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Friedhöfe in der Region"
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Bechhofen (Kreis
Ansbach)
Jüdischer Friedhof
vgl. die Website www.juedischer-friedhof-bechhofen.de
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Bechhofen (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in
Bechhofen wurde Ende des 16. Jahrhunderts angelegt. Es ist einer der großen
jüdischen Friedhöfe in Bayern. Er wurde von zahlreichen (Anfang des 18.
Jahrhunderts sechzehn) umliegenden jüdischen Gemeinden benutzt, darunter auch Ansbach,
Cronheim, Treuchtlingen, Herrieden, Gunzenhausen,
bis diese Gemeinden teilweise eigene Friedhöfe anlegten. Mehrere
Rabbinergräber sind auf dem Friedhof vorhanden. Der älteste erhaltene
Grabstein stammt aus dem Jahr 1603 (Reb Jacob ben Izchak). Von 1607 stammt der
Grabstein des David Brendel aus Gunzenhausen. Die Fläche des von
einer massiven Steinmauer umgebenen Friedhofes umfasst 165,10 ar. Es sind nach
einer Vermessung vom November 2006 2.223 stehende Grabmale erhalten. Am Eingang befindet sich noch ein
altes, steinernes Wasserbecken.
Zu Schändungen des Friedhofes kam es immer wieder seit den
1920er-Jahren. Erstmals wurden 1923 zwölf alte Grabsteine zertrümmert.
Zur Schändung im August 2010 siehe Pressebericht unten.
Artikel zu den Sehenswürdigkeiten jüdischer Geschichte in Bechhofen mit
Hinweis auf die Erweiterung des Friedhofes 1910 (1910)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. Dezember
1910: "Bechhofen, 22. Dezember (1910). Es sei hiermit die
Aufmerksamkeit auf die altehrwürdige Synagoge in unserem Orte gelenkt,
welche Direktor Frauberger in Düsseldorf als eine große
Sehenswürdigkeit bezeichnet. Außen unscheinbar wie eine große
Bretterhütte, ist sie im Jahre 1691 (Anm. Jahr ist nicht korrekt) von
einem jüdischen Maler namens Elieser ben Schlomoh vom Fuß bis zum Giebel
mit eigenartigen Malereien bedeckt worden. Sehenswert ist auch der in
Bechhofen befindliche, über 400 Jahre alte Friedhof, welcher die Toten
der israelitischen Kultusgemeinden Bechhofen,
Colmberg, Cronheim, Heidenheim,
Leutershausen, Jochsberg und Wassertrüdingen
aufzunehmen bestimmt ist. Bis 1817 führte auch die Kultusgemeinde Ansbach,
bis 1885 Gunzenhausen und bis 1906 Altenmuhr
ihre Toten dahin. In letzter Zeit hat sich die Notwendigkeit gezeigt, den
Friedhof in Bechhofen zu erweitern. Am 1. Oktober wurde der Friedhof
seiner Bestimmung übergeben, zu welcher Feierlichkeit Herr
Distriktsrabbiner Dr. Kohn in Begleitung des Kultusvorstandes Jakob Weil
von hier erschienen war. Nach alter Sitte wurde unter den vorgeschriebenen
Gebeten der Rundgang im Friedhof gemacht. An diese Gebetfeier schloss sich
die Beerdigung eines in Wassertrüdingen
verstorbenen Israeliten an, welcher sich um das Zustandekommen der
Friedhofserweiterung besondere Verdienste erworben hat." |
2008 bis 2013: Die Dokumentation der jüdischen Friedhofes Bechhofen Ahron und
Ruth Bruck (Jerusalem)
Sommer 2008:
Dokumentation des Friedhofes geplant |
Artikel
in der "Fränkischen Landeszeitung" vom 30. Juli 2008:
"Grabsteine des Judenfriedhofs Bechhofen werden dokumentiert.
Jüdisches Ehepaar hebt historischen Schatz. Projekt des Frankenbunds
bewahrt Grabmale vor dem Verfall.
