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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über die jüdischen
Friedhöfe im Saarland
Saarlouis (Kreisstadt,
Saarland)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Saarlouis (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Von 1755 bis 1905 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde in Diefflen
beigesetzt. Dann konnte ein eigener jüdischer Friedhof in Saarlouis angelegt
werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof bei Bombardierungen stark
beschädigt. Der Friedhof wird bis zur Gegenwart belegt. Die bislang letzte Beisetzung war
1997. Heute steht der Friedhof unter
Denkmalschutz (Ensemble Alter Friedhof). Es befinden sich auf ihm 131 Gräber mit 130
Grabsteinen. Auch einige Steine der zerstörten Saarlouiser Synagoge sind hier
aufgestellt.
Auf dem Friedhof befindet sich das Grab von Karl Marx (geb. 1897 in
Saarlouis, gest. 1966 in Ebersteinburg), dem Gründer der Allgemeinen Jüdischen
Wochenzeitung. Vgl. den Wikipedia-Artikel
zu Karl Marx.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Städtischer Beitrag zu einer Leichenhalle auf dem neuen jüdischen Friedhof
(1905)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. Dezember
1905: "Saarlouis. (Städtischer Beitrag zu einer jüdischen
Leichenhalle). Von der Synagogengemeinde wurde im Anschluss an frühere
Verhandlungen der Antrag gestellt, die Stadt solle zu einem neuen
jüdischen Friedhofe, der 62 Ar 46 Quadratmeter groß sein und mit einer
Leichenhalle 18.000 Mark kosten soll, die Hälfte, als 9.000 Mark als
Zuschuss leisten. Nach eingehender Beratung erklärt sich die
Stadtverordnetenversammlung damit einverstanden, dass die Stadt ein
geeignetes Terrain selbst erwirbt und der Synagogengemeinde zu
Begräbniszwecken zur Verfügung stellt. Der Herr Bürgermeister wird
behufs der weiteren Schritte das Nötige
veranlassen." |
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes
Das
Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut
für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.
Die Dokumentation zum jüdischen Friedhof in Saarlouis ist fertig
erstellt: Link
zur Dokumentation des Friedhofes Saarlouis |
Lage des Friedhofes
Walter Bloch-Straße (bis 2010:
Von Lettow-Vorbeck-Straße),
südliche Fortsetzung des alten christlichen Friedhofes.
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Lage des "Alten Friedhofes"
in Saarlouis auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und
unter
"Behörden und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken zu
"Friedhof, alt" |
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmen von 2006)
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Eingangstor zum jüdischen
Teil
des alten Friedhofes |
Teilansichten |
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Teilansichten mit
neueren Grabstätten |
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Neue Grabstätten |
Alter Brunnen |
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Steine der alten
Synagoge |
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
November 2023:
Schule übernimmt Patenschaft für
die Reinigung des Friedhofes |
Mitteilung in der Website des
Max-Planck-Gymnasiums vom November 2023: "Schüler übernehmen Patenschaft für
Jüdischen Friedhof in Saarlouis.
Das Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis will ein Zeichen gegen Antisemitismus
setzen. Die Schule hat deshalb eine Patenschaft für den Jüdischen Friedhof
in der Stadt übernommen. Das heißt: Mehrmals im Jahr helfen die Schüler ab
sofort, den Friedhof sauber zu halten. Ausgestattet mit Bürsten, Schwämmen
und Gießkannen, Besen und Rechen, ja sogar einem Laubbläser haben sich am
Mittwoch zwei achte Klassen des Max-Planck-Gymnasiums an die Arbeit gemacht.
Ihr Ziel: Der Jüdische Friedhof in Saarlouis soll später sauber aussehen.
Dafür reinigten die etwa 50 Schülerinnen und Schüler Grabsteine, entfernten
Unkraut und fegten Blätter zu großen Laubhaufen zusammen. Dabei ließen sie
sich auch vom kühlen und feuchten Novemberwetter nicht abhalten.
