21.11.2007 / Schule
„Mit der Neueinstellung von insgesamt 762 Lehrerinnen und Lehrern ist es der Schulaufsicht gelungen, den angemeldeten Bedarf an Lehrerwochenstunden für den Pflichtunterricht und zusätzliche Differenzierungsangebote für die rund 1.600 allgemeinbildenden Schulen zu 98,2 Prozent zu decken. Die strukturelle Unterrichtsversorgung ist damit auch im jetzt laufenden Schuljahr gut.“ Das unterstrich Bildungsministerin Doris Ahnen heute bei der Vorstellung erster Ergebnisse der Schulstatistik 2007/2008 für die allgemeinbildenden Schulen. „Damit liegt die Versorgungsquote im siebten Schuljahr in Folge über der 98-Prozent-Marke. Dies ist ein Erfolg der kontinuierlichen Einstellungspolitik des Landes und zeigt, dass die Bemühungen von Ministerium und Schulaufsicht um eine möglichst optimale Versorgung der Schulen trotz der bundesweit bestehenden Probleme auf dem Lehrerarbeitsmarkt auch in diesem Jahr erfolgreich waren“, sagte Doris Ahnen weiter.
Die strukturelle Versorgung der verschiedenen Schularten spiegle die schwierige, aber auch differenzierte Lage auf dem Lehrerarbeitsmarkt wider, hielt die Bildungsministerin fest. So könne der Gesamtbedarf der Grundschulen an Lehrerwochenstunden mit den aktuell vom Land beschäftigten Lehrerinnen und Lehrern zu mehr als 100 Prozent gedeckt werden (100,6 Prozent). An den weiterführenden Schulen schwanke der Abdeckungsgrad zwischen 98,7 Prozent und 96,6 Prozent. An den Hauptschulen (98,7 Prozent) und an den Regionalen Schulen (98,6 Prozent) sei die strukturelle Unterrichtsversorgung dabei nach wie vor überdurchschnittlich gut. An den Realschulen (97,3 Prozent), den Gymnasien (96,8 Prozent) und den Integrierten Gesamtschulen (96,6 Prozent) habe sie sich geringfügig verschlechtert. An den 14 Dualen Oberschulen (97,2 Prozent) falle die prozentuale Veränderung deutlicher aus, was sich vor allem mit der kleinen Grundgesamtheit von Schulen und nötigen Lehrerwochenstunden erklären lasse. Gleichzeitig seien nach den Angaben in den Gliederungsplänen der Schulen in Grundschulen, Hauptschulen, Dualen Oberschulen und den Förderschulen die durchschnittlichen Klassengrößen weiter leicht zurückgegangen, in Realschulen und Gymnasien ganz geringfügig angestiegen. Regionale Schulen und Integrierte Gesamtschulen meldeten keine Veränderungen in der durchschnittlichen Klassengröße. Die Förderschulen, die mit 9,7 Schülerinnen und Schülern pro Klasse nach wie vor die mit Abstand kleinsten Klassengrößen aufwiesen, hätten eine Unterrichtsversorgung von 96,1 Prozent zu verzeichnen.
Bei der Entwicklung der Schülerzahlen setzten sich nach den vorläufigen Zahlen die Entwicklungen der vergangenen Jahre fort, betonte Doris Ahnen. In den allgemeinbildenden Schulen insgesamt würden demnach mit knapp 475.000 Schülerinnen und Schülern etwa 7.000 Kinder und Jugendliche weniger ausgebildet als im Vorjahr. Die größten Veränderungen gebe es im Jahresvergleich auf der Minus-Seite in den Grundschulen mit etwa 6.000 Kindern, in den Hauptschulen mit rund 3.400 und in den Regionalen Schulen mit etwa 1.300 Schülerinnen und Schülern. Zugleich meldeten die Gymnasien ein Plus von etwa 4.000 Schülerinnen und Schülern gegenüber dem Schuljahr 2006/2007. Die anderen Schularten verzeichneten nur geringfügige Veränderungen bei ihrer Schülerzahl.
„Diese Entwicklungen machen erneut deutlich, wie wichtig und wie notwendig es ist, dass wir mit zukunftsorientierten Vorgaben die Schulstrukturentwicklung im Land vorantreiben“, unterstrich Bildungsministerin Ahnen. „Zugleich müssen sich alle Beteiligten weiter anstrengen, um unsere Schülerinnen und Schüler mit gutem Unterricht zu versorgen, und wir werden das tun. Der Landeshaushalt schafft dafür gute Voraussetzungen, denn er sieht nach 240 zusätzlichen Lehrerstellen im Jahr 2007 weitere 220 Planstellen für Lehrkräfte im Jahr 2008 vor.“ Zum Beginn dieses Schuljahres habe die Schulaufsicht 663 Einstellungen voll ausgebildeter Lehrkräfte in Dauerbeschäftigungsverhältnisse vorgenommen. Der Unterrichtsversorgung zugute komme auch die Einstellung von 41 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern an den allgemeinbildenden Schulen. In den berufsbildenden Schulen (BBS) wurden zudem zum 1. November 58 zusätzliche Lehrkräfte nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes eingestellt.
Eine gute Unterrichtsversorgung sei allerdings ohne die außerordentlichen Anstrengungen vor allem der Lehrerinnen und Lehrer, der Schulleitungen und der Schulaufsicht nicht möglich, ergänzte Doris Ahnen und verband dies mit einem ausdrücklichen Dank an alle Genannten. Die Ministerin verwies abschließend darauf, dass die endgültigen Schüler- und Klassenzahlen im Rahmen der amtlichen Schulstatistik für die allgemeinbildenden Schulen voraussichtlich im Januar vom Statistischen Landesamt vorgelegt würden. Die Daten zur Unterrichtsversorgung der berufsbildenden Schulen seien – wie in jedem Jahr – etwa Mitte Dezember zu erwarten.
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