(1713-1937)
ID | sdh-73 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Sondershausen, sdh-73: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sdh-73 |
עד | ›Zeuge | ||||
הגל הזה ועדה | ist dieser Hügel und Zeugin | ||||
המצבה שפה | diese Stele‹, daß hier | ||||
טמון איש ישר | geborgen ist ›ein aufrechter und getreuer | ||||
ונאמן הולך תמי׳ | 5 | Mann‹, ›lauter wandelnd | |||
ופועל צדק ה״ה | und Wohltat wirkend ‹, es ist | ||||
[הנ]עדר כ׳ אלכסנד׳ | [der Ver]blichene, der geehrte Alexande(r), | ||||
בן [י]הודא שלמה | Soh[n des Je]huda Schlomo, | ||||
ז״ל נ[פטר] ביו׳ ב׳ דר״ה | sein Andenken zum Segen, ver[schieden] am 2. Tag von Neujahr | ||||
תפ״ז [לפ״]ק תנצב״ה | 10 | 487 [nach der] kleinen [Zählung.] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zln 1-3: Gen 31,52 Zl 4f: Av 6,1 Zl 5f: Ps 15,2
Datierung Gestorben Freitag, 27.09.1726
Dieser Stein ist aufgrund der Lage und Gestaltung sicher einer der ältesten Grabsteine des Friedhofs.
Zln 1-3: Diese Einleitungsformel, die insbesondere im Mittelalter beliebt war, wird hier im Folgenden kombiniert mit der später allgemein üblichen Wendung Hier ist geborgen.
Zl 10: Die Lesung des Sterbejahres ist nicht ganz sicher. Möglich ist auch תק״ז (5507), dann fiele das Sterbedatum auf den 16. September 1746. Allerdings stimmt dies nicht mit den Angaben in den Kammerrechnungen (siehe unten) überein.
Beschreibung
Schmalhohe Stele aus Sondershäuser Muschelkalk mit Rundbogenabschluss und breitem, scharriertem Rand. Die zehn Zeilen umfassende hebräische Inschrift ist zentriert.
Zustand
Die untere rechte Ecke des Grabsteins ist beschädigt, ein Teil des (inzwischen nicht mehr) stark mit Moos bewachsenen Schriftfelds fehlt.
In den Sondershäuser Kammerrechnungen 1724/25 - 1726/27 ist zwischen Ostern 1725 und Ostern 1727 verzeichnet "Alexander Salomon Joseph" bzw. nur "Alexander Salomon", welcher vermutlich um 1727 starb und das Schutzgeld für drei Jahre schuldig blieb. Dieser ist höchstwahrscheinlich mit dem hier beerdigten Alexander identisch. Seine Witwe ist noch bis Michaelis 1732 genannt und heiratete dann Liebman Wetzlar. Alexanders Vater trug den Doppelnamen "Jehuda Schlomo", wobei "Schlomo" dem Namen Salomon entspricht. Den Einträgen im Kammerregister nach ist zu vermuten, dass dieser Salomon wiederum der Sohn eines Joseph war (siehe hier zu Namen und Verwandtschaftsbeziehungen in der Einleitung).
Vielleicht ist dieser Alexander identisch mit dem Alexander, in dessen Hause 1698 die Gottesdienste der Gemeinde abgehalten wurden, und jenem "Alexander Cantor", der im Jahr darauf das erste Gelände für die Anlage des Friedhofs erwarb.
Kammerrechnungen (1724/25 - 1726/27).
Bettina Bärnighausen: "Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Sondershausen", in: 875 Jahre Sondershausen. Eine Schrift zum Jubiläum, Sondershausen 2000, S. 66f.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Sondershausen,
sdh-73
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=sdh-73
(letzte Änderungen - 2010-03-17 10:50)
Steinheim-Institut
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