Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der
Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in
Hessen"
zu den "Synagogen im
Wetteraukreis"
Glauberg mit
Stockheim (Gemeinde Glauburg) und Usenborn (Stadt Ortenberg) (Wetteraukreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Glauberg bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten die Glauberger Juden zur
Gemeinde in Lindheim. Die Glauberger
jüdischen Familien sind teilweise erst im 19. Jahrhundert aus anderen Orten
zugezogen. Die Vorfahren der Familie Münz kamen von der Ronneburg,
die Familien Halberstadt und Siesel aus Niedermockstadt. Erst um 1900 zog
Gottlieb Lind aus dem Vogelsberg nach Glauberg, betrieb einige Jahre eine
Metzgerei am Ort, ist aber um 1909 wieder
weggezogen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: in Glauberg 1828 12 jüdische Einwohner, 1861 30 (5,3 % von insgesamt 568
Einwohnern), 1871 40, 1880 30 (5,5 % von 542), 1900 30 (4,8 % von 628), 1910 31
(4,8 % von 646). Zur jüdischen Gemeinde Glauberg gehörten auch die in Stockheim
lebenden jüdischen Personen: 1830 13, 1905 21 jüdische Einwohner. Einige
Kilometer nordöstlich lebten Juden auch in Usenborn:
1830 49 jüdische Einwohner. Bis 1806 gehörten Glauberg und Usenborn zum
Gebiet der Grafen von Stolberg-Wernigerode; Stockheim gehörte bis 1816 zum
Gebiet der Fürsten von Isenburg-Büdingen.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule, im "Schtibl" = Nebenraum der Synagoge) und sowohl ein Friedhof
in Glauberg wie auch ein Friedhof in
Stockheim. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - gemeinsam
mit den Nachbargemeinden Lindheim und Glauberg - ein jüdischer Lehrer
angestellt (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). Die Gemeinde war dem orthodoxen Provinzialrabbinat Oberhessen mit
Sitz in Gießen zugeteilt.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der Gemeinde: aus Glauberg
Gefreiter Meier Münz (geb. 28.1.1886 in Glauberg, vor 1914 in Düdelsheim
wohnhaft, gef. 4.3.1917), Rudolf Siesel (geb. 5.11.1892 in Glauberg, gest.
10.1.1920) und Siegfried Siesel (geb. 28.10.1894 in Glauberg, gef. 20.8.1915),
aus Stockheim Hermann Baer (7.3.1898 in Stockheim, vor 1914 in
Stuttgart wohnhaft, gef. 28.9.1918), Leopold Baer (geb. 1.12.1896 in Stockheim,
vor 1914 in Hanau wohnhaft, gest. in Gefangenschaft), Sanitätsgefreiter
Bernhard Bornheim (geb. 23.4.1884 in Stockheim, gef. 27.10.1916).
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lebten in Glauberg noch fünf
jüdische Familien, in Stockheim zwei Familien. Um 1920 verzog die Familie Baer von
Stockheim nach Gießen. Von den jüdischen Haushaltsvorständen in Glauberg
betrieben Moses Münz und Söhne (Salomon und Meier) Landwirtschaft sowie
ein Ladengeschäft mit Kolonial- und Manufakturwaren, ferner Landesprodukte,
Futtermittel, Düngemittel und Köhlen. Samuel Münz (Bahnhofstraße= hatte drei
Kinder, die nach anderen Orten verzogen sind. Josef Halberstadt (Enggasse)
hatte ein Geschäft mit Kolonialwaren, Glas, Porzellan, Eisen, Manufaktur- und
Farbwaren. Von seinen Söhnen blieb Leopold im väterlichen Geschäft; Moses
Halberstadt betrieb ein eigenes Geschäft (Manufaktur-, Glas und
Porzellanwaren) in der Wallgasse. Abraham Siesel handelte mit Alteisen,
Lumpen und Fellen, der Sohn Daniel Siesel später auch mit
Manufakturwaren (die Brüder Rudolf und Siegfried Siesel sind - s.o. -
gefallen).
Die jüdischen Familien in den beiden Orten waren im allgemeinen Leben des
Ortes, vor allem auch im Vereinsleben weitestgehend integriert. Jakob
Bornheim war 1888 Mitbegründer des "Turn- und Sportvereins 1888 Stockheim
e.V.". Die jüdischen Gewerbetreibenden, insbesondere Fa. Moses Münz
Söhne engagierten sich maßgeblich dabei, dass Glauberg im Zusammenhang mit dem
Bau der Niddertalbahn Anfang des 20. Jahrhunderts (Strecke von Bad Vilbel nach
Stockheim) einen eigenen Bahnhof
erhielt.
