(1862-1898)
Der jüdische Friedhof von Immenrode wurde im November 2010 im Auftrag des Schlossmuseums Sondershausen und des Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie dokumentiert.
Der jüdische Friedhof von Immenrode liegt etwa drei Kilometer südöstlich des Dorfes auf dem sogenannten Müllerberg.
Das etwa rechteckige Areal liegt an einem leicht abfallenden Nordhang des Müllerberges und ist von einer natürlichen Hecke umgeben. Der Eingang liegt in der südöstlichen Ecke des Friedhofs. Ein Gräberfeld mit mehreren Grabeinfassungen in zwei, etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Reihen teilt das Gelände in zwei Hälften. Die westliche Hälfte umfasst das alte Gräberfeld und ist vermutlich vollständig belegt, worauf eine große Zahl von stark verwitterten Muschelkalk-Steinresten im Boden deutet. Der östliche Friedhofsteil blieb vermutlich unbelegt. Die erhaltenen Grabeinfassungen deuten darauf hin, daß die Grabsteine ungefähr nach Osten ausgerichtet waren. Die wenigen, noch ganz oder teilweise erhaltenen Grabsteine stehen und liegen jedoch heute um die Grabeinfassungen verteilt, so daß kaum ein Grabstein noch seinem Grab sicher zugeordnet werden kann.
Der jüdische Friedhof geht vermutlich auf das 18. Jahrhundert zurück. Er ist heute stark zerstört, Grabsteine haben sich aus den Jahren 1862 bis 1898 erhalten; 1990 waren noch zwei Grabsteine aus den Jahren 1892 und 1904 erhalten, die heute nicht mehr vorhanden sind. 1988 sollte der Friedhof nach Plänen von Studenten der Ingenieurhochschule für Gartenbau in einen Gedenkpark umgestaltet werden, die Pläne wurden jedoch nicht ausgeführt.
Doreen Winker und Hannelore Kutscha: "'Juden-Immenrode'. Die größte jüdische Gemeinde des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt im 18. und 19. Jahrhundert", in: Juden in Schwarzburg, Band 1: Beiträge zur Geschichte der Juden Schwarzburgs. Festschrift zu Ehren Prof. Philipp Heidenheims (1814-1906), hrsg. vom Schlossmuseum Sondershausen (Sondershäuser Kataloge IV), Sondershausen 2006, S. 49-58.
Eintrag "Immenrode" in: Michael Brocke, Eckehart Ruthenberg und Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), Berlin 1994, S. 423f.
Folgende Archivalien wurden von Hannelore Kutscha, Schlossmuseum Sondershausen, bezüglich der Juden in Immenrode ausgewertet und hier zitiert:
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Landratsamt Frankenhausen, Nr. 4328 / 10105 (1835/Aufnahme jüd. Religionslehrer)
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Landeshauptmannschaft Frankenhausen, Nr. 47 / 10047 (1831-43)
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Kirch- und Schulinspektion Frankenhausen, Nr. 72 / 10117 (1857-1868); Nr. 324 / 10114 (1855-56)
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Ministerium Rudolstadt, Abteilung Inneres, Nr. 4406 / 10081 (1855); Nr. 4408 / 10082 (1855-99); Nr. 4398 / 10078 (1854)
Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Geheimes Ratskollegium Rudolstadt C IX 3e Nr. 9 / 10023 (1838/Gemeinde-, Synagogen- und Schulordnung)
Nathanja Hüttenmeister
Nathanja Hüttenmeister (2010), Bettina Bärnighausen (2009, 2011, 2012)
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Immenrode (1862-1898 / 24 Einträge)
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