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Trimberg (Gemeinde
Elfershausen, Kreis Bad Kissingen)
Zur jüdischen Geschichte des Ortes - Süßkind von Trimberg
Übersicht:
Zur
jüdischen Geschichte Trimbergs - über Süßkind von Trimberg
Nach
den Angaben der bedeutendsten deutschen Liederhandschrift des Hochmittelalters,
der Manessischen Liederhandschrift (Codex Manesse) war Trimberg der
Geburts- und Heimatort des Minnesängers "Süßkind, dem Juden von
Trimberg". Die von ihm überlieferten Gedichte sind in die zweite
Hälfte des 13. oder in das frühe 14. Jahrhundert zu datieren. Weitere
gesicherte Informationen
zum Leben Süßkinds sind nicht bekannt, immer wieder finden wissenschaftliche
Diskussionen um diesen "ältesten jüdischen Dichter deutscher
Sprache" statt. Ganz unsicher ist, ob Süßkind von Trimberg identisch ist
mit einem Juden namens Süßkind, der 1218 in Würzburg ein Grundstück in der
Nachbarschaft des Dietrichspitals erwarb und einige Jahre als Arzt im Hospital
wirkte.
Auch zur jüdischen Geschichte
Trimbergs liegen keine weiteren Informationen vor. So weiß man nicht, ob es im Mittelalter weitere jüdische
Einwohner am Ort gab.
Die Darstellung Süßkinds in der Manessischen Liederhandschrift (siehe oben) zeigt ihn mit
einem charakteristischen Spitzhut, wie er zur Tracht der deutschen Juden seit
dem IV. Lateranischen Konzil gehörte.
Zu Grundfragen der Diskussionen um Süßkind von Trimberg vgl. den Wikipedia-Artikel
"Süsskind von Trimberg" sowie die dort angegebenen Links und die genannte
Literatur.
Beiträge zu Süßkind von Trimberg in jüdischen Periodika zwischen 1865 und 1937
"Süsskind von Trimberg - Leben
und Lieder eines jüdischen Minnesängers aus dem Anfange des 13. Jahrhunderts"
Dichtung und freie Übertragung aus dem Althochdeutschen von Livius Fürst
Beitrag von Livius Fürst in den "Illustrierten Monatsheften für die
gesamten Interessen des Judentums" (Wien Arnold Hilberg Verlag), Jahrgang 1865
S. 14-17. Der Verfasser Livius Fürst hat die erhaltenen Gedichte
Süsskinds in ein größeres Gedicht "verpackt". Seine Wiedergabe der Gedichte
wurde noch Jahrzehnte später zitiert, wie der darunter abgedruckte Beitrag von
Prof. Rover von 1911 zeigt.
Dr. Livius Fürst war ein bekannter Arzt, siehe u.a. nachstehenden Abschnitt in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" von 1905. Dr. Livius Fürst war ein Sohn
des Orientalisten Julius Furst, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Fürst_(Orientalist).
Weitere Informationen siehe "Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte":
Artikel zu Livius Fürst:
http://www.zeno.org/Pagel-1901/A/Fürst,+Livius
Artikel in der JewishEncyclopedia.com:
https://www.jewishencyclopedia.com//articles/6435-furst-livius.
Die Tochter von Livius Fürst (und seiner Frau Fanny Sidonie), die Bildhauerin
Else Fürst (geb. 1873 in Leipzig) ist 1943 im Ghetto Theresienstadt
umgekommen. Sie hat viele Kunstwerke hinterlassen, von denen einige immer wieder
im Kunsthandel angeboten werden. Die andere Tochter, die Violinistin Helene
Julia Fürst (geb. 1877) wurde 1944 in Auschwitz ermordet.
Artikel
über Dr. Livius Fürst in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. Mai
1905: "Schließlich noch ein Wort über die Familie Fürst.
Ein Sohn des Gelehrten, Dr. Livius Fürst, seit Jahrzehnten als
Sanitätsrat und viel gesuchter Kinder- und Frauenarzt in Berlin lebend, hat
sich schon lange als wissenschaftlicher und populär-wissenschaftlicher
Schriftsteller in der medizinischen Literatur einen klangvolle Namen
erworben. Er fungierte unter anderem im Kriege von 1866 als leitender Arzt
im Leipziger Militärlazarett, ebenso tat er im Kriege 1870/71 als
Etappenarzt in Leipzig Dienste, wofür ihm das Königlich Sächsische
Erinnerungskreuz sowie die Königlich Preußische Medaille für
Nichtkombattanten verliehen wurden. 1870 hatte er sich an der Universität
Leipzig als Privatdozent habilitiert, dort hatte er in 42 Semestern gegen
1000 Mediziner als Schüler und las mit bestem Erfolge über Gynäkologie,
Pädiatrie und Vaccination, auch erteilte er praktische Kurse in Diagnostik
und Therapie der Kinderkrankheiten. 1889 gab er seine 35 Jahre hindurch
ruhmvoll geleitete Privatpoliklinik auf und verzichtete, da ihm die
akademische Lehrtätigkeit eine entsprechende Beförderung nicht zuteil werden
ließ, auf seine fernere Dozententätigkeit. Seine zahlreichen Arbeiten gelten
teils der Pädiatrie und der Kinderhygiene, teils der Gynäkologie, der Lehre
von den angeborenen Missbildungen und Vaccination, auf welchem Gebiete er
praktisch tätig war und manche bewährte Neuerung angab. Auf den
Hygiene-Ausstellungen wie Brüssel und Berlin fanden die von Sanitätsrat Dr.
Fürst vorgeführten Objekte vielen Beifall, vor allem die Ausstellung der von
ihm 1876 ins Leben gerufenen 'Anstalt für animale Impfung'. Er war einer der
ersten in Mitteldeutschland, der für die Kultur, Einführung und Verbreitung
der animalen Vaccination nach den Vorbildern Italiens und Hollands wirkte.
Als eine besondere Aufgabe hat er es stets betrachtet, in Schriften,
Vorträgen und Kursen die Lehre von der Gesundheits- und Krankheitsfrage des
Kindes, insbesondere auch die Ernährungsfrage, in gemeinfasslicher Form aber
im engsten Anschluss an den neuesten wissenschaftlichen Standpunkt zum
Gemeingut weiterer Kreise zu machen und das Laienelement zur Mitwirkung an
hygienischen Maßregeln heranzuziehen. Seine Schriften auf dem Gebiete der
Familien- und Volkshygiene wie zum Beispiel die folgenden: 'Die künstliche
Ernährung des Kindes im ersten Lebensjahre', 'Das Kind und seine Pflege im
gesunden und kranken Zustände', 'Die häusliche Krankenpflege mit besonderer
Berücksichtigung des Kindes', 'Lexikon der Kinderheilkunde und der
Kindererziehung', 'Die Prophylaxe der Kinderkrankheiten' sind
außerordentlich verbreitet, haben viele Auflagen erlebt und sind auch in
mehreren Sprachen übersetzt worden.