Um 1924, als zur Gemeinde 20 Personen gehörten (2,8 % von insgesamt 713
Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Salomon Münz, Leopold Halberstadt und
Simon Siesel. Die beiden schulpflichtigen Kinder der Gemeinde wurden durch
Lehrer Samuel Heß aus Düdelsheim in
Religion unterrichtet. 1932 waren die Gemeindevorsteher weiterhin
Salomon Münz (1. Vors.), Leopold Halberstadt (2. Vors.) und Simon Siesel (3.
Vors.). Auch Lehrer Heß war weiterhin für den Religionsunterricht der Kinder
zuständig.
1933 lebten noch 19 jüdische Personen in Glauberg (dazu die jüdische
Familie Bornheim mit fünf Personen in Stockheim). In
den folgenden Jahren sind alle von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Familie Baer aus Stockheim
ist nach 1933 mit Tochter und Schwiegersohn (Willy Block) in die USA emigriert.
Im Juli 1938 wurde die Gemeinde aufgelöst, nachdem die letzten
jüdischen Einwohner Glauberg verlassen haben (Manfred Münz mit Frau und Sohn
sowie Meier Münz mit Frau konnten in die USA emigrieren). Daniel Siesel
wanderte nach Südamerika aus. 1939 wurden keine
jüdischen Einwohner mehr in Glauberg gezählt. Allerdings wurden 1942 etwa zehn
Glauberger Jüdinnen und Juden aus Frankfurt deportiert, wohin sie gezogen
waren.
Von den in Glauberg geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Meier Halberstadt (1875),
Moses Halberstadt (1877), Theo Lind (1890), Meier Münz (1877), Betty Ruelberg
geb. Lind (1893).
Aus Stockheim sind umgekommen: Ottilie Baer (1900), Henriette Beugeltas
geb. Croonenberg (1886), Hedwig Brandus geb. Baer (1894), Seraphine Croonenberg
(1887), Nathan Hans Goldschmidt (1891), Berta Gottlieb geb. Bornheim (1890),
Karola Kaufmann geb. Baer (1909), Ottilie Kiewe geb. Bornheim (1894), Franziska
Lion geb. Baer (1902).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
- zusammen mit Lindheim - 1901 / 1903
Anmerkung: auffallend ist, dass im Mai 1903
der Vorsteher der israelitischen Gemeinde Glauberg die Ausschreibung
unterzeichnet.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September 1901:
"Die Gemeinde Lindheim sucht mit zwei Nebengemeinden Glauberg
und Himbach einen Lehrer.
Lindheim ist der Wohnsitz. Gehalt Mark 600 bei freier Wohnung.
Nebeneinkünfte ca. 150 Mark. Nur ledige Bewerber wollen ihre Offerten
einreichen an den
Vorstand der israelitischen Gemeinde Lindheim (Hessen)."
|
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1903:
"In den Gemeinden Lindheim, Glauberg und Himbach ist die Stelle eines
Religionslehrers
vakant. Gehalt 600 Mark ohne Nebenverdienst: freie
Wohnung.
Im Auftrag: Emanuel Lindheimer, Lindheim (Oberhessen)." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 25. Mai 1903: "Die Gemeinde Lindheim, Glauberg und Himbach
will per sofort einen Lehrer und Vorbeter annehmen. Der Sitz ist in
Lindheim. Gehalt Mark 600 nebst Nebeneinkommen und freier Wohnung. Nur
ledige, seminaristisch gebildete Lehrer finden Berücksichtigung.
Anmeldungen sind zu richten an den israelitischen Gemeinde-Vorstand
Lindheim. Zeugnisse sind einzusenden.
