(1829-1949)
ID | ans-404 |
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Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ansbach, ans-404: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?ans-404 |
Datierung Gestorben 1829
Die Wiedergabe der Namen (vor allem "Nosan" für "Nathan") deutet darauf hin, dass dieses Grabmal von jemandem neu aufgestellt wurde, dessen Aussprache des Namens stark vom Aschkenasischen oder Jiddischen geprägt war und für den die übliche deutsche Schreibweise dieses biblischen Namens keine Bedeutung hatte. Allerdings wäre in diesem Fall eher die der Aussprache entsprechende Schreibweise "Nosen", "Nossen" oder "Nossn" zu erwarten gewesen, die Form "Nosan" dagegen ist eine ungewöhnliche Mischform. Der Verstorbene selbst unterschrieb als Vorsteher der Lehrberger Gemeinde mit "Peretz Nathan Öttinger".
Namenskunde
Während der Name Nathan zu den beliebtesten jüdischen Namen in Deutschland zählt, war der ebenfalls biblische Name Perez hier eher selten, dafür aber um so beliebter in Osteuropa und auch bei sefardischen Juden zu finden.
Lage
Südlicher Friedhofsteil, Reihe 3, Stein 2.
Beschreibung
Breite, gesockelte Stele mit Flachbogenabschluß. Die Inschrift ist zentriert, der Familienname durch größere Buchstaben hervorgehoben. Vermutlich wurde dieses Grabmal - wie auch andere der Familie Oettinger - nach Kriegsende für ein verloren gegangenes neu aufgestellt.
Zustand
Verwitterungsspuren, starker Moos- und Flechtenbewuchs.
Peretz Nathan Öttinger war Vorsteher der Lehrberger jüdischen Gemeinde und als deren "Deputierter" maßgeblich am Ankauf und der Einrichtung des Ansbacher jüdischen Friedhofs beteiligt. Aufgrund des Sterbejahres (1830) und fortlaufender historischer Grabsteinnummer (s.u.) handelt es sich bei Fradel Öttinger vermutlich um seine Gattin, Nathan Peretz Öttinger war sicherlich sein Sohn und Mirjam Öttinger vielleicht seine Schwiegertochter.
Das Grab Peretz Öttingers, dessen historische Grabstein-Nr. 82 sich aus den überlieferten Akten ergibt, wurde gemeinsam mit den Grabsteinen von Fradel (Nr. 83) und Mirjam Öttinger (Nr. 136) sowie dem nicht erhaltenen Grabstein von Feist Engländer (Nr. 272) noch in den Jahren 1937-38 von der israelitischen Kultusgemeinde Ansbach gepflegt, im Auftrag der "N.B. Oettinger Stiftung New York", die dafür 200 Dollar (840 RM) bereit gestellt hatte. Den Grabsteinen wurde auf der Rückseite die Namen und das Todesjahr in lateinischer Schrift eingehauen, die Schrift mit schwarzer Ölfarbe nachgefahren. "Sollte ein Stein aus irgend einer Ursache zerbrochen sein, so hat die Kultusgemeinde einen Ersatzstein aus behauenem Granit mit Namen + Todesjahr wie oben angegeben zu beschaffen."
Bei den heutigen Steinen handelt es sich entweder um die alten Grabsteine, deren ursprüngliche Beschriftung auf den (heutigen) Rückseiten der Grabmale nicht mehr zu erkennen ist, oder es handelt sich um Steine, die von der Kultusgemeinde oder nach dem Krieg durch die Stiftung als Ersatz für die ursprünglichen, verloren gegangenen Grabsteine errichtet wurden, welches letztere aufgrund der Schreibweise der Namen am ehesten zu vermuten ist.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ansbach,
ans-404
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=ans-404
(letzte Änderungen - 2009-11-21 16:59)
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