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Linnich 30 Inschriften (1821-1938)

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TEI P5

Lage

Der jüdische Friedhof in Linnich liegt zwischen Schützengasse und Mahrstraße (Flur 18, Nr. 135) und ist von einer Hecke mit einem kleinen Törchen umgeben. Der heute 1283 Quadratmeter umfassende Friedhof ist frei zugänglich.
Das langgestreckte, mit Rasen bedeckte Gelände mit wenigen Bäumen senkt sich nach Westen zum älteren Friedhofsteil hin ab. Auf diesem älteren Friedhofsteil stehen noch sechs Grabsteine, fünf davon in einer Reihe, der älteste Doppelstein aus dem Jahr 1821 dahinter, entlang der nördlichen Begrenzung. Der jüngere Friedhofsteil wird von einem schmalen, von Ost nach West verlaufenden Weg in zwei Teile geteilt. Links des Weges, auf seiner nördlichen Seite, stehen zwanzig Grabsteine in drei, teils sehr lockeren, von Ost nach West verlaufenden Reihen. Rechts des Weges steht in der Nähe des Eingangs der 1971 gesetzte Gedenkstein zur Erinnerung an die ermordeten Linnicher Juden. Am Ende des Weges liegt das jüngste, erst 1952 eingerichtete Grab für Bernhard Baum in einer gemeinsamen Grabstelle mit dem Grab für Max Baum aus dem Jahr 1938.
29 Grabsteine aus den Jahren 1821 bis 1952 haben sich erhalten, eine Schrifttafel aus dem Jahr 1919, die 1992 noch vorhanden war, existiert heute nicht mehr. Die Grabsteine stehen in losen Reihen entlang der nördlichen Begrenzung und weisen mit ihrer Front nach Südosten.

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Geschichte

Der Friedhof wird im 18. Jahrhundert einmal beiläufig erwähnt, ist aber vermutlich deutlich älter: Seine bereits im 16. und 17. Jahrhundert erwähnte Flurbezeichnung „am Rosenthal“ bezeichnet vielerorts am Niederrhein Stellen, an denen sich nichtchristliche Friedhöfe befanden. Im Jahr 1821 wurde der Friedhof erstmals kartographisch erfaßt, und aus diesem Jahr stammt auch der älteste erhaltene Grabstein. Später wurde er erweitert.

Seit 1942 bestehende Pläne der Stadt, den Friedhof zu kaufen, wurden nicht umgesetzt. Doch wurde ein Großteil der Grabsteine geschändet; diese wurden nach dem Krieg entfernt. 1961 schloß die Jüdische Kultusgemeinde Aachen den Friedhof, nachdem hier 1952 als letzter Bernhard Baum beigesetzt wurde. 1962 wurde der Friedhof instandgesetzt.

Literatur

(In eckigen Klammern ist gegebenenfalls der in der Dokumentation verwendete Kurztitel angegeben)

Rheinische Friedhöfe. Sonderhefte der Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, 7. Heft: Manfred Backhausen und Dr. Fred S. Heumann (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Nr. 62, Köln 1992), Jüdische Friedhöfe in Monheim, Linnich, Linnich-Boslar, Linnich-Müntz, Butzheim-Nettesheim und Remscheid-Lennep

Dieter Peters: Land zwischen Rhein und Maas / Land tussen Rijn en Maas. genealogische Daten von jüdischen Friedhöfen in der ehemaligen Rheinprovinz und in der niederländischen Provinz Limburg, Kleve 1993 [Peters]

Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil I: Regierungsbezirk Köln (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Bd. 34.1), Köln 1997, S. 115 und S. 154 (Abb. 76, 77)

Edition

Nathanja Hüttenmeister

Fotografie

Nathanja Hüttenmeister (2008)

Zitation der digitalen Edition

Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Linnich (1821-1938 / 30 Einträge)
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=lin

 

Steinheim-Institut
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