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Windsbach (Kreis
Ansbach)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In der in früheren Jahrhunderten den Hohenzollerischen
Markgrafen von Ansbach gehörenden Stadt Windsbach lebten Juden bereits im Mittelalter.
Sie waren von der Verfolgung durch "Ritter Rintfleisch" im Jahr 1298
betroffen. 1338 wurden Gumprecht von Windsbach, zwei Söhne von ihm, ein
Schwager und ein Schwiegersohn als "Judenbürger" in Nürnberg
aufgenommen. Auch Mitte des 15. Jahrhunderts (1456-1458) liest man von Juden in
der Stadt. 1456 wird ein Juden aus Windsbach im Urteilsbuch des kaiserlichen
Landgerichts in Nürnberg genannt. Um 1500 wird ein nach Windsbach
benannter Juden in Regensburg erwähnt. Auch im 16. Jahrhundert und danach
lebten jüdische Familien in der Stadt. Markgraf Georg der Fromme duldete 1528
und später entgegen den auf den Landtagen geäußerten Wünschen der Stände
den Aufenthalt der Juden in der Stadt. 1529 und 1537 kam es zu weiteren
Aufnahmen von Juden in Windsbach. Auch im Dreißigjährigen Krieg erfährt man
von Juden in der Stadt (1614).
Die neuzeitliche Gemeinde bestand bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit
des 18. Jahrhunderts zurück. Im Landjudenschaftsregister von 1714
werden vier jüdische Familien in der Stadt genannt, 1726 waren es sieben, 1754
13 und 1764 18 jüdische Familien.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt:
1808 16 Familien mit zusammen 59 Personen, 1812 70 jüdische Einwohner (7,2 %
von insgesamt 973 Einwohnern), 1837 75 (6,3 % von 1.200), 1867 97 (6,4 % von
1.525), 1890 89 (5,7 % von 1.556), 1900 76 (4,8 % von 1.583), 1910 76 (4,6 %
von 1.645).
Die jüdischen Einwohner waren im Leben der Stadt über viele Jahrzehnte im
Leben der Stadt weitestgehend integriert. Löw Weinschenk war über mehrere Wahlperioden -
seit 1887 - Mitglied des Gemeinderates (siehe Bericht unten).
Die jüdische Gemeinde hatte an eigenen Einrichtungen eine
Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und ein rituelles Bad. Die Toten der
Gemeinde wurden in Georgensgmünd
beigesetzt. Für die Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schächter tätig war. 1895
starb Josef Mayer, der 33 Jahre lang diese Ämter innehatte (vgl. den
von ihm geschriebenen Text zum Tod des Beschneiders Jakob Hirsch Weinschenk 1878
s.u.), sein Nachfolger Abraham Hubert war von 1892 bis 1925 Lehrer in
Windsbach.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde
Adolf Bär (geb. 24.2.1893 in Windsbach, gef. 11.8.1914) und Julius Gutmann
(geb. 4.7.1895 in Windsbach, gef. 21.10.1915). Ihre Namen stehen auf der Gedenkstätte für die
Gefallenen beider Weltkriege im Park zwischen der Lärchen-, Birken- und
Lindenstraße.
Um 1925, als 52 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,3 % von
insgesamt 1.568 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Abraham
Bär, Isidor Holzinger und ein Herr Schweizer. Als Lehrer, Vorbeter und Schochet
wirkte weiterhin Abraham Hubert. Er hatte freilich im Schuljahr 1924/25 nur noch
ein
schulpflichtiges jüdisches Kind in Religion zu unterrichten. Die jüdische
Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Ansbach. Seit 1929 unterhielt die
Windsbacher Gemeinde gemeinsam mit der Gemeinde in Altenmuhr
einen Lehrer und Schächter. 1932 waren die Gemeindevorsteher Isidor
Holzinger (1. Vors.), Abraham Bär und Sigmund Weinschenk. An Vereinen
der Gemeinde wird der Israelitische Frauenverein (Heilige Schwesternschaft)
genannt, dessen Arbeitsgebiet die Wohltätigkeit war (Vorsitzende Lina Meier).
1932 gab es acht schulpflichtige jüdische Kinder in der Gemeinde.
