(1882-1937)
Die bildlich-textliche Dokumentation wurde 2020 von Walter Schiffer (freier Mitarbeiter des jüdischen Museums Westfalen/Dorsten) fertiggestellt.
Der jüdische Friedhof in Borken-Gemen befindet sich an der Ecke Otto Hahn Straße/Landwehr.
Wo die jüdischen Bürger, die ab dem 16 Jh. in Gemen wohnhaft waren, beerdigt wurden, ist in Bezug auf diese frühe Ansiedlungsphase nicht bekannt. Heißt es 1912 in der Festschrift zur Einweihung der Synagoge in Gemen, dass es bereits im 18. Jh. einen Friedhof gab, so ist dieser erst ab dem frühen 19. Jh. aktenkundig. Wahrscheinlich wurden die Verstorbenen vormals auf Friedhöfen der umliegenden Gemeinden bestattet.
Noch 1938 wurde das Gelände der jüdischen Gemeinde Gemen übergeben, 1943 war die Reichvereinigung der Juden in Deutschland (Berlin) die Besitzerin.
Am 21. Mai 1934 wurde der Friedhof geschändet, die Täter gingen allerdings straffrei aus. In der Pogromnacht 1938 wurde wiederum Stelen zerstört. Nur wenige Grabsteine haben die NS- Zeit unbeschadet überstanden. Erst 1961/1962 wurde der 359 m2 große Friedhof wieder instandgesetzt. Die Hälfte der Grabsteine wurde mit einer (fehlerhaften) hebräischen Inschriftentafel versehen, deren Inhalt lautet: "Hier ruht ein jüdischer Mann/Mensch".
Auch 1999 wurden wiederum Grabsteine beschädigt.
Ridder, Thomas / Schiffer, Walter / Schöneberg, Mechtild: Die Jüdischen Friedhöfe in Borken und Gemen. Ein kleiner Leitfaden, hg. vom Jüdischen Museum Westfalen. Dorsten 2018.
Schiffer, Walter: Vom Sinn des Archivs - Erforschung jüdischer Friedhöfe im Kreis Borken. In: Westmünsterland. Das Jahrbuch des Kreises Borken 2019. Borken 2018. S. 194-196.
Schöneberg, Mechtild u.a. (Hg.): Die jüdischen Gemeinden in Borken und Gemen. Geschichte, Selbstorganisation, Zeugnisse der Verfolgung (Borkener Schriften zur Stadtgeschichte und Kultur Bd. 4). Bielefeld 2010.
Ridder, Thomas: Der jüdische Friedhof in Gemen. In: Schöneberg 2010, S. 143-145.
Fasse, Norbert: Art. Borken-Gemen. In: Freund, Susanne u.a. (Hg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster. Münster 2008, S. 227-240 (bes. 239).
Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen. Teil 4 (= Regierungsbezirk Münster). Köln 2002, S. 81-88 (bes. 87).
Oenning, Mechtild u.a.: Leben und Schicksal der Juden in Borken. Eine Dokumentation aus Anlaß der Ausstellung im Stadtmuseum Borken vom 9. bis zum 27. November 1989. Borken 1989.
Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P8 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Münster, Nr. 56: Zivilstandsregister der Juden für den Ort Gemen, und Nr. 168: Zivilstandsregister der Juden für den Ort Coesfeld.
Die Daten zu den bestatteten Personen, die über die Angaben der Inschriften hinausgehen, wurden, soweit nicht anders vermerkt, von Mechthild Schöneberg (Arbeitskreis Jüdisches Leben in Borken und Gemen e.V.) beigesteuert.
Walter Schiffer; für epidat bearbeitet von Nathanja Hüttenmeister
Thomas Ridder (2015f.), Gaby Raikowsky, heute Enke (1985 im Auftrag des Kreisarchivs), Walter Schiffer (2015ff.)
BürgerStiftung Aktive Bürger - Borken, Stadtlohn & Umgebung
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Borken (Westfalen), Ortsteil Gemen (1882-1937 / 37 Einträge)
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Steinheim-Institut
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