabbiners Picard und seiner edlen Gattin in
Randegg (Baden) hat er alle großen Errungenschaften des Lebens als
köstlichstes Erbgut erworben: Wahre Frömmigkeit, die auch Leiden tapfer
und klaglos erträgt und in der Ausübung der erhabenen Mizwaus
(religiösen Vorschriften) jene
Freude bekundet, die Spiegel und Abglanz einer lauteren Seele ist. Jede
freie Stunde gehörte der Tora und dem Streben, sie in die Herzen junger
Menschen zu verpflanzen. So ist er im Zelte der Tora hinübergeschlummert
in die Sphären, wo ihre Geheimnisse den Lieblingen enthüllt werden.
Überflüssig zu sagen, dass Jacob Picard ein Menschenfreund war, dem aus
den Tiefen des Gemüts das Bedürfnis entquoll, überall zu helfen und zu
erfreuen und betrübte Herzen durch einen sieghaften Humor zu erquicken.
Dem Altersheim in Gailingen hat er in jahrelanger Tätigkeit Kraft und
Zeit gewidmet, sein Fleiß und seine Liebe galten dieser schönen,
segensreich wirkenden Anstalt. Wenn er an den Jomim Nauroim (ehrfurchtgebietende
Tage im Herbst: von Rosch Haschana bis Jom Kippur) mit
seiner lieben Stimme die Beter zu weihevoller Andacht emportrug, dann
merkte man, dass er neben Thora und Gemilus Chesed (Wohltätigkeit) auch
das Wesen der Awoda (Gottesdienst) in seiner tiefen Bedeutung erfasste.
Aus einem harmonischen Familienleben heraus, wo Gattin und Kinder ihn mit
einer beispiellosen Hingebung betreuten, ist Jacob Picard in der
Gnadenzeit des Elul von uns gegangen, möge er ihnen und uns Fürsprecher
sein." |
Zum Tod von
Synagogenrat Nathan L. Weill
(1938)
Anmerkung: Frankenstein Dokumentation Grab Nr. 622.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
20. Januar 1938: |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige einer Wein- und Branntweinhandlung in Freiburg
(1891)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21.
April 1891: |
Anzeige des Manufaktur- und Aussteuergeschäftes L.
Mendle (1901)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
5. September 1901: |
Anzeige des Töchterpensionates von Ida Cohn und Lotte
Bernstein (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 24. Januar 1924: |
Geburtsanzeige einer Tochter von Josef Plaut und Gella geb.
Weil (1931)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22.
Januar 1931: |
Verlobungsanzeige
von Dr. Fritz Kaufmann und Alice Lieberg (1931)
Anmerkung: es handelt sich um den späteren Philosophen Dr. Fritz Kaufmann
(geb. 1891 in Leipzig als Sohn von Josef Gustav und Mathilde Kaufmann, studierte in Berlin, Göttingen und Freiburg; Schüler
von Edmund Husserl; Soldat im Ersten Weltkrieg; zunächst tätig als Privatdozent an der Universität in Freiburg,
ab 1935 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin
(zusammen mit Martin Buber und Leo Baeck), 1938 über England in die USA
emigriert; hier Professor an der Universität von Buffalo; in Buffalo heiratete er
seine Verlobte (siehe Anzeige) Alice Lieberg (gest. 1953), mit der er zwei
Kinder hatte (Renate und Gustav). In zweiter Ehe war Dr. Kaufmann seit 1954 verheiratet mit Dr.
Louise Frankenstein; er starb am 9. August 1958 in Zürich, wo er im Friedhof
Oberer Friesenberg beigesetzt wurde. Über sein Werk siehe Guide
of the Papers of Fritz Kaufmann - online im Leo Baeck Institut.
Hinweis auf den Artikel zum Tod von Prof. Dr. Fritz Kaufmann im Israelitischen
Wochenblatt (Zürich) vom 15. August 1958.
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 22. Juli 1927:
"Die Verlobung unserer Tochter Alice mit Herrn Dr. Fritz Kaufmann,
Privatdozent der Philosophie, geben wir hiermit bekannt.
Heinr. und Sofie Lieberg. Kassel, im Juli 1027. Empfang: am 31.
Juli.
Alice Lieberg - Fritz Kaufmann. Verlobte.
Kassel Parkstr. 6 - Freiburg B. Maria-Theresia-Str. 15." |
Links: Prof. Dr. Fritz Kaufmann (1891-1958; Quelle: LBI New
York) |
Presseartikel zu
einzelnen Personen / Familien
Über
die Geschichte der Familie Zivi - anlässlich eines Familientreffens im Juni
2011
Artikel von Anja Bochtler in der "Badischen Zeitung" vom 15.
Juni 2011 (Artikel): "Die Geschichte der Freiburger Familie Zivi
Nach der Gründung der jüdischen Gemeinde 1864 erhielt Heinrich Zivi bei Wahlen die meisten Stimmen – jetzt trafen sich hier Nachkommen von ihm aus aller Welt.
Zivi heißen nicht mehr viele von ihnen. Und mittlerweile leben sie verstreut in der ganzen Welt, viele in der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und den USA. Sie sind die Nachkommen der Freiburger Familie Zivi, die 1864 bei der Gründung der damaligen jüdischen Gemeinde eine wichtige Rolle gespielt hat. 36 von ihnen trafen sich jetzt in Freiburg – und erfuhren von Hans Schadek, dem früheren Leiter des Stadtarchivs, Hintergründe über ihre Vorfahren.