Die Töchter des Sanitätsrats Fürst sind hochbegabte Künstlerinnen; die
Bildhauerin Else Fürst und die Geigerin Helene Fürst haben sich in weiten
Kreisen einen klangvollen Namen gemacht." |
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Süßkind
von Trimberg.
Leben und Lieder eines jüdischen Minnesängers
aus dem
Anfange des 13. Jahrhunderts.
Dichtung und freie Übertragung
aus dem
Althochdeutschen.
Von
Livius Fürst.
Wenn unserer Besten wir gedenken,
Dann lasst uns auch in jene Zeit
Der Minnesänger-Herrlichkeit,
Des Rittertums die Blicke lenken.
Folgt mir zurück zu jenen Tagen,
Wo stolze Ritter, stahlbewehrt,
Mit Kraft noch führten Speer und Schwert
Und Deutschlands Banner hochgetragen,
Und auf den Burgen, die durchs Land
Von den gewalt'gen Felsen blickten,
Die Meister noch mit Mund und Hand
Die Ritter und die Frau'n entzückten.
Oh schöne Zeit! Wie liegst du fern!
In Trümmern ruhen Burg und Hallen.
Wo sind die Sänger und die Herrn!
Das Wunder Bild es ist zerfallen.
Ein Häuflein Steine zeigt den Ort,
Wo jene Mauern einst gestanden;
Sie schwanden hin; doch fort und fort
Lebt noch das Lied in deutschen Landen.
Der Schlösser irdisch-eitle Pracht,
Wir sehen sie zu Staub verwehen;
Die Lieder schirmt des Geistes macht,
Sie werden nimmer untergehen.
Bei Würzburg in dem Frankenland
Stand hoch am grünen Uferrand
Der Saale die vorüberfloss,
Der Herrn von Trimberg Ritterschloss.
Vom hohen, grünumwachs'nen Stein
Blickt trotzig in die Welt hinein,
Als rief es jedem Wandrer zu:
Der Herr bin ich; der Knecht bist du! -
Tief unten breitet, Haus an Haus,
Ein Dörflein schmuck und schön sich aus,
Das schon seit manchem langen Jahr
Den Edelherren zinsbar war.
Von hoher Zinne wehet heut'
Heinrich von Trimberg's Banner weit,
Das allem Lande künden mag
Von einem frohen Festestag.
So ist's. Des Herren Töchterlein
Wird heut' ein edler Ritter frein;
Schon strömen rings die frohen Gäste
Die Burg hinein zum Hochzeitsfeste.
Hier in dem Dorfe hält ein Tross
Zur kurzen Rast das müde Rose.
An eine Hütte klopfet man:
'Ein frischer Trunk, Herr Bauersmann!' |
'Die Tür geht auf: Mit edlem Schritt
Ein Jude auf die Schwelle tritt.
In seinen schönen, edeln Zügen
Scheint tiefer Lebensernst zu liegen.
Schwarz ist sein Haar und schwarz der Bart.
Der Blick ist nicht von scheuer Art;
Die Haltung stolz, die Sprache rein -
'Fürwahr, das kann kein Jude sein!' -
'Ich bin's! so sagt der bleiche Mann,
'Was seht ihr mich so fragend an,
Als ob ich Euch ein Fremdling wär'?
Herr Walther, kennt Ihr den nicht mehr,
Den Ihr gelehrt auf manchen Reisen
Des Minnesanges edle Weisen?'
'Süßkind! Gott grüß Dich!' Walther spricht's;
und freundlich milden Angesichts
Springt grüßend er von seinem Roß
Und winket der Gefährten Troß:
'He! Wolfram, Biterolf! Heran!
Seht diesen braven Sänger an;
Ja, Süßkind ist es, der mir wert
Vor allen, die ich singen lehrt'.
Er ist ein Jude, - Mir ist's gleich;
Mich soll in meiner Künste Reich
Kein Glaube scheren und kein Stand.
Kommt, reichet ihm die Bruderhand.
Nun Süßkind, folg' und als Genoss,
Auf zu der Trimberg stolzem Schloß,
Um dort mit uns in Lied und Tönen,
Die Hochzeitsfeier zu verschönen.'
'Habt Dank, ihr Herren, doch mein Gesang,
Hat schlummern müssen jahrelang;
Wer weiß, ob mir der Kunst Gewalt
Noch ist geblieben, nun ich alt.
Ich hab ein Weib und Kinder viel;
Die Not vertrieb das Saitenspiel. -
Sei's denn! Ich will's noch einmal wagen
Und will mit Euch die Laute schlagen,
Will mit Euch gehen, leben, singen -
Vielleicht schenkt mir mein Gott Gelingen.' -
Bald zogen all im Freudenschein
Des Morgens in die Burg hinein,
Und in dem kunstgewölbten Saal,
Erklangen Lieder ohne Zahl.
Den Bitertolf, den Ofterdingen,
Wolfram und Walther hört man singen.
Da trat auch aus der Sänger Chor
Süßkind mit seiner Laute vor,
Und bei der Saiten Feierklang,
Erscholl sein edler Festgesang:
'Gedanke! Frei für jedermann
Für jeden Toren, jeden Weisen!
Wer Dich versteh'n, Dir folgen kann,
Der ist an Herz und Sinn ein Mann,
Den führst Du durch Stein und Eisen;
Und spottend eines Menschen Hand,
Trägt ihn der Fittich übers
Land.
Gedanke! Schneller als das Licht,
Gewalt'ger als die Macht der Sinne! |
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Flög ich auf Deinen Schwingen nicht,
Was wär' mein Sang und mein Gedicht,
Und was der goldne Lohn der Minne?
O trage mich, des Geistes Bahn
Hoch über Adlern himmelan!'
Und Beifall hob sich in der Rund'
Und tat sich laut dem Sänger kund
Der schlug den Blick zur Braut hinan
Und spielte zarter und begann:
'Des Mannes Kron', es ist die reine Frau;
Sie nennt er seinen Stolz und seine Ehre.
Was wär' mit aller Pracht des Hauses Bau
Wenn drinnen nicht das Weib die Seele wäre?
An seines treuen Weibes Seite mag
Der Mann sein Dasein selig froh verbringen;
Ihr Licht erhellt ihm jeden trüben Tag -
Ich will ihr Lob, solang' ich lebe, singen.'
Zum Danke neigte sich die Braut,
Ihn lobten alle Frauen laut,
Und für die Lieder bot zum Dank
Der Burgherr ihm den Ehrentrank.
Doch Süßkinds Blick schweift in die Runde;
Ein neues Lied entströmt dem Munde:
'Ich weiß ein Tränklein wunderbar
Und will's euch künden auf ein Haar,
Wie man's bereitet, dass es frommt.
Für jedes Übel, das da kommt.
Viel Zucht und Treu' muss drinnen sein
Auch Kraft und Milde tut hinein,
Und dass es wohl sich mischen kann,
Tut etwas Mäßigung daran.
Und habt den Trank ihr recht vollbracht,
Dann gebet auf das Glas wohl acht,
Denn nur, wenn dieses klar und rein,
Kann, was darinnen heilsam sein.
