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Studio Carsten Costard Fotografie

Handwerk im Jahr 2023: Stabiler Kurs in KrisenzeitenGeschäftsbericht

Das Internet bietet einiges – auch viele Chroniken zum Jahr 2023. Die in ihren wichtigsten Punkten - leider - ein eher düsteres Bild zeichnen. Denn eine von Kriegen und Konflikten geprägte internationale Lage - genannt seien der Krieg Russlands gegen die Ukraine oder der Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel - wird ergänzt durch nationale Problemfelder. Bei einigen spielt das Handwerk eine Rolle und stellvertretend genannt sei das Heizungsgesetz der Berliner Regierung. Ein kühner Plan und niemand konnte beantworten, wie er sich fachlich umsetzen ließe. Immerhin wurde so auch dem letzten bewusst: eine Energiewende lässt sich nur mit ausreichend qualifizierten Fachhandwerkern umsetzen.

Doch das Handwerk kämpfte auch an anderer wirtschaftspolitischer Front mit Verwerfungen. Eine galoppierende Inflation, steigende Energiepreise, der sich im Jahresverlauf immer weiter verstärkende Rückgang in der Bauwirtschaft bestimmten in vielen Betrieben und für viele Handwerksbranchen die Stimmungslage.

Die Rahmenbedingungen waren eine Sache. Was das Handwerk letztendlich daraus gemacht hat, eine andere. Denn auch wenn die Eckdaten unserer Konjunkturabfragen eine Eintrübung aufwiesen, war das Stimmungsbild im regionalen Handwerk weit positiver als in der deutschen Gesamtwirtschaft. Sicherlich sind die Gründe in der ökonomischen Struktur unseres Flächenlandes zu sehen und auch in einem sehr ausgewogenen Branchenverhältnis. Doch jeder einzelne Betrieb hat etwas beigetragen zu einem positiven Abschneiden im Jahr 2023: Wirtschaftskraft und den Optimismus, auch diese diversen Krisen zu meistern.

So ist die Zahl der Handwerksbetriebe im Jahresverlauf gestiegen. Und sogar die Ausbildungszahlen zeigten einen leichten Aufwärtstrend – unsere Antwort auf den Fachkräftemangel, der durchaus große Probleme im Handwerk aufwirft und immer noch auf Platz eins der Herausforderungen steht. Mit vielen Maßnahmen haben wir unsere Möglichkeiten ausgeschöpft, mehr Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen. Die Zahlen neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse sind nun eine Sache, das Image, dass das Handwerk bei den Jugendlichen genießt, eine andere – durchaus positive. Denn immer öfter stehen die Werte im Mittelpunkt, die sich über handwerkliches Wirken nachvollziehbar ergeben: Sehen, was man mit eigener Arbeit geschaffen hat, bedeuten Selbstwertgefühl und Bleibendes, das für andere einen hohen Wert ausmacht. Ein Trend, über den wir uns natürlich freuen, der aber auch in diese Zeit passt. Jugendliche suchen Orientierung und einen Platz, der sie schätzt und an dem sie gebraucht werden, der ihnen Perspektiven und Zukunft bietet. Willkommen beim Handwerk!

 

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