1933 wurden in Windsbach 42 jüdische Einwohner gezählt. Auf Grund der
zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts verließen
bis Juni 1937 14 die Stadt, weitere 13 bis 1938. Am 19. Oktober 1938 wurden die
jüdischen Einwohner von der Stadtverwaltung gezwungen, eine Erklärung zu
unterschreiben, dass sie bis zum 1. März 1939 die Stadt verlassen würden. Beim
Novemberpogrom 1938 wurden die jüdischen Wohnungen in der Nacht zum 10.
November von SA-Leuten überfallen. Die jüdischen Bewohner wurden aus den
Betten geholt, teilweise halbnackt zur städtischen Turnhalle geschleppt. Die
Wohnungen wurden mit ausdrücklicher Billigung des Bürgermeisters völlig
verwüstet, das Mobiliar zerschlagen. Bis Ende 1938 verließen alle jüdischen
Bewohner die Stadt. Nur eine in "Mischehe" lebende jüdische Frau
blieb in der Stadt. In der Nacht auf den 17. November 1941 wurde vor ihrem Haus
ein Galgen mit der Aufschrift errichtet: "Für die Jüdin".
Von den in Windsbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften
jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Abraham Baer (1867),
Emma Baer (1890), Gertrud Baer
(1888), Gertrud Baer (1905), Julia Baer geb. Weinschenk (geb. ?), Dr. Julius
Baer (1896), Marie (Mary) Baer (1898), Paula Guldmann geb. Weinschenk (1884),
Emma Hallheimer geb. Baer (1871), Fanny Holzinger (1913), Isidor Holzinger (1873), Dr. Jakob Holzinger
(1878), Jakobine Holzinger geb. Weinschenk (1880), Lina Meier geb. Weinschenk
(1880), Ludwig Meier (1881), Ruth Meier (1906 oder 1909), Lina Neumark (1867),
Babette Oberndorfer geb. Neumark (1868), Henrietta Oppenheim
geb. Holzinger (1876), Rosa Reiss (Reis) geb. Holzinger (1879), Berta
Schwager geb. Holzinger (1888), Kaufmann Josef Schweizer (1872), Helene Seligmann
(geb. ?), Babette Weinschenk (geb. ?), Berta Weinschenk geb. Weinschenk (geb.
?), Eugenie Weinschenk geb. Weinschenk (1887), Fritz Weinschenk (1900), Hugo
Weinschenk (1908), Jakob Löw Weinschenk (1863), Max Weinschenk (1923), Paula
Weinschenk geb. Gutmann (1903), Sally Weinschenk (geb. ?), Siegfried Weinschenk
(1893), Sigmund Weinschenk (1873), Wolf Ludwig Weinschenk (1872).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers, Vorbeters
und Schochet (1892)
Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1892: "Die Stelle
eines Religionslehrers, Vorbeters und Schochet ist in hiesiger israelitischer
Kultusgemeinde vom 1. August 1892 an zu besetzten; dieselbe ist mit einem Fixum
von 800 Mark, ferner ca. 500 Mark Nebenverdiensten datiert und werden sonstige
Bedingungen nach Übereinkunft beschlossen. Reiseentschädigung bei Engagement.
Bewerber - nur Deutsche - wollen sich bei dem unterzeichneten Vorstand melden.
Windsbach, Bayern, 8. Mai 1892. Wolf Weinschenk." |
Zum Tod von Lehrer Josef Mayer (1895)
Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1895:
"Windsbach. Dahier starb unlängst Josef Mayer, 33 Jahre lang
Religionslehrer der Kultusgemeinde Windsbach, im Alter von 69 Jahren. Zu
Sickershausen in Unterfranken geboren, war er zuerst in Lehrberg und kam dann
hierher; vor 2 Jahren zog er sich ins Privatleben zurück. Stets der streng
orthodoxen Richtung angehörend, tat er sich besonders hervor durch seine
Mithilfe bei Kranken und bei Sterbefällen. An seinem Sarge widmete ihm Lehrer
Hubert im Namen der Gemeinde ehrende Worte des Nachrufs. Möge die Erde ihm
leicht sein!" |
Zum Tod von Lehrer Abraham Hubert (1925)
Anmerkung: Abraham Hubert war seit 1892 als Lehrer, Vorbeter und
Schochet in der Windsbacher Gemeinde tätig.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1925: "Windsbach,
10. April (1925). Am Sonntag, den 4. Nissan (= 29. März 1925) wurde der
Lehrer unserer Kultusgemeinde, Herr Abraham Hubert - das Gedenken an den
Gerechten ist zum Segen - zu Grabe getragen. Nicht nur seine Gemeinde