Bechhofen (edü) - Der jüdische
Friedhof in der Marktgemeinde Bechhofen ist nach Überzeugung von
Professor Dr. Peter Kuhn ein großer historischer Schatz. Aber einer, der
im Verborgenen schlummert und noch gehoben werden muss. Den Schatz bilden
die Inschriften der 2.223 Grabsteine, die zum größten Teil bis heute
nicht entziffert sind, aber unter den Witterungseinflüssen Stück für
Stück verloren gehen. In den kommenden vier Jahren werden sie soweit wie
möglich aufgenommen und dokumentiert. Das jüdische Ehepaar Ahron und
Ruth Bruck aus Jerusalem wird sich im nächsten Frühjahr an die Arbeit
machen.
Das Gräberfeld am Ortsrand von Bechhofen ist eines der größten Süddeutschlands. Mehr als 8.000 Menschen haben dort ihre letzte
Ruhestätte gefunden. Im 14. Jahrhundert wurden die ersten Juden hier
bestattet, bis zum Jahr 1937 nutzten jüdische Gemeinden über den
Marktflecken hinaus den Friedhof. Das macht auch seine Bedeutung aus:
Verstorbene Juden von Treuchtlingen bis Lehrberg und von Leutershausen bis
Wassertrüdingen sind hier beigesetzt. 'Grabsteine erzählen Geschichten'
weiß Professor Kuhn, Experte für jüdische Geschichte an der Hochschule
Benediktbeuren. Oft könnten sehr genau die Bedeutung und die
Lebensgeschichte des Toten aufgrund der Inschrift nachvollzogen werden,
auch das Schicksal von Familien. Schließlich ließen sich konkrete
Rückschlüsse auf die jüdischen Gemeinden ziehen. 'Denn das Grab auf
einem jüdischen Friedhof ist unveränderbar; kein Grabstein wird
weggenommen', erläutert er. Ahron und Ruth Bruck, Bankdirektor und
Lehrerin im Ruhestand, sind nach Überzeugung von Professor Kuhn
ausgewiesene Experten für jüdische Grabinschriften. 'Man muss den Talmud
sehr genau kennen, um die hebräischen Schriftzeichen richtig übersetzen
zu können', betont er. Das Ehepaar, das gemeinsam in Jerusalem Geschichte
studiert, hat Erfahrung. In Ichenhausen (Kreis Günzburg) hat es in zwei
Jahren rund 1.000 Grabsteine erforscht. Aktuell arbeiten sie die
jüdischen Grabdenkmale in Pappenheim auf. 'Man kann es als Glücksfall
bezeichnen, sie für die Arbeit in Bechhofen gewonnen zu haben', so
Kuhn."
Fortsetzung des Artikels: zum Lesen bitte Textabbildung anklicken. |
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Weiterer
Artikel von Horst M. Auer in den "Nürnberger Nachrichten" vom
1. August 2008 (erhalten über Rosemarie Allgeyer,
Bopfingen-Oberdorf):
"'Geschichte festhalten' - Der jüdische Friedhof von Bechhofen
wird erforscht.
Steinernes Archiv vor dem Verfall: Das Ehepaar Aaron und Ruth Bruck aus
Jerusalem wird in den kommenden Jahren den jüdischen Friedhof von
Hechhofen (Landkreis Ansbach) dokumentieren und inventarisieren.
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
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November 2011:
Zum Stand der Dokumentation |
Artikel
von "mb" in der "Fränkischen Landeszeitung"
(Lokalausgabe Westmittelfranken) vom 10. November 2011, erhalten von
Angelika Brosig, Schopfloch): "Dokumentation des jüdischen
Friedhofs in Bechhofen ist endgültig gesichert. Vor dem Vergessen
bewahren. Frankenbund schafft Basis für schwieriges Projekt. Viele
Spender gewonnen..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
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Februar 2013:
Eine "Zwischenpublikation" zur
Dokumentation des Friedhofes erscheint |
Artikel
in der "Fränkischen Landeszeitung" (Lokalausgabe
Westmittelfranken) vom 12. Februar 2012:
"2300 Grabsteine dokumentiert.
Forschungsarbeit eines jüdischen Ehepaares in Bechhofen -
'Zwischenpublikation'..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung
anklicken. |
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März 2013:
Die Dokumentation wurde abgeschlossen |
Artikel
in "Der Altmühlbote" vom 11. März 2013 S. 14: "Fast
3000 jüdische Grabsteine entziffert.
