(1734-1962)
Die Duisburger Friedhöfe wurden in den Jahren 2002 bis 2005 dokumentiert mit Unterstützung der Stadt Duisburg, vertreten durch den damaligen Duisburger Stadtarchäologen Dr. Tillmann Bechert, und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Für die Förderung der Online-Edition danken wir der Sparkasse Duisburg.
Der Friedhof liegt in Duisburg am Sternbuschweg. Das jüdische Feld 22 liegt direkt gegenüber dem Haupteingang zum Friedhof. Es hat die Form eines langestreckten Rechtecks, das im Westen mit einer Schmalseite an den vom Eingang kommenden Hauptweg stößt, und wird von allen Seiten von Wegen begrenzt.
Dieses Feld wurde auf drei Seiten von doppelreihigen, insgesamt 162 Erbbegräbnisstellen gesäumt, die U-förmig 150 Reihengräber und 158 Kindergräber umgaben, wobei das geschlossene Ende des U nach Westen in Richtung des Hauptwegs wies. An der dem Haupteingang am nächsten liegenden Ecke, auf den von der Synagogengemeinde erworbenen Erbbegräbnisstellen 67-74, wurde 1920 das von Leopold Fleischhacker entworfene Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.
Am nordöstlichen Ende, auf den Erbbegräbnisstellen Nrn. 111-138, wurden 1908 vom alten geschlossenen Friedhof Königstraße Umgebettete erneut beigesetzt (s.u.).
In der Mitte des Feldes lagen fünf Doppelreihen mit insgesamt 150 Reihengräbern, unterbrochen von zwei Doppelreihen und einer dreifachen Reihe von Kindergräbern (Nrn. 1-140). Ein weiteres kleines Kinderfeld mit 18 Grabstellen (Nrn. 141-158) unterbrach im Süden des Feldes die Reihe der Erbbegräbnisstellen. Möglicherweise war dies im Jahr 1910 angelegt worden, als bereits Anfang März 1910 die auf dem Reihengräberfeld befindlichen Kindergräber bis auf vier Plätze belegt waren.
Auf Feld 22 haben sich nur Grabsteine auf 58 von ursprünglich 162 Erbbegräbnisstellen erhalten, keine dagegen auf den 150 Reihen- und 158 Kindergräbern.
Die alten Ruhrorter Steine stehen mit der Front nach Osten, die daneben aber, darunter die neu aufgestellten aus der Karl-Lehr-Straße, stehen mit der Front nach Westen.
Das ihr zugewiesene Feld auf dem 1870 angelegten neuen kommunalen Friedhof am Sternbuschweg nahm die jüdische Gemeinde Duisburg im Jahr 1882 in Gebrauch, nachdem der alte jüdische Friedhof am Pulverweg/Königstraße 1881 aus sanitätspolizeilichen Erwägungen und gegen den Willen der Gemeinde geschlossen worden war, da er der Stadterweiterung im Wege stand. 1908 schließlich wurde er entgültig aufgelöst, ein Teil der Gräber wurde auf den Friedhof am Sternbuschweg umgebettet.
1943 wurden die jüdischen Grabstellen beider Felder ihren Eigentümern entzogen, die Grabsteine abgeräumt und an verschiedene Steinmetzfirmen in und um Duisburg verkauft. Die beiden Felder selber wurden jedoch zunächst nicht neu belegt. 1946 mußte die Stadt Duisburg auf Anordnung der britischen Militärregierung nach Intervention von Angehörigen jüdischer Familien für den Rückkauf und die Wiederaufstellung der noch verbliebenen jüdischen Grabsteine des Friedhofs am Sternbuschweg sorgen. Viele der Grabsteine waren allerdings inzwischen von den Steinmetzen umgearbeitet und weiterverkauft worden. Die verbliebenen Grabsteine wurden wieder aufgestellt, einzelne verlorene Grabsteine wurden auf Druck von Hinterbliebenen ersetzt. Der Friedhof wurde in Übereinstimmung mit der Duisburger Kultusgemeinde in seiner heutigen Form wieder hergerichtet und mit Rasen und einzelnen Gehölzen bepflanzt.
Günter von Roden, Geschichte der Duisburger Juden (Duisburger Forschungen, Bd. 34), Duisburg 1986 [vR]
Kurt Walter: Jüdisches Leben in Ruhrort, Duisburg 2011
Stadtarchiv Duisburg
Nathanja Hüttenmeister, Maike Strobel - Epigrafik
Thomas Kollatz - Datenbankprogrammierung, webdesign
Epigraphisches Bildarchiv, Steinheim-Institut (1983-1987)
Nathanja Hüttenmeister (2005)
Eine ausführliche Geschichte der Duisburger jüdischen Friedhöfe ist in Vorbereitung.
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Duisburg, Sternbuschweg (Feld 22) (1734-1962 / 41 Einträge)
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