logo epidat: epigraphische Datenbank

Lage 140 Inschriften (1715-1936)

Information   Inschriften   Karte   Indizes   Download
Inv.-Nr.:
Jahr:
    «    [15/140]    »     »|
Edition Kommentar Stilmittel Beschreibung Personalia Quellen Foto
Export: TEI P5 plain text

epidat - epigraphische Datenbank

ID lag-120
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage, lag-120: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?lag-120

Name


Ascher Anschel ben Menachem [09.04.1791]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏[־־־]‏‎ [---]
‎‏איש נדיב [ויק]ר‏‎ ein wohltätiger und teurer Mann,
‎‏כל מעשיו בכוש[ר]‏‎ all seine Taten tat er mit Tüchtigkeit,
‎‏בה׳ דבק נפשו‏‎ ›am Ewigen haftete seine Seele
‎‏ביושר {מכל} מצות ה׳‏‎ 5 in Aufrichtigkeit‹, von (allen) Geboten des Ewigen
‎‏לא סר כל מ[עשיו]‏‎ ließ er nicht ab, all seine Taten
‎‏היה לשם שמים‏‎ waren um des himmlischen Namens willen,
‎‏דבק עצמו באל[הים]‏‎ er haftete am lebendigen
‎‏חיים ה״ה כ׳‏‎ Gott, es ist der geehrte
‎‏אשר אנשיל‏‎ 10 Ascher Anschel,
‎‏בן כ׳ מנחם ונפ׳‏‎ Sohn des geehrten Menachem, und er verschied
‎‏לעולמו ה׳ ניסן ת׳‏‎ in seine Welt am 5. Nissan
‎‏קנ״א לפ׳ נתצב״ה‏‎ 551 der Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens

 

 Zl 4f: Vgl. Dtn 30,20

Kommentar

Datierung Gestorben Samstag, 09.04.1791
Die Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in längerer Form zum Beispiel im Cheleq rischon mi-Sefer Hachajim, gedruckt von Seckel ben Aharon in Sulzbach, 5551 (1790/91), S. 2 (Musterinschrift Nr. 2, siehe 0002). Daher konnten die fehlenden Teile sicher ergänzt werden.
Zl 1: Vermutlich fehlt nur die übliche Einleitungsformel "Hier ist begraben" oder "Hier ist geborgen".
Namenskunde Dem biblischen Namen Ascher wurde schon im Mittelalter der ähnlich klingende deutsche Name Anselm zur Seite gestellt, von dem sich Anschel als deutsch-jüdische Koseform herleitet.

Stilmittel

Reim auf -oscher in Zln 3-5, auf -ajim in Zln 6-9.

Beschreibung

Lage Altes Grabfeld, Nr. 120. Das Grabmal stammt vom alten Friedhofsteil, dessen Steine nach 1937 abgeräumt und zur Befestigung einer Böschung am Rande des alten Friedhofs verwendet wurden. Im Mai 2012 wurden die vergrabenen Grabsteine geborgen, gesäubert, restauriert und neu zusammengesetzt. Weitgehend vollständige Grabmale wie dieses wurden auf dem alten Friedhofsteil wieder aufgestellt, Fragmente in eine Gedenkmauer auf dem Gelände eingesetzt.
Beschreibung Schmalhohe Stele mit auffallend ungelenken und unregelmäßigen eingravierten Buchstaben in "tanzenden" Zeilen, die das Schriftfeld vollständig ausfüllen.
Abkürzungszeichen Kleine Quadrate sowie einzelne kurze schräge Striche. Im oberen Teil der Inschrift fehlen die Abkürzungszeichen.
Zustand 2014 Non in situ; das stark beschädigte, aus zwei Teilen wieder zusammengefügte Grabmal, dessen Giebel fehlt, wurde auf dem alten Grabfeld neu aufgestellt.

Zur Person

Ascher Anschel ist vermutlich identisch mit dem im Lager Flecken-Rechnungsbuch 1754 aufgeführten Amsell.

Zur Familie

Da der Name insgesamt nicht allzu häufig ist, könnte es sich bei Ascher Anschel um einen Enkel des Gemeindegründers Ambschel Moyses handeln, dann wäre Riwka Gelle, Tochter des Chajim aus Bonn (lag-1001) seine Großmutter gewesen.

Quellen / Sekundärliteratur

Martin Hankemeier: Zur Geschichte der Juden in Lage, Detmold 2003, S. 31.

Fotografien

  «    »  

Margarethe Wissmann

heutiges Foto
2015-01-20
recto

Nathanja Hüttenmeister

heutiges Foto
2015-03-24
recto
Seitenanfang

Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage, lag-120
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=lag-120
(letzte Änderungen - 2015-03-12 16:19)

 

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=lag-120
letztes update: | lizenziert unter einer Creative Commons Lizenzvertrag
Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Valid XHTML 1.0 Strict | Powered by TUSCRIPT
concept, code and design created by Thomas Kollatz
epidat stable release switch to beta
Datenschutzhinweis