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Kulmbach (Oberfranken,
Bayern)
Jüdische Geschichte / Synagoge
(Die Texte zu dieser Seite wurden von Wolfgang
Schoberth, Markgraf-Friedrich-Georg-Gymnasium in Kulmbach erstellt, E-Mail
siehe auch die Darstellung
zu "Jüdisches Leben in Kulmbach" - Projekt des
Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
Anfänge der jüdischen Gemeinde
Der erste Hinweis auf jüdisches Leben in Kulmbach, dem fränkischen Zentralort der Hohenzollern, stammt aus dem Jahr
1372: In dieser Urkunde ernannte der Nürnberger Burggraf Friedrich V. (1357-1397) den jüdischen Gelehrten "Meier zu Peyerreut"
(Bayreuth) zum Landesrabbiner über die Judengemeinden Bayreuth, Hof und Kulmbach. Zusätzlich stattete er die Kulmbacher Juden mit Steuerprivilegien und Schutzbriefen aus, die nachfolgend als Modell für das Fürstentum Brandenburg-Kulmbach dienten.
1373 wurde der Gemeinde ein eigenes Judengericht gewährt, das auf dem "Judenplatz" vor der Synagoge
tagte (vgl. Abbildung unten). Diesem sechsköpfigen Gremium saß der landesherrliche Amtmann vor, dem "zwen kristenschopfen" "(Christenschöffen) und "drey erberge Juden" (drei ehrbare Juden) beiwohnten.
Die wirtschaftliche Tätigkeit der damals in Kulmbach angesiedelten Juden bestand hauptsächlich im Geldhandel. Dass es um beträchtliche Summen ging, beweisen folgende Beispiele: das Zisterzienserkloster Langheim schuldete 1382 den Juden aus Ku1mbach und Hof
3.200 Pfund Heller, 1384 stand das Kloster bei den Kulmbacher und Bayreuther Juden sogar mit
8.000 Pfund Heller in der Kreide.
Das mittelalterliche Judenviertel
Aufgrund der Hinweise im "Landbuch der Herrschaft Plassenburg" aus dem Jahre 1398 und städtischer Schenkungsurkunden kann man den
"Judenplatz", die "Judengasse" und die "Judenschul" (Synagoge) genau bestimmen: Die etwa aus 20 Kleinhäusern bestehende Ansiedlung befand sich zwischen dem heutigen Rathaus und dem Schalen- und Fronvestenturm an der Stadtmauer. Warum die jüdische Gemeinde spätestens 1444 nicht mehr bestand, ist unbekannt, doch es blieben
einige namentlich bekannte Juden (z.B. Libertraut, der Arzt und Apotheker Gottfried Ebstein, Jude Kronacher, Jude Stadtsteinacher) in der Stadt.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts kam es jedoch nicht mehr zur Gründung einer
jüdischen Gemeinde.
Relikte der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde entdeckt
In den Jahren 2003-2007 konnten im Rahmen eines Schülerprojektes der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
("denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule"), an dem auch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (Schloss Seehof) beteiligte war, im Gewölbekeller des markgräflichen Burgguts (Waaggasse 5) Relikte der ehemaligen nachgewiesen werden. Nicht gesichert ist allerdings, ob es sich bei einem gemauerten Schacht um die vormalige Mikwe (Typ: Regenwassermikwe)
handelt (siehe Fotos unten).
Anwerbungen und Verfolgungen
Die verstreut in Kulmbach lebenden Juden waren Wechselbädern von Anwerbung und Austreibung ausgesetzt. Dabei waren die Hohenzollernschen Landesherren grundsätzlich aus fiskalischen Gründen interessiert, Juden am Fuße ihrer Plassenburg anzusiedeln. Verschiedentlich manifestierte sich die Rivalität mit dem benachbarten Bistum Bamberg auch dadurch,
dass aus der Regnitzstadt Vertriebenen Asyl gewährt wurde. 1451 zum Beispiel widersetzte sich Markgraf Albrecht III. Achilles (1440-1486) der Forderung der Bamberger Diözesansynode, die Israeliten mit einem gelben Ring zu stigmatisieren. Doch selbst die Androhung des Kirchenbanns hinderte ihn nicht daran, einige jüdische Familien in Kulmbach aufzunehmen. Im Gegensatz zu den Regenten versuchte der Kulmbacher Stadtmagistrat, der sich als Anwalt des zünftischen Handwerks und des örtlichen Handels verstand, wirtschaftliche Konkurrenz rigoros zu verhindern. Besonders bei den "Landtagen", den regelmäßigen Ständeversammlungen von Kleinadel und Städten, traten die Vertreter Kulmbachs immer wieder durch Stimmungsmache und pseudoreligiöse Hetze ("weil ihre Voreltern unseren Herrn Jesum unschuldig ermördert", 1515) hervor.