Moses Kunz,
Vorstand der israelitischen Gemeinde Glauberg." |
|
Ausschreibung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 28. Mai 1903:
"Lindheim (Hessen). Lehrer und Vorbeter, 600 Mark Gehalt,
freie Wohnung. Meldung lediger seminaristisch gebildeter Bewerber an den
Vorstand." |
Aus dem jüdischen
Gemeindeleben
Ein antisemitischer Pfarrer beeinflusst die Glauberger
(1892)
Artikel
aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. April 1892: "Aus
Oberhessen, 29. März (1892). Auf einer Tournee, teils um
Versammlungen abzuhalten, teils um Lokale für solche zu suchen, nahm
Schreiber dieses (Artikels) in der letzten Woche die Gelegenheit wahr,
Land und Leute in den Kreisen Friedberg und Büdingen zu studieren, dabei
fiel mir in erster Linie auf, dass die Einwohner dort, meistenteils
freisinnig, nur dann in größerer Anzahl dem Antisemitismus huldigten,
wenn die maßgebenden Persönlichkeiten, der Bürgermeister oder
der Pfarrer des betreffenden Ortes, selbst Antisemiten waren. So
verweigerte mir ein Wirt in Glauberg das Lokal deshalb, weil der Pfarrer
suche, ihm die Konzession zu entziehen. Nach meiner Entgegnung, dass
er hierzu gar nicht befug sei, begab ich mich selbst zu dem Herrn Pfarrer,
welcher nach Überreichung meiner Karte und Bekanntgabe des Zwecks meines
Besuches folgendes von sich gab: 'Hier in Glauberg haben Sie damit kein
Glück; wir kennen die 'Judenschutztruppe' zu genau; versuchen Sie ihr
Heil in den Städten, aber uns lassen Sie in Ruhe. Wissen Sie, wir haben
hier einen Bauernverein gegründet und da schließen wir uns eng
aneinander, um den Übergriffen des Judentums entgegenzutreten.' Auf meine
Erwiderung, dass der Verein durchaus nicht beabsichtige, das Judentum an
sich in den Himmel zu heben, sondern vielmehr, um etwaigen Übergriffen
Einzelner zu begegnen, ein Rechtsschutzbüro gegründet habe, welches
jedem Geschädigten unentgeltlich Rat und Hilfe schaffen und nach meiner
Bemerkung: 'Übrigens glaube ich, Herr Pfarrer, dass das erste und
höchste Gebot eines Christen das ist: 'Liebe Deinen Nächsten, wie Dich
selbst!' - nahm mich der Nächstenliebe predigende Herr Pfarrer, indem er
mir meine Karte zurückgab, liebevoll |
an
der Schulter und sagte, indem er mich nach der Türe schob: 'So, jetzt
gehen Sie wieder da hin, wo Sie hergekommen sind; Sie brauchen mir nicht
zu sagen, was ich als Christ zu tun habe!'
Als ich mich meinem Hauptbestimmungsort, Melbach näherte, kam mir ein
Schreiben des Herrn Kayser an die Vertrauensmänner der antisemitischen
Volkspartei in die Hand, worin dieselben aufgefordert wurden, alles
aufzubieten, um ihn der am Sonntag, den 27. März, von dem Verein zur
Abwehr des Antisemitismus veranstalteten Versammlung durch eine imposante
Majorität den Sieg davonzutragen. Weiter heißt es, dass Herr Dr. Böckel
selbst erscheinen werde und telegraphisch eine andere Versammlung angesagt
habe. Dr. Böckel erschien zwar nicht und die antisemitischen Spitzreiter
machten einen Metzgerritt gen Friedberg; aber der Zweck heiligt die
Mittel:
Auf die Mitteilung, dass ihr Hetzapostel - wollte sagen ihr Tribun -
selbst komme, hatten sie sich in solch großer Anzahl aus allen
benachbarten Orten eingefunden und schon bald zwei Stunden vorher, dass
von einem wirklichen Besuch der Andersgesinnten gar nicht die Rede sein
konnte. Die Versammlung selbst verlief mit Hilfe des un-parteiischen
Vorsitzenden trotz der eindringlichen Worte des Einberufers derselben,
Herrn Finkbeiner - Frankfurt, Jeden sprechen zu lassen, und die
Gegensätze kennen zu lernen, in der bekannten totschreierischen Weise,
und die beiden Haupthelden, Herr Hirschel, Agent in Frankfurt, der aus
purer Liebe zur 'guten' den Architekten an den Nagel gehängt hat, sowie
der Schriftsetzer Werner taten ihr Möglichstes, die Hoheit ihrer
Gesinnungen zu bekunden. Ein
Christ." |
Spendenaufruf und Dank für eingegangene Spenden (1904)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18. März
1904: "Aufruf! Für eine in drückender Not lebende Familie,
Frau und sieben Kinder, der nur unter größten Mühen ihr Häuschen
erhalten werden konnte, bitten die Unterzeichneten dringend um freundliche
Mithilfe zur weiteren Lebenserhaltung. Gaben, über welche hier öffentlich
quittiert werden wird, nehmen entgegen
Dr. Hirschfeld, Provinzialrabbiner, Gießen. M. Münz,
Vorsteher der Israelitischen Gemeinde, Stockheim-Glauberg.
Koch, Bürgermeister, Stockheim." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. April 1904: "Auf unseren Aufruf sind zu unserer Freude aus allen
Teilen des deutschen Reiches und dem Auslande Spenden in solcher Zahl
eingelaufen, dass wir von der beabsichtigten Veröffentlichung der Hunderte
von Namen notgedrungen abstehen müssen.
Wir danken allen Spendern aufs Wärmste und bitten im Interesse der
notleidenden Familie um Einsendung noch weiterer Gaben, für die schon
hiermit dankend quittiert sei.
Dr. Hirschfeld, Provinzialrabbiner, Gießen, Koch,
Bürgermeister.
Der Vorstand: Stockheim, Glauberg, Moses Münz." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige von Moses Münz (1898)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1898:
"Suche zum Eintritt per 1. Oktober ein anständiges,
religiöses Mädchen, welches bürgerlich kochen kann und auch
sonst im Haushalte bewandert ist.
Moses Münz, Glauberg bei Stockheim,
Oberhessen." |
Anzeige von Bäckermeister Moritz Fernich
(1908)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 7. Dezember
1908:
"Suche sofort einen tüchtigen Bäckergesellen.
Moritz Fernich, Glauberg in Oberhessen." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betraum oder eine erste Synagoge
vorhanden.
1885 bis 1887 ließ die jüdische Gemeinde die Synagoge in Usenborn
(Stadt Ortenberg) abtragen und in Glauberg wieder aufbauen. Es handelte sich um
einen alten, einstockigen Fachwerkbau. Im September 1887 wurde die
Synagoge in Glauberg eingeweiht. Zu der Einweihung wurde auch der örtliche
Kirchenvorstand eingeladen, doch der damalige Pfarrer Schuster gab eine
ablehnende Antwort.
Fast 50 Jahre war die frühere Usenborner
Synagoge noch Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Glauberg. Es gab in
der Synagoge etwa 50 Sitzplätze. Mitte der 1920er-Jahre wurde in dem
Gebäude eine Gedenktafel für die jüdischen Gefallenen von Glauberg und
Stockheim angebracht.
Im Juli 1938 wurde das Gebäude an eine nichtjüdische Familie verkauft
und zu einem Wohnhaus umgebaut. Die rituellen Gegenstände wurden zunächst nach
Gelnhausen und dann nach Frankfurt verbracht, wo sie beim Novemberpogrom 1938
verbrannten. 1944 bis 1946 wohnten im Gebäude ausgebombte Bürger aus
Frankfurt, danach Vertriebene aus dem Sudetenland.
Nach 1945 kam das ehemalige Synagogengebäude in den Besitz der
Ortsgemeinde, da der Besitzer für die ehemalige Synagoge eine Nachzahlung
leisten sollte. 1949 wurde das Gebäude wieder an einen Privatmann verkauft.
1966 kam es zu einem erneuten Besitzerwechsel. Dieser
ließ im Februar 1976 die ehemalige Synagoge trotz des Einspruchs einiger Bürger
abreißen. Seit 1988 befindet sich auf dem Grundstück ein Gedenkstein.
Adresse/Standort der Synagoge: Bahnhofstraße
8
Fotos
(Quelle: Pläne aus Altaras 1994 S. 151 - Stadtarchiv
Glauburg; sw-Fotos der ehemaligen Synagoge: links bei Arnsberg Bilder s. Lit. S. 75
"Pläne
über die Erbauung einer Synagoge in Glauberg für die israelitische
Religionsgemeinde Glauberg und Stockheim" von 1886 |
|
|
|
|
Ansicht nach der Straße |
Giebelansicht |
Schnitt von c bis d (vgl.
Grundriss) |
|
|
|
|
|
|
Schnitt von a bis b (vgl.
Grundriss) |
Grundriss mit Eintragung der
Schnitte |
Lage des Gebälkes über dem
Betraum |
|
|
|
|
|
|
Die ehemalige Synagoge
in
Glauberg |
|
|
|
Das Gebäude wurde
1976 vom damaligen Besitzer abgebrochen; das Foto rechts ist beim Abbruch
entstanden. |
|
|
|
Gedenkstein von 1988 |
|
|
|
Inschrift: "Im Gedenken
an unsere verfolgten
jüdischen Mitbürger 1933-1945. 9. November
1988" |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 267-268. |
| ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder -
Dokumente. S. 75. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 186-187. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 151-152. |
| dies.: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007 S.
384-385. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 322. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 130-131. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Glauberg
Hesse. Members of this small community, numbering 30 (about 5 % of the total) in
1900, earned a livelihood from trade and agriculture. Having disposed of their
synagogue, the last Jews moved elsewhere before August 1938.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|