(1871-1936)
Der jüdische Friedhof Wickede konnte im Jahr 2017 dank der Förderung durch die Bezirksvertretung Dortmund-Brackel dokumentiert werden.
Der Friedhof liegt an der Straße "Fränkischer Friedhof", ehemals Bockumweg, südlich vom evangelischen Friedhof.
Wann genau der Friedhof am Bockumweg angelegt wurde, ist noch zu klären. Der älteste heute noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1871. In den Sterberegistern ist der früheste Eintrag für ein knapp zwei jähriges Kind, Isaac Steinweg, Sohn des Metzgers Marcus Steinweg und der Lena geb. Jonassohn, der am 26.11.1862 an Scharlachfieber starb. Der 1946 aufgestellte Gedenkstein weist darauf hin, dass der Friedhof ungefähr 150 Jahre Bestand hatte.
Der Friedhof liegt zwischen dem evangelischen Friedhof und dem Gut Schorlemmer. Das Grundstück ist nahezu dreieckig und war von einer Hecke umgeben, zum Bockumweg war es durch eine Böschung geschützt eine Bruchsteintreppe glich den Geländeunterschied aus.
1938 wurde das Gelände bis auf das heutige Niveau abgetragen, um die Zufahrt für das angrenzende Gut zu vergrößern. Die Grabsteine wurden hinter der Mauer des Guts abgeladen. Die Gräber wurden laut Elfi Pracht-Jörns am 29.08.1940 exhumiert und auf den nahegelegenen jüdischen Friedhof in Dortmund Wambel umgebettet.
Die heutige Anlage wurde 1946 als Gedenkstätte geschaffen, daran erinnert ein Gedenkstein. Die übrigen acht Grabsteine wurden neu angefertigt.
Elfi Pracht-Jörns, Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil V: Regierungsbezirk Arnsberg, Köln 2005, S. 113-114.
Anna Martin
Klaus Winter
Anna Martin
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Dortmund-Wickede, Bockumweg (1871-1936 / 9 Einträge)
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