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Friedhöfe in der Region"
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Kreis Ahrweiler"
Niederzissen (Kreis
Ahrweiler)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Niederzissen
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Von dem erstmals 1763 urkundlich genannten Friedhof der jüdischen Gemeinde
Niederzissen ist heute nur noch ein Teil erhalten. Der ehemalige Friedhof
reichte bis zur Straße; auf dem vorderen Teil wurden Garagen gebaut. Der obere,
kleinere Teil des Friedhofes liegt versteckt in einem kleinen Tannenwäldchen
etwa 150 m südlich des Sauerbrunnens. Die Friedhofsfläche umfasst 11,64
ar. Es sind etwa 85 Grabsteine erhalten. Die ursprüngliche wesentlich größere
Friedhofsfläche wurde in den 1950er-Jahren verkleinert.
Auf dem Friedhof wurden auch die in Burgbrohl,
Bürresheim, Kempenich, Niederweiler und Wehr
verstorbenen Juden beigesetzt. Die letzte Beisetzung fand im Sommer 1942
statt, als Klara Stein geb. Weis beerdigt wurde: sie wurde am 27. Juli 1942 tot
im Haus Kapellenstraße 29 gefunden.
Lage des Friedhofes
Im Süden von Niederzissen im Bereich Ecke der Straßen Am
Sauerbrunnen und Am Rothenberg
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.8.2007)
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Das Eingangstor |
Blick über
den Friedhof vom Eingangstor |
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Grabstein für
Leopold und
Sara Eggener geb. Lambert |
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"Segnende Hände"
der Kohanim |
Grabstein für ein Ehepaar
Kahn (rechts mit
"segnenden Händen" der Kohanim) |
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Neuerer Gedenkstein mit Namen
von in
der NS-Zeit umgekommenen Personen |
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
November
2019: Gedenkstunde
zum Novemberpogrom 1938 - Buch zum jüdischen Friedhof in zweiter Auflage
erschienen |
Artikel in "Blick-Aktuell"
vom 12. November 2019: "Drei Ereignisse waren Anlass zur Feierstunde
in der ehemaligen Synagoge in Niederzissen
'Seit undenklichen Zeiten... Der jüdische Friedhof Niederzissen'
Buchvorstellung, Erinnerung an die Reichspogromnacht und 10 Jahre Kauf der
ehemaligen Synagoge durch die Ortsgemeinde Niederzissen.
Niederzissen. Der 9. November ist der Gedenktag an die Pogromnacht in
Deutschland im Jahr 1938. In dieser Nacht stürmten Nazis die Synagogen im
Land, plünderten und steckten sie in Brand. Jetzt – 81 Jahre später fand in
der ehemaligen Synagoge in Niederzissen die Vorstellung des Buches 'Seit
undenklichen Zeiten... Der jüdische Friedhof Niederzissen' von Gerdt Fried
und Brunhilde Stürmer. Es ist bereits die zweite überarbeitete Auflage, denn
die erste ist bereits vergriffen. Die auffällige Polizeipräsenz vor dem
Gebäude wirkte erschreckend und beruhigend zugleich, war aber wohl vor allem
im Zusammenhang mit dem Gedenktag erforderlich. Der Vorsitzende des Kultur-
und Heimatvereins Niederzissen begrüßte die Gäste in der ehemaligen
Synagoge, so die Bürgermeister Rolf Hans, Johannes Bell und aus Brenk
Bürgermeister Christoph Stenz, den Kreisbeigeordneten Horst Gies, sowie den
Landtagsabgeordneten Guido Ernst. Ebenso hieß er als Vertreter der jüdischen
Gemeinde Koblenz Dr. Christoph Simonis und Marina Kashdan willkommen, Abt
Benedikt Müntnich und natürlich die Autorin und jetzt Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes Brunhilde Stürmer sowie ihre Mitstreiterin Brigitte
Decker, die maßgeblich an der Überarbeitung des Buches beteiligt war.
