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St. Ingbert 31 Inschriften (1888-1935)

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epidat - epigraphische Datenbank

ID sb7-22
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof St. Ingbert, sb7-22: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sb7-22

Name


Netanel ben Seew Hakohen (Samuel Kahn) [22.01.1900]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

Hier ruht
unser Gatte und Vater!
Samuel Kahn
geb. 9. Sept. 1838,
gest. 22. Jan. 1900. 5
 Sockel
‎‏פ״נ‏‎ Hier ist begraben
‎‏איש חכם ויקר מהולל בשערים‏‎ ein weiser und teurer Mann, in den Toren gepriesen,
‎‏רועה עדתו בצדק ובמישרים‏‎ ein Hirte seiner Gemeinschaft in Gerechtigkeit und Geradheit,
‎‏פארוהו בני עמו וכבדוהו שרים‏‎ es rühmten ihn seine Volksgenossen und Fürsten ehrten ihn,
‎‏זכרו לא יסוף לדור דורים‏‎ 10 ›sein Andenken möge nicht enden‹ ›von Geschlecht zu Geschlecht‹,
‎‏ה״ה ראש העדה פרנס ומנהיג‏‎ es ist das Oberhaupt der Gemeinschaft, der Vorsteher und Leiter,
‎‏רבי נתנאל בר זאב הכהן אשר‏‎ Herr Netanel, Sohn des Seew Hakohen, ›der
‎‏הלך לעולמו ביום ב׳ כ״ג שבט‏‎ in seine Welt hin ging‹ am Tag 2, 23. Schwat
‎‏תר״ס לפ״ק ׃‏‎ 660 der kleinen Zählung.
‎‏תנצב״ה‏‎ 15 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

 

 Zl 10: Est 9,28 | Zl 10: Jes 51,8  Zl 12f: Koh 12,5

Kommentar

Datierung Geboren 09.09.1838; gestorben Montag, 22.01.1900 ; (s.u.)
Laut Inschrift fiel der Sterbetag auf einen Tag 2, den 22. Januar bzw. den 23. Schwat. Der 22. Januar war tatsächlich ein Montag, entsprach jedoch dem 23. und nicht dem 22. Schwat. Auch wenn Samuel Kahn am Montag abend, den 22. Januar, nach Beginn des neuen jüdischen Tages, dem 23. Schwat, gestorben war, und die Daten damit übereinstimmen, müsste entsprechend auch der Wochentag des neuen jüdischen Tages, also Tag 3 statt Tag 2, angegeben sein.
Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form in Seligmann Baers Andachtsbuch Tozeoth Chajim (dritte verbesserte und vermehrte Auflage Rödelheim 1871), Musterinschrift Nr. 13: "Für einen Gemeindevorsteher" (siehe 0013).

Stilmittel

Reim auf -rim in Zln 7-10.

Beschreibung

Lage Nach Nimsgern/Zutter: Nr. 10.
Symbol Segnende Hände
Zustand Gut erhalten.

Zur Person

Der in Walhalben geborene Samuel Kahn war wie sein Vater Wolfgang Kahn Vorsteher der israelitischen Kultusgemeinde St. Ingbert. Verheiratet war der Seifenfabrikant mit der aus dem pfälzischen Meisenheim stammenden Lina Straus(s). Vier Kinder sind belegt: Fanny, Paul, Hermann und Berthold.
Der 1872 geborene Buchhalter und spätere Seifenfabrikant Paul Kahn war verheiratet mit Paula Nussbaum und Vater von Kornelia, Helene, Klara und Rudolf. Paul Kahn starb am 27. Februar 1942 im KZ Sachsenhausen. Seine Tochter Klara hatte Jakob Neuberger aus Landau in der Pfalz geheiratet, der 1927 in Karlsruhe starb. 1939 zog sie mit ihrem 1890 in Landau geborenen Sohn Franz nach München. Im Juli 1942 wurde sie von München nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 1. März 1944 starb. Rudolf Kahn konnte rechtzeitig nach Palästina emigrieren.
Der 1880 geborene Hermann Kahn war verheiratet mit (der nichtjüdischen) Elisabeth geb. Fitz und Vater von Werner Kahn. Er war Oberlandgerichtsrat in Bamberg. Hermann Kahn wurde von Mitte November bis Mitte Dezember im KZ Dachau inhaftiert. Im Januar 1944 wurde er nach Theresienstadt und im Oktober 1944 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Berthold Kahn wanderte 1939 in die USA aus.

Zur Familie

Vater: Wolfgang Kahn (sb7-0024)
Gattin: Lina Kahn geb. Straus (sb7-0023)
Tochter: Fanny Kahn (sb7-0025)
Schwiegertochter: Paula Kahn geb. Nussbaum (sb7-0028)

Links zu personenbezogenen Onlinedatenbanken

Kahn, Hermann ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 891959
Kahn, Paul ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 1554157
Neuberger, Klara ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 935575

Quellen / Sekundärliteratur

Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945
Christoph Nimsgern und Eva Zutter: Juden in St. Ingbert. Eine Dokumentation, unter Mitarbeit von Martin Häfner, 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage, St. Ingbert 1990, S. 31, 51, 109 (Nr. 10), 111 (Abbildung des Grabmals), 116 (Anm. 15).

Fotografien

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Bert Sommer

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof St. Ingbert, sb7-22
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=sb7-22
(letzte Änderungen - 2015-02-11 13:17)

 

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=sb7-22
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