Die erste Partnerschaft wurde im Jahre 1959 mir der französischen Stadt St. Amand Les Eaux geschlossen, einer kleinen Industriestadt (Kohle, Eisen Stahl) im Umfeld des Industriereviers Lille mit rund 18.000 Einwohnern. Die Kontakte gehen noch auf die insbesondere kulturpolitisch ausgerichteten Initiativen der französischen Besatzung zurück, die nicht zuletzt der Vermittlung und Vertiefung von Sprachkenntnissen und kulturellem Austausch dienen sollte.
Zwischen dieser Partnerstadt St. Amand und der israelischen Stadt Dimona bestand schon damals ebenfalls eine Partnerschaft. Dimona liegt an der Ostgrenze des Negev, 35 km Luftlinie vom Toten Meer, und wurde 1955 von französisch-sprechenden marokkanischen Einwanderern gegründet.
Dimona ist heute ein wichtiges Industriezentrum (Pottasche, Phosphate, Brom, Salz, nukleares Forschungszentrum) mit rund 30.000 Einwohnern und einer sehr jungen Altersstruktur. Die gemeinsame französische Sprache war das Bindeglied der Partnerschaft zwischen Dimona und St. Amand. Ende Mai 1966 wurden der israelischen Politikerin und späteren Ministerpräsidentin Golda Meir die Ehrenbürgerrechte verliehen. Aus diesem Anlass war auch eine Delegation aus Andernach zu den Feierlichkeiten nach St. Amand eingeladen. Die ersten Kontakte wurden dort geknüpft. Doch politische Querelen verhinderten ein früheres Abkommen beider Städte.
Am 28. Oktober 1975 konnte dann auch offiziell als erste Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer israelischen Stadt die Partnerschaft zwischen Andernach und Dimona vereinbart werden. Sie ist Symbol deutsch-jüdischer Versöhnung, einer Versöhnung, die in persönlicher Verantwortung und in persönlichem Schicksal aktualisiert ist.
Eine dritte Partnerschaft schloss die Stadt Andernach am 4. Februar / 25. März 1979 mit der 30.000 Einwohner zählenden belgischen Stadt Ekeren, die seit dem 1. Januar 1983 ein Stadtteil von Antwerpen ist.
Auch hier bestanden ältere Verbindungen, die auch aus dem Versuch entstanden waren, die Sprachschwierigkeiten durch Kontakte mit flämisch sprechenden Partnern zu mindern, zum anderen aber auch durch einen Sportverein und dessen Förderung durch den Andernacher Fabrikanten Walter Taufenbach bzw. dessen Boullo-Nahrungsmittelwerke (1970 „DJK Boullo Andernach“). Auch Kunstausstellungen wurden ausgetauscht und schufen bald eine gemeinsame kulturelle Plattform, die dann eine offizielle Partnerschaft tragen konnte.
Eine weitere Partnerstadt wurde am 27. Juli 1984 mit der in der Nähe von Wien gelegenen österreichischen Stadt Stockerau geschlossen. Stockerau ist bekannt als Festspielsstadt für Freiluftaufführungen und so gehen die Kontakte zwischen Andernach und Stockerau auch in die Jahre 1966 bis 1970 zurück, als Theateraufführungen mit namhaften Wiener Darstellern durch Vermittlung Stockeraus in der Reihe der Andernacher Burgspiele stattfanden. Diese Spiele wurden zwar eingestellt, die Beziehungen bestanden aber fort und wurden schließlich durch eine offizielle Vereinbarung bekräftigt.
Am 21. September 1990 wurde im Rahmen der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten mit der thüringischen Stadt Zella-Mehlis eine partnerschaftliche Verbindung eingegangen. Zella-Mehlis, am Rennsteig liegend, ist nicht nur durch die Nähe zum Wintersportleistungszentrum Oberhof bekannt, sondern vielmehr durch seine besonderen Kunst- und Waffenschmieden.
Eine vorerst letzte Partnerschaft wurde am 27. September 1991 mit der englischen Stadt Farnham geschlossen. Farnham liegt ca. 1 Autostunde südwestlich von London in der Grafschaft Surrey im Destrict Waverley. Seit 1978 besteht eine Partnerschaft dieses Destricts mit dem Kreis Mayen - Koblenz. Daraus entwickelte neben vielen anderen Partnerschaften des Landkreises als letzte die Partnerschaft der Stadt Andernach mit Farnham.
Bezeichnung | Vorsitzender | Telefon |
Deutsch-Französischer Freundschaftskreis Andernach - St. Amand-Les Eaux |
Anneliese Pickhardt Friedrichstraße 28 56626 Andernach |
43410 |
Deutsch-Israelischer Freundschaftskreis Andernach - Dimona |
Barbara Söhngen Ludwigstraße 3 56626 Andernach |
42478 |
Deutsch-Belgischer Freundschaftskreis Andernach - Ekeren |
Richard Welter Kantstraße 24 56626 Andernach |
957976 |
Deutsch-Österreichischer Freundschaftskreis Andernach - Stockerau |
Heinz Hörnig Auf der Schmitt 38 56626 Andernach |
44504 |
Deutsch-Englischer Freundschaftskreis Andernach - Farnham |
Martin Fuchs Antel 104 56626 Andernach |
44397 |
Weiterhin hatte die Stadt Andernach seit September 1969 eine Patenschaft mit dem Schnellboot S 56 Dommel, das Ende 2002 außer Dienst gestellt wurde. Seit dem 3. Mai 1996 besteht eine weitere Patenschaft mit dem Fernmeldebataillon 950 der Bundeswehr. Die Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde wurde anlässlich der Fahnenbandverleihung des Landes Rheinland Pfalz vorgenommen.
Diese Patenschaft wurde in einer offiziellen Feier am 06. Dezember 2003 auf den Truppenteil "Radio Andernach" des Zentrums Operative Information in Mayen übertragen.