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Grünberg (Kreis
Gießen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Grünberg (Stadtrechte seit 1222) bestand eine jüdische
Gemeinde nur im Mittelalter.
Die jüdischen Familien lebten im Bereich der bereits vor 1350 bestehenden Judengasse
(genannt 1366, 1387 und 1395) innerhalb der Altstadt unmittelbar nördlich
der Stadtmauer und südlich des Marktes; diese Judengasse verbindet bis heute
die Rabegasse mit der Gasse "Brückelchen".
1387 werden eine damals nicht mehr genutzte Synagoge (iudenschole)
und ein rituelles Bad (Mikwe, iudenbaid) genannt, was auf eine
Zerstörung der Gemeinde im Zusammenhang mit Judenverfolgung in der Pestzeit
(1348/49) hinweist. Die beiden Gebäude mit den Einrichtungen befanden sich
damals im Besitz des Landgrafen von Hessen. Auch ein jüdischer Friedhof könnte
bestanden haben: der Merlauer Wald bei Grünberg soll früher iudenhultz geheißen
(von hölzernen Grabstelen?). Eine andere Flur südlich der Stadt wird 1407 als iudinloft
gezeichnet - nach der Sage sollen hier vertriebene Juden gerastet und Luft
geschöpft haben.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts zogen vermutlich wieder einige jüdische
Personen/Familien zu (vermutlich 1396). 1414 wurde zumindest einem Juden ein
Aufnahmeschutzbrief gegen ein jährliches Schutzgeld von 5 Gulden erteilt. Bis
1444 könnten einige Juden/jüdische Familien in Grünberg gelebt haben.
Zu einer Neuansiedlung einer größeren Zahl jüdischer Personen kam es 1624
in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Im 19. Jahrhundert kam es zu keinem größeren Zuzug jüdischer Personen
(1861 2 jüdische Einwohner, 1890 3). Doch besuchten jüdische Schüler der
Umgebung Nieder-Ohmen, Kesselbach, Geilshausen, Londorf, Allendorf,
Rüddingshausen, Treis) ab den 1880er-Jahren in Grünberg die weiterführende
Schule (ab 1877 "Erweiterte Volksschule", ab 1897 "Höhere Bürgerschule", ab 1922
"Oberrealschule"). Eine Zusammenstellung liegt in der Publikation von Hanno
Müller (s.Lit.) vor.
Fotos
(Fotos: Klara Strompf, Aufnahmedatum: 16. Juni 2018)
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Januar 2010:
Zum Tod von Berthold Herpe - regelmäßiger
Zeitzeuge an der Theo-Koch-Schule in Grünberg |
Artikel im "Gießener Anzeiger"
vom 19. Januar 2010 (Artikel):
"Berthold Herpe ist gestorben
GRÜNBERG. Gebürtiger Frankfurter überreichte der "TKS" 1996 das Schild "Schule ohne Rassismus"
(kr). Nach vielen schicksalsreichen und bewegten Jahren und einem Leben voller Engagement ist Berthold Herpe im kalifornischen San Francisco am 11. Januar im Alter von 100 Jahren gestorben, wie gestern in Grünberg bekannt wurde. Der am 7. November 1909 in Frankfurt Geborene hatte am 13. Juli 1996 der Theo-Koch-Schule Grünberg als Ehrengast bei einer Feierstunde das Schild "Schule ohne Rassismus" überreicht und die Patenschaft des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" übernommen...".
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica Bd. II,1 S. 306-307. |
| C. Glaser: Beiträge zur Geschichte der Stadt
Grünsfeld. 1846 S. 116. |
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 487 (innerhalb des Abschnittes zu
Lich). |
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Hanno
Müller: Juden in Rabenau. Geilshausen - Kesselbach - Londorf -
Rüddingshausen. Jüdische Schüler in Grünberg. Hrsg.
von der Ernst Ludwig Chambré-Stiftung in Lich. 2023. ISBN 978-3-96049-11-9.
240 S. zahlr. Abb. Kontakt zum Autor: Hanno Müller
HGM.1948@gmx.de Website
http://www.fambu-oberhessen.de/
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