(1289/90-1310)
ID | bom-14 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Bommersheim, bom-14: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?bom-14 |
פ[...] | |||||
נקבר[...] | |||||
שלימ[...] | |||||
שמשו[...] | |||||
ביום ד׳ [...] | 5 | ||||
שנת נ׳ [...] | |||||
ונשמ[...] | |||||
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Versuch einer Rekonstruktion | |||||
פ[ה] | Hier | ||||
נקבר [...] | 10 | ist begraben [...] | |||
שלימ[. בן] | Schlim[e?, Sohn des?] | ||||
שמשו[ן ...] | Schimscho[n, welcher verschied] | ||||
ביום ד׳ [...] | am Tag von [Neu]mond [...] | ||||
שנת נ׳ [ט׳ ...] | des Jahres 5[9 ...] | ||||
ונשמ[תו ...] | 15 | und [seine] Seele [sei im Garten Eden] | |||
... | ... |
Datierung Gestorben 1289/90
? (s.u.)
Zln 1-2: Die Inschrift setzt ein mit einer Einleitungsformel, die bei den erhaltenen Frankfurter Grabsteinen erstmals 1339 belegt ist.
Zl 3: In dieser Zeile ist der Name des oder der Verstorbenen zu vermuten. Möglich wäre hier der Männername שלמלה / "Schlomo" in einer Koseform, wie z.B. שלימל / "Schlemel". In der deutschen Form "Schlemel" ist der Name z.B. 1394 in Wien belegt, in der hebräischen Form שלימל z.B. 1614 in Prag.
Zl 4: Nach dem zu שמשון / "Schimschon" zu ergänzenden Vatersnamen müßte eine der üblichen Formeln für Sterben folgen, in Frankfurt im 13. Jahrhundert immer נפטר / "verschied", meist mit vorgesetztem הנפטר / "der verschied" oder שנפטר / "welcher verschied".
Zl 5: Zu Beginn der Zeile steht die Angabe des Sterbetages. Der Buchstabe sieht aus wie ein ר, das kann an dieser Stelle eigentlich nur als Abkürzung für ר״ח / ראש חודש / "Neumond" stehen, das heißt einen Monatsanfang. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass einzelne Buchstaben hier kaum von einander unterschieden wurden (vgl. die Buchstaben ב und כ in Zln 2 u. 4), handelt es sich aufgrund des Zeilenanfangs wahrscheinlicher um ein ד׳, also entweder "Tag 4", Mittwoch, oder den 4. eines Monats (Der Wochentag ist in Frankfurt erstmals 1283 angegeben).
Zl 6: Hier folgt das Sterbejahr, eingeleitet von שנת / "des Jahres". Der erste Buchstabe ist eindeutig ein נ׳ für 50. Der zweite Buchstabe ist nur noch teilweise erhalten. Aufgrund der noch zu erkennenden Rundung gibt es jedoch wohl nur zwei mögliche Lesungen: Entweder es folgte לפרט / "der Zählung" oder (aufgrund der Rundung wahrscheinlicher, vgl. das ל in Zl 3) die Jahreszahl bestand aus zwei Buchstaben, dann kommt von den möglichen Buchstaben nur der Buchstabe ט / 9 in Frage. Damit stammt dieser Grabstein entweder aus dem Jahr נ׳ / 50 oder dem Jahr נ״ט / 59, 1289/90 oder 1298/99.
Zl 7: Die Inschrift schloß offensichtlich mit dem in Frankfurt üblichen Schlußsegen נשמתו בגן עדן / "Seine Seele sei im Garten Eden".
Maße
H: 77 B: 27 T: 21,5
Lage
Schnitt 3 Bef. 68 Grab-/Werksteine Nr. 21
Beschreibung
Oberes rechtes Teil eines Grabsteins aus rötlichem Sandstein mit Rundbogenabschluß und stark vertieftem Schriftfeld.
Zum Namen siehe Alexander Beider, A Dictionary of Ashkenazic Given Names, Bergenfiel, New Jersey 2001, S. 416.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Bommersheim,
bom-14
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=bom-14
(letzte Änderungen - 2009-09-11 11:16)
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