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Altwiedermus mit
der Burg Ronneburg (Gemeinde Ronneburg, Main-Kinzig-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagogen
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Altwiedermus bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933; im 19. Jahrhundert bestanden zeitweise zwei jüdische
Gemeinden, eine in Altwiedermus, eine auf der Ronneburg. Die Entstehung der
Gemeinden geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.
Im Bereich der Burg Ronneburg konnten sich
mit Erlaubnis der calvinistischen
Ortsherrschaft der Grafen von Ysenburg-Büdingen ab 1700 sowohl protestantische
Exilanten wie andere religiös Verfolgte und 'Unbehauste' (Juden und Zigeuner)
niederlassen. So war 1736 bis 1738 auch der Graf von Zinzendorf - nach seiner
Verbannung aus Sachsen - mit der Herrnhuter Brüdergemeine auf der Burg. Die
jüdischen Familien blieben noch einige Jahrzehnte auf der Burg: 1830
lebten im Burgbereich insgesamt 203 Personen, von denen 76 Juden waren. In dieser
Zeit bildeten die jüdischen Familien auf der Ronneburg eine unabhängige Gemeinde. Nach Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der
jüdischen Bewohner auf der Ronneburg jedoch schnell zurück: 1865 wurden 33
jüdische und 18 christliche Personen gezählt; 1870 waren es nur noch 3
jüdische Personen auf der Ronneburg. Die Familien verzogen an
unterschiedliche Orte, u.a. die Familie des Juda Schwarzschild 1843 nach Neustadt
im Odenwald, Familie Münz nach Glauberg,
andere nach Altenstadt.
Die auf der Ronneburg lebenden jüdischen Familien waren zu einem Teil
sephardischer Abstammung (u.a. Familien Reis, Courtheoux, Del Mayo), ein anderer
Teil stammten aus dem böhmischen Bereich.
Bekannt ist u.a. die Geschichte der später in Lich
ansässigen Familie Chambré. Ihr Name ist herzuleiten vom
ostfranzösischen Ort Chambray les Pagny sur Moselle. In diesem Ort gab es 1929
noch Urkunden, aus denen hervorging, dass ehemals zwei Familien Texeira de
Mattos del Mayo - also spanisch-portugiesischer Herkunft - nach Hessen
übergesiedelt waren. Die Familie des Moses Löb lebte Ende des 18. Jahrhunderts
auf der Ronneburg. Nach dem Tod von Moses Löb zog die Witwe mit ihren Söhnen
Mendel und Löb nach Lich - Mendel legte sich
den Familiennahmen Chambré, Löb den Namen Schamber bei.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner in
Altwiedermus wie
folgt: 1830 18, 1871 25, 1895 22, 1900 25 (8,2 % von insgesamt 304
Einwohnern), 1905 25 jüdische Einwohner (8,45 %), 1910 29 (9,0 % von 323). Die
jüdischen Familien lebten vom Handel mit Fellen, Hüten und Landesprodukten.
Familie Goldschmidt hatte eine Metzgerei.
An Einrichtungen bestanden in Altwiedermus eine Synagoge, eine Synagoge auf der Ronneburg,
ein rituelles Bad in Altwiedermus, vermutlich auch eines im Bereich der Ronneburg
sowie ein jüdischer Friedhof
am Fuß der Ronneburg für die auf der Burg verstorbenen Juden. Die in
Altwiedermus Verstorbenen wurden im jüdischen Friedhof in Eckartshausen
beigesetzt.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Moritz Adler (geb.
21.7.1896 in Altwiedermus, gef. 16.7.1916) und
Hermann Goldschmidt (geb. 12.2.1897 in Altwiedermus, gef. 27.12.1916). An den
Folgen seiner Kriegseinsatzes starb Josef Adler (siehe Bericht von 1923
unten).
Um 1924 gehörten noch 17 Personen zur jüdischen Gemeinde in Altwiedermus
(5,1 % von 333). 1932
waren es wieder 27 Gemeindemitglieder (8,2 % von 329) unter den Gemeindevorstehern Julius Adler (1.
Vors.), Leopold Adler (2. Vors.) und Arthur Adler (3. Vors.).
1933 lebten noch 27 jüdische Personen (in sechs Familien) in Altwiedermus. In
den folgenden Jahren sind die jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Im Sommer 1938
wurde die Gemeinde aufgelöst, die Synagoge verkauft (s.u.). 1939 wurde
kein jüdischer Einwohner mehr am Ort gezählt.