Wer hätte das gedacht? Die Urgroßeltern von Ariane Mil-Gutmann aus Zürich und Karin Beuttenmüller-Mussbach aus Mundelsheim bei Stuttgart waren Geschwister. Das haben die beiden Frauen bei einer der zwei ersten Familienzusammenkünfte herausgefunden. Zum dritten Treffen sind nun beide nach Freiburg gekommen – an den Ort, der 1863 für den aus dem Elsass stammenden Heinrich Zivi-Lang und seinen Bruder Max Zivi zur neuen Heimat wurde.
Im Januar 1864 gründete sich hier eine israelitische Religionsgemeinde mit anfangs 35 Wahlberechtigten, berichtet Hans Schadek den Zivi-Nachfahren. Sie beugen sich im Stadtarchiv interessiert über alte Dokumente – zum Beispiel den Freiburger Adresskalender von den Jahren 1864 bis 1866, in dem die Weinhandlung von Heinrich Zivi für ihre Weine warb. Ihr Inhaber erhielt 1865 bei der Wahl des dreiköpfigen Synagogenrats die meisten Stimmen. Er war bis 1890 Mitglied des Gremiums.
Die Gemeinde wuchs schnell, 1865 hatte sie mehr als 100 Mitglieder. Damals war eine Blütezeit der jüdischen Bevölkerung in Freiburg, die zuvor immer wieder brutal vertrieben oder ermordet worden war: 1349 hatte man alle jüdischen Menschen beschuldigt, das Trinkwasser – das doch auch sie selbst tranken – vergiftet zu haben und damit die Pest zu verbreiten. Der Freiburger Rat inhaftierte alle Juden in der Stadt und verbrannte sie – mit Ausnahme von Kindern und Schwangeren. Etwas später, nach der Ermordung eines christlichen Jungen im Jahr 1401, vertrieb die Stadtspitze alle Juden aus Freiburg. Diese Schauergeschichten sind weniger bekannt als die Verfolgung im Nationalsozialismus, die natürlich auch die Zivis traf: Richard Zivi zum Beispiel wurde im Oktober 1940 nach Gurs deportiert, sein Haus in der Erbprinzenstraße 1 erwarb die Stadt. Er überlebte und versuchte von einem Altersheim in Marseille aus, das Haus zurückzubekommen. Auf der Deportationsliste stehen einige andere Namen von Zivis, für Mathilde Zivi, die in der Kirchstraße 45 gelebt hatte, gibt es eine Todesmeldung vom August 1942.
Karin Beuttenmüller-Mussbach wusste durch ein Foto von Max Zivi, das sich in ihrer Familie erhalten hat, von den Verbindungen nach Freiburg. Weil ihre Urgroßmutter einen Nichtjuden geheiratet hatte, konnte dieser Zweig der Familie im nationalsozialistischen Deutschland überleben, andere flohen. Sie fühlt sich ihren Vorfahren verbunden:
'Und wenn man über sie spricht, leben sie weiter.'" |
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Über Prof. Robert Liefmann und das
Liefmann-Haus in Freiburg |
Aus der Website der Universität Freiburg
(Stand: 23.8.2024): "Ein Haus mit Geschichte – das Liefmann-Haus. Ein
Gebäude der Universität Freiburg.
Das Wohnhaus in der Goethestraße 33 war von 1894 bis 1941 im Besitz der
Familie Liefmann. Die Geschwister Robert, Martha und Else Liefmann wurden im
Dritten Reich wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Heute dient es der
Universität Freiburg als Gästehaus und bietet Wissenschaftler*innen aus
aller Welt ein Zuhause auf Zeit.
Robert Liefmann, der unter anderem in Freiburg studiert hatte, kehrte 1904
als außerordentlicher Professor an die Universität Freiburg zurück und wurde
hier 1914 zum ordentlichen Honorarprofessor für Nationalökonomie berufen1.
1933 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen und auch seine Schwester Else
Liefmann, eine angesehene Kinderärztin und von 1919 bis 1921
Stadtverordnete, erhielt Berufsverbot.2 Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft
wurden die drei Geschwister, wenngleich protestantisch getauft, 1940
verhaftet und ins südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Robert
Liefmann verstarb im März 1941 während eines Erholungsurlaubes in Morlaas/Frankreich,
der ihm krankheitsbedingt bewilligt worden war.3 Den Schwestern gelang die
Ausreise bzw. die Flucht in die Schweiz. Das Haus wurde nach der Deportation
und Enteignung der Geschwister unter dem Regime der Nationalsozialisten an
die Geheime Staatspolizei (Gestapo) vermietet. Nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs nutzte die französische Militärpolizei das Gebäude, zwischen 1949
und 2000 war es Reviersitz der Freiburger Polizei.4 In den Folgejahren wurde
das Haus grundlegend restauriert und das Anwesen um einen Neubau ergänzt. In
beiden Gebäuden befinden sich heute Wohnungen für internationale Gäste und
ihre Familien.
An das Schicksal von Robert Liefmann und seinen Schwestern erinnert die
Universität nicht nur mit der Benennung des Gästehauses. Robert Liefmanns
Name findet sich auch auf der Gedenktafel im Erdgeschoss des
Kollegiengebäudes I. Dort wird allen heute bekannten Mitgliedern der
Universität gedacht, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Auf dem
Gehweg vor dem heutigen Liefmann-Haus machen drei Stolpersteine auf die
Geschichte der Geschwister aufmerksam.
Links: -
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Liefmann
-
https://de.wikipedia.org/wiki/Else_Liefmann
- https://www.stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/prof-dr-robert-liefmann/
↩︎
-
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module/epochen/zeitgeschichte/ns/freiburg/s3.pdf
-
https://www.housing.uni-freiburg.de/liefmannhaus/liefmannhaus-history
Artikel in der Website der Universität Freiburg https://uni-freiburg.de/ein-haus-mit-geschichte-das-liefmann-haus/
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