GELEBTE ERINNERUNG. Die Idee, die Patenschaft zu übernehmen, hatte
Schuldirektor Christian Bravo Lanyi. Er glaubt daran, dass Erinnerung nicht
in Lehrbüchern stattfindet, sondern gelebt werden muss. 'Also eigenes Tun
und Erleben ist immer unendlich viel wertvoller als eine abstrakte
Unterrichtsstunde. Sie können über sechs Millionen Tote der Shoah gelernt
haben, das bleibt eine Zahl, aber persönlich betroffen werden sie sein, wenn
sie hier auf dem Friedhof zum Beispiel einen Namen finden', sagte Bravo
Lanyi dem SR. Das sei dann nicht nur etwas Erlerntes, sondern konkret
Erfahrbares.
SYNAGOGENGEMEINDE FREUT SICH ÜBER ENGAGEMENT. Auch der Termin für die
Reinigungsaktion wurde deshalb nicht zufällig gewählt. Vom 9. auf den 10.
November ermordeten die Nationalsozialisten zahlreiche Juden, brannten
Synagogen nieder, zerstörten jüdische Geschäfte und Wohnungen – die
Reichspogromnacht. Weiter geht es deshalb am 27. Januar, dem weltweiten
Holocaust-Gedenktag. Fünfmal im Schuljahr werden sich die achten Klassen um
die Friedhofpflege kümmern. Dafür ist sonst die Synagogengemeinde Saar
zuständig. Die Vorsitzende Ricarda Kunger freut sich über die jungen Helfer:
"Ich fand die Idee wunderbar. Ich denke, die Kinder werden sensibilisiert,
sich auch mit Judentum auseinanderzusetzen. Und ich denke, das ist auch sehr
wichtig für die Kinder, denn hier kann man Geschichte erleben.'"
Link zur Mitteilung
Link zur Website des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis
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Juni 2024:
Im Rahmen der Reinigungsaktion
kommt Besuch von Nachkommen |
Mitteilung in der Website des
Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis vom 5. Juni 2024: "Geschichte hautnah -
Michael Kahn aus Südafrika zu Besuch in Saarlouis und am MPG.
Am 27.05.2024 reinigten zwei 8. Klassen turnusgemäß den jüdischen Friedhof
in Saarlouis. Doch diesmal stand die Aktion unter einem ganz besonderen
Zeichen.
Michael Kahn aus Kapstadt/Südafrika und seine Schwester Gillian Gelfand aus
Tel Aviv / Israel waren zu Gast, um am Grab ihres Großvaters Jakob Kahn,
1927 in Bous gestorben, eine Gedenktafel für ihre vor den
Nationalsozialisten nach Kapstadt geflüchtete und 1952 dort verstorbene
Großmutter anzubringen. Zumindest durch die Inschriften auf dem Grabstein
und der Gedenktafel sind die beiden nun, fast 100 Jahre später, wieder
vereint."
Vgl. Berichte über Links: -
sr-mediathek -
Bericht in zdf.de |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Werner Müller: Die jüdische Minderheit im Kreis
Saarlouis. Politische, sozialökonomische und kulturelle Aspekte ihrer
Lebenssituation vom Ancien Régime bis zum Nationalsozialismus, St. Ingbert
1993. |
| Rudolf Kretschmer: Geschichte der Kreisstadt
Saarlouis. Band 4. Saarlouis 1982, insbesondere S. 780-797 u. S.
828-830. |
| Hans Peter
Klauck: Jüdisches Leben in der Stadt und im Landkreis Saarlouis 1680
- 1940. 956 S. Saarlouis 2016. ISBN 10: 3933926653 ISBN-13:
978-393396654 Preis: 44 € zuzüglich
Porto und Verpackung. Bestellungen an:
Vereinigung für die
Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. Kreisarchiv
Saarlouis Postfach 1840 66718 Saarlouis Tel.:
0-6831-444425 E-Mail
(heimatkunde[et]vfh-saarlouis.de) Hinweis: Der Autor Hans Peter Klauck arbeitet seit Jahren an einer
Dokumentation aller jüdischen Mitbürger von ihrem ersten Auftreten im
Landkreis und der Stadt bis zur letzten Deportation durch die Nazis am 22.
Oktober 1940. Im Buch werden 12.483 jüdische Bewohner des Landeskreises
dokumentiert mit sehr vielen historischen Fotos und Dokumenten. Die
jüdischen Geschäfte und Gewerbe in den einzelnen Orten des Kreises sind
ausführlich beschrieben. |
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