Um Steuererhöhungen durch die Stände bewilligt zu bekommen, sahen sich die Markgrafen immer wieder genötigt, Ausweisungsmandate zu verhängen, die nicht selten das Signal zu Pogromen setzten. Ein hierfür typisches Beispiel stammt aus dem Jahr 1560, als der Markgraf Georg Friedrich (1557-1603) zu Pfingsten die Vertreibung der Juden vom Rathaus und allen Kanzeln Kulmbachs verkünden lassen
muss. Dies verstand der Mob als obrigkeitliche Legitimierung, die Häuser der Juden zu plündern und die Besitzer auf offener Straße zu erschlagen.
Im 17. Jahrhundert verschärfte sich die machtpolitische Rivalität zwischen Landesherrn und Landständen: Nachdem der 1611 in Kulmbach tagende "Landtag" gegenüber dem Markgrafen Christian (1603-1655) massive Klagen über die Juden vorbrachte - sie verkauften Hehlerware zu Schleuderpreisen, böten Räubern, Mördern und Gesindel Unterschlupf - gestand er der Versammlung zunächst eine Verbannung "seiner" Israeliten zu. Als die Kulmbacher Juden gegen dieses Mandat heftig protestierte und auf die drastischen Einbußen bei der Judensteuer verwiesen, griff der Markgraf zu einem Trick von entwaffnender Schlichtheit: Er übertrug einfach sein landesherrliches Judenregal und mit diesem die gesamte Judenschaft auf seine Gemahlin, die Markgräfin Maria. Damit erfuhren die Juden in der Markgrafenschaft eine landesfürstliche Patronage durch eine Frau - ein Unikum in der ganzen Welt.
Die Rigidität, mit der die Kulmbacher Stadtverordneten schon immer versuchten, eine Ansiedlung von Juden zu verhindern, blieb auch nach der endgültigen Residenzverlagerung nach Bayreuth (1648) erhalten - und dies, obwohl ihre Zahl in den folgenden Jahrzehnten immer weiter zurückging (z.B. 1709 nur drei, 1712 vier jüdische Familien).
1713 konnten die Delegierten ein Niederlassungsverbot durch den Markgrafen erzwingen. Dieses richtete sich nicht nur gegen ortsansässige Juden, sondern zunehmend gegen die "Bettel- und Hausierjuden". In § 42 der Verordnung heißt es: "Es ist verboten,
dass die Juden sich in hiesiger Stadt einzuschleichen trachten, hingegen die Bürgerschaft dadurch großer Abbruch in der Nahrung geschiehet, solle von nun an und in ewigen Zeiten in der Stadt Kulmbach oder deren Vorstädten kein Jud sich niederlassen, einkaufen oder anbauen..."
Gegen das aus den benachbarten jüdischen Gemeinden Burgkunstadt und Bayreuth stammende "fliegende Heer" der jüdischen Hausierer und Händler (hauptsächlich Verkauf von Schnittwaren, d.h. Zwirne, Bänder, Litzen, doch auch Handel mit Tuchen, Kolonialwaren, Schmuck; ganz wenige betreiben Makler- und Geldgeschäfte) führte der Kulmbacher Magistrat einen bürokratischen Kleinkrieg. Häufig reichten die polizeirechtlichen Möglichkeiten nicht aus, gegen die jüdischen Händler einzuschreiten, die sich während der jüdischen Arbeitswoche (d.h. auch am Sonntag, doch nicht am Sabbat) tagsüber in der Stadt aufhielten. Zudem erschwerte der rasche Herrschaftswechsel (1791 Übernahme der fränkischen Markgrafschaft durch das Königreich Preußen, 1806 Besetzung durch Frankreich, 1810 Einverleibung in das Königreich Bayern) eine konsequente Linie. Nachdem durch die verschiedenen Gleichstellungsgesetze in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sich aufgeklärtes Denken allmählich auch in der Verwaltungspraxis durchsetzte, stieg die Zahl der in Kulmbach gemeldeten Glaubensjuden wieder an.
Die Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde Kulmbach im Jahr 1903
Im Mai 1899 beantragten die 27 in Kulmbach lebenden Juden bei der Bayreuther Regierung die Anerkennung als Israelitische Kultusgemeinde mit begrenzter Autonomie. Organisatorisch wollte man nach wie vor dem Distriktrabbinat von Burgkunstadt unterstehen, mit dem sich die Mitglieder traditionell verbunden fühlten. Auch
die Beisetzung der Toten sollte weiterhin auf dem Ebnether Friedhof bei Burgkunstadt
erfolgen. Primär war man an einem eigenen Betsaal in Kulmbach interessiert, um nicht den beschwerlichen Weg zur 20 Kilometer entfernten Synagoge in Burgkunstadt auf sich nehmen zu
müssen. Am 25. Dezember 1903 wurde formell die neue jüdische Gemeinde ins Leben gerufen, die zu diesem Zeitpunkt 33 Mitglieder
aufwies (weiteres zur Geschichte der Beträume siehe unten).