hatte sich versammelt, um dem verdienten Führer die letzte Ehre zu
erweisen, auch zahlreiche ehemalige Schüler waren von auswärts hergeeilt
und das ganze Städtchen mit dem Bürgermeister hat es sich nicht nehmen
alssen, dem allbeliebten Manne das letzte Geleite zu geben. Hubert weilte
33 Jahre in unseren Mauern als angesehener Bürger; er versah die Stelle
des Lehrers, Kantors und Gemeindebeamten mit vorbildlicher Hingebung. Mit
ihm ist eine Stütze der Gemeinde gefallen. Seiner Verdienste gedachte
beim Abschied Herr Rabbiner Dr. Brader aus Ansbach; einer seiner
ehemaligen Schüler, Herr Rechtsanwalt Dr. Baer aus München sprach ihm
den Dank der Gemeinde und der Schüler aus, im Namen des bayerischen
jüdischen Lehrervereins sprach Herr Hauptlehrer Strauß aus Uffenheim
ehrende Worte des Abschiedes. Und als der Wagen die Stadtgrenze verließ,
um den treuen Lehrer und Mitbürger zur dauernden Ruhe in das alte
Begräbnis der Gemeinde nach Georgensgmünd zu entführen, warf ihm
manches Auge feuchte Abschiedsgrüße zu. Hubert hat sich in den Jahren
seiner Tätigkeit in unserem Städtchen viele Freunde erworben, ein
ehrendes Gedenken wird ihm gewahrt bleiben. Seine Seele sei eingebunden
in den Bund des Lebens." |
Aus dem jüdischen
Gemeinde- und Vereinsleben
Ein nichtjüdischer Durchreisender sucht die jüdischen Wandelbettelvereine zu
betrügen (1901)
Mitteilung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni 1901: "Mitteilungen
aus den jüdischen Armenvereinen und für dieselben.
(Sämtliche jüdische Wanderbettelvereine und Kassen für Durchreisende
sind gebeten, uns Mitteilungen über Erfahrungen, die sie auf dem Gebiete
ihrer Tätigkeit machen, zukommen zu lassen.).
Windsbach (Bayern), 25. Juni (1901). Der in der letzten Nummer des
'Israelit' von Wassertrüdingen ausgeschriebene Adolf Schäfer aus Bieber
bei Gelnhausen war heute an der hiesigen Armenkasse. Ich legte demselben
sofort die Nummer des 'Israelit' vor; ich wollte ihm eine Tefillah geben,
damit er bete; er erwiderte, es könne es nicht; ich fragte ihn, was wir
alle Tage beim Morgengebet anlegen; er wusste nichts davon; er solle mit
unseren heiligsten Fast- und Ruhetag nennen; auch dies war ihm fremd. Es
ist also festgestellt, dass der Betreffende kein Jude ist. Pass zeigte er
nicht vor, wahrscheinlich, weil die Konfession darin bemerkt ist. Er zeigt
nur eine Bestätigung auf einem Bogen Papier vor. Als er entlarvt war, war
er ganz niedergeschlagen und im Fortgehen wurde von Leuten gehört, wie er
sagte: 'Großartig, großartig, es ist wirklich so.' Er trägt
graumelierten Vollbart, hat jüdischen Typus, ist von mittlerer Größe,
schwarzen Filzhut, Regenschirm, spricht ein sehr schönes, reines
Deutsch.
Der Kassier der israelitischen Armenkasse zu Windsbach, Bezirksamt Ansbach
in Bayern." |
Warnung vor einem sich als jüdischer Bettler
ausgebenden katholischen Betrüger (1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 3. August 1903: "Windsbach, 30. Juli (1903). An der
hiesigen Armenkasse war heute ein Mann in den 50er-Jahren, mit jüdischem
Typus, kleiner Gestalt, graumeliertem Vollbärtchen, spricht elsässischen
Dialekt, dabei oft jüdische Wörter - besonders das Wort Mizwoh führt er
oft im Munde - und verlangte Unterstützung, nachdem er schon in allen
jüdischen Häusern als jüdischer Armer gebettelt hatte. Nach dem Paß
befragt, sagte er, diesen habe er zur Zeit nicht, er hieße: Jakob
Abraham, sei Goldschmied aus Vorweiller im Elsass. Da er auch sonst
unglaubhafte Angaben machte, legte ich ihm eine Tefilloh vor und zwar
Freitag Abend Schmoneh Esroh und er las: Majim Lechem, Bosor, Jajin. Ich
gab ihm keine Unterstützung und mit Hilfe des
Handwerkerunterstützungsvereins brachte ich seinen richtigen Namen
heraus: Nikolaus Keller, geboren am 2. Februar 1851 zu Urweiler (sc.