Forschungsprojekt in Bechhofen mit einem 100 Seiten umfassenden Buch
abgeschlossen.
Bechhofen - Der jüdische Friedhof am Rande von Bechhofen
(Landkreis Ansbach) ist im Rahmen eines vierjährigen Forschungsprojekts
dokumentiert worden..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
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März 2013:
Bericht über die Vorstellung der Dokumentation |
Presseartikel
von Reinhard Dugas über die Vorstellung der Dokumentation am 10. März
2013: "Neue Dokumentation. Buch über Bechhofens Jüdischen
Friedhof. Das Ende der Woche der Brüderlichkeit war ein passender
Anlass, um in Bechhofen ein Buch mit einer Dokumentation über den
örtlichen Jüdischen Friedhof in würdigem Rahmen
vorzustellen..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt auf einer Anhöhe nordwestlich des
Ortes, erreichbar über die Ziegeleistraße und die Blütenstraße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 30.7.2006)
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Eingangstor |
Hinweistafel für Besucher |
Blick vom Friedhof auf
Bechhofen |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Teilansicht |
Grabstein für Therese Seller
von Altenmuhr,
gest. 26. September 1879 |
Charakteristisch für den
Friedhof sind
die - sicher bewusst - auffallend
gleich gestalteten
Grabsteine |
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Grabsteine für Ruben Hubert
und
seine Frau Emma Hubert geb. Ebert
aus Cronheim |
Grabstein für Therese Wild
von Cronheim
gest. 16. April 1887 |
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Leichenwaschtrog vom
jüdischen
Friedhof Bechhofen im
Reichsstadtmuseum Rothenburg
ob der
Tauber
(Foto: Jürgen Hanke, Kronach) |
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Der
Leichenwaschtrog aus Muschelkalkstein stand ehemals auf dem Friedhof von
Bechhofen vor dem Leichenhaus und wurde, als dieses abgebrochen wurde, in
den Bauhof der Gemeinde Bechhofen gebracht. Von hier kam er als Leihgabe
der Gemeinde Bechhofen in die Judaica-Abteilung der Reichsstadtmuseums
Rothenburg. |
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Einzelne Berichte zur Geschichte des Friedhofes
August 2010: Zur
Friedhofschändung |
Pressemitteilung des Polizeipräsidiums
Mittelfranken vom 31. August 2010: "Grabsteine umgeworfen - Zeugenaufruf
Ansbach (ots) - Unbekannte Täter haben im jüdischen Friedhof der Gemeinde Bechhofen
(Lkrs. Ansbach) mehrere Grabsteine umgeworfen. Der Kriminalpolizei Ansbach wurde der Sachverhalt erst gestern (30.08.2010) bekannt.
Nach aktuellem Ermittlungsstand gingen die Täter im Zeitraum zwischen dem 14.08.2010 und 19.08.2010 insgesamt sechs Grabsteine an. Fünf wurden umgeworfen, davon brach einer auseinander. Beim Versuch, einen sechsten Stein umzudrücken, scheiterten die Unbekannten. Der entstandene Sachschaden wird zurzeit auf ca. 1500,-- Euro geschätzt.
Die Kriminalpolizei Ansbach sucht Zeugen, die im Tatzeitraum am jüdischen Friedhof in Bechhofen (am Ende der Blütenstraße) verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben.
Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer (0911) 2112 - 3333.
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mittelfranken Telefon: 0911/2112-1030 Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/" |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 146-147. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Bechhofen.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 9. Jahrgang
Nr. 62 vom Juni 1994 S. 14. |
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Umschlag mit
hebräischem Titel |
Hebräisches
Titelblatt |
Englisches
Titelblatt |
Deutsches
Titelblatt |
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Hinweis:
es handelt sich - trotz der verschiedenen abgebildeten Titelblätter - um
ein einziges Buch. Der Inhalt ist in hebräischer Sprache (463 Seiten) und
in englischer Sprache (101 Seiten) geschrieben. Es gibt zwar ein deutsches
Titelblatt, aber keine deutschen Texte. |
MAKOM SHENAHAGU.