Dass ihr des Tränkleins Namen wißt.
Vernehmt, dass es die Ehre ist.
Heil jedem, der nach Weiser Art
Im reinen Herzen sie bewahrt!'
Noch manche Sänger sangen da,
Die hergereist von fern und nah.
Es wurde jedem reicher Lohn.
Erst spät verklang der letzte Ton,
Und jubelnd zogen sie von dannen,
Frau Musika's getreue Mannen.
Auch Süßkind kehrte bald nach Haus -
Doch zog's s ihn in die Welt hinaus;
Er ging nach Minnesänger Art,
Mit Walther auf die Wanderfahrt, |
Nahm
Abschied noch von Weib und Kind
Von seinem Haus und dem Gesind;
Und zu dem Herrn und Vater geht
Bevor er scheidet, sein Gebet:
Allgütiger! Du leuchtest mit der Sonne,
Du dunkelst mit der Nacht!
Von dir kommt alles, Frieden, Ruhe, Wonne;
Du König aller Ehr' und Macht.
Allgütiger! Des Tages goldner Schimmer,
Des Sternenheeres Pracht,
sie preisen dich den Schöpfer, welcher nimmer
vergeht und über allen wacht!
In Würzburg weilten beide gern,
Wo Henneberg's hochedle Herrn,
Um ihres Hauses Ruhm zu mehren
Die Künstler hielten hoch in Ehren.
Hier sollte Walthers Ende sein,
Hier ist sein Grab, auf diesen Stein
Jetzt Vöglein speisen sonder Leide:
Das ist Herrn Walther's Vogelweide.
Süßkind zog weiter. Mancher bot
Ihm Minnelohn und Wein und Brot.
Doch muss der Sänger bald erfahren,
Dass Edle oft nicht edel waren.
Es trat die Not an ihn heran;
Denn mancher lies den Sängersmann
Von dannen ziehn mit leeren Händen.
Was sollt' er nun denn Seinen senden?
Jetzt lässt in goldgeschmückten Hallen
Er unmutsvoll sein Lied erschallen:
Stroh sind die Armen; doch die Reichen
Sind vollen Ähren zu vergleichen.
Sagt selbst, wo käm das Korn wohl her,
Wenn unter ihm der Halm nicht wär'?
Wenn's hoch sich wiegt in stolzer Pracht,
Der Halm hat's in die Höh' gebracht;
Drum, ist er auch ein schlechtes Ding,
Zum Freund ist er nicht zu gering.
Wie leicht bedarfst du seiner sehr.
Bedrück ihn drob nicht allzu schwer;
Denn wenn er fällt zur Schnitterszeit,
Ist's aus mit deiner Herrlichkeit.
Wirf nicht hinweg den schlichten Bast,
Wenn Säcke du zu binden hast.
Stets war der Esel gut genug,
Dass er dem Herrn die Lasten trug.
Schlimm ist's, wenn Kunst erst mit Verdruss
den Bissen Brot sich rauben muss.
Das will sein Innerstes empören.
'Wohlan ihr Herrn! Ihr sollt es hören!' |
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Es sprach mit
traurigen Gebärden
Ein Wolf: 'Was soll aus mir noch werden,
Wenn ich in meines Hungers Not
Stets kämpfen muss mit Angst und Tod?
Mich hat Natur bestimmt zum Rauben;
Schuld ist es nicht, Ihr könnt es glauben.
Vielleicht gewänn' ich leichter mehr,
Wenn ich voll Druck und Falscheid wär'.
Wollt' ich auf krummen Wegen schleichen,
Ich würde Geld und gut erreichen. -
Pack ich einmal ein Gänschen an,
Der Hunger, wisst's, ist schuld daran.
Kein rotes Gold hab' ich zu geben.
Verzeiht dies offne Räuberleben,
Das schrecklich, aber besser ist
Als Ränke schmieden, Lug und List.
Die Herren wollen's nicht verstehen,
Und leer muss er von dannen gehen.
Ihn kümmert nicht sein eigener Leib;
Die Kinder darben und das Weib.
Das schmerzt ihn, dass die Seinen klagen. -
Wohlan! Und sollt' ich Spott ertragen,
Ich muss sie lösen von der Qual
Und will's versuchen noch einmal.
Vielleicht wird durch mein traurig Singen
Den Herren die Not zu Herzen dringe.!
Herr Hebauf und Herr Findenichts,
Wo diese weilen, da gebricht's,
Da fehlet stets das Beste.
Sie kommen frank und frech heran;
Es folgt Herr Not von Darbian -
Oh weh, welch schlimme Gäste!
Die setzen sich um einen Tisch;
Die Kinder haben nicht Fleisch noch Fisch,
Schlecht ist die Schnabelweide.
Die Gäste aßen alles leer;
Die Kinder sitzen und klagen sehr
Vor Hunger und vor Leide.
Da kommt ein Vierter noch gerannt,
Herr Dünnehabe zubenannt,
Der nimmt sich Kleider und Stühle. -
Eh' mir das nackte Leben bleibt,
Ist keiner, der die Gäste vertreibt
Und vieles, was ich fühle?
Umsonst! Da wird er unmutsvoll;
Es packt ihn gerechter Groll.
'Hab' ich denn nichts mehr zu verlieren,
Sollt Ihr doch meine Zunge spüren!'
Wie gut ist's, dass gar mancher Mann
Nicht alles, was er möchte, kann.
So manchem gab die Not Verstand,
Der jetzt als Tugendheld bekannt. |
Der Heuchler dort!
Es tönt sein Wort
Von Mild' und Wohltun fort und fort,
Und dennoch wär' er, hätt' er Geld,
Der ärgste Gauner in der Welt.
Hätt' er ein schmuckes Hörnerpaar,
Brächt' uns der Esel in Gefahr,
Und ging es nach dem Krokodil,
Die ganze Erde wär ein Nil.
Dem Dieb behagen Schlösser nicht,
Der Gute nicht dem Bösewicht -
Und manchem fehlt zur Schändlichkeit
Nur Mut und die Gelegenheit.
'Was singst du, Jude?' Hört man's schrein
Soll das auf uns gemünzet sein?
Verwegner Sänger! Denke dran,
Dass ich ein mächt'ger Edelmann!
Doch Süßkind fürchten Worte nicht;
Verachtung füllt sein Herz. Er spricht:
Wer Edles tut, den will ich edel nennen;
Sein Herz ist mir der beste Adelsbrief.
Doch jedes Adelskleid veracht ich tief,
Wenn drauf der Sünden Schandenmale brennen.
Die Spreu verfliegt, die goldenen Körner bleiben.
Hinweg drum mit dem eiteln Adelsstolz;
Wer adlig denkt, der ist aus bessrem Holz,
Und wird der Menschheit bessere Früchte treiben.
Und wenn auch seine Väter Bauern wären, -
Pocht unterm groben Wams nur treues Blut,
Und übt er alle Tugend recht und gut,
Will ich als wahren Edelmann ihn ehren!
Das Lied verklingt im hohen Saal.
Da zieht der Burgherr blank den Stahl;
Allein die Gäste wehren ihn:
'Er ist ein Jude! Lass ihn ziehen;
Er ist des Ritterszorn nicht wert,
Sein Blut beflecke nicht dein Schwert'.
Und Süßkind ziehet fort im Tale
Nun wallt er einsam an der Saale,
Sitzt trauernd an des Ufers Rand
Und singt und spielt mit müder Hand:
Was soll dies traurige Wandern
Mit Sang und Saitenspiel
Von einer Burg zur andern?
Was ist mein Lohn, mein Ziel?
Sie wissen, dass der Sänger
Verhassten Glaubens Sohn;
Sie reichen ihm nicht länger
Den kargen Minnelohn.
Verstummet denn, ihr Lieder,
Vor jedem Edelhaus -
Ich will als Jude wieder
Ziehn in die Welt hinaus. |
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Will Mantel
und Hut erfassen
Und will nach Judenart
Mir wieder wachsen lassen
Den langen, grauen Bart.
So will ich still verbringen
Den Rest, der mir beschert,
Und denen nicht mehr singen,
Die meiner Kunst nicht wert.
Der Laute letzter Hauch verklingt;
Von seinem Spiel die Saite springt.
Ihm ist's, als spräng ihm auch dabei
Vor Weg das eigne Herz entzwei.
Hinweg du laute lieb und gut;
Dich decke nun des Stromes Flut!
Ein Todesschauer mich umweht -
Ich fühl's, dass es zu Ende geht.
Nach dieses Daseins lieblichen Genuss
Naht jene Stunde, da mein scheiden muss,
Die Stunde, der ich mich bereitet habe.
Sie tritt an jeden, ob er arm, ob reich,
Ob klug, ob töricht - jeden trifft sie gleich
Und führt ihn hinab zum stillen Grabe.
Kein Rat, kein Spruch hält hier war Schicksal auf,
Kein Zauber hemmet seinen ernsten Lauf,
Es wird kein Engel das Verhängnis wenden!
Ich kann nicht fröhlich sein; denn es durchbebt
Die Frage mich, wohin die Seele schwebt,
Wenn dieses Körpers letzte Seufzer enden. |
Er eilt nach
Haus im Mondenschein;
Die Seinen schliefen hungrig ein.
Er tritt ans Fenster, blickt hinauf
Nach jener ewgen Sterne Lauf -
Es tönt in mitternächt'ger Stunde
Das Schwanenlied aus meinem seinem Munde:
Wenn ich bedenke, was ich war und bin
Und was ich werden muss, und wie die Tage
Verrinnen, stimm ich an das Lied der Klage,
Und alle Freude schwindet schnell dahin.
Und ist's nicht jammervoll, auf diese Not
Des Lebens seufzend seinen Blick zu lenken,
Und an dem letzten Abend zu bedenken,
Dass diese Mühen Endziel nur der Tod?
Jetzt bist du kummervoll, oh Seele mein,
Und warst in Sünden doch so wohl zu Mute.
Vertrau dem Herrn! Er ist er ewig Gute;
Mag er auch dir ein gnäd'ger Richter sein!
Als früh sich hob das Morgenrot,
Fand man den edlen Sänger tot.
Nun schlummert er im Frankenland
Zu Trimberg an der Saale Strand
Kein Kranz sinkt auf sein Grab hernieder,
Dem Wandrer kündet es kein Stein;
Doch das Gedächtnis seiner Lieder
Wird ihm das schönste Denkmal sein. |
Beitrag im Anschluss an das Gedicht von Livius Fürst über Süßkind von Trimberg von Prof. Dr.
Rover (Main 1911)
Der Beitrag gibt einen Einblick in die wissenschaftlichen
Diskussionen am Anfang des 20. Jahrhunderts zu Süßkind von
Trimberg. Der Verfasser kommentiert das Gedicht von Livius Fürst im Kontext der
wissenschaftlichen Diskussion um Süßkind von Trimberg.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. November 1911: "Süßkind
von Trimberg, ein jüdischer Minnesänger.
Von Prof. Dr. Rover in Mainz. Es ist gewiss eine eigenartige
Erscheinung, dass zu einer Zeit, als man, besonders während der
Kreuzzüge, die Juden aus Fanatismus verfolgte und ihnen fast alle
Berufszweige außer Handel- und Geldgeschäften verschloss, sich unter die
Schar der christlichen Minnesänger des 13. Jahrhunderts auch einer aus
jenem verachteten und gehasstem Stamme wagte, - Süßkind von Trimberg,
den uns die Manesse'sche Handschrift als Zeitgenossen Walthers von der
Vogelweide, abstehend von seinen christlichen Kollegen, als Juden,
kenntlich an seiner damals vorgeschriebenen Tracht mit dem dreieckigen
gelben Butzhute abbildet. Von einem in Trimberg von der Saale,
unweit Würzburg ansässigen Rittergeschlechte nennt das
Mittelalter auch einen Dichter Hugo, den berühmten Verfasser eines
didaktischen Epos, betitelt der 'Renner'. Nur dürftig und ziemlich
unzuverlässig fließen die Quellen über Geburt, Erziehung und
Lebensschicksale des jüdischen Minnesängers Süßkind von Trimberg.
Ob man aus der Abbildung in der Maness'schen Liederhandschrift, in der er
vor einem Stiftsherrn steht, der mit Krummstab und Teful vor ihm auf einem
Thronsessel sitzt, auf ein Schutzverhältnis des Minnesängers etwa zu dem
Bischof von Fulda schließen kann, bezweifelte Roethe in einem
Aufsatz in den 'Allgemeinen Deutschen Biographien', Pfarrer Dr.
Krätzinger in Mettenheim denkt ('Deutsche Blätter', 1870) an ein
Verhältnis zu einem Stiftsherren des Würzburger Hospitals, in dessen
Nähe Süßkind, einer Urkunde aus dem Jahre 1225 zufolge, vielleicht
infolge seines ärztlichen Berufs wohnte. Das St. Aegidien-Spital soll mit
Bewilligung des Dompropsts Otto ein Grundstück an ihn unter der Bedingung
verkauft haben, eine unterirdische Wasserleitung auf seine Kosten
einrichten und unterhalten zu lassen. Roethe dagegen in seiner bereits
zitierten Biographie scheint die Echtheit dieser von Krätzinger
angeführten Würzburger Urkunde zu bezweifeln, da er Süßkinds Auftreten
um die Wende des 12. Jahrhunderts annimmt. Auf die Ausübung des
ärztlichen Berufs, vielleicht weil ihm der Beruf eines fahrenden Sängers
keinen ausreichenden Lebensunterhalt gewährte, glauben manche Ausleger
seiner Lieder aus allegorischen Vergleichen und Latwergen schließen zu
dürfen, doch waren solche Lieder der jüdischen Lehrweisheit geläufig.
