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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über die jüdischen
Friedhöfe im Saarland
Blieskastel (Saarpfalz-Kreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Blieskastel (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Blieskastel war seit 1690 zentraler
Begräbnisplatz auch für die Juden aus Homburg,
St. Ingbert, Zweibrücken, Gersheim und
Medelsheim. Noch 1821 berichtete das
Bürgermeisteramt Blieskastel dem Landkommissariat Zweibrücken über den
jüdischen Friedhof Blieskastel, wohin "nicht allein die Leichname der
hiesigen jüdischen Einwohner, sondern auch von Homburg und Gersheim (in drei),
Zweibrücken-Bubenhausen (in zwei) und von Webenheim (in einer Viertelstunde
Entfernung) beerdigt" wurden. Damals wurde betont, dass es ratsam sei, wenn
in Homburg und Zweibrücken künftige eigene Begräbnisplätze für die
Verstorbenen der dortigen jüdischen Gemeinden angelegt wurden.
Besonders in dem - vom Eingang zum Friedhof aus gesehen - oberen, dem älteren Teil des
Friedhofes gibt es zahlreiche bemerkenswerte Grabsteine, die noch bis zum Anfang
des 18. Jahrhunderts datieren.
Der Friedhof wurde in der NS-Zeit (1939/40)
verwüstet, 1945 wieder hergerichtet.
Am Eingang des jüdischen Friedhofes befindet sich eine Gedenktafel
mit dem Text:
"Den ehemaligen Mitgliedern der Synagogengemeinde Blieskastel, ihrer
einstigen Synagoge, ihren hier ruhenden Toten zur ehrenden Erinnerung!
Synagogengemeinde Blieskastel. Synagogengemeinde Saar".
Zum Zeitpunkt eines Friedhofsbesuches im Juni 2009 (Fotos unten) war die
Gedenktafel nicht vorhanden; bei weiteren Besuchen in den Folgejahren (zuletzt
September 2017) fehlte die
Tafel immer noch.
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes
Das
Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut
für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.
Die Dokumentation zum jüdischen Friedhof in Blieskastel ist fertig
erstellt: Link
zur Dokumentation des Friedhofes Blieskastel |
Lage des Friedhofes
Klosterweg / gegenüber der Einmündung des Mariannenwegs (Parzelle
1391/1)
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Blieskastel auf dem Stadtplan Blieskastel: links anklicken und
im
Straßenverzeichnis im Blick auf die ungefähre Lage weiterklicken zu
"Mariannenweg";
der Friedhof ist im Stadtplan nicht
eingetragen! |
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2009)
Eingangsbereich
und neuerer Teil |
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Blick auf den
Friedhof
mit dem Eingangstor |
Vom
Eingangstor aus erreicht man zunächst
die unbelegt gebliebene Fläche und
den
neueren Teil. Die Gedenktafel rechts
fehlt zum Zeitpunkt des Besuches |
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Teilansicht
im neueren Friedhofsteil
mit Spuren der Verwitterung (Grabstein
links) und
gewaltsamer Zerstörung
(vierter Grabstein von links,
fehlende
Inschriftenplatten) |
Grabstein
links für Israel Levi Gerber
in Blieskastel (1818-1896), rechts
für
Jakob Oppenheimer (1829-1897),
jeweils mit Ehrenkränzen
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Pflanzenornamentik:
Akanthus-Ranken
und Mohnkapseln (letztere als
Symbol des
Todesschlafes) |
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Auf dem Friedhof
wurden bis zuletzt
auch die Toten der Gemeinde Gersheim
beigesetzt, rechts
Grabstein für Hilda
Löb geb. Bär aus Gersheim (29.11.1889 -
19.5.1927
Strassburg) |
Links:
Grabsteine des 20. Jahrhunderts, darunter für eine der letzten
Beigesetzten
im Friedhof: Delphine Isaak (1861-1937), hebräisch: "Hier
ruht die Redliche, die Frau
Delphine, Tochter des Schmuel, gestorben mit
einem gutem Namen am 12. Ijar und
beigesetzt am 14. (Ijar) (5)697. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens".
Delphine Isak
starb am 23. April 1937 und wurde am 25. April 1937
beigesetzt. |
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Im älteren
Teil |
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Teilansicht des
älteren Teiles
des Friedhofes |
Die beiden linken
Grabsteine mit
"segnenden Händen" der Kohanim |
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Grabstein für
Symbol eines Vogels (Adler?)
auf einem Stein aus den 1780er-Jahren
(Jahreszahl in der untersten Zeile links
schwer lesbar) |
Teilansicht im
älteren Teil. Der kleine
Grabstein vorne links für "Schmuel
Ben
David" datiert auf "Elul (5)581" =
August/September 1821 |
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Ungewöhnliche
Engelsgestalt auf
einem Grabstein von 1849 |
Drei
Grabsteine mit "segenden Händen"
der Kohanim, der rechte für
"Jechiel,
Sohn des Herrn Schmuel Katz - das
Andenken an den
Gerechten ist zum
Segen - aus Gersheim" |
Teilansicht des
ältesten Teiles
des Friedhofes |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Dieter Blinn: Juden in Homburg. Geschichte einer
jüdischen Lebenswelt 1330-1945. Hg. von Klaus Kell. 1993. S. 118. |
nächster Friedhof
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