22.03.2005 / Frauen
Das Netz der Beratungs- und Hilfsangebote für Frauen, die Opfer von Gewaltakten werden, wird immer dichter. Frauenministerin Doris Ahnen unterstrich: „In diesem Jahr fördert die Landesregierung fast 40 verschiedene Einrichtungen und Projekte, die auf unterschiedliche Art und Weise gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen vorgehen, mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro.“ Wie notwendig ein umfassendes Beratungs- und Hilfesystem sei, zeigten beispielsweise die 4.393 im Jahr 2004 eingeleiteten Ermittlungsverfahren und die 1.162 Platzverweise, die die Polizei zwischen März und Dezember vergangenen Jahres auf der Basis des neuen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG) bei Fällen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen verhängt habe.
Das landesweite Netz umfasse nicht nur die 17 Frauenhäuser, die das Frauenministerium mit mehr als 1,3 Millionen Euro unterstütze, sowie die zwölf Notruf-Beratungsstellen, die vom Land mit 590.000 Euro gefördert würden, stellte die Ministerin fest. Eine sehr wichtige Rolle spielten auch die mit 250.000 Euro unterstützten mittlerweile fünf Interventionsstellen im Rahmen des „Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekts gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG)“ in Westerburg, Trier, Mainz, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Die Mitarbeiterinnen dieser Interventionsstellen gehen nach Anzeigen aktiv auf die Betroffenen zu und bieten ihnen Beratung sowie Unterstützung an. Darüber hinaus unterstütze das Land die speziellen Hilfen der „Psychotherapeutischen Stelle für Frauen“ in Worms, der Mainzer Mädchenzuflucht FEMMA und verschiedene Projekte für junge Frauen und Mädchen mit insgesamt mehr als 90.000 Euro. Eine wichtige Ergänzung dieses Netzes sei zudem das vom Innenministerium mit 60.000 Euro geförderte „Modellprojekt Täterarbeit“ im Raum Mainz, das Einzelberatungen und Anti-Gewalt-Trainingskurse für gewalttätige Männer anbiete.
„Die Landesregierung hat zusammen mit den 18 regionalen runden Tischen gegen Gewalt sowie den staatlichen und freien Beratungsstellen einen effektiven Interventionsverbund gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen geschaffen“, unterstrich Frauenministerin Ahnen. Zudem würden momentan Gespräche mit den Trägern bestehender Beratungsstellen aus verschiedenen Regionen geführt, um das Netz gerade im Bereich der proaktiven Erstberatung noch enger zu knüpfen.
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