(1761-1979)
Die folgende Dokumentation wurde in den Jahren 1991-1992 im Rahmen der Aufnahme aller jüdischen Friedhöfe Baden-Württembergs durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und im Auftrag der Stadt Laupheim erstellt.
1998 konnte die Dokumentation durch die Unterstützung des Verkehrs- und Verschönerungsverein Laupheim e.V. in Buchform vorgelegt werden (s.u.).
Die Dokumentation enthält die Wiedergabe der Inschriften aller Grabsteine und Grabstein-Fragmente des Laupheimer jüdischen Friedhofs. Es wurden auch die Grabsteine in die Dokumentation aufgenommen, die heute keine Schrift mehr tragen und deren Zustand heute keine Identifizierung mehr erlaubt, die aber von John Bergmann anhand seinerzeit noch lesbarer Inschriften bzw. durch einen Vergleich mit der Gräberliste von Rabbiner Treitel (s.u.) zugeordent werden konnten.
Die Inschriften wurden zeilengetreu und mit größtmöglicher Genauigkeit wiedergegeben, jedoch auf die Darstellung der verschiedenen Abkürzungszeichen im hebräischen Text verzichtet. Diese wurden vielmehr vereinheitlicht nach der heute üblichen Schreibweise gesetzt und in der Übersetzung aufgelöst. Nicht mehr lesbare Buchstaben und Zeilen wurden durch drei, in eckige Klammern gesetzte Punkte gekennzeichnet. Drei Punkte ohne eckige Klammern kennzeichnen eine unbekannte Anzahl von verlorenen Zeilen. Häufig konnten jedoch heute verwitterte Inschriften oder Teile derselben nach den Aufnahmen der Grabsteine aus den 50er Jahren (s.u.) ergänzt werden. Diese Stellen wurden in der Wiedergabe der Inschrift ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet und im Kommentar vermerkt.
Zu jeder Person wird, soweit nach der Quellenlage möglich, Angaben zum Beruf, zu den Eltern und den Ehepartnern gemacht. Bei vor dem Jahr 1828 Verstorbenen wurde der bürgerliche Familienname - soweit bekannt - auch dann dazugesetzt, wenn er erst 1828 von der Familie angenommen wurde, um die Familienzusammenhänge deutlicher zu machen. Soweit die Angehörigen ebenfalls in Laupheim begraben wurden, wird die entsprechende Grabsteinnummer angegeben, ansonsten, soweit möglich, die Lebensdaten. Eine Jahreszahl in runden Klammern ohne weitere Zusätze bedeutet geboren und gestorben im selben Jahr.
Die in dieser Dokumentation verwendeten Quellen umfassen in erster Linie die Personenstandsregister der jüdischen Gemeinde Laupheim, die seit dem Jahr 1833 geführt wurden. Diese sind zwischen Oktober 1944 und 3. März 1945 im Auftrag des Reichssippenamtes verfilmt worden, die Originale sind verschollen. Die Mikrofilme der württembergischen Register wurden kurz nach dem Krieg vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart angekauft, Kopien der Laupheimer Register befinden sich heute auch im Stadtarchiv Laupheim. Es handelt sich um folgende Quellen:
Auswanderungsregister, 1848 bis 1872 [RSA J 1836] ; enthält die Namen des oder der Ausgewanderten und der Eltern, das Geburtsdatum, Zeitpunkt und Ziel der Auswanderung sowie gegebenfalls den Beruf.
Familienregister, ca. 1833 bis ca. 1875 [RSA J 1834] ; enthält die Namen von Hausmutter und Hausvater, deren Geburtsdaten und das Datum der Eheschließung, die Namen ihrer Eltern und die Namen der Kinder mit Angabe der Daten von Geburt und "Confirmation" (Bar- bzw. Bat Mizwa), teilweise auch Zeitpunkt der Verehelichung und Sterbedatum.
Gräberliste [RSA J 1835], von Rabbiner Treitel aufgestelltes Verzeichnis aller seinerzeit noch zu identifizierenden Grabsteine auf dem Friedhof bis ins Jahr 1916, unterteilt in nördliche (N) und südliche (S) Friedhofshälfte und ergänzt durch eine alphabetische Namensliste; enthält den Namen des Verstorbenen, das Sterbedatum und teilweise Angaben zum Standort des Grabsteins.
Geburtsregister, Januar 1833 bis Mai 1938 [RSA J 1828] ; enthält die Namen des Kindes und seiner Eltern, Ort und Zeit der Geburt sowie bei Knaben Datum der Beschneidung, Name des Beschneiders und der Zeugen.
Heiratsregister, April 1833 bis August 1938 [RSA J 1830] ; enthält die Namen der Brautleute und ihrer Eltern, Beruf und Aufenthaltsort, Familienstand, Geburtsdaten, Ort und Zeit der Eheschließung, den Namen des Rabbiners, der die Trauung vorgenommen hat, sowie die Namen der Trauzeugen.
Sterberegister, Juni 1833 bis März 1940 [RSA J 1832] ; enthält die Namen des bzw. der Verstorbenen, der Eltern und gegebenenfalls des Ehepartners, Beruf und Aufenthaltsort, Alter, Todesursache sowie Ort und Zeit von Tod und Beerdigung.
Von den Registern der Gemeinde Ulm:
Auszüge aus dem Sterberegister von 1819-1895 [RSA J 3075]; enthält die Namen des bzw. der Verstorbenen, der Eltern und gegebenenfalls des Ehegatten, Beruf und Aufenthaltsort, Alter, Todesursache sowie Ort und Zeit von Tod und Beerdigung.
Auszüge aus dem Sterberegister von 1819-1887 [RSA J 3076]; enthält die Namen des bzw. der Verstorbenen, der Eltern und gegebenenfalls des Ehegatten, Beruf und Aufenthaltsort, Alter, Todesursache sowie Ort und Zeit von Tod und Beerdigung.
Auszüge aus dem Sterberegister von 1912-1924 [RSA J 3077]; enthält die Namen des bzw. der Verstorbenen, der Eltern und gegebenenfalls des Ehegatten, Beruf und Aufenthaltsort, Alter, Todesursache sowie Ort und Zeit von Tod und Beerdigung.
Diese Quellen wurden inzwischen vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart digitalisiert und online zugänglich gemacht.
Nathanja Hüttenmeister
1950: Die mit 1950 gekennzeichneten Aufnahmen wurden in den 1950er Jahren im Auftrag von Herrn Hellmut Steiner, St. Gallen, von dem Fotografen Schönle, Heidenheim, aufgenommen und eingescannt. Sie liegen heute im Stadtarchiv Laupheim.
1991: Die mit 1991 gekennzeichneten Fotografien wurden im Jahr 1991 vom Laupheimer Fotokreis e.V. für die Dokumentation des Friedhofs aufgenommen und eingescannt.
ab 2005: Die Aufnahmen seit dem Jahr 2005 stammen von Michael Schick, Laupheim.
Nathanja Hüttenmeister: Der Jüdische Friedhof Laupheim. Eine Dokumentation, hrsg. von der Stadt Laupheim und dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Laupheim e.V., Laupheim 1998.
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Laupheim (1761-1979 / 921 Einträge)
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Steinheim-Institut
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