'Heute vor 81 Jahren geschah es in Niederzissen, vor einem Monat, am 9,
Oktober, in Halle,' begann Richard Keuler seine Begrüßungsrede. 'Im November
1938 erstürmten Schergen des Naziregimes dieses Haus, die Synagoge der
jüdischen Gemeinde. Sie entweihten das damalige Versammlungs- und
Gotteshaus, in dem die Menschen jüdischen Glaubens aus Niederzissen und dem
Brohltal zusammen kamen, im Gebet mit Gott in Verbindung traten, lernten und
die Feste im Jahreskreis feierten.' Und im weiteren Verlauf betont er: 'Das
Erlebte damals und die aktuellen Ereignisse führen uns besonders vor Augen,
dass die Gesellschaft endlich aufwachen und erkennen muss, wie tief und
breit Antisemitismus in Deutschland verbreitet ist. Das macht mich wütend
und traurig zugleich. Es bestärkt mich aber auch, und da schließe ich uns
alle ein, die wir heute hier sind und besonders die, die sich hier permanent
engagieren, unseren eingeschlagenen Weg der Aufklärung und aktiven Mitarbeit
gegen Antisemitismus zu verstärken.' Dies wusste auch Bürgermeister Rolf
Hans zu bestätigen, indem er einen Einblick in die Geschichte der Synagoge
und vor allem dem Auf und Ab des Ankaufes durch die Gemeinde gab. Vor zehn
Jahren hatte diese nämlich nach zweijährigem Ringen und den Bemühungen einer
Bürgerinitiative das Gebäude, das inzwischen als Schmiede und
Traktorenwerkstatt genutzt wurde, gekauft, und dann begann die aufwändige
Renovierung und Wiederherstellung durch den Heimat- und Kulturverein, der
auch heute noch verantwortlich für den perfekten Zustand des Hauses
zeichnet. Zwei Jahre lang hatten die Bürger und Ratsmitglieder beraten und
gestritten, bis es zum Kaufentscheid kam. 'Die Bürgerschaft der Gemeinde
Niederzissen war wegen des Ankaufs zweigeteilt', so Ortsbürgermeister Rolf
Hans. 'Es gab Befürworter, aber auch lautstarke Gegner. Mir Anfeindungen
mussten sich zahlreiche Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins
auseinandersetzen.' Seitdem wurde das Gebäude saniert und wiederhergestellt
und dient heute als Veranstaltungsort für die Gemeinde und für Vereine und
ist zusätzlich zu einem Heimat- und Kulturdenkmal geworden, das über die
Grenzen des Ortes hinaus bekannt ist.
Es geschah auch bei uns. Kreisbeigeordneter Horst Gies überbrachte
die Grüße des Landrates und erläuterte in seinem Grußwort: 'Vor 81 Jahren
brannten in Deutschland die Synagogen, wurden jüdische Geschäfte, Wohnungen
und Einrichtungen verwüstet, unschuldige Menschen verhaftet, misshandelt und
in Konzentrationslager verschleppt. Das geschah auch bei uns: In
Niederzissen, Königsfeld, Gelsdorf, Sinzig, Remagen, Bad Neuenahr und
Ahrweiler'. Das ehrenamtliche Engagement des Vereins wurde bereits 2013
durch den Kreis mit der Verleihung der Ehrenplakette gewürdigt. Ebenso sei
eine finanzielle Unterstützung erfolgt, im Laufe der Jahre seien so 6.500
Euro geflossen. Die zweite, überarbeitete Auflage des Buches von Gerdt Fried
und Brunhilde Stürmer sei eine hervorragende Teamarbeit und könne sich sehen
lassen. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, Johannes Bell,
zeigte sich bedrückt von der gegenwärtigen Entwicklung: 'Die bürgerlichen
Parteien der Mitte haben ihre Mehrheiten verloren.' Dies zeige nicht nur die
politische Entwicklung in Thüringen, sondern auch ein Blick in europäische
Nachbarländer sowie nach Russland und in die USA. Es könne 'einem angst und
bange werden, die Nationalsozialisten dürfen eben nicht, wie vor 80 Jahren,
erneut zum Erfolg kommen.' Daher müsse man Einrichtungen wie die ehemalige
Synagoge und damit auch den Heimatverein unterstützen. Dies bestätigte auch
Dr. Christoph Simonis von der jüdischen Gemeinde in Koblenz: 'Niemand wird
als Antisemit geboren, dies wird im Laufe der Sozialisierung von Generation
zu Generation weitergegeben. Was kann man tun? Man muss bei der jungen
Generation ansetzen und durch Bildung und Information eine Entwicklung wie
vor 80 Jahren verhindern.'
