(1810-1939)
Dieser Bestand von „epidat“, der „epigraphischen Datenbank“ des Steinheim-Instituts, wird zur Zeit auf Initiative der Bürgervereinigung Heidingsfeld e.V. in Kooperation mit dem Stadtarchiv Würzburg und dem Würzburger Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken bearbeitet. Von den knapp 950 Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Würzburg-Heidingsfeld werden in einer Pilotphase etwa 150 Grabsteine dokumentiert, die einen Überblick und Einblick in die hiesige Sepulkralkultur geben sollen. Eine ausführliche Beschreibung und Einordnung der dokumentierten Grabmale ist in Arbeit.
Der jüdische Friedhof von Heidingsfeld liegt westlich des Zentrums, zwischen der Hofmannstraße und den Bundesbahngleisen. Der Zugang erfolgt über die Hofmannstraße.
Der von einer massiven Steinmauer umgebene, etwa 5660 qm umfassende Friedhof erstreckt sich über ein etwa rechteckiges Gelände auf einem Hügel zwischen der Hofmannstraße im Norden und der Bahnlinie im Süden. Ein kleiner Eingang in das von einer Mauer umgebende Areal befindet sich in der nordöstlichen Ecke von der Hofmannstraße aus und führt auch zu einem kleinen Taharahäuschen. In der südöstlichen Ecke befindet sich ein zweiter, breiterer Eingang. Das im Westen ebene Gelände fällt nach Osten in Richtung der Eingänge hin deutlich ab. Vom kleinen Eingang in der Hofmannstraße aus führen einige Stufen in den oberen Teil des Geländes, und hier, entlang der Nordmauer, begann man am 17. Dezember 1810 mit den Beisetzungen (Feld A). In dreizehn langen, von Nordwesten nach Südosten, weitgehend parallel zur Friedhofsmauer verlaufenden, in chronologischer Reihenfolge belegten Reihen stehen die Grabsteine auf der ebenen Fläche des Friedhofs (Feld B). Ihre Front weist nach Nordosten, während die Grabsteine auf dem älteren Feld A noch mit ihrer Front nach Südwesten aufgestellt wurden. Nachdem die ebene Fläche des Friedhofs mit Gräbern gefüllt war, wurden seit November 1871 die Reihen im unteren Teil des Geländes in Richtung Südosten aufgefüllt und schließlich in Richtung kleinerem Eingang um drei kurze Reihen erweitert (Feld B, Neuer Teil). Als das Feld B vollständig belegt war, wurde entlang der Südmauer ein weiteres kleines Feld (C) mit Grabsteinen aus den 1930er und 1940er Jahren angelegt, einzelne ältere, größtenteils völlig verwitterte Steine stehen in der südwestlichen Ecke unter Gebüsch versteckt.
Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld wurde 1810 angelegt. 1937 wurde er geschlossen, doch bis 1942 weiter belegt. Bis 1881 diente er auch den Würzburger Juden als Begräbnisstätte.
Ursula Gehring-Münzel: Vom Schutzjuden zum Staatsbürger. Die gesellschaftliche Integration der Würzburger Juden 1803-1871, Würzburg 1992.
Roland Flade: Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, zweite, erweiterte Auflage Würzburg 1996
Joseph Prys: "Zur Geschichte der Familie von Hirsch", in: Bayerische Israelitische Gemeindezeitung 1929, Heft 20 (15.10.1929), S. 325-331; Heft 22 (15.11.1929), S. 365-369; 1930, Heft 17 (1.9.1930), S. 267-270 (Siehe auch: Joseph Prijs: Die Familie von Hirsch auf Gereuth. Erste quellenmäßige Darstellung ihrer Geschichte, München 1931).
Erika Bosl: "Die Familie von Hirsch-Gereuth im 18. und 19. Jahrhundert, Bankiers", in: Geschichte und Kultur der Juden in Bayern, Bd. 2: Lebensläufe (Veröffentlichungen zur Bayrischen Geschichte und Kultur 18), hrsg. von Manfred Treml und Wolf Weigand unter Mitarbeit von Evamaria Brockhoff, München u.a. 1988, S. 63-70.
Theodor Harburger: Die Inventarisierung jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hrsg. von den Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem und dem Jüdischen Museum Franken - Fürth & Schnaittach, Fürth 1998, Bd. 2, S. 261-284.
Begräbnisregister (Staatsarchiv Würzburg, Jüdische Standesregister 42)
Haus der Bayrischen Geschichte: Die jüdischen Friedhöfe - Heidingsfeld
Die angegeben Maße h x b x t beziehen sich auf das Maximalmaß, gemessen in der Steinachse.
Nathanja Hüttenmeister, Dan Bondy - Epigraphik
Thomas Kollatz - Datenbankprogrammierung, webdesign
1996: Schrade, Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken
2010: Bert Sommer
Gefördert wird die Dokumentation von der Stadt Würzburg, der Sparkasse Mainfranken Würzburg, dem Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken und der Bürgervereinigung Heidingsfeld e.V.
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Würzburg - Heidingsfeld (1810-1939 / 159 Einträge)
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hdf
Steinheim-Institut
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