(1841-1925)
ID | que-4 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Quedlinburg, que-4: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?que-4 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
האשה מרת זיסע בת כ״ה צבי הירש הלוי ז״ל | die Frau Süsse, Tochter des geehrten Herrn Zwi Hirsch Halevi, sein Andenken zum Segen, | ||||
מהארצגעראדע אשת כ״ה מאיר עפפענשטיין | aus Harzgerode, Gattin des geehrten Herrn Meir Eppenstein. | ||||
נפטרה ביום ב׳ כ״ד תשרי ונקברה ביום ד׳ | Sie verschied am Tag 2, 24. Tischri, und wurde begraben am Tag 4 | ||||
בשנת תר״ה לפ״ק | 5 | im Jahr 605 der kleinen Zählung. | |||
היא היתה אשת חיל, עטרת בעלה, | Sie war ›die tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten‹, | ||||
ולעשות רצון ד׳ בשמחה וצהלה, | und erfüllte den Willen des Ewigen voller Freue und Jubel, | ||||
צדק לפני׳ תהלך, וישם לדרך פעמי׳ | ›Gerechtigkeit geht vor ihr einher und lenkt auf den (rechten) Pfad ihre Schritte‹, | ||||
זכותה ומעשי׳ תנחי, ותישר ארחות רגלי׳ | ihr Verdienst und ihre Taten mögen sie leiten und ihre Pfade ebnen, | ||||
שערי גן עדן פתוחים לפני׳ | 10 | die Tore des Garten Eden stehen ihr offen, | |||
הלא היא תתהלל בכל שערי׳ אז יבקע כשחר | fürwahr, sie sei gepriesen in allen Toren. ›Dann werde, dem Morgenrot gleich, | ||||
אורה וארכתה תצמיח [מה]רה | ihr Licht anbrechen und ihre Heilung schnell gedeihen, | ||||
והלך לפני׳ צדקי׳ כבוד [ה׳ יאספה ? תנצב״ה ?] | ihre Wohltätigkeit geht vor ihr einher und die Herrlichkeit [des Ewigen schließt ihren Zug‹? Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens?] |
Zl 6: Spr 12,4 Zl 8: Ps 85,14 Zln 11-13: Jes 58,8
Datierung Gestorben Montag, 07.10.1844
; begraben am übernächsten Tag (s.u.)
Das Lob auf die Verstorbene ist aus biblischen Zitaten komponiert und in Reimen verfaßt. Es folgt ein in dieser Ausführlichkeit eher seltenes Jesaja-Zitat, das die Gewißheit eines künftigen Lebens als Lohn für die irdischen Taten ausdrückt. Die Inschrift schließt mit dem seit der frühen Neuzeit in Aschkenas zum Standard gewordenen Segen in Anlehnung an 1 Samuel 25,29. Der Grabstein ist in Form und Inhalt ein Beispiel der traditionellen Grabmalkunst der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Zum Datum: Das Sterbejahr ist nicht eindeutig zu bestimmen: Entweder: תר״ה/605: gestorben Montag, 7. Oktober, und begraben Mittwoch, 9. Oktober 1844, oder: תר״ח/608: gestorben Montag, 4. Oktober, und begraben Mittwoch, 6. Oktober 1847.
Zl 7: vgl. Ester 8,15.
Zl 9: vgl. Sprüche 3,6.
Zl 11: vgl. Sprüche 31,30.
Reim
Endreim auf -ala in Zln 7-8, auf-ejha in Zln 8-11, auf -a in Zln 11-13.
Lage
Alter Friedhofsteil
Beschreibung
Breite Sandsteinstele mit geschweiftem Rundbogenabschluß, im Giebel mit gekreuzten Palmwedeln geschmückt. Die Inschrift ist zentriert, die Buchstaben sind klein und flach eingraviert. Der Schluß der Inschrift wird von Efeu verdeckt.
Ornament florale Verzierung, insbesondere gekreuzte Palmwedel im Giebel
Zustand
1943 Leichte Verwitterungsspuren.
Archivaufnahme des Denkmalkonservators der Provinz Sachsen 1943, Stadtarchiv Quedlinburg, Historische Archive Quedlinburg, Fotos, Jüdischer Friedhof, Stein 4, Negativ-Nr. 8.
Dan Bondy und Nathanja Hüttenmeister: "Jüdische Friedhöfe in Sachsen-Anhalt", in: Wegweiser durch das jüdische Sachsen-Anhalt, hrsg. von Jutta Dick und Marina Sassenberg, Potsdam 1998, S. 358-371, hier S. 363-365; Abbildung S. 363.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Quedlinburg,
que-4
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=que-4
(letzte Änderungen - 2015-06-01 10:08)
Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=que-4 letztes update: | lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz Valid XHTML 1.0 Strict | Powered by TUSCRIPT concept, code and design created by Thomas Kollatz epidat stable release switch to beta Datenschutzhinweis |