Uhrwiller, Alsace) im Elsass;
er ist Sattler und Katholik. Im Jahre 1898 hat er an hiesiger Armenkasse
unter dem Namen Jakob Abraham Unterstützung erhalten. Armenkassen und
Private seien daher auf diesem Wege gewarnt.
Der Kassierer der jüdischen Armenkasse zu Windsbach
(Mittelfranken)." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Jakob Hirsch Weinschenk ist seit 50 Jahren als Mohel
(Beschneider) tätig (1869)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. August 1869:
"Windsbach (Mittelfranken). Herr J. H. Weinschenk von hier versieht
bereits seit einem halben Jahrhundert mit Sorgfalt und
Aufopferungsfreudigkeit das Amt eines Mohel. Als er unlängst eine
Beschneidung vollzog, waren es gerade 50 Jahre, von dem Zeitpunkt der
ersten durch ihn vollbrachten Beschneidung an gerechnet. Die hiesige
israelitische Gemeinde benutzte diese Gelegenheit, dem allverehrten Greise
einen schönen, silbernen Pokal mit entsprechender Inschrift zu
überreichen. Möge Herr Weinschenk noch lange seines heiligen Amtes
warten!" |
Zum Tod von Jakob Hirsch
Weinschenk (1878)
Windsbach
in Bayern. Der Monat Nissan ist in diesem Jahre für unsere kleine
Gemeinde eine Zeit größter Trauer und tiefster Betrübnis geworden.
Unserem Haupte ist die Krone entfallen. Gefallen ist die erste Krone. Der
ehrenwerte Herr, Herr Jakob Zwi Weinschenk - das Gedenken an den Gerechten
ist zum Segen - ist im 77. Lebensjahr am Mittwoch, dem 6. Nissan
(= 10. April 1878) in ein
besseres Jenseits abgerufen worden. Mit Recht können wir die Erklärung
von "Und Jakob ging hinaus von Beer Scheba" zur Anwendung
bringen. Der Heimgang dieses Gerechten und Frommen lässt eine große,
unersetzliche Lücke für seine Familie, für die Gemeinde, ein Gerechter
hat verlassen sein Geschlecht, und auch für einen großen Umkreis unserer
Gegend zurück.
Der Hingeschiedene, von frühesten Jugend zum Torastudium angehalten, hat
bis zu dem Tage, wo schweres Leiden ihn hinderte, mit Liebe und Hingebung
dem 'Lernen' obgelegen, und jede freie Stunde sahen wir ihn eifrig
beschäftigt. Seine ausgebreiteten Kenntnisse in allen Gebieten waren
wahrhaft staunenerregend. Jede Frage fand sofort ihre richtige Antwort.
Mit welcher Begeisterung auch die Awoda, der Gottesdienst, von ihm
in Ausführung gebracht wurde, lasst sich nicht wiedergeben.
Selbst in den letzten Tagen, bei oft getrübtem Bewusstsein, vergaß er
nicht vor jedem kleinen Genusse die vorgeschriebene Beracha
(Segensspruch).
Das kleine sefer maawar jawuk kam in den Tagen seines langen
Krankenlagers nicht von seinem Bette und, selbst zu schwach, musste man
ihm die Tefillin anlegen. Seine unwandelbare Frömmigkeit war stets für
seine Umgebung ein Vorbild! Was der Selige aber auch für Wohltätigkeit
geleistet, das ist genugsam bekannt und findet sich der Name desselben
unter den Spendensammlungen in Ihrem geschätzten Blatte gewiss nicht
selten. Mehr als 30 Jahre fungierte der Entschlafene als Baal Tefila
(ehrenamtlicher Vorbeter) und als Baal Tokea
(Schofarbläser).
Aber auch als Mohel, welche heilige Funktion der fromme Hingeschiedene 58
Jahre hindurch mit Aufopferung eigener Interessen versah, hat sich
derselbe in den weitesten Kreisen verdient gemacht. Nichts konnte ihn
abhalten, einem ergangenen Rufe zu einer Beschneidung zu folgen, und
selbst Sabbat und Feiertage, die Familie allein zu Hause lassend, eilte er
selbst im hohen Alter noch in die entferntesten Orte um dieses Gebot zu
erfüllen.
Als liebender Familienvater, als ein tätiges und brauchbares
Gemeindemitglied, als ein treuer Bürger seiner Stadt wurde ihm auch von
allen Seiten die größte Achtung, Ehrerbietung und Liebe
entgegengebracht, und zeigte sich dieses sowohl während seiner langen
Krankheit als auch bei der am folgenden Tage stattfindenden Beerdigung,
indem die Behörden, die Vorstände der Gemeindeverwaltung und viele
angesehene Bürger sich dem Leichenzuge anschlossen; sämtlich
Gemeindemitglieder jedoch gaben ihrem Leiter und Vorsteher das
Geleite bis zur letzten Ruhestätte auf dem 4 Stunden von hier entfernten
Friedhof; wie auch Herr Rabbiner Grünbaum aus Ansbach hierher eilte und
seinem verewigten Freunde die letzte Ehre erwies. Seine Seele sei
eingebunden in den Bund des Lebens. J. Mayer, Lehrer."
|
Wiederwahl von Löw Weinschenk in den Gemeinderat
(1896)
Windsbach
in Mittelfranken, 14. Dezember (1896). Bei der heutigen Gemeindewahl wurde Herr
Löw Weinschenk von hier, der dem Gemeindekollegium bereits seit neun Jahren
angehörte, durch das Vertrauen seiner Mitbürger wieder gewählt. Es mag
besonders hervorgehoben werden, dass Herr Löw Weinschenk die meisten Stimmen
vor allen anderen Gewählten erhielt, ein Beweis, welcher Achtung und
Beliebtheit sich derselbe bei allen Bürgern erfreut.
|
Dr. Julius Weinschenk wechselt als Staatsanwalt nach
Hof (1912)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25.
Oktober 1912: "Windsbach (Bayern). Dr. Julius Weinschenk
ist zum Staatsanwalt ernannt und nach Hof
versetzt worden." |
Goldene Hochzeit von Jeremias Holzinger und 'Fanny geb.
Weinschenk (1916)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des
Judentums" vom 15. September 1916: "Wie uns aus Windsbach
bei Nürnberg gemeldet wird, feierten dort Herr Privatier Jeremias
Holzinger und seine Frau Fanny geb. Weinschenk das seltene Fest der
goldenen Hochzeit. In der Synagoge fand aus diesem Anlass eine
gottesdienstliche Feier statt mit Gesang und einer Ansprache des Herrn
Lehrer Hubert." |
Zur Geschichte der Synagoge
Ob es im Mittelalter eine Synagoge beziehungsweise
einen Betsaal gab, ist nicht bekannt.
Auf Grund der Entwicklung der Zahl der jüdischen Einwohner dürfte vermutlich
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Betsaal eingerichtet
worden sein. Jedenfalls war eine alte Synagoge unbekannten Baujahres um
1840
baufällig geworden und musste wegen auf behördliche Anweisung hin geschlossen
werden. Aus diesem Grund erbaute die
jüdische Gemeinde Windsbach 1849/50 nach jahrelangen Bemühungen um die
Finanzierung des Vorhabens eine neue Synagoge. Man hatte vor
dem Oberen Tor das Grundstück eines Schmieds kaufen können. Es bot auf Grund
vorhandenen fließenden Wassers auch die Möglichkeit zur Einrichtung eines
rituellen Bades.
Da für die Renovierungsmaßnahmen die eigenen finanziellen Mittel der jüdischen
Familien in Windsbach nicht ausreichten, wurde die Durchführung einer Kollekte
bei der Regierung beantragt. Diese wurde im März 1842 genehmigt und in den
folgenden Wochen durchgeführt. Zusätzlich zu 150 fl., die das Haus Rothschild
(Frankfurt) als finanzielle Unterstützung zusagte, gingen Geldbeträge von vielen
jüdischen Gemeinden des Landes ein. Freilich konnte erst sieben Jahre nach Abschluss der Sammlung die
Reparatur der Synagoge durchgeführt werden. Zur Kollekte 1842 liegen zwei Artikel aus dem
"Intelligenzblatt von Unterfranken..." vor:
Kollekte zur Reparatur der Synagoge in Windsbach (1842)
Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern Nr. 22. März 1842: "16. März 1842. An die fürstlich Löwensteinische
Regierungs- und Justizkanzlei in Kreuzwertheim, und an sämtliche
Distrikts-Polizeibehörden von Unterfranken und Aschaffenbuch.
