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Mönchengladbach 555 Inschriften (1857-2006)

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epidat - epigraphische Datenbank

ID e26-3065
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Mönchengladbach, e26-3065: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?e26-3065
                 

Diplomatische Transkription und Übersetzung

Zur Erin[n]erung
an seine
gefallenen Krieger
1914 - 1918
Max Archenhold 5
Erich Apolant
Alb. Cappel
Otto Cappel
Herm. Cohen
Herib. Guckenheimer 10
Alex Harf
Max Harf
Siegf. Heilbronn
Edgar Herz
Hugo Levy 15
Isidor Levy
Hugo Liffmann
Herm. Mayer
Herm. Mayer II
Moritz Mayer 20
Julius Meier
Lothar Müller
Ernst Nathan
Alfred Rosen
Siegf. Rosenberg 25
Jak. Rothschild
Ernst Rosenbusch
 Linke Seite
‎‏לזכרון!‏‎ Zum Gedächtnis!
‎‏מצבת החלוצים‏‎ Grabstele der Kämpfer
‎‏מק״ק מ״גלאדבאך!‏‎ 30 aus der Heiligen Gemeinde M. Gladbach!
‎‏מנוחה נכונה תחת כנפי‏‎ Sichere Ruhe sei unter den Fittichen
‎‏השכינה להחלוצים‏‎ der Göttlichen Majestät den Kämpfern,
‎‏שמסרו נפשם להגן עלינו‏‎ die ihr Leben opferten, um uns zu schützen.
‎‏בזכות זה תנצב״ה‏‎ Um dieses Verdienstes willen sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens
‎‏עם כל החלוצים אמן!‏‎ 35 mit all den Gerechten, Amen!
 Rechte Seite
Zum Gedächtnis!
Sichere Ruhe sei
unter den Fittichen
der Göttlichen Majestät denen,
die zum Kampfe ausgezogen 40
und ihr Leben geopfert,
um uns zu schützen
Um dieses Verdienstes willen
sei ihre Seele festgeknüpft
im Bunde des Lebens 45
mit allen Gerechten!
Amen!

Kommentar

Hebräischer und deutscher Text entsprechen sich, daher wurde die Übersetzung des hebräischen Textes an den deutschen Text angeglichen.

Beschreibung

Beschreibung Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, in Form eines kleinen Tempelchens mit einer von vier, jeweils unterschiedlich verzierten Säulen mit unterschiedlich geschmückten Kapitellen getragenen Kuppel über vier Rundbögen, mit Schrifttafel auf drei Seiten. Die Namen der Gefallenen auf der Vorderseite wurde mit Metallbuchstaben aufgesetzt, die deutsche Gedenkinschrift auf der rechten und die hebräische Gedenkinschrift auf der linken Seite sind eingraviert. Vor der mittleren Gedenktafel ein plastischer Soldatenhelm mit Schwert zwischen Eichenlaub.
Schrift vertieft und erhaben
Symbol Soldatenhelm mit Schwert zwischen Eichenlaub, geflügeltes Schwert (auf dem rechten Kapitell), Schwert mit Waage (auf dem linken Kapitell)
Ornament gestalterische Verzierung
Steinmetz O. Meinardus, Düsseldorf, 1920.
Zustand 1987: Gut erhalten. 2007: Leichte Verwitterung.