Wenig Anhaltspunkte gewähren uns auch des Dichters eigene Lieder. Recht
sinnig hat der jüdische Schriftsteller Livius Fürst ('Illustrierte
Monatshefte für das gesamte Interesse des Judentums') sie zu einer
gereimten Biographie Süßkinds verwoben, aus der wir einige Bruchstücke
zitieren wollen. So schildert er des Minnesängers Auftreten bei einem
Hochzeitsfeste des Töchterleins des Schlossherrn Heinrich von Trimberg an
der Saale. Im Dorfe unten vor einer Herberge hat soeben ein Tross
fahrender Sänger gehalten, unter denen wir die bekannten Namen hören,
die auch die gastfreie Wartburg des Landgrafen Hermann zu bewirten
pflegt... |
Fortsetzung
des obigen Beitrages in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23.
November 1911: |
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Besuch eines jüdischen Kurgastes
aus Bad Kissingen auf der Trimburg (1868)
Anmerkung: der Beitrag erschien in der konservativen Zeitschrift "Der
Israelit". Im zweiten Teil, dem Gespräch unter den jüdischen Besuchern der Burg,
ist die damalige grundlegende Auseinandersetzung innerhalb des Judentums in den
1860er-Jahren deutlich zu vernehmen: soll sich das Judentum stärker assimilieren
oder an den herkömmlichen Bestimmungen und Bräuchen festhalten? Diese Frage war
damals offen und wurde auf unterschiedlichen Ebenen heftig diskutiert.
Artikel in "Der Israelit" vom 19. August 1868: "Vater und Sohn.
Zweites Kapitel. Auf der Trimburg.
Da ich ein richtiger Fußgänger bin und starke Fußtouren mit zur Kur
notwendig sind, so hatte ich in den ersten Wochen meines Aufenthaltes in
Kissingen die sämtlichen in der
Nähe liegenden Berge wiederholt erstiegen und mich der köstlichen Aussicht
erfreut. Die Ruine Trimburg jedoch, ungefähr zwei Stunden von
Kissingen entfernt, liegt außerhalb
der zu Fuß mit nur geringer Beschwerde zu erreichenden Punkte; deshalb hatte
ich mit vielen Bekannten verabredet, bis an den Fuß der Ruine zu fahren. So
fuhren wir denn in heißer Nachmittagsstunde durch das schattige, kühle
Saaletal und bestiegen die alte, nicht zerfallene, sondern gebrochene Burg.
Diese stolze Feste, welche den Jahrhunderten getrotzt hatte, wurde von der
bayerischen Regierung im Jahre 1803 auf den Abbruch verkauft. Aber die
starken Grundmauern konnte man nicht abbrechen, und diese ragen öde und
traurig in die Lüfte empor. Seitdem Kissingen von tausenden von Kurgästen
alljährlich besucht wird und die Ruine Trimburg ein beliebter Ausflug
derselben geworden " |
ist, hat man in ihr eine Wirtschaft errichtet, in welcher die Ankommenden
sich erquicken können, und in der Tat, jeder schöne Tag sieht Hunderte von
Fremden dorthin wandern. Der wundervolle Anblick, der sich von der Höhe der
Ruine bietet, ist ungemein schön. Die Gipfel der Rhön und des Spessart, mit
Burgruinen auf ihren Spitzen, begrenzen in weiter Ferne den Blick, im Kreise
ringsum her ein furchtbares Tal mit zahlreichen Dörfern und Städten, das die
blassgrüne Saale in mächtigen Windungen durchzieht. Und welch großartige
historische Erinnerungen! Schon im elften Jahrhundert hausten hier die
Fürsten von Trimberg, ein mächtiges Dynastengeschlecht. Im 16. Jahrhundert
erlag die Burg der Wut der aufständischen Bauern, im 17. Jahrhundert baute
sie der Fürstbischof Julius von Würzburg, der berühmte Gründer des
Juliushospitals, wieder auf; hier sang der Minnesänger Hugo von Trimburg
seine süßen Lieder. Und in der neuesten Zeit, am 10. Juli 1866, sammeln sich
nach dem Treffen von Kissingen hier die Preußen, um bei dem nahen
Hammelburg noch an demselben Tage
ebenso siegreich zu kämpfen. Also erzähle und erklärte uns der Schlosswart;
ich aber sprach zu meinen Begleitern: 'Wissen Sie, dass diese Trimberg auch
für uns Juden eine wertvolle historische Erinnerung hat? Süßkind von
Trimberg, der einzige jüdische Minnesänger, ist hier in dem Dorfe
Trimberg, am Fuße der Burg geboren.'
Erstaunt lauschen die Genossen und baten mich mehr von Süßkind zu erzählen,
zumal der Burgwart behauptete, zum ersten Male davon zu hören. Ich erzählte
darauf von den Minnesängern, von ihren schönen, süßen Liedern in einer Zeit
der Barbarei und des Faustkampfes; ich schilderte, wie wunderbar es sei,
dass in dieser Zeit der schrecklichsten Judenverfolgungen Deutschland
einen jüdischen Dichter hatte, der in der Landessprache so herrliche Lieder
dichtete, dass er neben den Besten, neben Wolfram von Eschenbach, neben
Walter von der Vogelweide, neben Heinrich Frauenlob genannt wird; ich
erzählte, wie Süßkind wohl gelitten war am Hofe der Grafen von Henneberg zu
Würzburg, dass er ein gesuchter Arzt gewesen und zur Zeit Friedrich
Barbarossas, des Gefährten Kaisers, gelebt habe, dass er Lieder zum Preise
tugendhafter Frauen und Psalmen zur Verherrlichung seines Gottes in
mittelhochdeutscher Sprache gedichtet, dass er aber nie aufgehört habe, Jude
zu sein und dem väterlichen Glauben treu anzuhangen.
Als ich bei den letzten Worten im Kreise meiner Zuhörer umherschaute,
gewagte ich jene beiden Männer, die ich dem Leser im ersten Kapitel als
Vater und Sohn vorgestellt habe und gerade, als ich die Glaubenstreue
Süßkinds betonte, das sah ich es schmerzlich aufzucken im Gesicht des
älteren Mannes, so dass ich plötzlich innehielt.
Während nun in unserem Kreise tiefes Schweigen herrschte und alles dem
Gehörten nachdachte, hörten wir von einem nahen Tische, an welchem eine
Gesellschaft Berliner Israeliten Platz genommen, laute Stimmen herübertönen.
'Das Essen im Kurhaus ist doch gar zu schlecht!' rief eine junge Dame, deren
jüdischer Typus unverkennbar war.
'Das wollte ich mir noch gefallen lassen', entgegnete ein alter,
reichgewordener Kaufmann, dessen Eltern Hausierer gewesen. 'Allein, es
speisen gar zu viel Juden dort - man meint, man wäre in einer jüdischen
Restauration.'
'Wie können Sie nur so sprechen!' nahm ein junger Mann das Wort. Ich schäme
mich meiner Glaubensgenossen nie. Kol Jisroel Achehem'*.
