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08.12.2006 / Forschungspolitik

Forschungs-und Technologiekomeptenz des Landes für Wirtschaft nutzbar machen – Ministerin Ahnen eröffnet „Tag der Technologie“ in Mainz

Beim ersten „Tag der Technologie“ hat die Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Doris Ahnen, die Grundzüge des neuen Forschungs- und Technologieprogramms in Rheinland-Pfalz vorgestellt.

 „Mit der Eingliederung des Technologiebereichs in das Wissenschaftsministerium bietet das Land nun eine durchgängige Forschungs- und Technologiepolitik aus einem Guss“, sagte Ahnen bei der Festveranstaltung in der Mainzer Staatskanzlei.

Durch die Zusammenführung der Forschungs-, Technologie- und Innovationsförderung sowie eine aktive Unterstützung des Wissenstransfers wolle das Land die Wertschöpfungskette zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken und die Forschungskompetenz für Wirtschaft und Gesellschaft noch besser und schneller nutzbar machen. „Unser Ziel ist die Schaffung und Sicherung hochtechnologischer Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz im Wettbewerb um die Ansiedlung von Schlüsseltechnologien“, erklärte die Ministerin.

Durch die noch engere Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft erwartet Ahnen einen verstärkten Wissens- und Technologietransfer, von dem insbesondere mittelständische Unternehmen profitieren würden. Dieser zusätzliche Anspruch bedeute aber keineswegs, dass Abstriche bei der bisherigen Förderung der Grundlagenforschung und der Forschung um des Erkenntnisgewinns willen gemacht würden.

Zentral für die neue Forschungs- und Technologiepolitik des Landes sei eine noch deutlichere Profilbildung in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen. „Wir können nicht flächendeckend in allen Forschungsfeldern wettbewerbsfähig sein. Die Innovationsstrategie des Ministeriums setzt daher auf die Weiterentwicklung der Stärken und auf die begleitende Vernetzung dieser zentralen Forschungsgebiete mit einem fördernden interdisziplinären Umfeld“, sagte Ahnen.

Die Forschungs- und Technologieförderung werde kaskadenförmig aufgebaut – von der Grundfinanzierung bis hin zur Unterstützung von Exzellenzclustern mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Alle Fördermaßnahmen stünden unter Qualitätskontrolle und sollten einen steten Zufluss von neuen Ideen aus allen Forschungsgebieten garantieren.

Die durchgängige Verknüpfung von Grundlagen-, Anwendungs- und Auftragsforschung ermöglicht Ahnen zufolge wissens- und technologiebedingte Wachstumseffekte. „In Rheinland-Pfalz existieren wichtige regionale und thematische Kompetenzverbünde und –zentren, die zum Teil aus Einrichtungen der wirtschaftsnahen Forschung und zum Teil aus Hochschulkompetenzen entstanden sind. Sie sollen unter Ausrichtung am konkreten Bedarf der Wirtschaft zu effizienten Netzwerken und Clustern weiterentwickelt werden“, kündigte die Ministerin an.

Notwendig ist es ihrer Meinung nach, besonders innovative Forschungs- und Entwicklungsergebnisse noch schneller auf ihre Praxistauglichkeit hin zu untersuchen. Dazu bedürfe es einer noch engeren Vernetzung zwischen den Hochschulakteuren und den Akteuren aus der Wirtschaft. „Wir wollen deshalb Technologiedialoge initiieren und Expertennetze aufbauen“, erklärte die Ministerin.

Nicht zuletzt werde Rheinland-Pfalz sein Technologiemarketing verstärken, um sowohl im eigenen Land wie auch bundesweit und international als Technologiestandort noch besser wahrgenommen zu werden.

Da Ausgründungen aus der Wissenschaft für den Innovationsfortschritt von besonderer Bedeutung seien, werde ihr Ministerium in enger Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium auch den Schritt in die Selbstständigkeit aktiv unterstützen.

Beim „Tag der Technologie“ wurde auch der zweite Teil eines auf zwei Jahren angelegten Forschungsprojekts von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Mainz, Trier und Kaiserslautern vorgestellt.

Der erste Projektteil, der Ende des vergangenen Jahres präsentiert wurde, beschäftigt sich mit den Auswirkungen, den Bau und Betrieb von Hochschulen auf die Wirtschaft der Regionen und des Landes insgesamt haben. In einem zweiten Teil haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Augenmerk auf die Wirkungen gerichtet, die vom Infrastrukturangebot und dem Leistungsoutput der Hochschul- und Forschungseinrichtungen auf die regionale Wirtschaft ausgehen.

Insgesamt wird durch die Untersuchung der einzelnen Leistungsarten ein umfangreiches und detailliertes Bild der Leistungen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen gezeichnet.

Als übergreifende Schlussfolgerung ist festzuhalten, dass die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Rheinland-Pfalz eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung für das Land insgesamt wie auch für seine Regionen aufweisen. Dies gilt im Hinblick auf die Ausbildung hoch qualifizierter Arbeitskräfte, die Exzistenzgründungen, den Wissens- und Technologietransfer wie auch für die Produktivität und das Innovationsgeschehen. Von den Forschungsstätten gehen nicht nur wichtige Impulse für die Wissenschaft aus, sie spielen auch regional-, struktur- und technologiepolitisch eine wichtige Rolle.

Während durch den Einsatz staatlicher Mittel für den Bau und den Betrieb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen (Bau- und Sachausgaben, Konsum der Studierenden und Beschäftigten) kurzfristige und umfangreiche Multiplikatoreneffekte zu erzielen sind, ist die Wirkungsweise der Effekte der Leistungsabgabe langfristig, aber umso wirkungsvoller.

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