(Die Reparatur der Synagoge in Windsbach betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Seine Majestät der König haben allergnädigst zu gestatten geruht, dass
zur Aufbringung der Kosten für die Reparatur der Synagoge in Windsbach,
welche über die der doritgen israelitischen Gemeinde von dem Hause
Rothschild zugesendeten 150 fl. noch in 1061 fl. 15 kr. bestehen, eine
Kollekte in allen israelitischen Gemeinden des Königreiches veranstaltet
werden dürfe. Die Distrikts-Polizei-Behörden werden daher
beauftragt, die Kollekte bei den israelitischen Kultusgemeinden durch die
Kultusvorsteher vornehmen zu lassen und binnen 4 Wochen den Ertrag an das
Expeditions-Amt der unterfertigten königlichen Stelle einzusenden, zugleich
aber über das Resultat der Kollekte Anzeige-Bericht anher zu erstatten.
Würzburg, den 13. März 1842. Königliche Regierung von Unterfranken
und Aschaffenburg, Kammer des Innern. Graf Fugger. Hübner."
|
|
Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern vom 9. August 1842: "2. August 1842. Die Reparatur der
Synagoge in Windsbach betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Mit Bezug auf das Ausschreiben vom 13. März 1842 rubrizierten Betreffs,
Intelligenzblatt S. 204 und 205, wird nachstehend das Resultat der Kollekte
zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Würzburg, 28. Juli 1842.
Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern.
Graf Fugger.
Schwemmer.
Summarische Zusammenstellung der Kollektengelder zur Reparatur der Synagoge
zu Windsbach..."
Aus der Übersicht gehen die Erträge der Sammlung der einzelnen
Behörden/Ämter hervor. |
Hinweis: die oben gezeigten Dokumente
beziehen sich nur auf die Sammlung in Unterfranken und Aschaffenburg.
Weitere Erträge gab es aus den anderen Regierungsbezirken des Königsreichs Bayerns und der
Pfalz. |
Das Bauholz für den Neubau der Synagoge wird kostenlos
zur Verfügung gestellt - ein Kiddusch-Becher wird gespendet (1850)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. September
1850: "An Vorkommnissen habe ich für diesmal nur beziehungsweise
minder Wichtiges zu melden. Die nahe kleine Gemeinde Windsbach bietet
dermalen Alles auf, sich ein schönes Gotteshaus herzustellen, zu welchem
die königliche Regierung das Bauholz zu einem ermäßigten Preis und das
Staatsministerium auf erhobene Bitte die Hälfte des Ankaufspreises
gänzlich erlassen hat. Je seltener derlei Erscheinungen bei uns sind,
desto mehr verdient Erwähnung, dass der Kaufmann Herr L.W. Schwabacher
aus Frankfurt am Main, welcher öfters in Hopfengeschäften nach Windsbach
kommen, einen sehr schönen Kiddusch-Bucher mit passender Inschrift
in die neue Synagoge gestiftet hat." |
Die Einweihung der Synagoge
(1850)
Mit einem großen Fest
der ganzen Stadt wurde die Synagoge am 11. Oktober 1850 feierlich durch
Distriktsrabbiner Dr. Feuchtwang eingeweiht.
Zur
Einweihung der Synagoge erschien ein Artikel in der "Allgemeinen
Zeitung des Judentums" vom 28. Oktober 1850: "Aus Mittelfranken,
im Oktober. Die in unserem letzten Berichte erwähnte, geschmackvoll, ohne Überladung
ausgestattete Synagoge zu Windsbach wurde am 11. Oktober, als am Vorabend des
Namenstags unseres Königs auf eine feierliche Weise eingeweiht. Einen rührenden,
für den mit den früheren Lokalverhältnissen Vertrauten doppelt erhebenden
Anblick gewährte der lange Zug von Andächtigen von der alten zur neuen
Synagoge durch die Straßen der Stadt, voran die Chorsänger unter
Musikbegleitung einen Psalm anstimmend, gefolgt von den Trägern der gleichmäßig
bekleideten Tora’s unter einem gleichfarbigen Baldachin, dem sich viele
Staatsdiener in Uniform, Geistliche, Schullehrer, das Landwehroffizierskorps,
der Stadtmagistrat, die Gemeindeangehörigen und Gäste je drei und drei
angereiht hatten. Der Einzug in die Synagoge, sowie der dreimalige Umzug mit den
Tora’s erfolgte in schönster Ordnung unter entsprechendem Gesang, dessen Einübung
und Leitung ein schönes Verdienst des Herrn Lehrers Blank von dort bildet. –
Die Krone der Vollendung setzte aber dem Ganzen die Festpredigt des Herrn
Distriktrabbiners Dr. Feuchtwang von Oettingen auf, der von der Gemeinde hierzu
eingeladen worden war. Es gelang demselben in seinem einstündigen, ganz freien
Vortrag über Psalm 2,11, nicht nur seine jüdischen Zuhörer, sondern auch die
christlichen wahrhaft zu erbauen und zu erheben. Nicht minder ansprechend war
dessen Homilie beim Morgengottesdienst über den ersten Vers des
Wochenabschnitts, bei welcher derselben noch unbefangener und klarer zu sprechen
schien. Sein anspruchsloses sanftes Auftreten außer der Synagoge hat ihm nicht
minder alle Herzen gewonnen.