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg ließen auch Kulmbacher Juden ihr Leben auf den Schlachtfeldern: die Gefreiten David Kraft und Herbert Saalfeld sowie der Infanterist Georg Zeidler (Die Namen der beiden letzten sind auf der Memorialtafel des 1930 errichtete Kriegerdenkmals am Alten Friedhof eingraviert).
Während des Ersten Weltkrieges wurden vom 24. August bis 8. September 1914 337 russische Kurgäste jüdischen Glaubens aus Bad Kissingen als
Zivilgefangene auf der Plassenburg untergebracht. 1918 konnte die Bar Mizwa des 13-jährigen Kulmbachers Siegfried Weiss nur mit Hilfe kriegsgefangener französischer und russischer Offiziere jüdischen Glaubens gefeiert werden: Um den erforderlichen Minjan zusammen zu bekommen, hatte sich die Mutter des Buben erfolgreich an den Kommandanten des Gefangenenlagers auf der Plassenburg gewandt und die kurzzeitige Freigabe von
"Minjan-Männern" erreicht.
Frühe NS-Jahre
Nach der Niederlage entwickelte sich Kulmbach zu einer der frühesten und mitgliederstärksten NS-Hochburgen in Franken. Die antisemitischen Töne - vorwiegend von auswärtigen Pfarrern, Lehrern und prominenten Rednern der Hitler-Partei angestimmt, wurden zunehmend schriller. Bis zur "Machtergreifung" blieben jedoch die judenfeindlichen Aktivitäten auf verbale Hetze und Hakenkreuz-Schmierereien begrenzt. Nach 1933 nahmen die Pressionen und Übergriffe zu. Zu diesem Zeitpunkt gehörten von den 12 089 Einwohner Kulmbachs 37 der jüdischen Gemeinde an. Hinzu kam eine kleine Zahl von Personen, die nach der Diktion der "Nürnberger Gesetze" als "Mischlinge I. und II. Grades" bezeichnet wurden. Das Berufsspektrum der Gemeindemitglieder reichte vom traditionellen Pferde- und Viehhandel, dem Verkauf von Ölen, Fetten, Fellen bis zum Konfektionsgeschäft für Damen- , Herren- und Kinderbekleidung, zum Spiel- und Kolonialwarengeschäft.
Einige Schlaglichter auf antisemitische Vorfälle in der NS-Zeit: Die Brauereidirektoren Heinrich Prager und Adolf Kriegel wurden als "Nichtarier" aus den Unternehmen entfernt und verfolgt. Die Läden der jüdischen Geschäftsinhaber Franz Weiß/Georg Goldzweig (Spitalgasse 2), Helene Wortsmann/Alfred Grünhut (Kressenstein 12) und Max Michaelis (Kressenstein 8) organisierte man Boykotte. Den jüdischen Viehhändlern Erich und Siegmund Strauß wurde aufgrund von politisch motivierten Zeugenaussagen die Lizenz entzogen. In der mit mehreren Akademiepreisen ausgezeichneten, überlebensgroßen Bronzeskulptur "David" des Bildhauers Carl August Bachmann, die 1927 als "Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen Söhne" im Kulmbacher Stadtpark aufgestellt worden war, sahen die Hitler-Anhänger den "siegreichen Juden": Im Oktober 1934 wurde er von jugendlichen Rabauken vom Sockel gestoßen, im Dezember des gleichen Jahres von einem Angestellten der Stadt Kulmbach schwer beschädigt. Als im Vorfeld des Novemberpogroms 1938 wurde die Figur endgültig demoliert, im städtischen Bauhof gelagert und später eingeschmolzen. Eine Nachbildung der Skulptur wurde 2005 an früherer Stelle aufgestellt.