'Richtig', entgegnete der Alte, 'kol Jisroel Achehem aber ich brauch'
doch nicht mit ihnen zu essen!'
Der fade Witz wurde sattsam belacht. Dann nahm eine andere Dame das Wort:
'Lassen Sie uns von etwas Ernsten sprechen, meine Herrschaften. Bestellen
wir uns für morgen Mittag ein Diner auf dem Seehofe. Dort soll es
vorzüglichen Schweinebraten geben'.
'Schweinebraten ist nicht kurgemäß, meine Gnädige!' warf der junge Mann ein,
der sich niemals seiner Glaubensgenossen schämt.
Wir hatten unwillkürlich dieses interessante Gespräch belauscht. Zu mir trat
dann der ältere Rosenstrauß und flüsterte mir zu:
'Das sind Juden, ungetaufte Juden! Nennen Sie die glaubenstreu?'
'Ach, mein Herr', entgegnete ich, 'das ist ein trauriges Thema, das ich
leider uns jetzt alltäglich aufdrängt'.
'Gehen Sie viel spazieren, mein Herr?' 'Sehr viel!' 'Gestatten Sie mir, Sie
einmal zu begleiten; ich hätte vieles mit ihnen zu sprechen'. 'Mit großem
Vergnügen!' 'So erlauben Sie, dass ich Sie morgen nach Tische abhole; ich
weiß bereits, wo sie wohnen'.
Am anderen Tage ging ich mit dem älteren Rosenstrauß nach dem Kaskadentale.
Von da an und weiter kam ich häufiger mit ihm zusammen und erfuhr seine
ganze Lebensgeschichte, die ich mit seiner Zustimmung in Folgendem
wiedergeben werde. (Fortsetzung folgt)
*) sollte heißen: 'Kol Jißroel Achim. Alle Israeliten sind Brüder."
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Beitrag über Süßkind von Trimberg von Richard M.
Meyer (1896)
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Der obige Beitrag
erschien in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Juli
1896.
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Aus einem Kissinger
"Badebrief" von 1900 über die Burg Trimburg und den Minnesänger
Süßkind von Trimberg (1900)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. August 1900:
"Von der Reise. III.
Kissingen, Anfang August (1900). Waren Sie schon in Trimberg? Diese
Frage habe ich sehr oft an meine Freunde in Kissingen gerichtet, aber ich
muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass selbst solche, die mir kurz
vorher über meine Vorträge in unseren Literaturvereinen viel
Freundliches gesagt haben, von unserem einzigen jüdischen Minnesänger
Süßkind von Trimberg so gut wie gar nichts gewusst haben. O ja, das
verehrte Publikum sorgt schon dafür, dass wir nicht hochmütig werden und
dass die Bäume unseres sogenannten Ruhmes nicht in den Himmel wachsen!
Dass ich selbst es mir natürlich nicht habe entgehen lassen, die Heimat
Süßkinds von Trimberg aufzusuchen, über den ich schon so viel gesagt
und geschrieben, werden die geneigten Leser, die auch meinen diesmaligen
Wanderungen zu folgen die Geduld haben, gewiss als selbstverständlich
annehmen. Ich fand auch Begleiter für meine Partie: einen wackeren
Berliner Freund, der für alles, was Juden und Judentums angeht, ein
warmes Herz hat, und eine liebenswürdige Frankfurter Familie, der man
dasselbe nachrühmen kann. An einem der heißesten Sonntage dieses Jahres
machten wir den Besuch auf der Trimburg, die man etwa in anderthalb Stunden
zu Wagen von Kissingen aus erreicht.
Der Anblick der Burg ist ein überraschender. Weit hinaus ragt das
Gemäuer der prachtvoll erhaltenen Ruine Trimburg über das malerisch zu
ihren Füßen gelegene Dorf. Die Burg liegt auf einem Berge, welcher sich
frei und steil aus einem anmutigen und fruchtbaren Tale erhebt. Hier hat
einst das mächtige Geschlecht der Trimberger gehaust, von dem die
Geschichte des Landes viel zu singen und zu sagen weiß. Mit einem kleinen
Vorrat von Phantasie kann man sich sogar das Schloss wieder aufbauen, denn
der Freihof, die linke Mauer, die Tore des inneren Burghofs, der Gewahrsam
und einige Türme und Zugbrücken sind noch recht gut erhalten. Die Burg
muss sehr alt sein, dann nach einer Urkunde vom Jahre 1290 war sie schon
damals, wie ein Reiseführer sagt, 'ruinös' und wurde von einem reichen Dompropst
wieder hergestellt. dasselbe war der Fall nach dem Bauernkrieg, wo Bischof
Julius von Würzburg 'das Schloss fast neu gebaut' hat. Später geriet das
stolze Schloss wieder in Verfall, und erst in neuerer Zeit hat die
Badeverwaltung von Kissingen die Ruine wieder in guten Stand setzen
lassen, in der sicheren Voraussetzung, |
dass
die Trimburg dann häufig von Kurgästen besucht werden würde. Der Blick
von dem sogenannten Fähnleinsturm in die Weite über Städte, Dörfer,
Wiesen, Rebgelände und Höhenzüge ist ein wahrhaft überwältigender.
Auch kann man, steigt man auf der bequemen Treppe in den Rittersaal wieder
hinab (falls nicht zu viel Kissinger Kurgäste da sind!) sich gar
wohl in die Zeit versetzen, wo hier eine Schar wackerer Minnesänger zum
Turnier vor de stolzen Schlossherrn Konrad I. und seiner edlen Gemahlin
erschienen sind.
Und unter diesen soll nun unser armer Süßkind von Trimberg gewesen sein!
Der Gedanke, der an sich schon seltsam genug ist, erscheint einem hier
angesichts der mächtigen Burgruine immer seltsamer. Und doch ist es so. Wahrscheinlich
hatte er hier und an anderen Ritterhöfen seine Kunst verwertet, dann
aber, vielleicht erst im Alter, die Erfahrung gemacht, die bisher keinem
seiner Nachfolger erspart geblieben; nur dass er mehr Stolz besaß wie
Viele von diesen. Er ließ sich wieder einen langen Bart wachsen, und in
dem weiten Mantel und dem trichterförmigen Judenhut zog er von dannen, um
denen nicht mehr sein Lied zu singen, 'die seines Sangs nicht wert'.
Wollte Gott, dass viele seiner Nachfolger unter unseren Glaubensgenossen
den demütigen Stolz dieses einzigen jüdischen Minnesängers
besäßen.