Von den in Altwiedermus geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Adolf Adler (1877), Ernestine Adler geb. Simon
(1882), Julius Adler (1875, später Nordheim v.d. Rhön), Julius Adler (1879,
später Frankfurt am Main), Meta Adler (1894), Salomon
Adler (1869), Gertrude Frank geb. Adler (1901), Kätchen Fuld geb. Goldschmidt
(1869), Hermann Goldschmidt (1865), Jeanette Goldschmidt geb. Arlec (1869),
Bertha Horwitz geb. Adler (1868), Kathinka Hubert geb. Adler
(1881).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Jüdisches Leben auf der Ronneburg
Über die Geschichte der Ronneburg und die Begegnung mit
zwei jüdischen Frauen (1868)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung de Judentums" vom 1. Januar 1868:
"Die Ronneburg, eine Freistätte des Glaubens. Vor einiger Zeit
brachte die 'Gartenlaube' eine ausführliche Schilderung dieser Burg, und
wissen wir nicht, ob das über dieselbe dort Gesagte faktisch wahr oder
mehr eine dichterische Phantasie sei? Wie wünschten daher, dass einer
unserer Freunde, der ein Näheres darüber zu wissen oder zu erfahren
imstande wäre, und hierüber weitere Aufschlüsse geben möchte. Die
Ronneburg ist ein weitläufiges, zu einem großen Teile jetzt verfallenes
Bauwerk in der Wetterau, im Landgerichte Büdingen, früher den
Isenburgern gehörig. In dieser Burg sollen verfolgte Anhänger aller
Glaubensrichtungen eine freie Zufluchtsstätte gefunden haben. Die
ältesten Schützlinge der Burg sollen die Juden gewesen sein, die aus dem
nahen Frankfurt am Main bei den großen Verfolgungen, die sie in dieser
Stadt erlitten, sich öfter scharenweise dahin gerettet. So öffnete sich
1614 ihnen die Zugbrücke dieser Burg und viele blieben zurück, auch als
ihnen Frankfurt seine Judengasse wieder eröffnete. Zigeuner, Alchimisten und Astrologen, die französischen Flüchtlinge nach der Aufgebung des
Ediktes von Nantes (1685), die aus Salzburg vertriebenen Protestanten, die
Herrnhuter (1736), |
die
Mährischen Brüder suchten und fanden hier Zuflucht. Der Berichterstatter
M. von Humbracht* will bei seinem Besuche von allen alten Flüchtlings- und
Wandergästen der Burg noch zwei alten Jüdinnen da gefunden haben. Er
schreibt hierüber: 'Die jüngere der beiden Jüdinnen, eine Jungfrau von
weit über sechzig Jahren, hat ein liebes, ansprechendes, gutes und sehr
intelligentes Gesicht, ist geistig aufgeweckt und geistig auch noch jung,
denn klar und sicher sprach sie uns von Allem, was sie erlebt, an jener
interessanten Stätten gesehen und gehört hatte. Ihr Bild wird mir
unvergessen bleiben, wie sie dasitzend auf der verfallenen Brustwehr sich
in Erinnerungen verlor an längst vergangene Zeiten. Sie wusste alles von
der Ronneburg, was wir aus schriftlichen Quellen geschöpft oder aus
mündlichen Übertragungen gehört, und gut verstand sie es, alle ihre
Aussagen und Erzählungen an der interessanten Stätte wirksam zu erläutern.
Ihre gebildete Ausdrucksweise, ihr klares Urteil und ein seltenes treue
Gedächtnis nötigten uns Allen Staunen und Bewunderung ab, und dort und
dort entzückte uns bei ihrem Wort die schlichte Einfachheit des ganzen
Wesens, der Ernst, die Wahrheit ihres Blickes und jenes liebe glückliche
Lächeln, mit dem sie die alte Burg anschaute, - so oft sie hierhin oder
dorthin deutete bei ihren Erzählungen. Sie war auf der Ronneburg geboren
und erzogen, und schon ihre Eltern und Vorfahren hatten da gelebt; - sie
war fast nie in die Welt hinausgekommen und doch vertraut mit deren Form,
mit jener feinen Schattierung guten Tons und besserer Sitte, die nun
einmal immer das bevorzugte Erbteil derer ist, die ihr Gemüt gebildet
haben. Ich fand durch diese arme einfache Frau eine Anschauung auf das Schönste
bestätigt, die ich aus den Erfahrungen meines Lebens, im Verkehr mit den Menschen
gewonnen habe: dass die echten Perlen des Geistes und des Herzens oft in
der unscheinbarsten Schale liegen und nur der reichen Fassung der Kunst
und eines verfeinerten Geschmacks bedürfen, um ihren wahren Wert
hervortreten zu lassen.