Vorfälle um die Reichspogromnacht 1938
Am Abend des 10. November 1938 wurden in Kulmbach die fünf jüdischen Haushaltsvorstände in die Fronfeste, einem mittelalterlichen Gefängnisturm, gesperrt. Bei einer Hausdurchsuchung von Karl Strauß wurde weiteres Sakralgerät aus dem Betsaal beschlagnahmt. Dem Witwer Karl Strauß, dem
"Thora-Schmuggler" (zur Geschichte s.u. bei der Geschichte der
Synagoge / des Betsaales), wurde ein Verhältnis mit seiner christlichen Vermieterin I. W. vorgeworfen. Begleitet von einem SA-Musikkorps und einer johlenden Menschenmenge wurde die Frau am 13. November durch die Stadt getrieben; um den Hals trug sie ein Schild mit folgender Aufschrift:
"Ich artvergessenes Schwein habe mit dem Juden Karl Strauss seit Jahren bis heute Rassenschande getrieben, obwohl ich verheiratet bin." Nach der Anprangerung brach die Frau zusammen. Sie wurde sechs Wochen im mittelalterlichen Fronfestenturm in
"Schutzhaft" genommen und kam erst zu Weihnachten 1938 frei. Der Viehhändler Strauß wurde zwar am 19. November 1938 entlassen, doch danach bezichtigte man ihn des fortgesetzten
Wirtschaftsvergehens. Als die Prüfung seiner Buchführung nicht das erhoffte Resultat brachte, erhob die Parteileitung gegen Strauß Anklage
"wegen des fortgesetzten Verbrechens der Rassenschande" bei der Bayreuther Staatsanwaltschaft. Von der dortigen Großen Strafkammer wurde Karl Strauß am 15. März 1939 schuldig gesprochen und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Während des Krieges wurde Strauß in ein Vernichtungslager deportiert.
Erlöschen der jüdischen Gemeinde
Im April 1938 lebten noch 16 Juden in Kulmbach, im Januar 1939 vierzehn, im Dezember 1939 zehn. Nathan und Selma Flörsheim sowie Georg und Berta Davidsohn mit ihren Kindern Hildegard, Ingeborg und Albert aus Kulmbach-Ziegelhütten zählen zu den Opfern des Transportes am 25. April 1942 nach Krasniczyn. Die sieben Kulmbacher wurden über Bamberg in einen aus Würzburg kommenden Zug in das Vernichtungslager im Distrikt Lublin deportiert.
Von den in Kulmbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Eva Elisabeth
Bacharach geb. Adler (1892), Albert Davidsohn (1929), Berta Davidsohn geb.
Marcus (1893), Georg Davidsohn (1888), Hildegard Davidsohn (1926), Ingeborg
Davidsohn (1929), Gustav Flörsheim (1884), Nathan Flörsheim (1886), Selma
(Sara) Flörsheim geb. Stiefel (1887), Lisa (Elise Klara) Halle geb. Eisfeld
(1910), Max Michaelis (1870), Karl Strauss (1873).
DP-Gemeinde nach 1945
Nach der Befreiung Kulmbachs durch die Amerikaner am 13. April 1945 bildete sich für kurze Zeit noch einmal eine jüdische Gemeinde. Etwa 100 Personen, sogenannte Displaced Persons, vorwiegend aus Osteuropa, suchten hier für einige Zeit eine vorübergehende Heimat. Im Oktober 1945 wurde für sie eine Betreuungsstelle im Kreiswohlfahrtsamt, Kronacher Straße 5, eingerichtet; teilweise mussten NS-Belastete ihre Wohnungen für die ehemals Verfolgten zur Verfügung stellen. Im August 1946 wurde die Parkschänke, das heutige Hotel Ertl, als jüdisches Gemeindehaus eingeweiht. Die Fränkische Presse meldet am 30. August 1946:
"Die jüdische Gemeinde hat ihr Gemeinschaftshaus in der früheren Parkschenke erhalten. Zur Einweihung waren Vertreter der Militär-Regierung, der UNRRA und der städt. Behörden, mit Bürgermeister Schönauer an der Spitze, geladen. Ferner waren anwesend die Führer der Zionistenbewegung in Oberfranken. In Ansprachen kam der Dank gegenüber den Behörden zum Ausdruck, die es ermöglichten, den in der Nazizeit am schwersten betroffenen Juden ein Heim zu schaffen, im dem sie eine Stätte der Erholung, der Gemeinschaftspflege und der Fortbildung finden sollen.
Nach der Ausrufung des Staates Israel am 16. Mai 1948 verließen die jüdischen
DPs nach und nach Kulmbach. Ein Großteil der Männer verpflichtete sich bei der israelischen Armee und stattete sich mit Waffen aus. Am 15. November 1948 wurde die bereits stark dezimierte Gemeinde in einer Feierstunde in der
"Parkschenke" von Oberbürgermeister Georg Hagen, im Beisein von Nathan Spitzer vom jüdischen Zentralkomitee, offiziell verabschiedet.
Aus der
Geschichte der jüdischen Gemeinde
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Schneidergehilfe sucht Stellung (1925)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1925:
"Junger Schneidergehilfe sucht per sofort Stellung,
womöglich Kost
und Logis im Hause. Anzufragen bei
Franz Weiß in Kulmbach." |
Hochzeitsanzeige für Justin Maier und Beate geb.