Zur Person

Max Archenhold wurde am 16.04.1883 in Lichtenau im Kreis Büren geboren und war als Webereitechniker 1903 von Paderborn nach Gladbach gekommen. 1913 zog er nach Elberfeld. Er gehörte dem 10. Füselier-Regiment an und fiel am 01.08.1916; er ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Elberfeld verzeichnet.
Erich Apolant wurde am 10.12.1878 in Stettin geboren und gehörte als Offiziersstellvertreter dem 1. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 23.10.1914 beim Sturmangriff auf das Gehöft Herlies in Frankreich.
Albert Cappel wurde am 10.12.1881 in Mönchengladbach geboren und gehörte als Vize-Wachtmeister dem 7. Feldartillerie-Regimant an. Er starb am 01.09.1918 und wurde auf der Kriegsgräberstätte im französischen Maissemy beerdigt (Block 8, Grab 1543).
Sein Bruder Otto Cappel wurde am 21.09.1889 in Mönchengladbach geboren und gehörte als Unteroffizier dem 5. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 12.04.1916 und liegt auf der Kriegsgräberstätte im französischen St. Quentin begraben (Block 12, Grab 172).
Hermann Cohen wurde am 17.12.1880 in Mönchengladbach geboren als Sohn des Textilfabrikanten Josef Cohen und der Regina geb. Manes und war verheiratet mit Leni geb. Emanuel. Er gehörte als Vizefeldwebel dem 7. Landwehr-Infanterie-Regiment an und wurde am 25.04.1918 beim französischen Aprémonts von einer tötlichen Kugel getroffen. Ihm wurde auch ein eigener Grabstein (e26-3029) gesetzt.
Heribert Guckenheimer wurde am 07.20.1895 in Kandel geboren als Sohn des Gladbacher Schuhwarenhändlers Isaak Guckenheimer und gehörte dem Landsturm-Infanterie-Ersatz-Battaillon an. Er erlag am 14.04.1917 den an der Ostfront erlittenen schweren Verletzungen und ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Winsen an der Luhe verzeichnet. Ihm wurde auch ein eigener Grabstein (e26-4001) gesetzt.
Alex Harf(f) wurde am 15.03.1893 in Rath geboren und gehörte dem 7. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 23.08.1914 und ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Rath verzeichnet.
Max Harf ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen nicht verzeichnet. Ein am 19.10.1914 gefallener "Radfahrer" namens Max Harf ruht auf der Kriegsgräberstätte im belgischen Menen (Block L, Grab 3501).
Siegfried Heilbronn wurde am 05.05.1880 in Köln-Ehrenfeld geboren und war seit 1898 in Gladbach als "Commis" tätig, 1908 eröffnete er eine eigene Kleiderfabrik, zusammen mit Ernst Marx. Er gehörte als Gefreiter dem 6. Landwehr-Infanterie-Regiment an. Am 15.07.1915 wurde er bei Kämpfen bei Gonski in Russisch-Polen tötlich verletzt und starb beim Transport ins Lazarett.
Edgar Herz wurde am 29.05.1892 in Merzig geboren und gehörte als Unteroffizier dem 3. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 04.10.1914 und ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Merzig verzeichnet.
Hugo Levy wurde am 03.05.1893 in Neersen geboren und gehörte dem 2. Ersatz-Bataillon bzw. dem Infanterie-Regiment 68 zu Koblenz an. Er wurde am 11.07.1915 in der Laach oder dem Rhein tot aufgefunden. Ihm wurde auch ein eigener Grabstein (e26-2002) gesetzt.
Ididor Levy wurde am 17.12.1893 in Dahl geboren und gehörte dem Reserve-Infanterie-Regiment an. Er fiel am 01.05.1917.
Hugo Liffmann, ein Sohn von Leopold Liffmann (Grabstein Nr. e26-2063) und Clementine Weyl (Grabstein Nr. e26-3030), wurde am 27.02.1890 in Odenkirchen geboren und war als Weber in Elberfeld tätig. Er gehörte als Unteroffizier dem 9. Infanterie-Regiment an und fiel am 21.03.1918 westlich von Cambrai.
Hermann Mayer wurde am 27.05.1894 in Gladbach geboren als Sohn des Anstreichermeisters Wilhelm Mayer und der Elise geb. Berger und war damit ein Enkel von Mayer Mayer (Grabstein Nr. e26-0025). Er gehörte dem 3. Infanterie-Regiment an und fiel am 12.12.1917. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte im französischen Mons-en-Laonnois (Block 17, Grab 94).