Eine rühmliche Erwähnung verdienen noch das Festgedicht von Herrn
Landwehrhauptmanns Dr. Schilffahrt und die Tätigkeit des Herrn Stadtschreibers
Bickel von dort, der nicht nur die bei solchen Bauunternehmungen eintretenden
gemeindlichen Wirren durch seinen Einfluss immer beseitigte, sondern auch die Mühe
nicht scheute, den Bau, namentlich aber die innere Einrichtung zu überwachen
und zweckmäßig anzuraten.
Wir vermögen diesen kurzen bericht nicht zu schließen ohne ein ernstes Wort,
das aus einem für das Judentum und seine Bekenner warm schlagenden Herzen fließt,
an Dr. Feuchtwang öffentlich zu richten: |
Sie
haben sich, Herr Rabbiner, durch ein asketisches Leben, durch eine tüchtige
wissenschaftliche Bildung, verbunden mit einem seltenen Rednertalent in kurzer
Zeit eine in der heutigen Judenheit seltene Popularität und somit einen breiten
Boden segensreichen Wirkens erworben: Sie kennen die Schäden Israels nach
beiden Richtungen sattsam; Ihre mit aller Begeisterung vorgetragenen Ansichten
und Begriffe vom Gebet und seinen Erfordernissen können Sie in ihren
Konsequenzen nicht nur nicht zum Gegner einer Kultusreform, sie müssen Sie zum
eifrigsten Beförderer derselben machen; Sie stehen mit Ihren Ideen und Grundsätzen
trotz Ihrem festen Anschließen an alle hergebrachten Bräuche und Übungen
mitten in den Strömungen der Neuzeit! Erwehren Sie sich ihrer nicht! Sie sind
der Mann, der in den Riss sich zu stellen und die Gegensätze in der heutigen
Judenheit innerhalb eines großen Kreises zu vermitteln vermag, wenn Sie nicht
untätig zuschauen und im Gehen lassen Heil suchen, sondern kräftig eingreifend
helfen zur Schaffung neuer Institutionen und zur zeitgemäßen Belebung der
veralteten, welchen die schönsten Vorträge außerdem nicht aufhelfen können,
da sie selbst in der Herzen ihrer steifsten Anhänger keine Wärme, keinen
fruchtbringenden Boden vorfinden.
Noch kennen Sie das Leben, seine mächtigen Anforderungen und seine Übermacht
über alle Lehre. Entziehen Sie sich ihm nicht; es kommt wahrlich weder in Büchern,
noch in jener Klasse von Menschen zu Ihnen, die sich den berechtigsten
Anforderungen entgegenzustemmen und den Riss täglich nur unheilbarer machen.
Geben Sie sich ihnen nicht gefangen; es erwächst kein Segen daraus; hüten Sie
sich vor Übertreibungen und vor dem Rückfall in das Gebaren unserer früheren
Eiferer und ihren Missgriffen.
Sie halten mir, Herr Rabbiner, diese freimütigen Worte zugute; Ihr frommer
Sinn, Ihre Anspruchslosigkeit bürgen mir dafür. Auch andere werden mir darob
nicht zürnen; ist es doch gleich, aus wessen Mund das Wort der Wahrheit kommt,
so es nur redlich gemeint und in Ehren gesprochen ist.
K.
|
Ein Jahr nach der Einweihung 1851 erschien ein kurzer weiterer Bericht aus
Windsbach in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" (Ausgabe vom 10.
