Auftrag für die Teilprozessgruppe "Rahmenleitbild"

Rahmenleitbild für die Pfarrei der Zukunft

Ziele

Die Teilprozessgruppe "Rahmenleitbild der Pfarrei der Zukunft" (TPG) erarbeitet ein Rahmenleitbild für die Pfarrei der Zukunft (PdZ). Dieses Rahmenleit-bild gilt als vom Bistum verbindlich gesetzter Rahmen für das kirchliche Handeln in der PdZ. Zugleich lässt es Raum für die notwendigen Konkretisierungen und pastoralen Pla-nungen in jeder Pfarrei der Zukunft vor Ort.

Für diese Konkretisierung beschreibt die TPG einen Prozess, wie in der jeweiligen Pfarrei der Zukunft nach Maßgabe des diözesanen Rahmenleitbildes Pastoral geplant und Schwerpunkte gesetzt werden sollen. Dabei berücksichtigt sie die Vorgabe der Synode, das synodale Prinzip bistumsweit zu leben – und ebenso die drei anderen Perspektivwechsel, „Haltungen“ und „Kultur“ sowie die im Synodendokument beschriebenen „Maßnahmen“.

Inhaltliche Vorgaben: Synoden-Abschlussdokument "heraus gerufen"

Die inhaltliche Zielvorgabe für die Pfarrei der Zukunft formuliert das Synodendokument im Abschnitt 1 „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“; dort heißt es: „ Auf dem Boden dieser spirituellen Vergewisserung ermutigt die Synode die Christinnen und Christen im Bistum Trier und auch das Bistum als Organisation, den Aufbruch zu wagen. Sie ermutigt zu einem Prozess diakonischer Kirchenentwicklung – sie ermutigt, sich grundle-gend neu auszurichten und in allen kirchlichen Vollzügen missionarisch-diakonisch in die Welt hinein zu wirken.“ (S 13).

Die Synode betont im Perspektivwechsel 3 den Charakter der Pfarrei der Zukunft als Netz-werk: „Ein wesentliches Merkmal der Pfarrei der Zukunft ist die Ausgestaltung als Netzwerk mit Pfarr-Ort, weiteren Orten, Basisgemeinschaften und Themenzentren (etwa zu Caritas und Diakonie, Jugend, Katechese oder Mission).“ (S. 31)

Die TPG wird Hinweise aus der Erkundungsphase beachten und berücksichtigen, die für die konzeptionelle Ausgestaltung des Rahmenleitbilds dienlich sind.

Die Ziele der TPG im Einzelnen

  • Netzwerk / Knotenpunkt / Sozialraum-Orientierung Switch

    • Die TPG definiert „Netzwerk“ und „Knotenpunkt“; sie beschreibt ihre Ziele und Aufgaben (z.B. für ein Leitungsnetzwerk zur Festlegung der strategischen Ziele der PdZ)
    • Sozialraumorientierung: „Die Orientierung am Sozialraum der Menschen wird grund-legend sein für die zukünftige pastorale und caritative Arbeit des Bistums Trier. Die So-zialraumorientierung wird der Seelsorge, der Katechese, sowie der sozial-caritativen Arbeit als Handlungsprinzip verbindlich zu Grunde gelegt.“ (S.26).
      Entsprechend legt die TPG die Qualitätskriterien für die Umsetzung der Sozialraumorientierung im pastoralen Handeln vor.
  • Pfarr-Ort / Kirch-Ort / Themenzentrum Switch

    Pfarr-Ort

    Die TPG beschreibt den Pfarr-Ort als einen Knotenpunkt in der PdZ – mit spezifischen Aufgaben.

    • Sie definiert die damit verbundenen Qualitätskriterien
    • Sie beschreibt die Aufgaben am Pfarr-Ort in dem Sinne, dass er ein verlässlicher Anlaufpunkt für Fragen der Verwaltung und der Seelsorge sein soll.

    Kirch-Ort

    Die TPG führt im Rahmenleitbild den Begriff Kirch-Ort als Instrument der Analyse ein und beschreibt ihn; von da aus können weitere Knotenpunkte der Pfarrei der Zukunft identifiziert werden:

    • Die TPG erhebt Merkmale eines Kirch-Ortes.
    • Sie entwickelt Instrumente zur Wahrnehmung der bestehenden Kirch-Orte und ihrer Zielausrichtung in der Pfarrei der Zukunft. Die Erkenntnisse der TPG „Erkundungsphase“ werden dabei berücksichtigt.
    • Die TPG benennt förderliche Rahmenbedingungen und Qualitätskriterien für die Entwicklung neuer Kirch-Orte.
    • Sie beschreibt die Verhältnisse von Pfarr-Ort zu Kirch-Orten.

    Themenzentrum

    Auf Basis der Beschreibung von Kirch-Orten beschreibt die TPG den konzeptionellen Rahmen zur Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Themenzentren.

    • Sie beschreibt insbesondere die Prozesse zu Themenfindung und Ressourcenklärung.
    • Sie beschreibt im Rahmenleitbild Rolle und Bedeutung kategorialer Dienste und Einrichtungen für die Pfarrei der Zukunft .
    • Die TPG beschreibt den konzeptionellen Rahmen für Kirchenräume als Einladungs-, Verweil- und Begegnungsraum ("Obdach für die Seele"). Sie sondiert für die Entwicklung der Idee "Obdach für die Seele" vorliegende Erfahrungen (z.B. Im Bereich der Jugendkirchen, der „centri d’ascolto“ der italienischen Diözese Mailand oder der „Orte des Zuhörens“ der Diözese Rottenburg-Stuttgart).
  • Steuerungsprozesse / Visitationsprozess / Öffentlichkeits-Arbeit / Ehrenamt Switch

    Steuerungsprozesse exemplarisch

    Die TPG beschreibt Steuerungsprozesse exemplarisch – und zwar:

    • Ziele, Aufgaben und Regeln für eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Orten von Kirchen, Themenzentren und lebensweltbezogenen Aufgabenbereichen.
    • Muster-Prozess zur Erarbeitung der Gottesdienstordnung in der PdZ.