Die andere Jüdin, eine alte Witwe, in der nationalen Tracht, die Frauen
jenes Stammes vorgeschrieben ist, mag eine ebenso interessante Quelle für
die Ronneburg sein. Wir erfuhren nichts durch sie, da wir sie in Wahrheit
Alle fürchteten, wie sie dort auf der Burg überhaupt gefürchtet zu sein
schien. - Sie (sah) aus wie ein abgeschiedener Geist, und Leben war bei
ihr nur in dem unstet blickenden dunkeln Auge zu finden. - Ich bin nicht
furchtsam, wär' auch gern reich, - doch nicht um Schätze möchte ich mit
der Alten eine Stunde in den ausgestorbenen Räumen der Ronneburg allein
sein, wo sie als Letzte ihrer Art haust." |
Anmerkung: Gemeint vermutlich die
Schriftstellerin Malvina von Humbracht (1825-1891), die Mitte des
19. Jahrhunderts fleißig publizierte, darunter Reiseskizzen. |
Betsaal in der Ronneburg (Artikel von 1856)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. November
1856: "Ein Ausflug nach der nahen Ronneburg bot des
Interessanten viel. Merkwürdig ist es, wie der Jude überall, möchte ihm
das Glück lächeln, dass er in den Palästen der Großen sich
niederlassen durfte, oder möchte er in den Hütten der Armut eine
kärgliche Ruhestätte finden - ein Kämmerlein einzurichten wusste,
'woselbst er offene Fenster nach Jerusalem hin hatte und in welchem er
drei Mal des Tages kniete und betete und dankte vor seinem Gotte.' In
dieser alten zerfallenen Burg, gegenwärtig dem Grafen von Isenburg -
Wächtersbach gehörend, haben sich seit vielen Jahren mehrere
israelitische Familien angesiedelt und auch eine recht anständige
Synagoge mit allem Zubehör im Schloss selbst herzustellen gewusst. Oben
in schwindelnder Höhe, in luftigen Räumen unter den Zinnen der Burg
haben sie die Stätte bereitet, aus welcher ihr Ruf zu dem erschallt, 'der
die Wolken zu seinem Gefährten macht, der da wandelt auf den Schwingen
des Windes.' Ja sogar mehrere Dorfgemeinden haben ihren Synagogengang
dorthin. Wie beschwerlich mag es den guten Leuten fallen, am Schlusse des
Versöhnungstages, nach beendigtem Gottesdienst, wenn der Körper von
anhaltendem Beten ermattet, mitunter fast gebrochen ist, die steilen
Stufen der Synagoge und den noch steileren Schlossberg hinabzusteigen!
Wahrlich, man wird hier recht von der Wahrheit der Worte der Schrift
überzeugt: 'Die Freude an Gott ist eure Stärke!' (Nech.
8,10)." |
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Josef Adler - gestorben an den Folgen des
Krieges (1923)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September 1923: "Altwiedermus
(statt Altwiederum) b. Hanau, 2. September 1923. Am Erew Schabbat Ki
Teze (Freitag vor Schabbat mit der Toralesung Ki Teze = 5. Mose
21,10 - 25,19, dies war am 24. August 1923) hauchte Josef Adler seine
reine Seele aus. Im Verein mit seiner ihm gleichgesinnten Gattin Johanna
geb. Katz führte er ein jüdisches Haus. Insbesondere rühmte man
allerorten seine Biederkeit und Reellität in geschäftlichen
Angelegenheiten. Von der allseitigen Beliebtheit des leider zu früh
Entschlafenen zeugte das Leichenbegängnis. Ein unübersehbarer Zug von
Freunden und Bekannten gab dem verblichenen Freunde das letzte Geleite.
Herr Lehrer Halberstadt - Büdingen hielt eine ergreifende Grabrede. Bei
der heutigen antisemitischen Hochflut berührte es doppelt angenehm, dass
die gesamte christliche Bevölkerung des Ortes sich an dem
Leichenbegängnis beteiligt.
Adler ist ein neues Opfer des unglückseligen Krieges. Als 47jähriger
Mann musste er noch in die Schützengräben gehen. In diesem Alter war
sein Körper den ungeheuren Strapazen des Feldlebens nicht mehr gewachsen.
Krank und siech kehrte er bei Kriegsende zu seiner Familie zurück.
Ärztliche Kunst vermochte den sichtlich immer näher kommenden Tod nicht
mehr zu bannen.
Möge der zu früh Entschlafene im Jenseits den reichen Lohn ernten, der
ihm für sein vorbildliches irdisches Wirken gebührt. Seine Seele sei
eingebunden in den Bund des Lebens." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Metzgerei Gebr. Goldschmidt sucht einen Lehrling
(1898)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Oktober 1898:
"Ein Junge,
der die Metzgerei erlernen will, am liebsten vom Lande, gesucht.