November 1851), in dem die Gemeinde gelobt wird für ihre Spendenfreudigkeit und
ihre Einhaltung der Synagogenordnung.
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. November 1851:
"In der kleinen Gemeinde Windsbach ward voriges Jahr eine neue Synagoge
eingeweiht und die dortigen Gemeindeglieder wetteifern seitdem nicht nur in der
Stiftung angemessener Bekleidungen der Tora's, der heiligen Lade etc., sondern
was noch mehr ist, man hält dort auf die strikte Durchführung der
Synagogenordnung für Mittelfranken, und verdient bei so vielen Hindernissen der
große Eifer des neuen Vorstehers, Herr Nußbaum's, eine öffentliche
Anerkennung. Möchte er sich ferner nicht beirren lassen. |
Drei Jahre nach der Synagogeneinweihung
erhielt das Gotteshaus hohen Besuch durch den Regierungspräsidenten von
Mittelfranken, der sich aus eigener Anschauung davon überzeugen wollte,
dass sie die Verhältnisse um die Synagoge in Windsbach gegenüber dem
Zustand weniger Jahre zuvor gebessert haben. Die "Allgemeine Zeitung
des Judentums" berichtete am 27. Juni 1853: |
"Seine
Exzellenz der Regierungspräsident von Mittelfranken, Herr von Bolz,
unterlässt bei seinen Visitationsreisen es nicht, auch die israelitischen
Institutionen seiner Einsichtnahme zu unterziehen. So neulich bei seinem
Besuche in Windsbach, wo er sich durch den Besuch des Gottesdienstes in
der neuen Synagoge sehr befriedigt geäußert hat. Ein früherer
Präsident (Herr von Andrian) hatte dort einmal nach Einsichtnahme der
verfallenen Synagogen, der damaligen Pfütze, Mikwe genannt, usw. gesagt:
'Ihr Juden habt halt nichts Schönes!'" |
Im Synagogengebäude befanden sich neben der schon genannten Mikwe auch die Schulräume.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung mit den Ritualien und die Fenster der Synagoge
von SA-Leuten zerschlagen. Das Gebäude blieb jedoch erhalten und wurde nach
1945 unterschiedlich genutzt. 1947 fand vor dem Landgericht Ansbach ein
Prozess gegen 27 am Pogrom vom November 1938 in Windsbach beteiligte statt. 19
von ihnen erhielten Gefängnisstrafen von drei Monaten bis zu drei Jahren. Acht
wurden freigesprochen.
Derzeitige Nutzung: Seit einigen Jahren befinden sich im ehemaligen Synagogengebäude
Zahnarztpraxen. Eine Hinweis- oder Gedenktafel ist nicht angebracht.
Adresse/Standort der Synagoge: Heinrich-Brandt-Straße 2 (vor dem
Oberen Stadttor) - frühere Anschrift: Hauptstraße
Fotos
Die ehemalige Synagoge im
Juli 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 10.07.2007) |
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Die ehemalige Synagoge links
vor
dem Oberen Stadttor |
Blick auf die ehemalige
Synagoge
vom Treppenaufgang zum Stadttor |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica II,2 S. 908-909. |
| Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979
S. 240-241. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 189. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 303-305.
|
| Karl Dunz: Die Windsbacher Juden.
|
| "Mehr als
Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band II:
Mittelfranken.
Erarbeitet von Barbara Eberhardt, Cornelia Berger-Dittscheid,
Hans-Christof Haas und Angela Hager, unter Mitarbeit von
Frank Purrmann und Axel Töllner. Hg.
von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz.
Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und
herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3:
Bayern, Teilband 2: Mittelfranken. Lindenberg im Allgäu 2010.
Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im
Allgäu.
ISBN 978-3-89870-448-9. Abschnitt zu Windsbach S. 736-756. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Windsbach Middle Franconia.
A Jewish settlement is known from the 14th century and Jews lived there in small
numbers until the late 17th century under periodic expulsions and letters of
protextion. The early 18th century community was subjected to numerous
restrictions (including a ban on music during weddings) and attained a peak
population of 97 in 1867 (total 1.525). Most were active in the cattle trade. A
new synagogue was built in 1849. In 1933 the Jewish population was 42. Twenty
remained in November 1938, when local SA troops vandalized Jewish homes and the
synagogue during Kristallnacht (9-10 November 1938). All but one left the town by
17 December.
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