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Ingelheim, Friedhof Rotweinstraße 13 Inschriften (1932-1941)

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ID irw-3
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ingelheim, Friedhof Rotweinstraße, irw-3: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?irw-3

Name


Fromet bat Jehuda (Frieda Schäfer geb. Raphael) [07.03.1933]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏פ״נ‏‎ Hier sind begraben
‎‏‏‎ ‎‏האשה החשובה ‏‎ die angesehene Frau
‎‏‏‎ ‎‏פרומט בת יהודה ‏‎ Fromet, Tochter des Jehuda
Frieda Schäfer
geb. Raphael
1873-1933

Kommentar

Datierung Geboren 28.08.1873; gestorben 07.03.1933
Es handelt sich um eine der wenigen als Doppelgrab angelegten Ruhestätten. Der Grabstein ist nur auf einer Seite beschriftet, da der Ehemann hier nicht wie geplant beerdigt wurde (siehe unten) oder es nicht mehr möglich war, eine Inschrift anzubringen, da die letzten Juden in diesem Monat aus Ingelheim deportiert wurden. Von der traditionellen hebräischen Inschrift sind hier nur noch ein paar Versatzstücke erhalten. Die Einleitungsformel krönt die Schrifttafel, die traditionelle hebräische Schlussformel fehlt.
Namenskunde Der Kosename Fromet leitet sich vom deutschen "fromm" ("tüchtig") ab. Der Gleichklang verbindet ihn mit dem Rufnamen Frieda.

Beschreibung

Material Granit
Beschreibung Breitrechteckig auf Sockel, gerader Abschluss, umlaufender, oben in den Ecken abgerundeter Rahmen, die doppelte Grabstelle ist eingefasst.
Schrift vertieft, zentriert und rechtsbündig, deutscher Text in Großbuchstaben.
Zustand Gut

Zur Person

Frieda Schäfer, geb. Raphael wurde am 28. August 1873 als Tochter von Hermann Jehuda Raphael und Sybilla, geb. Marschand in Kelsterbach geboren. Ihre Eltern betrieben ein Schuhgeschäft in der Stiegelgasse 29. Sie heiratete am 6. November 1893 in Ober-Ingelheim Isaak Schäfer und übernahm nach ihrer Hochzeit zusammen mit ihrem Mann das Schuhgeschäft der Eltern. Es hieß nun Schäfer & Raphael. Das Geschäft und die Wohnung wurden im Rahmen des Pogroms am 10. November 1938 zerstört.
Frieda Schäfers Gatte Isaak Schäfer war Kaufmann. Er wurde am 5. Januar 1856/57 in Mosbach?/Brohl geboren. Isaak Schäfer lebte ab etwa März 1939 im jüdischen Altersheim in Mainz. Dort starb er am 23. September 1942, drei Tage nach der Deportation seiner Familienangehörigen in den Osten. Es ist nicht bekannt, wo er beerdigt wurde.
Frieda Schäfers Sohn Ernst Arthur Schäfer, geb. 17. Oktober 1894, heiratete am 25. Mai 1926 Betty, geb. Bendorf. Nach der Zerstörung des Wohn- und Geschäftshauses in der Stiegelgasse 29 am 10. November 1938 lebte er in der Binger Straße 4. Das Ehepaar wurde am 20. September 1942 zusammen mit der Tochter Inge Sybille mit dem letzten Transport Ingelheimer Juden nach Mainz gebracht und von dort über Darmstadt ins Generalgouvernement deportiert und wahrscheinlich in Treblinka ermordet. Es wurden Stolpersteine zu ihrem Gedenken in das Straßenpflaster eingelassen.

Zur Familie

Mutter: Sybilla Raphael geb. Marschand (Ingelheim, Jüdischer Friedhof Hugo-Loersch-Straße, Grabstein Nr. ihl-0133)

Links zu personenbezogenen Onlinedatenbanken

Schäfer, Betty ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 963159
Schäfer, Ernst Arthur ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 963197

Quellen / Sekundärliteratur

Familienliste, Nr. 306.
Stolpersteine in Ingelheim auf der Seite des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Ingelheim e.V.
Jüdische Spuren in Ober-Ingelheim (4. Das Schuhgeschäft Schäfer & Raphael) auf der Seite des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Ingelheim e.V.
Hans-Georg Meyer und Gerd Mentgen: Sie sind mitten unter uns. Zur Geschichte der Juden in Ingelheim. Hrsg. vom Deutsch-Israelischen Freundeskreis Ingelheim e. V. Ingelheim, Kügler 1998, S. 168, 580.

Fotografien

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Schlotterbeck, Michael

heutiges Foto
2016-05-15
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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ingelheim, Friedhof Rotweinstraße, irw-3
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Steinheim-Institut
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