    Visitationsprozess

    Die TPG beschreibt, wie der Visitationsprozess künftig (auch) als Ort der Überprüfung der im Rahmenleitbild festgeschriebenen Kriterien gestaltet wird.

    Öffentlichkeitsarbeit: Formate & Partner

    Die TPG identifiziert und benennt relevante Kooperationspartner und Formate der Öffentlichkeitsarbeit standardmäßig:

    • Bestehende Kooperationen bzw. Kooperationsverpflichtungen mit externen Partnern sind konzeptionell zu berücksichtigen (z.B. im Bereich der Ökumene)
    • Die für die Pfarrei der Zukunft als Netzwerk notwendigen Formate der Kooperation sind zu identifizieren und als mögliche unterschiedliche Rollen im Netzwerk zu beschreiben.
    • Rollen und Aufgaben (in) der Pfarrei der Zukunft im Handlungsfeld Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sind zu beschreiben.

    Förderung von Engagement und Initiativen

    • Die TPG legt die Rahmenbedingungen für verbindliche Förderung des Engagements von Ehrenamtlichen fest und beschreibt entsprechende Unterstützungsangebote.
    • Zur Förderung von Eigeninitiativen wird sie Rahmenbedingungen formulieren.

Die TPG verständigt sich mit der TPG „Leitung der Pfarrei der Zukunft“ und der „Clearinggruppe pastorales Personal“ über ihre Ergebnisse und die der beiden Gruppen.

Rahmen, Hintergrund, Orientierung am Synodenbeschluss

Bezüge zu Synodenbeschlüssen:

  • „Rahmenleitbild für die Pfarrei der Zukunft ist erarbeitet“
    ("heraus gerufen" - Anlage 1.5)

    • „Konzept einer sozialraumorientierten Pastoral ist zu entwickeln“ ("heraus gerufen" - 4.1.1), zu definieren und flächendeckend auszurollen („wie Pfarreien, Verbände, sozial-caritative Einrichtungen und weitere Partner in den Sozialräumen jeweils gemeinsam ihre verschiedenen Aufgaben wahrnehmen können“ (4.1.1)
      • „Soweit von der Sache her begründet und lokal möglich, wird das Bistum Trier in der Pfarrei der Zukunft kategoriale Formen der Seelsorge und caritative Dienste in ein gemeinsames Pastoralkonzept integrieren.“ (4.4.1)
      • „Die kategoriale Seelsorge wird, soweit möglich und sinnvoll, in die Pfarrei der Zukunft integriert. Dazu wird ein diözesanes Pastoral- und Personalkonzept entwickelt und regelmäßig überprüft.“ (4.4.2)
  • Konzept netzwerkorientierte Pastoral

    „In neuen und größeren pfarrlichen Territorien sollen die pastoralen Teams, die Ehrenamtlichen und die Verantwortlichen für die vorhandenen kirchlichen Einrichtungen netzwerkartig kooperieren“ ("heraus gerufen" - 2.3.1)

    „Ein wesentliches Merkmal der Pfarrei der Zukunft ist ihre Ausgestaltung als Netzwerk mit Pfarr-Ort, weiteren Orten, Basisgemeinschaften und Themenzentren.“ (4.4.1)

    • „Die lokale Kirchenentwicklung ist neu anzugehen“ ("heraus gerufen" 2.3.1)
      „In jeder zukünftigen pastoralen Einheit sollen Projekte zur lokalen Kirchenentwicklung verbindlich eingeführt werden, um neue Gemeindebildungen zu versuchen.“ ("heraus gerufen" - Anlage 3.5)
      • Kleine christliche Gemeinschaften ermöglichen es Christinnen und Christen, Glaubenserfahrungen und Glaubensfragen zu teilen; sie ermöglichen es Gläubigen, ihre Sendung als Einzelne und als Gruppe in Kirche und Gesellschaft zu entdecken. Das Bistum unterstützt und begleitet die Gründung und Entwicklung kleiner christlicher Gemeinschaften, zum Beispiel „Fresh Expressions of Church“ (Neue Ausdrucksformen von Kirche).“ (4.3.2)
      • Das Bistum wird Basisgemeinschaften fördern. Sie sind vielgestaltig in ihren Erscheinungsformen und der jeweiligen Entstehungsgeschichte. In ihnen wollen Menschen miteinander Glauben entdecken, leben und teilen. In ihnen können Menschen ihre Charismen entdecken und entfalten. Die Basisgemeinschaften organisieren und verantworten sich selbst. (4.2.1)
    • Standards für eine Ehrenamtsentwicklung zu erarbeiten, die sich an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Charismen der Menschen im Ehrenamt orientieren“ ("heraus gerufen" - 6)
      • „Die Kirche von Trier fördert das Ehrenamt und entwickelt dazu entsprechende Standards. Dazu gehören eine vorbereitende Qualifizierung, Angebote zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und stärkende Gemeinschaftserfahrungen.“ (4.1.2)
Weiteres: