(1884-1884)
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ID | jen-1 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Jena, Johannisfriedhof (ev.-luth.), jen-1: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?jen-1 |
Imanuel ben Chanoch Sundel Rabinowitsch (Manuel Sinowiewitsch Rabinowitsch)
[22.08.1884]
Hier ruht in Gott unser | |||||
innigstgeliebter Sohn, Gatte u. Bruder | |||||
Manuel Sinowiewitsc[h] | |||||
Rabinowitsch, | |||||
aus Cherson in Russland, | 5 | ||||
geb. 30. März 1850, | |||||
gest. 22. August 1884. | |||||
Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, | |||||
noch dein Mond den Schein verlieren; | |||||
denn der Herr wird dein ewiges Licht sein | 10 | ||||
und die Tage deines Leidens sollen ein | |||||
Ende haben. Jesaias 60,20. | |||||
Rückseite | |||||
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
איש חמדות והולך מישרים | ›ein werter Mann‹, und er wandelte in Aufrichtigkeit, | ||||
אח לצרה ולאחיו נחמד ונעים | 15 | ›ein Freund in der Not‹, und seinen Brüdern liebenswert und liebenswürdig, | |||
בן יקיר להוריו וחבר לבני הנעורים | ›ein teurer Sohn‹ seinen Eltern und den jungen Menschen ein Gefährte | ||||
ולאשתו הצעירה תפארת נבראים | und seiner jungen Gattin Zierde der Geschöpfe, | ||||
רבות אהב, רבות אהבוהו | stark war seine Liebe und stark die Liebe zu ihm, | ||||
רבות סבל ונשא בדמעות? | viel litt er und ertrug es unter Tränen(?) | ||||
למות פה מרחוק רגליו הובילוהו | 20 | zum Tod hier führten ihn aus der Ferne seine Füße, | |||
רעיתו מר תתיפח ולבה [...]אות | seine Ehefrau schluchzt bitterlich und ihr Herz ... | ||||
עמנואל בר חנוך זונדל ראבינאוויטש | Imanuel, Sohn des Chanoch Sundel Rabinowitsch, | ||||
יליד רוסיא | geboren in Russland, | ||||
מת ביום ו׳ ב׳ דר״ח אלול התרמ״ד לפ״ק | gestorben am Tag 6, 2. des Neumonds Elul 5644 der kleinen Zählung, | ||||
פה יענא עיר ואם במדינת אשכנז | 25 | hier (in) Jena, ›Stadt und Mutter‹ im Land Aschkenas |
Zl 14: Dan 10,11 Zl 15: Spr 17,17 Zl 16: Jer 31,20 Zl 25: 2Sam 20,19
Datierung Geboren 30.03.1850; gestorben Freitag, 22.08.1884
Cherson ist eine Seehafenstadt in der heutigen Ukraine, im Mündungsdelta des Dnepr.
Zl 24: Die Abkürzung "der kleinen Zählung" ist hier überflüssig, die Jahreszahl wurde nach der "großen Zählung", d.h. mit dem Tausender angegeben.
Reim
auf -im in Zln 14-17, auf -uhu in Zln 18 und 20 und auf -(i?u?)t in Zln 19 und 21.
Laut standesamtlicher Angaben war der "Journalist Emanuel Rabinowitsch, israelitischer Religion, wohnhaft zu Kharkoff in Neu-Rußland, geboren zu Cherson in Südrußland, verheiratet gewesen mit Minna geb. Stanislawsky". Als Rabinowitsch in Jena starb, gab es dort noch keinen jüdischen Friedhof. Der nächstgelegene Friedhof war 1878 in Erfurt eröffnet worden, und dort wurden ab 1886 auch die Jenaer Juden bestattet.
Jüdische Lebenswege in Jena. Erinnerungen, Fragmente, Spuren, hrsg. vom Stadtarchiv Jena in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Arbeitskreis Judentum (Bausteine zur jenaer Stadtgeschichte, Bd. 18), Jena 2015, S. 412-414.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Jena, Johannisfriedhof (ev.-luth.),
jen-1
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=jen-1
(letzte Änderungen - 2014-03-31 10:57)
Steinheim-Institut
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