Es ist begreiflich, dass das Dorf Trimberg, welches eigentlich nur aus
einer einziger großen Gasse besteht, nach der Besichtigung der Ruine
unser besonderes Interesse in Anspruch nahm. Mein Reiseführer berichtet
darüber: 'Hier wurde der berühmte Minnesänger Süßkind, der Jude von
Trimberg, der wohl von 1218 bis 1225 am Hospital zu St. Egid und Dietrich
in Würzburg als Arzt tätig war, geboren und wird sein Geburtshaus im
Dorfe gezeigt.' Die große Zuversicht, mit der diese Angaben gemacht
werden, ist anzuerkennen; aber leider sind sie doch auf Sand gebaut. Aus
den wenigen Urkunden, die noch erhalten sind, lässt nicht nichts mit
Sicherheit feststellen, als dass Süßkind in Trimberg gelebt hat. Feste Ergebnisse
über die Verhältnisse seines Lebens hat bis jetzt niemand zutage
gefördert. Nur sein Judentum haben ihm weder die Germanisten noch die Historiker
streitig machen können; an Versuchen dazu hat es wahrhaftig nicht
gefehlt! Ja, selbst die, welche sein Judentum anerkennen, stellen es in
Abrede, dass sich in den wenigen Dichtungen, die uns von ihm erhalten
sind, Spuren jüdischen Geistes fänden. Und doch sollte darüber
eigentlich nur der urteilen, der selbst, wenn auch nur einen Hauch, von
dem Wehen dieses jüdischen Geistes in sich verspüret
hat.
Mit dieser literarhistorischen Vorlesung, die ich meinen Reisegenossen
halten musste, gelangten wir an das Haus Nr. 52 zum Schuhmacher Zoll, vor
dem schon im Sommer 1893 zwei Touristen, ein hervorragender jüdischer
Schriftsteller und ein gelehrter Literaturhistorischer standen, um dort
festzustellen, ob noch eine Kunde von dem jüdischen Minnesänger in
seiner Heimat fortlebt. Damals war es ihnen schwer etwas zu erfahren;
heute zeigt schon jedes Kind im Dorfe auf das Haus. Es ist inzwischen zu
Ansehen gelangt; denn es ist ja am Ende die einzige Merkwürdigkeit in dem
kleinen Dorfe. Das Haus hat Richard M. Meyer, der eine von den
beiden, seinerzeit in unserem Blatte ausführlich beschrieben (Jahrgang
1896 S. 356). Was der junge Zoll damals nur als schüchterne Vermutung
hinstellte, das verkündete er uns jetzt nach sieben Jahren mit der
Sicherheit eines alten Schlosskastellans, der den Besuchern an jedem Tag
hundert Mal die seiner Obhut unterstellten Merkwürdigkeiten in der alten,
wohl einstudierten Litanei vordeklamiert. 'Ja, hier hat der Dichter
Süßkind gewohnt, in diesem Hause, in diesem Zimmer, vor vielen hundert
Jahren.' So weiß es durch 'Erbsage' usw.
Die Befürchtung, die die beiden Wanderer damals hegten, ist eingetroffen.
Man hat in den armen Schuster hineininterpretiert, was man von ihm hören
wollte. Nur eine Variante kann ich als gewissenhafter Literaturhistoriker
nicht verschweigen. Während der junge Zoll seinen damaligen Besuchern verkündete:
'Ja, hier hat der Jüd gewohnt', sagte er uns, ohne dass wir bis dahin
etwas davon erwähnt hatten: 'Manche haben gesagt, dass er ein Jüd
gewesen, es ist aber nicht wahr'. Dieser Schlusssatz weist übrigens
mit Sicherheit darauf hin, dass die Strömungen des Tages auch bis nach
dem weltfernen Trimberg gedrungen sind.
Selbstverständlich haben wir dem Manne seinen guten Glauben nicht
genommen, aber wenn die 'Erbsage' sich so weiter entwickelt, wird
Süßkind von Trimberg am Ende in dem fränkischen Dörfchen noch zu einem
katholischen Heiligen gemacht werden.
Der alte Zoll ist schon tot, und der junge wusste nichts mehr von der
Geschichte, der der alte den beiden Besuchern auf ihrer Forschungsfahrt im
Sommer 1893 erzählte, dass Süßkind es mit denen auf der Burg oben
gehalten habe, dass er ihr 'Schmuser', ihr 'Beiläufer' gewesen sei, dass
es ihm im Alter schlecht ergangen, weil seine Kinder von ihm fortgelaufen
und er nicht mehr viel gehabt habe. Ob der 'Schmuser' eine literarhistorische
Legende und 'schmusen' vielleicht so viel wie erzählen oder plaudern
bedeutet, sodass eine Spur immerhin auf den Dichter zurückwiese, weiß
ich nicht. Das aber weiß ich, dass der letzte Teil der Tradition
buchstäblich auf Wahrheit beruht, denn Süßkind war wirklich ein armer
Mann. Er klagt in einem seiner Lieder mit bitterer Satire darüber, dass
Hebeauf und Findenichts ihm schweres Leid antäten, dass Herr Roth von
Darbian nicht von ihm weiche, und dass Herr Dünnehaben in seinem Hause
eine unumschränkte Herrschaft ausübe. Man sieht, auch hierin war
Süßkind von Trimberg der Ahne aller jüdischen Dichter, die nach ihm kamen.
G.K." |
Beitrag über Süßkind von Trimberg von Joseph
Kauffmann (1929)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 8. März 1929:
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Über
"Suezkint von Trimberg" (Beitrag von Max Serog, erschienen 1936)
Artikel
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins"
vom 12. März 1936: "Suezkint von Trimberg Von
Max Serog
Unter den Meistern des deutschen Minnesangs, die, fast alle von Adel, den
Brauch ritterlichen Singens übten und die höfische Poesie und kunstvolle
Lyrik pflegten, wie sie unter dem Einfluss der französischen Troubadours an
den Fürstenhöfen der Provence gegen Ende des zwölften Jahrhunderts in
Deutschland aufblühte, ist merkwürdigerweise auch ein Jude. Süßkind - nach
der damaligen Schreibweise Suezkint - heißt er und stammt aus Trimberg,
einem kleinen Ort am Fuße der Trimburg, unweit des heutigen Badeortes
Kissingen. Zu jener Zeit des deutschen Minnesangs, da als Ausdrucksmittel
der neuen Dichtkunst aus der schwäbischen, fränkischen, bayerischen Mundart
der Minnesänger eine neue Schriftsprache sich entwickelt, das
Mittelhochdeutsche, und damit eine deutsche Literatur entsteht, sind in
dieser mittelhochdeutschen Sprache auch der Jude Suzkint von Trimberg seine
Minnelieder. Aber Minnelieder, wie sie die ritterlichen Sänger sonst, von
Burg zu Burg ziehend, vortrugen, sind es gar nicht. Die sieben Gedichte
Suezkints, die uns, erst später aufgezeichnet, in der Heidelberger
Manessischen Liedersammlung erhalten blieben, sind durchaus keine
Liebesgedichte. Lyrisch-Gefühlvolles, aber auch alles Leichte, Scherzende
fehlt in ihnen. Sie haben alle etwas Ernst-Besinnliches, ein lehrhafter Ton
überwiegt. Gern werden Tiergleichnisse gebraucht, ebenso wie bei anderen
Minnesängern häufig personifizierte Allegorien verwendet. Anregungen durch
manchen der berühmten Minnesänger sind deutlich.