Gebrüder Goldschmidt, Altwiedermus (Oberhessen)." |
Zur Geschichte der Synagogen
Über die Geschichte der Synagoge auf der Ronneburg
liegen dem Webmaster außer der oben zitierten Darstellungen von 1856 über eine
"recht anständige Synagoge mit allem Zubehör... in schwindelnder Höhe,
in luftigen Räumen unter den Zinnen der Burg" keine
weiteren Informationen vor.
In Altwiedermus war zunächst vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen
Häuser vorhanden. 1873 wurde eine Synagoge auf einem kleinen
Gartengrundstück an der Diebacher Straße erstellt. Dabei handelt es sich um
ein eingeschossiges Fachwerkhäuschen mit Satteldach giebelseitig zum Verlauf
der Straße. "Diese kleine Fachwerksynagoge konnte den damaligen
anspruchslosen und bescheidenen Juden in Altwiedermus gerecht werden"
(Altaras 1988 S. 147). Die Grundfläche des Synagogengebäudes betrug nur 5
mal 6 m.
Im August 1938, als die jüdische
Gemeinde vor ihrer Auflösung stand, wurde das Synagogengebäude verkauft und
entging damit einer Zerstörung beim Novemberpogrom 1938. In der Folgezeit wurde
das Gebäude als Abstellraum verwendet. In den 1980er-Jahren wurde das Gebäude
vom Besitzer mit Unterstützung der bürgerlichen Gemeinde instandgesetzt.
Adresse/Standort der Synagoge: in Altwiedermus
in der Diebacher Straße 43.
Fotos
Die ehemalige
Synagoge in
den 1970er-Jahren /
Die Ronneburg |
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Das Synagogengebäude in
Altwiedermus
(Quelle: Altaras 1988 S. 147) |
Historische Ansicht der
Ronneburg (Quelle:
Website der Geschichts- und Heimatvereins) |
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Die Ronneburg -
allgemeine Fotos ohne
direkten Zusammenhang mit der
jüdischen
Geschichte
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.3.2009) |
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Das
Eingangstor zur Ronneburg |
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Blick auf die Burg |
Innerhalb
der Burganlage |
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Innerhalb
der Burganlage |
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Die ehemalige
Synagoge
in Altwiedermus
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.3.2009) |
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Anmerkung
des Webmasters: der Kaugummi-Automat am Gebäude müsste nicht sein |
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Rechts:
Hinweistafel beim Gebäude mit dem Text: "Ehemalige Synagoge
Altwiedermus. Diese Synagoge steht unter dem Denkmalschutz des Landes
Hessen! Sie wurde während der Zeit der Reichsgründung 1871 erbaut. Mit
einer Grundfläche von ca. 5 x 6 m ist sie eine der kleinsten Synagogen im
Lande. Sie war der Ort des Gebetes der jüdischen Gemeinde und
gleichzeitig 'Schul'. Im Innern befand sich der Betsaal mit den
Männersitzplätzen. Eine Tür auf Sockelhöhe war einst der Eingang zu
den Frauenplätzen. Ein rechteckiges Becken aus Naturstein im Boden,
vermutlich eine Mikwe (Ritualbad), wurde nach dem Krieg zugemauert. Im
August 1938 wurde in der Naziherrschaft die jüdische Gemeinde aufgelöst
und das Gebäude verkauft. Geschichts- und Heimatverein Ronneburg
e.V." |
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Juli 2012:
In Ronneburg werden "Stolpersteine"
verlegt |
Artikel in HanauOnline.de vom 30. Juni 2012:
"Öffentliche Verlegung von 'Stolpersteinen' in Ronneburg..."
Link
zum Artikel
Anmerkung: es wurden am 2. Juli 2012 sechs Stolpersteine vor den
Häusern Kirchstraße 14 und Schulstraße 5 in Hüttengesäß verlegt; anschließend in
Altwiedermus fünf Stolpersteine vor drei Häusern. Weitere Informationen
und Fotos in der Website des Geschichts- und Heimatvereins Ronneburg
e.V.: Seite
über "Stolpersteine in Ronneburg - Hüttengesäß und
Altwiedermus". |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 38-39. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 146-147. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 134. |
| dies.: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007² S.
325-326. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 221-222. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 65. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Altwiedermus
Hesse. Many Jews of Spanish Portuguese and Bohemian origin lived in nearby
Ronneburg until about 1850. The smaller Altwiedermus community, with a
maximum population of 29 in 1910, had vanished by December 1928.
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