Wortsmann (1928)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau"
vom 28. September 1928:
"Statt Karten!
Justin Maier - Beate Maier geb. Wortsmann.
Vermählte.
Augsburg, B 239 - Kulmbach. Im September
1928". |
Weitere Annoncen (Kulmbacher Zeitung)
links
Anzeige der Pferdehandlung Siegmund Strauß in Kulmbach. |
Weitere Mitteilungen
Der protestantische Pfarrer aus Melkendorf wird von
Nationalsozialisten als "Jude" verprügelt (1928)
Anmerkung: der 1873 geborene und 1961 verstorbene Pfarrer Hans Glenk hat sich
als Mundartdichter einem Namen gemacht ("Die alte Mia").
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1903:
"München. Der protestantische Pfarrer Glenk aus Melkendorf bei
Kulmbach traf vor kurzem in der Nähe seines Pfarrdorfes auf ein mit
Hakenkreuzlern besetztes Auto. Als er an den Wagen herantrat, rief einer
der Hakenkreuzler plötzlich: 'Das ist ja ein Jude!' worauf die ganze Band
sich über den Pfarrer stürzte und ihn fürchterlich
verprügelte." |
Zur Geschichte der Synagoge/der
Beträume
Eine Synagoge gab es zunächst im Mittelalter. Sie wird als "Judenschule"
1373 genannt, wurde jedoch bereits aus unbekannten Gründen 1444 aufgegeben. Die Synagoge befand
sich sehr wahrscheinlich im Bereich des sogenannten, 1573 errichteten markgräflichen
Burggutes (Waaggasse 5-9), wo bei Grabungen 2003/05 ein Gewölbekeller mit einem
Brunnenschacht und einem Tauchbecken aus dem 14. Jahrhundert entdeckt wurde.
Dabei dürfte es sich um Reste eines rituellen Bades (Mikwe) handeln, das im
Keller oder im Nahbereich der Synagoge untergebracht war.
Die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zugezogenen jüdischen Familien
besuchten zunächst - zumindest an Feiertagen - die Synagoge in Burgkunstadt. Um
1900 bemühten sich die Familien um die Einrichtung
eines Betsaales in Kulmbach. Da es für die wenigen Familien ein kostspieliges
Unternehmen war, einen solchen Betsaal einzurichten, veröffentlichten sie eine
Bitte um Unterstützung durch auswärtige Glaubensgenossen in der Zeitschrift
"Der Israelit" am 19. März 1903:
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. März 1903:
"Es
wohnen in Kulmbach sieben Familien Juden, denen der Besuch des Gottesdienstes
erhebliche Schwierigkeiten bereitet, da die nächstliegende Synagoge über eine
Stunde Bahnfahrt entfernt liegt.
Um diesen Missstand zu beheben, wollen sich diese sieben Familien einen Betsaal
begründen. Da die Kosten jedoch ziemlich hohe sind und durch Zeichnungen der
interessierten Familie nur teilweise gedeckt werden könnten, werden alle
edeldenkende Glaubensgenossen gebeten, dieses Werk finanziell unterstützen zu
wollen, da hiermit nicht nur einem dringenden Bedürfnis entsprochen wäre,
sondern auch ein weiterer Pfeiler zur Stütze und zum engeren Zusammenschluss
des alten religiösen Judentums geschaffen würde.
Zur näheren Aufschlusserteilung ist der Distrikts-Rabbiner Herr Dr. Goitein in
Burgkunstadt gerne bereit, ebenso zur Entgegennahme von Gaben.
Geldsendungen können auch an die Geschäftsstelle dieses Blattes und an die
Herren Moses Flörsheim und Joseph Wortsmann in Kulmbach gerichtet werden." |
Der erste Gottesdienst wird
gefeiert (September 1903)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 2. Oktober
1903: "Kulmbach, 22. September (1903). Gestern Abend fand in
der hiesigen Stadt der erste israelitische Gottesdienst
statt." |
Am 25. Dezember 1903 wurde formell die neue jüdische Gemeinde ins Leben gerufen, die zu diesem Zeitpunkt 33 Mitglieder aufwies. Gemäß eines Mietvertrages mit dem Hotelbesitzer Leonard Schwarzmann konnte – gegen eine Jahresmiete von 200 RM - der Saal des
"Hotels zur Krone" (Langgasse 15) als Betsaal genutzt werden. Der Distriktrabbiner Dr. Ezechiel Goitein, der auch an der Kulmbacher Realschule (heutiges Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium, Schießgraben 1) israelitischen Religionsunterricht erteilte, übergab ihn am 25. Dezember 1903 seiner Bestimmung. Am 3. Januar 1913 wechselte die Gemeinde für ein Jahr in das Hotel
"Zum Goldenen Hirschen". Nach dessen Auflassung 1914 wurden die Gottesdienste in das Café Beyerlein im Rückgebäude (ebenfalls Langgasse 12) verlegt. Nach der Machtergreifung
der Nationalsozialsten wurden die Sabbatfeiern in der Privatwohnung des
Geschäftsmannes (Spitalgasse 2) begangen.