MINHAG BECHHOFEN: The Customs of the Synagogue - The Regulations of
the Burial Society - The Commemoration Book. The Original Manuscripts were
written by Uri Shraga Rosenstein - Spiritual Leader of Bechhofen
1867-1903. Edited and annotated by Rabbi Shlomo Katanka. Including
an extensiv History of the Jewish Community of Bechhofen by Rabbi
Mordechai Doerfer. Machon Moresheth Ashkenaz. The Institut for
German Jewish Heritage. London 5771 - MMXI (2011).
MAKOM SCHENAHAGO. Die Gebrüche der Gemeinde Bechhofen. Die
Gebräuche der Synagoge - Die Bestattungsvorschriften - Das Gedenkbuch der
Verstorbenen. Das Originalmanuskript wurde verfasst von Uri Schraga
Rosenstein. Geistlicher Führer von Bechhofen 1867-1903. Herausgegeben
und kommentiert von Rabbiner Shlomo Katanka. Einschließlich einer
umfangreichen Darstellung der Geschichte der jüdischen Gemeinde Bechhofen
von Rabbiner Mordechai Doerfer. Machon Morescheth Aschkenas.
Institut für das Erbe des deutschen Judentums. London 5771 - MMXI (2011). |
Bestellmöglichkeit
des Buches über Rabbiner Mordechai Doerfer POB 4134 Modiin
Illit 71919 Israel E-Mail
mdoerfer[et]017.net.il |
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Spuren jüdischen Lebens rund um den Hesselberg. Kleine Schriftenreihe Region Hesselberg Band
6.
Hrsg. von Gunther Reese, Unterschwaningen 2011. ISBN
978-3-9808482-2-0
Zur Spurensuche nach dem ehemaligen jüdischen Leben in der Region Hesselberg lädt der neue Band 6 der
'Kleinen Schriftenreihe Region Hesselberg' ein. In einer Gemeinschaftsarbeit von 14 Autoren aus der Region, die sich seit 4 Jahren zum
'Arbeitskreis Jüdisches Leben in der Region Hesselberg' zusammengefunden haben, informieren Ortsartikel über Bechhofen, Colmberg,
Dennenlohe, Dinkelsbühl, Dürrwangen, Feuchtwangen, Hainsfarth, Heidenheim am Hahnenkamm, Jochsberg, Leutershausen, Mönchsroth, Muhr
am See (Ortsteil Altenmuhr), Oettingen, Schopfloch, Steinhart,
Wallerstein, Wassertrüdingen und Wittelshofen über die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinden. Am Ende der Beiträge finden sich Hinweise auf sichtbare Spuren in Form von Friedhöfen, Gebäuden und religiösen Gebrauchsgegenständen mit Adressangaben und Ansprechpartnern vor Ort. Ein einleitender Beitrag von Barbara Eberhardt bietet eine Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens. Eine Erklärung von Fachbegriffen, ein Literaturverzeichnis und Hinweise auf Museen in der Region runden den Band mit seinen zahlreichen Bildern ab. Das Buch ist zweisprachig erschienen, sodass damit auch das zunehmende Interesse an dem Thema aus dem englischsprachigen Bereich
abgedeckt werden kann, wie Gunther Reese als Herausgeber und Sprecher des Arbeitskreises betont. Der Band mit einem Umfang von 120 Seiten ist zum Preis von
12,80 €- im Buchhandel oder im Evangelisch-Lutherischen Pfarramt Mönchsroth, Limesstraße 4, 91614 Mönchsroth, Tel.: 09853/1688 erhältlich
E-Mail: pfarramt.moenchsroth[et]elkb.de.
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Der
jüdische Friedhof Bechhofen an der Heide. Hrsg. vom Frankenbund e.V. -
Gruppe Ansbach. Erschienen im März 2013.
100 S. zahlr. farbige Abb. ISBN 987-3-00-041306-3. 15,00 €. Bestellbar
bei der Marktgemeinde Bechhofen an der Heide.
Weitere Informationen siehe die Website www.juedischer-friedhof-bechhofen.de
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