Der zweite Hermann Mayer, ein Vetter des obengenannten Hermann Mayer, wurde am 15.07.1887 in Mönchengladbach geboren und fiel am 26.05.1915. Er war - wie auch Moritz Mayer - ein Sohn von Jakob Mayer und Caroline geb. Steinhardt und damit Enkel von Markus Steinhardt (Grabstein Nr. e26-0024) und Mayer Mayer (Grabstein Nr. e26-0025).
Moritz Mayer wurde am 13.04.1886 in Mönchengladbach geboren unbd gehörte dem 10. Reserve-Infanterie-Regiment an. Er fiel am 14.10.1915. Er war - wie auch Hermann Mayer - ein Sohn von Jakob Mayer und Caroline geb. Steinhardt und damit Enkel von Markus Steinhardt (Grabstein Nr. e26-0024) und Mayer Mayer (Grabstein Nr. e26-0025).
Julius Meier (Mayer) wurde am 09.10.1893 in Mönchengladbach geboren als Sohn des Knechts und Viehhändlers Salomon Meier aus Prummeren bei Geilenkirchen und der aus dem hessischen Mansbach stammenden Sabina Spier (Grabstein Nr. e26-4153). Er gehörte dem 5. Reserve-Infanterie-Regiment an. Er fiel am 31.07.1917 in der Schlacht bei Flandern.
Lothar Müller wurde am 11.03.1892 in Delmenhorst geboren und gehörte als Unteroffizier dem 4. Feldartillerie-Regiment an. Er wurde am 19.10.1916 durch ein Artilleriegeschoß in der Nähe vom französischen Irles tötlich verwundet und ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Delmenhorst verzeichnet. Er ruht auf der französischen Kriegsgräberstätte in Neuville-St. Vaast (Block 10, Grab 165).
Ernst Nathan wurde am 28.05.1896 in Rheydt geboren und gehörte als Musketier dem 1. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 03.05.1917 und ruht auf der Kriegsgräberstätte im französischen Neuville-St. Vaast (Block 23, Grab 862).
Alfred Rosen wurde am 30.05.1895 in Mönchengladbach geboren und gehörte dem 11. Infanterie-Regiment an. Er fiel am 5.10.1915.
Siegfried (Sally) Rosenberg wurde am 08.06.1885 in Hohenlimburg geboren und gehörte dem Wachkommando Coblenz-Neuendorf an. Er starb am 18.02.1916 an Tuberkulose und wurde in Hohenlimburg beerdigt.
Jakob (Jacob) Rothschild wurde am 22.01.1885 in Schaafheim geboren und gehörte als Gefreiter dem 6. Feldartillerie-Regiment an. Er starb am 30.09.1918 und ist im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen unter Schaafheim verzeichnet.
Ernst Rosenbusch wurde am 11.03.1896 als Sohn des Lehrers Josef Rosenbusch und Enkel des Lehrers Abraham Wallerstein (Grabstein Nr. e26-2068) in Mönchengladbach geboren und gehörte als Unteroffizier dem 2. bayrischen Reserve-Infanterie-Regiment an. Er erlag am 24.01.1921 seinen im Krieg erlittenen Verletzungen, ihm wurde auch ein eigener Grabstein (e26-4003) gesetzt.
Zusätzlich zu den hier Genannten sind im Gedenkbuch für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs unter "München-Gladbach" noch der am 18.09.1891 in Myslowitz bei Kattowitz geborene Martin Miedzwinski genannt, der als Unteroffizier im 3. Infanterie-Regiment am 08.09.1915 fiel, und Bernhard Rothschild (identisch mit Jakob Rothschild???), der am 26.08.1883 in Gangelt geboren worden war und als Angehöriger des 2. Reserve-Infanterie-Regiments am 05.09.1914 gerichtlich für tot erklärt wurde.

Links zu personenbezogenen Onlinedatenbanken

Albert Cappel Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge - Gräbersuche (30.06.2008)
Ernst Nathan
Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge - Gräbersuche (30.06.2008)
Hermann Mayer
Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge - Gräbersuche (30.06.2008)

Quellen / Sekundärliteratur

Günter Erckens, Juden in Mönchengladbach, Bd. 1, Mönchengladbach 1988, S. 207, 257, 298f., 315, 359, 363, 367f., 528; Bd. 2, Mönchengladbach 1989, S. 218f., 229.
Die jüdischen Gefallenen, S. 14, 24, 40, 43f., 46, 64, 67, 74, 76, 78f., 87-89, 91, 119, 192, 202, 287, 294, 319, 329, 361, 413.

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