Nach 1933 wurde es auf Grund des Wegzuges beziehungsweise der Auswanderung
der jüdischen Einwohner immer schwieriger, regelmäßig Gottesdienste
abzuhalten. Spätestens im Sommer 1938 wurde der Betsaal geschlossen.
Am Vormittag des 8. November 1938 schmuggelte der jüdische Viehhändler Karl Strauß die Thorarollen der Kulmbacher Gemeinde in die Synagoge nach Bamberg (Herzog-Max-Straße 13). Unwissentlich unterstützt wurde er durch den Inhaber einer Kulmbacher Kartonagenfabrik L.S.: Dieser nämlich nahm ihn und einen weiteren Kulmbacher in seinem Lieferwagen nach Bamberg mit in der Annahme,
Strauß transportiere Tapetenrollen. Nach seiner Rückkehr nach Kulmbach wurde L.S. polizeilich verhört. Die Parteileitung erwog sogar, ihn wegen
"volksschädigenden Schmuggels" in das KZ Dachau zu bringen – und das, obwohl er Träger des Goldenen Parteiabzeichens war. Die Thora der Kulmbacher Gemeinde wurde vermutlich bei dem
Brand der Bamberger Synagoge am 10. November 1938 vernichtet.
Der Raum, in dem der Betsaal eingerichtet war, blieb bis nach 1945
erhalten.
Adresse/Standort der Beträume: siehe oben im Text
Fotos / Abbildungen
(erhalten von Wolfgang Schoberth; die Abbildungen finden sich
großenteils - auch mit weiteren Erläuterungen - ebenso in den Seiten
zur jüdischen Geschichte Kulmbachs in der Website des
Markgraf-Friedrich-Georg-Gymnasiums)
Erinnerungen an die
mittelalterliche Geschichte |
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Blick auf das frühere
markgräfliche Burggut in
der Waaggasse, das über dem Bereich der
mittelalterlichen jüdischen Wohngebiet und
der Gemeindeeinrichtungen
erbaut wurde |
Die ehemalige Judengasse
von
Kulmbach, die 1845 in
Waagasse umbenannt wurde |
Jüdisches Schöffengericht im Mittelalter.
Das Gericht, ursprünglich zuständig für die
gesamte fränkische Hohenzollern-
Markgrafschaft, tagte auf dem
"Judenplatz"
vor der "Judenschule" in Kulmbach
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Plan des früheren
markgräflichen Burggutes
in der Waaggasse über den vermutlichen
Resten
der mittelalterlichen Mikwe |
Ausgrabung der
mittelalterlichen Mikwe 2003-2005:
Freilegung eines Schachtes,
bei dem es sich wahrscheinlich um die Mikwe handelt
(Typ:
Regenwasser-Mikwe) |
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Ehemalige Mikwe
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Gewölbekeller unter dem
früheren
markgräflichen Burggut |
Keramikscherben aus dem 14. und 15.
Jahrhundert. Bei einigen dieser Scherben
handelt es sich möglicherweise um
Schöpfgefäße
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Erinnerungen an
die Gemeinde des 20. Jahrhunderts und die NS-Zeit |
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Blick in
die Kulmbacher Langgasse. Der jüdische Betsaal befand sich ab 1903 im
"Hotel zur Krone" (Schild auf Foto links sichtbar, auf Foto
Mitte handelte es sich um das Gebäude am linken Bildrand), seit 1913 im
Hotel "Zum goldenen Hirschen" (Schild auf Foto links und Mitte
erkennbar).
Ab 1914 wurde der 1. Stock des "Cafe Beyerlein"
(Langgasse 12, Foto rechts) als Andachtsraum verwendet. |
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Burgkunstädter Rabbiner Dr. Eduard Ezechiel
Gotein. Er
war auch für die Kulmbacher
jüdische Gemeinde zuständig und unterrichtete
an der der damaligen Realschule, dem heutigen
Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium
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Zwei Fotos von jüdischen Zivilgefangenen auf der Plassenburg während des
Ersten Weltkriegs):
Zubereitung koscherer Speisen für die gefangen gesetzten Kurgäste jüdischer Provenienz.