Im Anschluss stellten Brunhilde Stürmer und Brigitte Decker das neue Buch
vor, das in einer überarbeiteten Ausgabe und mit verbessertem Kartenmaterial
ab sofort in der Buchhandlung Maria Laach zum Preis von 15 Euro erhältlich
sein wird."
Link
zum Artikel |
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Mai 2020:
Pflege des jüdischen Friedhofes
durch den Kultur- und Heimatverein Niederzissen
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Artikel in "Blick
aktuell" vom 19. Mai 2020: "Kultur- und Heimatverein Niederzissen -
Friedhof in ansehnlichen Zustand versetzt
Niederzissen. Die Bewahrung und Erhaltung des reichen kulturellen
Erbes der einst großen jüdischen Gemeinde Niederzissens ist seit der
Gründung vor 13 Jahren ein wichtiges und ehrenvolles Anliegen des
Niederzissener Kultur- und Heimatvereins. 'Dies betrifft nicht nur das
Engagement für die ehemalige Synagoge und die Aufarbeitung der Geschichte,
sondern auch die Pflege des jüdischen Friedhofes. Gerade die weltweit
lebenden Nachfahren, zu denen wir inzwischen wunderbaren Kontakten haben,
freuen sich über den Erhalt und die Pflege der letzten erhaltenen Gräber und
Grabsteine ihrer Vorfahren' erläutert Vereinsvorsitzender Richard Keuler und
betont, dass der Verein gleich zu Beginn seiner Aktivitäten diese ehrenvolle
Aufgabe von der Gemeinde übernommen habe. In jedem Frühjahr und je nach
Bedarf im Jahresablauf treffen sich Vereinsmitglieder, um den Friedhof in
einem ansehnlichen Zustand zu halten. Auch in Zeiten von Corona schreckte es
die fleißigen Helfer nicht ab, mit Mundschutz und den entsprechenden
Abstandsvorgaben den jüdischen Friedhof in einer notwendigen und
erfolgreichen Pflegeaktion zu säubern. Für weitere Informationen zum
Friedhof und zur Vereinbarung von Besichtigungen und Führungen steht der
Verein gerne unter Tel.-Nr. 02636-6482 oder Email
info@khv-niederzissen.de zur
Verfügung."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Stephan Esten: Die Grabstätte des Leopold Kahn
auf dem jüdischen Friedhof in Niederzissen. Heimatjahrbuch 1994. Online
zugänglich
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| Hans
Warnecke (Hg.): Zeugnisse jüdischen Lebens im Kreis Ahrweiler. Bad
Neuenahr-Ahrweiler 1998. |
| Gerd Friedt / Brunhilde Stürmer: 'Seit undenklichen
Zeiten. Der jüdische Friedhof in Niederzissen. Hrsg. Kultur- und
Heimatverein Niederzissen e.V. Niederzissen 2012 (ohne
ISBN). 2. Auflage 2019.
15,00 €. Bei Versand zuzüglich Porto und Verpackung. Erhältlich über
den Kultur- und Heimatverein
Niederzissen e.V. info@khv-niederzissen.de
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