Die Gedichte Suezkints zeigen sprachliche Gewandtheit und Beherrschung der
dichterischen Form, wie sie ihn Metrik und Reim damals üblich war. Aber
nichts Wesenhaft-Eigenes blitzt auf. Ein schöpferischer ist Suezkint nicht.
Doch wie man ihn dichterisch auch werten mag, seine literaturgeschichtliche
Bedeutung bleibt eine besondere. Denn er ist der erste Jude, der in
deutscher Sprache gedichtet hat und ist jahrhundertelang auch der einzige
geblieben.
Seltsam Gegenwartsnah steigt der blasse Schatten des jüdischen Minnesängers
aus seinen Gedichten auf. Schmerzlich-vertrautes Schicksal wird in ihm
lebendig. Die Zeiten haben sich während seines Lebens für die Juden
geändert. Aus Wohlhabenheit und anerkanntem künstlerischen Wirken ist der
jüdische Sänger in Armut und Elend gesunken. Aber der Mann, der, schon
bejahrt, ziellos im Lande umherzieht und nicht weiß, womit er den Hunger
seiner Kinder stillen soll, hat Schlimmeres erlebt als wirtschaftlichen
Niedergang. Die Welt um ihn, in der er und für die er gelebt, der er sich
zugehörig im Singen und Sagen gefühlt hatte, stößt ihn als Juden aus, will
ihn auch künstlerisch nicht mehr gelten lassen. Aber aus tiefem Leid herber
Enttäuschung erwächst sein schönstes Gedicht. Der formgewandte Anempfinder,
der sonst nur, gleich den andern, den wahren Adel oder das reine Weib
besingt, wächst über sich selbst hinaus zum echten Dichter, da ihm ein Gott
zu sagen gibt, was er leidet. Suezkint von Trimberg singt sein letztes Lied.
Schlicht und ergreifend nimmt er Abschied von seinem Leben und Wirken als
von einer großen Illusion:
Ich var uf der toren vart mit miner Kunste z'ware.
(Wahrlich, in bin der Toren Fahrt Mit meiner Kunst gefahren.)
Sein Traum von einem völligen aufgehen in der Kultur seiner Umwelt ist
ausgeträumt. Auch im Einzelschicksal Suezkints von Trimberg hat sich damit
der Kreis vollendet über die volle Angleichung an die Umwelt zurück zur
jüdischen Bewusstheit, jener Kreis, in dem seit Jahrtausenden wie in ewigem
Rhythmus der Pendelschlag der jüdischen Geschichte schwingt.
Drei von den Gedichten Suezkint von Trimberg, als letztes jenes schönste,
sollen in die Sprache von heute übertragen, hier Platz finden. Es sind keine
Übersetzungen, sondern freie Nachdichtungen, die etwas von der Wirkung
lebendig machen wollen, die die Lieder des jüdischen Minnesängers einstmals
in ihrer Sprache ausgeübt haben mögen.
I. Zeig dich adlig, der du's bist! Nicht, wer adlig gebaut geboren,
Ist vor andern auserkoren, Adlig ist wer edel ist
Welt gibt dir nicht dein Gewand, Ritter sonder Furcht und Tadel
weist sich in der Seele Adel, nicht im Namen und im Stand.
Mannheit der sich Güte paart, sucht, die sich in Treuen bindet,
Ist die Mischung die Dir kündet Von des Menschen edler
Art.
Wahren Adel hat errungen, Welcher treu ist, stark und gut,
wenn er längst schon stille ruht, wird noch laut sein Lob gesungen.
II. König! Gott! Du Hochgelobter! Herr, ich preise deine Macht!
Gott! Du bist des Tages Leuchten Und die Finsternis der Nacht.
Du bist Freude, du bist Ruhe, Deine Ehre nie vergeht,
Herr der Welt, die unvergänglich Fest in ewiger Schönheit steht.
Als der Schöpfung höchste Krone Ist dem Mann das Weib
gesellt,
Keine Nacht das Licht verlöschet, Dass aus ihr die Welt erhellt!
Wohl dem Mann der ihr Gefährte, Seine Jahre froh
verbringt,
Ihrer Liebe, ihrer Treue Manches hohe Loblied singt.
III. Frau Sorge kam mit trübem Tross. Mein Kleid ist ganz
zerschlissen.
Der Mangel war gemein bös Genoss', Und Schmalhans zählt die
Bissen.
Die Kinder weinen. Da gebricht's Schon längst an
Schnabelweide,
Als armer Tor von Habenichts, Zieh ich durch Land und Leide.
Den stolzen Burgen bleibe ich fern, Kein Lied mehr mag sie
grüßen.
Seitdem mir all die hohen Herrn Karg ihre Hand
verschließen.
Ich will nach alter Juden Art jetzt meines Weges wallen.
Lang lass ich wachsen mir den Bart und lang den Kaftan fallen.
Vorüber, was ich höfisch sang Auf edler Herren Güte!
Demütiglich soll sein mein Gang So zieh ich
meine Straßen lang Im Spitzen Judenhute'. |
Meier Spanier: Süßkind von Trimberg. In: Zeitschrift
für die Geschichte der Juden in Deutschland. Jahrgang 1937 S. 138-155
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Fotos
Historische
Ansichtkarte von Bad Kissingen
mit der Ruine Trimburg
(aus der Sammlung von
Peter Karl Müller, Kirchheim /Ries) |
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Ansichtskarte aus
Bad Kissingen mit dem
(jüdischen) Hotel Herzfeld |
Ausschnittvergrößerung:
die Ruine Trimburg über Trimberg |
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Die Trimburg über
Trimberg
(Fotos: Hahn,
Aufnahmedatum 30.4.2011) |
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Ergänzender Hinweis:
"Süßkind von
Trimberg - Der Minnesänger mit dem Judenhut" - Eine
Gruppe von Spielleuten mit mittelalterlichem Instrumentarium begleiten die
von dem Berliner Sänger Hans Hegner dargebotenen 12 Lieder Süßkind von
Trimbergs. Dazu werden von Frank Limbach aus Göttingen Texte aus
Friedrich Torbergs Roman "Süßkind von Trimberg" gelesen.
Erläuterungen durch den Minnesang-Spezialisten Dr. Lothar Jahn aus
Hofgeismar. Informationen auf der Website www.minnesang.com/suesskind-von-trimberg.html
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Termine waren u.a.: Synagoge
Vöhl am 1. Oktober 2011 ab 20 Uhr. Lindenmühle
Burguffeln am 2. Oktober 2011 ab 20 Uhr |
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Videos der Aufführung in der Synagoge
Vöhl sind eingestellt auf Youtube: |
www.youtube.com/watch?v=mocdHtCO-hM
und www.youtube.com/watch?v=DTI51O-JoS0 |
Presseartikel
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Friedrich Torberg: Süßkind von Trimberg. Frankfurt
1972. Roman. |
| Roland Flade: Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte
vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Würzburg 1987 S. 11-14. |
| siehe die im Wikipedia-Artikel
zu Süßkind von Trimberg angegebene Literatur |
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