Theaterspielspiel in den Räumen der Burg, um sich die Zeit zu
verkürzen
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Blick vom Marktplatz auf das
Geschäft
Franz Weiß (linkes Gebäude mit
Aufschrift) |
Geschäft Franz Weiß: In der Spitalgasse 2
(rechts im Bild Mitte) war das
"Damen- und
Herrenkonfektions"-Geschäft von Franz Weiß
und seinem Schwiegersohn Georg Goldzweig
untergebracht. Weiß versuchte nach der
"Machtergreifung" den Zusammenhalt der
Gemeinde zu fördern und hielt ab 1934
religiöse Feiern in seiner Wohnung im
Obergeschoss des Geschäftshauses
ab
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Vermutlich handelt
es sich um das Ehepaar Berta
und Georg Davidsohn, die letzte in Kulmbach
verbliebene Familie, im Kulmbacher Betsaal,
Spitalgasse
2. Zusammen mit ihren
drei Kindern wurden sie im April 1942 in das
Vernichtungslager Krasnyczin im Distrikt
Lublin deportiert (Angaben von Wolfgang Schoberth). |
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1933: Boykott jüdischer Geschäfte: Am Kressenstein befanden sich zwei Läden mit jüdischen
Inhabern: Kressenstein 8 (rechts im Bild: Max Michaelis, Schuhwaren), Kressenstein 12 (Helene
Wortsmann mit Schwiegersohn Alfred
Grünhut, Damen- und Herrenkonfektion).
Gegen beide Geschäfte richteten sich
Boykottaufrufe
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Ursprünglicher Davidsbrunnen im Kulmbacher
Stadtpark (Postkarte)
Im Zusammenhang mit der Pogromnacht im
November 1938 wurde der "David" des
bedeutenden Kulmbacher Künstlers
Carl August Bachmann (1885-1924) im
November 1938 irreparabel
geschändet
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Heinrich Prager (rechts im Bild) , technischer
Betriebsleiter der Reichelbrauerei, wurde aus
dem Vorstand entfernt. Er arbeitete von
1941 bis Kriegsende verdeckt als
Friedhofsgärtner und konnte nur knapp
einer Deportation
entgehen
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Anprangerung wegen "Rassenschande":
Eine verheiratete junge Frau wurde wegen eines
angeblichen Verhältnisses mit einem jüdischen
Mitbürger durch die Innenstadt von Kulmbach
getrieben. Ein Mob von 500 Personen verfolgte
das
Spektakel
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Nach 1945 |
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Hotel Parkschenke am Kulmbacher Stadtpark:
Hier war die
jüdische DP-(Displaced
Persons-)Gemeinde untergebracht.
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Im Kulmbacher Stadtarchiv (Heilingschwertturm, Bauergasse 2) befinden sich drei Fragmente von
zwei Torarollen, die wahrscheinlich von osteuropäischen Juden nach dem Zweiten Weltkrieg aus
ihren Herkunftsgemeinden nach Kulmbach gebracht und von der
damaligen jüdischen DP-
Gemeinde verwahrt wurden. Mit Sicherheit handelt es sich nicht um Torafragmente der
ehemaligen Kulmbacher Gemeinde. Die drei vorhandenen Hebraica im Schrifttyp der
Toraquadratschrift sind nach einer Expertise der Universität Regensburg ebenfalls Relikte
der
Pogromnacht im November 1938.
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Hinweisschild an der
"Waaggasse"
(Foto: Jürgen Hanke, Kronach,
Aufnahme vom 21.1.2009) |
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"Waaggasse - Judengasse
bis 1845" |
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Andernorts entdeckt
(Foto erhalten von Wolfgang Schoberth) |
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Doppelgrab von
Henriette Weiß geb. Gollanscher aus Kulmbach (1873-1930) und Siegfried
Weiß (1905-1989)
auf dem jüdischen Friedhof in Bamberg.
Auf dem Grabstein wird an Franz Weiß (geb. 1870) erinnert,
der am 16. Februar 1941 in London Opfer des deutschen Bombardements
geworden ist |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Mai 2012:
In Kulmbach wird ein erster
"Stolperstein" verlegt |
Artikel in radio-plassenburg.de vom 8. Mai
2012: "Kulmbach. Gedenken. Ein 'Stolperstein' soll an Kulmbacher
Nazi-Opfer erinnern. Erstmals wird in Kulmbach morgen (Mi) ein
sogenannter 'Stolperstein in einen Gehweg eingelassen..."
