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Dortmund-Hörde, Hörder Kampweg 91 Inschriften (1779-1939)

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TEI P5

Projekt

Die Grabsteine des jüdischen Friedhofs in Dortmund-Hörde konnten dank einer privaten Initiative und gefördert vom Stadtbezirksmarketing Dortmund-Hörde im Jahr 2016 dokumentiert werden.

Geschichte

Jüdische Friedhöfe werden für die Ewigkeit angelegt, nicht allerorts wird dies eingehalten. In Hörde wurden die Gräber der verstorbenen Juden mehrfach umgebettet.

Um 1740 sollen nur drei jüdische Familien in Hörde gelebt haben. Bis 1789 stieg ihre Zahl auf sieben Familien mit insgesamt 54 Personen an. Obwohl die Zahl der jüdischen Einwohner Hördes sehr gering war, bestand schon 1741 ein jüdischer Friedhof in der Stadt, wie aus Unterlagen des städtischen Haushalts hervor geht. Für den Friedhof war jährlich ein Reichsthaler an die Stadtkasse zu zahlen.

Dieser erste eigene Friedhof in Hörde wurde ab Anfang des 18. Jahrhunderts genutzt, er lag vor dem Mühlentor an der Emscher und wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgegeben. 1854 wurde im Bickefeld ein evangelischer Friedhof neu angelegt, dort wurde in der östlichen Friedhofsecke ein eigenes jüdisches Begräbnisfeld eingerichtet. Die Bickefelder Friedhofsanlage wurde jedoch durch das ständige Wachsen des Hörder Hüttenwerks bedroht. Um 1900 war das gesamte Friedhofsgelände bereits von der Industrie eingekesselt. 1925 wurde der jüdische Friedhofsteil im Bickefeld aufgegeben und die Toten, insgesamt 59 Erwachsene und 11 Kinder, wurden auf den neuen jüdischen Friedhof in Benninghofen am Hörder Kampweg umgebettet.

Der Kaufmann Julius Udewald, damals Vorsteher der Synagogen-Gemeinde Hörde, beantragte angesichts der schwierigen Friedhofssituation im Bickefeld 1911 die Nutzung eines Grundstücks an der südlichen Grenze von Hörde als neue Friedhofsanlage. Der dritte jüdische Friedhof Hörde hat eine etwa quadratische Grundfläche mit Zugang vom Hörder Kampweg. Das Gelände hat ein Gefälle nach Norden und grenzt an das Grundstück des Hörder Hüttenhospitals.

Dieser Friedhof wurde 1967 aufgegeben, aber er existiert noch und umfasst heute etwa 90 Grabsteine, die von den drei Friedhöfen stammen und einen Gedenkstein für 16 Bestattete aus Lüdinghausen , die 1942 zwangsweise hierhin umgebettet wurden.

Die Trauerhalle des Friedhofs ist heute nicht mehr vorhanden, so wie auch eine unbekannte Anzahl von Grabmalen verschwunden ist. Gemäß den Daten auf den erhaltenen Grabsteinen war die Beisetzung des Rechtsanwalts und Notars Dr. Jakob Koppel, gestorben 1952, die letzte.

Heute ist der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Westfalen Besitzer des Friedhofs am Hörder Kampweg. Das Gelände wird von der Stadt Dortmund gepflegt. Das Friedhofstor ist verschlossen.

Edition

Anna Martin

Fotografie

Anna Martin, Nathanja Hüttenmeister

Zitation der digitalen Edition

Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Dortmund-Hörde, Hörder Kampweg (1779-1939 / 91 Einträge)
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hoe

 

Steinheim-Institut
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