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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über die jüdischen
Friedhöfe im Saarland
Sankt Ingbert (Saarpfalz-Kreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Sankt Ingbert
(interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden bis 1888 in Blieskastel
beigesetzt. In diesem Jahr konnte nach einigen Verhandlungen mit der Stadt ein eigener jüdischer Friedhof in St. Ingbert
angelegt werden. Der Stadtrat von St. Ingbert hatte am 27. Mai 1886 beschlossen:
"Zur Herstellung eines Friedhofs für die Israeliten in St. Ingbert soll
der Acker der Witwe von Peter Stief, rechts der Kapelle, um den Preis von 300
Mark erworben werden. Der Friedhof wird 10 Meter breit und 20 Meter tief
angelegt. Mit der Herstellung soll sofort begonnen werden." Der Friedhof
blieb in der Folgezeit städtisches Eigentum.
In der NS-Zeit wurde der Friedhof geschändet. Am 24. September 1942 teilte
Bürgermeister Dr. Norbert Schier dem Bauamt mit, dass "fast sämtliche
Grabmäler am Boden liegen". Hierauf wurden die Grabsteine abgeräumt und in einem benachbarten Steinbruch gelagert.
Der Friedhof wurde eingeebnet und als Kartoffelacker verwendet. Im August 1947
beschloss der Stadtrat die Instandsetzung. Bis 1951 wurde der Friedhof wieder hergestellt,
die Grabsteine wieder aufgestellt.
Auf dem jüdischen Friedhof steht ein nach Abschluss der Wiederherstellung des
Friedhofes aufgerichteter Gedenkstein mit
der Inschrift:
"Der Synagogengemeinde St. Ingbert, ihrem einstigen Gotteshause, ihren hier
ruhenden Toten zur ehrenden Erinnerung. Stadtgemeinde St. Ingbert.
Synagogengemeinde Saar 1951".
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes
Das
Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut
für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.
Die Dokumentation zum jüdischen Friedhof in St. Ingbert ist fertig
erstellt: Link
zur Dokumentation des Friedhofes St. Ingbert |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an der Nordendstraße / Ecke Dr.-Schulthess-Straße
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2009)
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Eingangstor
zum Friedhof |
Hinweistafel |
Blick vom Eingangstor auf den
Friedhof,
links Gedenkstein von 1951 |
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Gedenkstein mit kaum noch
lesbarer
Inschrift: "Der Synagogengemeinde
St. Ingbert, ihrem einstigen Gotteshause,
ihren hier
ruhenden Toten zur ehrenden
Erinnerung. Stadtgemeinde St. Ingbert.
Synagogengemeinde Saar 1951" |
Doppelgrabstein im Vordergrund
für
Berta Lyon geb. Salmon (geb. 1.3.1855
in Dierdorf, gest. 11.9.1919)
und
Josef Lyon (geb. 24.12.1839 in
Spiesen, gest. 25.10.1922) |
Doppelgrabstein links für
Joseph August
(11.6.1863-17.3.1926) und
Melanie August geb. Levy (geb.
8.7.1867
in Oberseebach, gest. 2.2.1935 in
Strassburg); Grabstein rechts
für
Julius Lyon (22.1.1883-21.10.1932) |
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Grabstein links für Lina Löb
geb. Klein (1836-192.), Grabstein
Mitte für Max Löb
(15.2.1870-2.9.1929) |
Grabstein links für Joseph
Beer
(7.11.1831-11.12.1906), rechts
für Michael Beer (9.8.1855-19.2.1915)
und Gretel Beer (9.10.1919-8.4.1922) |
Grabstein links für
Fanny
Kahn (1863-1904), Grabstein
Mitte für den Seifenfabrikanten Wolfgang Kahn
(gest. 1888,
vgl. Bericht zu
dessen Goldener Hochzeit auf Synagogenseite;
seine Frau war eine geb. Beer); Grabstein rechts
für
Lina Kahn geb. Straus (26.12.1839-27.9.1907); Lina Kahn
wurde 1907
mit militärischen Ehren beigesetzt,
siehe Bericht auf Synagogenseite. |
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Grabstein für den
Gefreiten Alfred Löb, geb. 24.7.1898, "vor dem Feinde gefallen
den
5.9.1917, hier beigesetzt 23.12.1916" und Inschrift auf Rückseite:
"Rettend bedrängte Kameraden, Gabst Du als Opfer Dich hin.
Vorbildlich konntest Du wirken, Nimmer vergessen wir Dein!" |
Grabstein für den im Krieg
gefallenen
Referendar Eugen August, gefallen
31.8.1915 im Alter von 22 Jahren
und
für seinen Vater Adolph August
(24.4.1860-6.9.1928) |
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Grabstein für
Stadtrat und langjährigen
Gemeindevorsteher Adolf Beer (1851-1926) mit
Gedenkinschrift für Fritz Beer (geb. 1887) und
Elisabeth Beer geb. Kahn (geb. 1900), die beide
im August 1942 deportiert wurden.
Siehe Berichte
zum Tod von Adolf Beer auf Synagogenseite. |
Grabstein für
Wilhelm Viktor (1876-1934) mit
Gedenkinschrift seiner Kinder für die in
den USA 1955
verstorbene Frau Viktor. Wilhelm Viktor, der dem
Gemeindevorstand angehörte, starb nach einem
Verkehrsunfall; siehe
Bericht auf Synagogenseite.
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"Ruhestätte Familie Dr.
Levy" - Inschriftentafel fehlt |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Artikel in der Jüdischen Allgemeinen Nr.
19/02 S. 14. |
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