Link
zum Artikel |
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Oktober 2013:
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Mai 2014:
Weitere Verlegung von Stolpersteinen
Für die Familie Weiß-Goldzweig wurden am 5. Mai 2014 durch Gunter Demnig
vor ihrem ehemaligen Geschäft in der Spitalgasse 2
"Stolpersteine" verlegt. Eine Gruppe von Schülerinnen der
Kulmbacher Carl-von-Linde-Realschule hat sich hierfür engagiert und das
Projekt durchgeführt. |
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Oben: zwei Fotos zur Verlegung
der "Stolpersteine" 2014 für Georg Goldzweig (geb. 1904, 1938
in die USA emigriert), Ruth Goldzweig geb. Weiss (geb. 1906, 1938 in die
USA emigriert), Siegfried Weiss (1905, 1937 in die USA emigriert), Franz
Weiss (geb. 1870, 1939 nach England emigriert, umgekommen bei einem
deutschen Bombenangriff auf London 1941) (Fotos von Wolfgang
Schoberth). |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica III,1 S. 694-696. |
| S. Haenle: Geschichte der Juden im ehemaligen
Fürstentum Ansbach. 1867. Reprint 1990 (S. 222 wird der Schutzbrief von
1511 zitiert). |
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Adolf Eckstein: Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth, Bamberg 1907.
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| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 140-141. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 214. s. Aufl. 1992. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 252-253.
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Walter Höchstädter: Durch den Strudel der Zeiten geführt - Ein Bericht über meinen Weg von der Monarchie und der Weimarer Republik durch das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg, Erlangen 1983.
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| Erwin Herrmann: Geschichte der Stadt Kulmbach. Kulmbach
1985 (S. 115-120.380.389f.401.406f). |
| Josef Motschmann: Als aus Juden Nachbarn und aus Nachbarn Juden wurden - Jüdische Gemeinden im 19. und 20. Jahrhundert, Sonderdruck aus: Im oberen Maintal, auf dem Jura, an Rodach und
Itz, o. J.
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| Wolfgang Schoberth: Geschichte des Judentums in
Kulmbach. In: Geschichte am Obermain Bd. 18 Jg. 1991/92. S. 67-102 (Hg.
Colloquium Historicum Wirsbergense. Bamberg 1992). |
| ders.: Burgkunstädter Rabbiner kam zweimal die Woche, in: Müller-Velten, Hansjörg (Hrsg.): 600 Jahre Lateinschule, 100 Jahre Königliche Realschule, Kulmbach 1993, S. 65 – 68. |
| ders.: Kristallnacht in Kulmbach, Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag, Ausstellungskatalog des Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasiums, Kulmbach 1998.
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| Jim G. Tobias: Vorübergehende Heimat im Land der Täter. Jüdische DP-Camps in Franken 1945 – 1949, Nürnberg 2002.
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Festschrift Gemeindezentrum Burggut. Blickwechsel Christen und Juden im Gespräch 5. Dezember 2003. Einweihung Burggut am 06. Dezember 2003, Kulmbach 2003.
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| Presseartikel über den Vortrag von Angela Hager:
"Der endgültige Abschied kam 1948. Theologin Angela Hager referierte
über Jüdisches Leben in Kulmbach" in: Frankenpost vom 8. Oktober
2005. |
| Presseartikel: "Historischer Fund in der Kulmbacher
Waaggasse. Grabungen am Freitag brachten es an den Tag: Burggut steht
vermutlich auf Resten einer Synagoge. Altes jüdisches Tauchbecken
entdeckt?"in: Frankenpost vom 21. Februar 2005. |
| Informationen
zum Schandmarsch am 12. November 1938 (innerhalb des Beitrages von
Helmut Paulus: Die Reichskristallnacht und die Judenverfolgung in der
Gauhauptstadt Bayreuth).
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| "Mehr als
Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I:
Oberfranken - Oberpfalz - Niederbayern - Oberbayern - Schwaben.
Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager. Hg.
von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz.
Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und
herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3:
Bayern. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im
Allgäu. (mit umfassenden Quellen- und
Literaturangaben)
ISBN 978-3-98870-411-3.
Abschnitt zu Kulmbach S. 186-192.
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| Hans-Peter
Süss: Jüdische Archäologie im nördlichen Bayern. Franken und
Oberfranken. Verlag Dr. Faustus Büchenbach 2010 (Reihe: Arbeiten zur
Archäologie Süddeutschlands Band 25). Zu Kulmbach S. 82-83.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Kulmbach Upper Franconia.
Jews were present in the second half of the 14th century under a letter of
protection giving them freedom of movement. In 1584 they were expelled by the
local count. The modern community dates from the late 19th century and numbered
41 (total 12.476) in 1933. By 1939, 14 emigrated and 15 left for other German
cities. Of the remaining Jews, seven were brought to Bamberg on 24th April 1942
and deported from there to Izbica in the Lublin district (Poland).
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